| Titel: | Die unterirdische Wasserhaltungsmaschine am Peterschachte in Michalkowitz; nach dem Entwurfe von Riedler. | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 102 | 
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                        Die unterirdische Wasserhaltungsmaschine am
                           								Peterschachte in Michalkowitz; nach dem Entwurfe von Riedler.
                        (Schluſs der Abhandlung S. 49 d. Bd.)
                        Riedler's unterirdische Wasserhaltungsmaschine.
                        
                     
                        
                           Für den verstärkten Zwillingsbetrieb wurde der Berechnung zu Grunde gelegt: eine
                              									indicirte Leistung von 310 , ein Dampfverbrauch von 12k für die indicirte Pferdekraft und Stunde bei
                              									raschem Gange und 12m Dampfgeschwindigkeit in der
                              									Leitung (Louisenthaler Versuche), wodurch sich ein Leitungsdurchmesser von 205mm ergibt (200mm
                              									ausgeführt); der rechnungsmäſsige Spannungsverlust beträgt 0at,22, der Gesammtdampfverbrauch für die indicirte
                              									Pferdekraft 12k,4, entsprechend 16k,12, auf die effective Pumpenpferdekraft
                              									bezogen.
                           
                           Würde diese weite Dampfleitung für die gröſsere Leistung des normalen
                              									Verbundbetriebes verwendet werden, so würde sich eine Dampfgeschwindigkeit von nur
                              										1m,2 in der Secunde ergeben und wäre dabei der
                              									Innenfläche dieser weiten Leitung entsprechend eine Condensationswassermenge von
                              										7k,7 für die effective Pferdekraft und Stunde
                              									zu erwarten. Der Gesammtdampfverbrauch der Verbundmaschine würde sich daher beim
                              									Betrieb der weiten Leitung auf 10,5 + 7,7 = 18k,2
                              									erhöhen, daher die Aufstellung einer zweiten engeren Dampfleitung für die geringere
                              									Leistung berechtigt erscheint.
                           Die Ausführung der Maschine, deren nähere Construction aus den Fig. 3 und 4 Taf. 4 ersichtlich ist,
                              									wurde der Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals Breitfeld und Danek in Prag übertragen.
                           Maschinenrahmen und Triebwerk sind für die volle Dampfspannung und den
                              									Zwillingsbetrieb auſserordentlich kräftig gehalten. Das vordere Maschinenbett liegt
                              									mit der ganzen Fläche auf dem Fundament auf, ist centrisch mit der Rundführung und
                              									diese wieder centrisch mit dem Dampfcylinder verschraubt, und können die
                              									Dampfcylinder sich frei ausdehnen. Das Ende der Rundführung ist mit dem
                              									Dampfmaschinenrahmen fest verschraubt und dort auch fundirt, so daſs eine
                              									unverrückbare Lagerung des Maschinenrahmens bei freier Ausdehnung der Dampfcylinder
                              									möglich ist.
                           Die Schalen der Kurbellager sind viertheilig und die Seitenschalen unabhängig vom
                              									Deckel stellbar, damit bei Lockerung des letzteren die seitliche Stellbarkeit nicht
                              									beeinfluſst werde. Zu diesem Zwecke stützen sich die Schrauben der Seitenkeile nicht
                              									auf den Deckel, sondern auf einen seitlich eingelegten Anker im Maschinenbett. Die
                              									Dampfcylinder, die Deckel und der Deckel des Schieberkastens am Niederdruckcylinder
                              									sind mit Dampf geheizt. Die Heizung des Verbundrohres erfolgt durch das
                              									Einströmungsdampfrohr von der Mitte aus. Das Condensationswasser aus dem Heizraum
                              									des Verbundrohres und aus dem Dampfrohre geht, insoweit es nicht im Wasserscheider
                              									sich ablagert, durch die Mäntel der Dampfcylinder.
                           Die Ausscheidung des Wassers aus der Rohrleitung im Schachte erfolgt in einem
                              									seitlich in einer Nische der Maschinenstrecke aufgestellten Wasserscheider aus Blech
                              									von 870mm Durchmesser und 2m,3 Höhe. In denselben münden beide
                              									Dampfleitungen, welche durch die ansteigende Rohrstrecke zum Schacht geführt werden.
                              									Jede Dampfleitung ist am Wasserscheider und über Tag absperrbar.
                           Der Hochdruckcylinder hat Rider-Schiebersteuerung mit
                              									selbstthätiger Regulirung durch einen Porter-Regulator.
                              									Letzterer ist von der Schwungradwelle angetrieben und für Tourenzahlen von 50, 75
                              									und 100 in der Minute durch veränderlichen Riemenantrieb und Belastung einstellbar.
                              									Der Niederdruckcylinder hat Mayer'sche von der Hand
                              									stellbare Steuerung. Der Antrieb der Steuerung beider Cylinder erfolgt von rückwärts
                              										(Pumpenseite) durch
                              									eine Quer welle, welche gleichzeitig die Pumpensteuerung betreibt. Die Querwelle
                              									wird von der Schwungradwelle aus durch eine Längswelle angetrieben.
                           Alle Stopfbüchsen sind mit doppelter Metalldichtung ausgeführt. Die Cylinder- und
                              									Schieber-Schmierung erfolgt durch selbstthätige Schmierpumpen. Alle übrigen
                              									Maschinentheile sind mit Stauffer-Schmierapparaten
                              									versehen.
                           Condensator und Luftpumpe sind senkrecht unter die Maschine gelegt und durch einen
                              									Doppelwinkelhebel sowohl von der Hochdruck- als von der Niederdruckseite der
                              									Maschine antreibbar. Die Lösung und Herstellung des einen oder anderen Antriebes
                              									erfolgt durch eine Kuppelung an der Winkelhebelwelle.
                           Die Luftpumpen sind einfach wirkend und mit Gummiventilen versehen. Der Condensator
                              									ist stehend neben der Luftpumpe angeordnet und saugt alles zu hebende Wasser aus dem
                              									Sumpfe. Die Luftpumpen drücken das Wasser in das Saugreservoir der Pumpen, welches
                              									zugleich das Pumpenbett bildet. Durch einen vom Standpunkte des Maschinisten aus
                              									sichtbaren Ueberfall geht das überschüssig gehobene Wasser zurück in den Sumpf. Die
                              									Luftpumpen können mit jedem Hub 50l Wasser den
                              									Druckpumpen zuheben, es ist also für den normalen Betrieb schon eine Luftpumpe ausreichend.
                           Die Umschaltung der Maschine vom Verbund- in den Zwillingsbetrieb erfolgt durch
                              									Wechselventile im Auspuffrohr und am Verbundröhre. Dabei wird der Auspuff des
                              									Hochdruckcylinders in das Verbundröhr vermittels eines Schiebers geschlossen und
                              									mittels eines Sperrventilen nach abwärts in den Condensator geöffnet. Der
                              									Hochdruckcylinder erhält somit frischen Dampf und arbeitet mit direktem Auspuff in
                              									den Condensator. Gleichzeitig wird das Ueberströmventil am Verbundrohre geöffnet und
                              									es gelangt frischer gedrosselter Dampf in das Verbundrohr, das den
                              									Niederdruckcylinder betreibt. Der Auspuff des letzteren bleibt ungeändert.
                           Ursprünglich war in Aussicht genommen, den Betrieb der Maschine zum Zwecke des
                              									Anlassens derart einzurichten, daſs die Maschine bis zur Erzielung genügender
                              									Luftleere durch einen Hilfsauspuff frei in den Sumpf auspufft, welcher Hilfsauspuff
                              									aber geschlossen werden sollte, sobald die Luftpumpe richtig saugt, so daſs nach
                              									Umschaltung die Maschine mit voller Luftleere betrieben werden kann. Von dieser
                              									Anordnung wurde jedoch abgegangen und nur der direkte Auspuff in den Condensator
                              									ausgeführt, weil bei ersterer Anordnung stets zu befürchten ist, daſs die Maschine
                              									nach der Umschaltung wegen der plötzlich wirksam werdenden Luftleere auch plötzlich
                              									eine zu groſse Geschwindigkeit annehmen könne, welche die Pumpen und die Windkessel
                              									gefährden könnte. Der Betrieb mit dem Condensator hat trotz der groſsen Saughöhe nie
                              									eine Schwierigkeit beim Anlassen verursacht und ist die Gefahr zu groſser
                              									Geschwindigkeit beim Anlassen vollständig ausgeschlossen.
                           
                           Um auch jeder Gefahr heim Abstellen vorzubeugen, ist am Condensator ein Luftventil
                              									angebracht, welches jedesmal durch das Injectionsstellzeug geöffnet wird, sobald die
                              									Injection geschlossen wird. Die Luftleere verschwindet hierbei beim Abstellen sofort
                              									und wird hierdurch nachträglich das Ansaugen von Wasser in die Dampfcylinder
                              									verhindert.
                           Die Druckpumpen sind mit Umführungsstangen und Querhäuptern angetrieben, an welche
                              									die Plunger gekuppelt sind. Die Stopfbüchsen sind abnehmbar, so daſs eine
                              									Auswechselung aller vier Plunger sammt Stopfbüchsen in etwa 3 Stunden besorgt werden
                              									kann.
                           Die Druckpumpen haben gesteuerte einfache Ringventile mit Spindelführung, Patent Riedler (vgl. 1884 254 *
                              									49); die Saugventile werden durch eine hin und her gehende Spindel angetrieben, die
                              									aus der Stopfbüchse des Ventilkastens herausragt, während die Druckventile durch
                              									einen schwingenden Hebel angetrieben werden. Die Steuerungshebel beider Ventile sind
                              									gemeinsam, so daſs ein einziger Daumen auf der Querwelle alle vier Ventile einer
                              									Doppelpumpe steuert.
                           Ueber den Druckventilen sind Windhauben angebracht und auſserdem ist in der
                              									gemeinschaftlichen Steigleitung neben dem Wasserscheider ein gemeinsamer Windkessel
                              									aus Stahlguſs eingebaut. Die Füllung der Windkessel erfolgt nur durch
                              									Luftschnarchventile. An die beiden Druckventile schlieſst sich ein gemeinsames, mit
                              									einem Absperrventil versehenes Druckrohr an, mittels dessen jedes Pumpenpaar gegen
                              									die Steigleitung im Falle der Reparatur abgeschlossen werden kann. Das Sperrventil
                              									ist so construirt, daſs es selbstthätig dichtet und sich stets selbstthätig öffnen
                              									kann, so daſs Brüche beim Anlassen wegen unterlassener Oeffnung des Sperrventiles
                              									nicht eintreten können. Ferner ist bei diesen Ventilen vorgesehen, daſs sie nach
                              									selbstthätiger Eröffnung durch eine Schraubenspindel so hoch gezogen werden können,
                              									daſs sie sich ganz auſserhalb des Bereiches der Wasserströmung befinden.
                           Die Rohrleitungen sind im Schachte auf eisernen Trägern gelagert und sind in jeder
                              									Leitung in ihrer vertikalen Länge von 234m je drei
                              									Compensationsröhren eingebaut worden, um die Längenveränderungen unschädlich zu
                              									machen. Die Compensationsröhren sind Stopfbüchsenrohre mit Metallfutter, welche für
                              									die Dampfleitungen mit Asbestschnüren gedichtet wurden. Oberhalb jedes
                              									Compensationsrohres ist eine feste Lagerung angeordnet. Auſserdem erhielten die
                              									Rohre Führungen in etwa 12m Entfernung, um ein
                              									Ausbauchen der Rohrleitung zu verhindern.
                           Besondere Aufmerksamkeit wurde auf eine gute Einhüllung der Dampfrohre verwendet und
                              									für dieselbe die Bedingung möglichster Haltbarkeit und Isolirung gegen Abkühlung
                              									gestellt.
                           Auch die Dampfcylinder und sonstigen Theile der Maschine wurden gegen Abkühlung
                              									geschützt.
                           Die bezüglich der Condensation in den Rohrleitungen durchgeführten Versuche ergaben
                              									sehr befriedigende Resultate, und ist die Einhüllung derart wirksam, daſs die
                              									Auſsenfläche der Verpackung eine kaum merkbar höhere Temperatur als die umgebende
                              									Luft zeigt.
                           Bei den ersten Versuchen wurde die Maschine als Verbundmaschine bis zu 100
                              									Umdrehungen in der Minute, ferner als Zwillingsmaschine mit den groſsen Plungern
                              									ebenfalls bis zu 100 Umdrehungen in der Minute und endlich mit nur einer Pumpe, aber
                              									mit groſsen Plungern betrieben. Bei allen diesen Versuchen ergaben sich keine
                              									nennenswerthen Schwierigkeiten. Auch bei hohen Geschwindigkeiten war der Gang der
                              									Pumpen stoſsfrei. Stöſse in den Ventilen konnten auch bei raschem Gange nicht
                              									beobachtet werden und desgleichen waren an dem Druckmanometer keine
                              									Druckschwankungen bemerkbar; nur bei Betrieb mit nur einer Pumpenhälfte entstanden
                              									beim Anlassen Druckschwankungen von mehreren Atmosphären, die aber kurz nach dem
                              									Anlassen verschwanden.
                           Nachdem die Maschine einige Monate in regelmäſsigem Betriebe war, wurden Versuche zur
                              									Feststellung der Leistung und des Dampfverbrauches durchgeführt, und ergaben
                              									folgende Resultate.
                           I. Condensationsverluste der Dampfleitung bei ruhender
                              									Maschine nach 6 Versuchen:
                           
                              
                                 Dauer des Versuches in Stunden
                                 5
                                 4 | 54
                                 1 | 5
                                 4 | 4
                                 4 | 32
                                 3 | 42
                                 
                              
                                 Durchmesser der Leitung in mm
                                 200
                                 200
                                 200
                                 200
                                 89
                                 89
                                 
                              
                                 Dampfspannung obertags Mittel in at
                                 4,5
                                 2,98
                                 4,46
                                 4,47
                                 4,48
                                 3,02
                                 
                              
                                 Condensationswassermenge auf 1qm    Rohr-Innenfläche und Stunde in k
                                 0,93
                                 0,778
                                 0,83
                                 0,91
                                 1,02
                                 0,9
                                 
                              
                           Daher Condensationsverluste im Mittel 0k,862 für 1
                              									Stunde und Quadratmeter der weiten Leitung, und 0k,96 für Stunde und Quadratmeter der engen Leitung. Es ist dies ein Resultat,
                              									welches die Wirksamkeit der Rohreinhüllung erweist.
                           Die Condensationsverluste der Dampfleitung, während des Ganges der Maschine gemessen,
                              									ergaben bei 3 Versuchen nachstehende Werthe:
                           
                              
                                 Dauer des Versuches in Stunden
                                 4 | 5
                                 2 | 54
                                 3 | 41
                                 
                              
                                 Durchmesser der Leitung in mm
                                 200
                                 89
                                 89
                                 
                              
                                 Dampfspannung obertags Mittel in at
                                 3,85
                                 4,32
                                 4,51
                                 
                              
                                 Durchmesser der Pumpen im Betriebe in mm
                                 150
                                 150
                                 98
                                 
                              
                                 Umdrehungen in der Minute
                                 30
                                 35
                                 35
                                 
                              
                                 Condensationswassermenge auf 1qm Rohr-Innen-    fläche und Stunde in k
                                 0,89
                                 1,20
                                 1,30
                                 
                              
                           II. Die Messung des Volumeffectes der Pumpen ergab als
                              									wirkliche Leistung für den Hub bei Betrieb der kleinen Plunger 0cbm,02017 und bei Verwendung groſser Plunger 0cbm,04725 für den Hab, also im Mittel 95,5 Proc.,
                              									wobei jedoch die Ventile der Pumpe, welche längere Zeit nach dem Anlassen trübes
                              									Wasser zu pumpen hatte, nicht ganz dicht waren.
                           
                           Versuche mit den später dicht hergestellten Ventilen wurden noch nicht
                              									durchgeführt.
                           III. Zur Feststellung des Dampfverbrauches wurde die
                              									Maschine sowohl als Verbundmaschine bei 30 bis 85 Umdrehungen in der Minute, welches
                              									einer effectiven Leistung der Maschine von 37 bis 178  entspricht, als auch
                              									bei Zwillingsbetrieb mit 30 bis 65 Umdrehungen untersucht und jede Erhebung auf etwa
                              									10 Stunden Betriebsdauer ausgedehnt.
                           Es ergab sich nun hierbei in 11 Versuchen, von denen aber einige wegen nicht voller
                              									Verläſslichkeit ausgeschieden oder wiederholt werden muſsten, ein Dampf verbrauch
                              									für die Stunde und Pumpenpferdekraft (am gehobenen Wasser gerechnet) einschlieſslich
                              									der Condensationsverluste in der Dampfleitung:
                           a) Für den Verbundbetrieb.
                           
                              
                                 Durchmesser der Leitung in mm
                                 89
                                 89
                                 89
                                 89
                                 
                              
                                 Plungerdurchmesser in mm
                                 98
                                 98
                                 150
                                 98
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl
                                 85
                                 33
                                 35
                                 35
                                 
                              
                                 Brutto-Dampfverbrauch in der Stunde und
                                    											effective    Pumpenpferdekraft in k
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     a) sammt
                                    											Condensationsverlusten
                                 11,7
                                 14,2
                                 15,6
                                 16,31
                                 
                              
                                 b) ohne Condensationsverluste
                                 10,8
                                   12,15
                                 14,7
                                 14,05
                                 
                              
                                 Brutto-Dampfverbrauch für die indicirte Pferde-    kraft
                                    											ohne Condensationsverluste
                                   8,4
                                 10,1
                                 12,7
                                 11,17
                                 
                              
                           b) Für den Zwillingsbetrieb mit
                              									groſsen Plungern (150mm Durchmesser).
                           
                              
                                 Durchmesser der Dampfleitung in mm
                                   89
                                 200
                                 200
                                 
                              
                                 Plungerdurchmesser in mm
                                 150
                                 150
                                 150
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl
                                   41
                                   65
                                   30
                                 
                              
                                 Brutto-Dampfverbrauch für die Stunde und
                                    											effective    Pumpenpferdekraft in k
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     a) sammt
                                    											Condensationsverlusten
                                 15,1
                                 15,1
                                   17,01
                                 
                              
                                 b) ohne Condensationsverluste
                                   14,34
                                   14,15
                                 15,0
                                 
                              
                                 Brutto-Dampfverbrauch für die indicirte Pferde-    kraft
                                    											ohne Condensationsverluste
                                 12,1
                                 12,0
                                 13,0
                                 
                              
                           Versuche bei raschem Gange (80 bis 100 Umdrehungen) der Maschine konnten nicht
                              									gemacht werden, weil der Schachtsumpf nicht groſs genug ist, um bei dem geringen
                              									Wasserzufluſs die für solchen Versuch nöthige Wassermenge anzusammeln. Der volle
                              									Sumpf würde bei höherer Umdrehungszahl der Maschine in 2 bis 3 Stunden geleert
                              									worden sein, welche Zeitdauer für einen Versuch zum Zwecke der Bestimmung des
                              									Dampfverbrauches einer Maschine wohl zu kurz wäre.
                           IV. Der Effect der Maschine ergab sich:
                           a) beim Zwillingsbetrieb mit 86,9 Proc. bezieh. 86,6 Proc., im Mittel mit 86,75 Proc.
                              									Nutzeffect bei durchschnittlich 33 Umdrehungen in der Minute.
                           b) beim Verbundbetrieb und durchschnittlich 35 Umdrehungen in der Minute mit 79,5
                              									Proc.
                           Alle Versuche wurden derart durchgeführt, daſs das Speisewasser, die verbrannten
                              									Kohlen und das gehobene Wasser direkt gemessen wurden, es sind somit in den Ergebnissen alle Verluste
                              									inbegriffen und die Zahlen entsprechen unmittelbar dem gewöhnlichen Betriebe.
                           Die Erwärmung des Wassers in der Steigleitung wurde beim Verbundbetrieb mit 7° C.
                              									gegen die Wassertemperatur im Sumpfe gemessen, sie ist also, wie erwartet wurde,
                              									nicht bedeutend.
                           Die mitgetheilten Ergebnisse der Versuche müssen als vollkommen befriedigend
                              									bezeichnet werden, und darf man dieselben bezüglich des Dampfverbrauches nicht mit
                              									solchen Maschinen in Vergleichung ziehen, welche auf ihre Leistungsfähigkeit beim
                              									gewöhnlichen Betriebe voll in Anspruch genommen werden. Die meisten der
                              									durchgeführten Versuche beziehen sich auf geringe Umdrehungszahlen, bei welchen die
                              									Maschine kaum 15 Proc. ihrer möglichen Leistung ausnutzt, es muſste somit dabei der
                              									Einfluſs der Leergangsarbeit ein bedeutender und naturgemäſs der Dampfverbrauch ein
                              									höherer werden, als er beim verstärkten Betriebe sich stellen würde.
                           Die Gesammtanlagekosten der beschriebenen Anlage betrugen:
                           
                              
                                 a)
                                 Für Ausbrechen des Maschinenraumes sammt Zubaustrecke
                                 fl
                                 1558,83
                                 
                              
                                 b)
                                 Für Ausmauerung der Maschinenstube der Zubau-
                                    											undSumpfstrecke der Maschinenfundamentirung
                                 „
                                 10274,14
                                 
                              
                                 c)
                                 Anschaffung, Fracht und Aufstellung der Maschine
                                 „
                                 22375,07
                                 
                              
                                 d)
                                 Anschaffung der Rohrleitungen, Einbau und Verpackung
                                 „
                                 12337,44
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Zusammen
                                 fl
                                 46545,48
                                 
                              
                           Nach der Mittheilung von R. Sauer in der
                              											Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen,
                                 										1887 Nr. 49.