| Titel: | Neuerungen an Typenschreibmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 152 | 
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                        Neuerungen an Typenschreibmaschinen.
                        (Patentklasse 15. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								266 S. 529.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									9.
                        Neuerungen an Typenschreibmaschinen.
                        
                     
                        
                           Eine der hervorragendsten Constructionen ist ohne Zweifel die Hammond-Schreibmaschine; sie war die einzige, welche auf der Ausstellung
                              									in New-Orleans mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Wir geben ihre
                              									Beschreibung nach einem von Pfaffenbach gehaltenen in
                              									der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1887
                              									Bd. 31 * S. 1076 veröffentlichten Vortrage.
                           Das Schreiben geschieht bei der Hammond-Maschine durch
                              									das Spielen auf einer Tastatur, die in ähnlicher Weise wie beim Klavier angeordnet
                              									ist. Bei dem Loslassen der Taste wird sodann das Papier um den Raum eines
                              									Buchstabens von rechts nach links verschoben. Der Zwischenraum zwischen je zwei Wörtern wird durch das
                              									Niederdrücken der mittleren mit „Spaces“ (Spatium) bezeichneten Taste
                              									erzielt, wobei nur das Papier vorgeschoben wird, ohne daſs ein Zeichen zum Abdruck
                              									kommt.
                           Die Hammond-Maschine besteht hiernach im Wesentlichen
                              									aus zwei Haupttheilen, der Druckvorrichtung und dem Papierschlitten oder Wagen,
                              									welcher das Papier trägt und vorwärts schiebt.
                           Textabbildung Bd. 267, S. 153 Der Schlitten besteht, wie aus Fig. 5 und 7 Taf. 9 ersichtlich, aus
                              									einem oben offenen Hohlcylinder a1 aus Blech mit zwei seitlichen Flanschen b, welche eine Zahnstange c und eine Rundführungsstange d tragen. Die
                              									Führungsstange d gleitet auf dem Röllchen f, während die Zahnstange c auf drei Röllchen e gelagert und durch ein
                              									Druckröllchen g (Fig. 7) in ihrer Lage
                              									gesichert ist, so daſs der Schlitten nicht ausgehoben werden kann.
                           Der Schlitten trägt zwei Gummiwalzen h und i, zwischen welchen das Papier festgeklemmt wird. Die
                              									Walze h ist in den Schlittenflanschen selbst gelagert,
                              									während die Treibwalze i in zwei um die Achse l schwingenden Lagern k
                              									aufgehängt ist und durch Federn gegen die Walze h
                              									gepreſst wird. Um das Papier in die Maschine einzuführen, wird der mit excentrischem
                              									Einschnitt versehene Hebel m (Fig. 8) nach unten
                              									gedrückt, wodurch die Walze i in die punktirt
                              									angedeutete Lage kommt. Hierauf schiebt man das Papier zwischen die Walzen und löst
                              									die Hebel m; die Treibwalze i geht alsdann in ihre ursprüngliche Lage zurück und hält das Papier
                              									fest.
                           Die drehende Bewegung der Papiertreibwalze, welche das Papier nach oben oder unten
                              									schiebt, wird durch ein kleines Sperrwerk geregelt. Die Treib walze trägt nämlich an
                              									dem einen Ende ein kleines Sperrrädchen n (Fig. 7 und 9), in welches
                              									der Sperrhebel o eingreift. Letzterer ist in dem um die
                              									Walzenachse schwingenden Drehlager p aufgehängt und
                              									verhindert vermöge seiner besonderen Form die Bewegung der Treib walze nach beiden
                              									Bewegungsrichtungen. Wird der Sperrhebel gelüftet, so wird die Treib walze frei, und
                              									mittels des Knopfes s kann das Papier in den Einschnitt
                              									hineingeschoben werden.
                           Das Drehlager p hat bei a
                              									einen Einschnitt, in welchen der Winkelhebel q
                              									eingreift; letzterer wird durch eine auf seine Achse aufgesetzte Spiralfeder in der
                              									Richtung des Pfeiles gedreht (Fig. 7) und hält das Lager
                              										p und den Sperrhebel o
                              									in der in Fig.
                                 										9 angedeuteten Lage fest. Dreht man den Winkelhebel q nach der Maschine zu, so wird auch das Drehlager und der Sperrhebel in
                              									der Richtung des Pfeiles (Fig. 9) gedreht, wobei der
                              									Sperrhebel vermöge seiner Schwere in die Zähne des Sperrrädchens faſst und bei dem
                              									Loslassen des Winkelhebels das Rädchen und die Treibwalze um eine dem Hube des
                              									Winkelrädchens entsprechende Anzahl von Zähnen dreht, das Papier also um den
                              									gleichen Weg nach oben schiebt. Der Hub des Winkelhebels ist durch die Mutter r genau begrenzt, kann jedoch durch Verschieben
                              									derselben beliebig groſs oder klein genommen werden. Um beim Schreiben eine neue
                              									Zeile anzufangen, dreht man mithin den Winkelhebel, bis er zum Anlegen gegen die
                              									Mutter kommt, wodurch das Papier stets um die gleiche, je nach Bedürfniſs groſs oder
                              									klein zu wählende Zeilenweite nach oben geschoben wird.
                           Die seitliche Fortbewegung des Schlittens ist mit der Druckvorrichtung weiter unten
                              									näher beschrieben; es mag hier nur erwähnt werden, daſs der Schlitten nach
                              									Beendigung einer Zeile frei zurückgeschoben werden kann. Hierbei faſst man dann den
                              									Winkelhebel q, drückt ihn gleichzeitig nach der
                              									Maschine zu und schiebt dann den Schlitten zurück, so daſs eine besondere Bewegung
                              									zur Erneuerung einer Zeile vermieden wird.
                           Die eigentliche Druckvorrichtung (Fig. 5 und 6) besteht im Wesentlichen
                              									aus den beiden um die senkrechte Welle t schwingenden
                              									Typenflügeln u, welche die zum Abdruck kommenden
                              									Zeichen in erhabener Form enthalten, dem Farbband v als
                              									dem Farbstoffträger und dem Hammer w, durch dessen
                              									Anschlag gegen die Typenflügel der Druck bewirkt wird; sämmtliche genannten Theile
                              									werden durch das Anspielen einer der Tasten x in
                              									Bewegung gesetzt.
                           Die Tasten x sind aus Ebenholz, etwa 12mm breit und 23mm lang, mit groſsen Zwischenräumen als Ober- und Untertasten angeordnet,
                              									wodurch die sichere Handhabung ungemein erleichtert wird. Sie sind an den
                              									Metallhebeln y befestigt und werden durch dünne mit
                              									Spiralfedern versehene Stifte in ihrer Lage festgehalten. Die sämmtlichen
                              									Drucktasten sind sodann auf einer gemeinsamen Schneide y1 gelagert; durch das Niederdrücken einer
                              									solchen Taste wird daher zunächst der entsprechende Stift gehoben und ferner einer
                              									der beiden eigenthümlich geformten Winkelhebel z in der
                              									Richtung der Pfeile (Fig. 5 und 6) gedreht, je nachdem
                              									eine von den auf der rechten oder linken Seite liegenden Tasten angeschlagen wird.
                              									Die Winkelhebel z tragen oben schlitzförmige
                              									Blechstückchen z1,
                              									welche zwischen zwei vorstehende Stifte der Typenflügel greifen, dergestalt, daſs
                              									durch die Bewegung eines Winkelhebels auch der entsprechende Typenflügel gedreht
                              									wird, wie aus Fig.
                                 										6 ersichtlich, in welcher der eine Flügel in normaler, der andere in
                              									gedrehter Lage erscheint. Der Typenflügel stöſst bei seiner Drehung gegen den Zeiger
                              										A und nimmt ihn auf seinem weiteren Wege mit. Bei
                              									fortgesetzter Bewegung kommt dieser Zeiger gegen den gleichfalls durch die Taste hochgehobenen
                              									Stift zum Anliegen und hält nun den Typenflügel in der Stellung fest, in welcher der
                              									auf der Taste verzeichnete Buchstabe sich genau vor dem Hammer w befindet, d.h. dort, wo dieser Buchstabe zum Abdruck
                              									kommen soll.
                           Der Anschlag des Hammers und das darauf folgende Vorwärtsschieben des
                              									Papierschlittens erfolgen durch ein sehr sinnreich ausgedachtes Spiel von der
                              									starken Treibfeder des Wagens und einer schwächeren, der sogen. Hammerfeder. Die
                              									einer Uhrfeder ähnliche Schlittentreibfeder befindet sich in einem Gehäuse B und ist auf der Welle C
                              									befestigt (Fig.
                                 										4 und 7); sie hat das Bestreben, die Welle C mit
                              									dem darauf gekeilten Zahnrad D in der Richtung des
                              									Pfeiles zu drehen. Das Zahnrad D greift in die
                              									Zahnstange c des Schlittens ein; letzterer würde also,
                              									dem Druck der Feder nachgebend, sich in der Richtung des Pfeiles fortbewegen, wenn
                              									er nicht durch ein Sperrwerk festgehalten würde.
                           Dieses Sperrwerk ist in den Fig. 4, 5 und 7 dargestellt und besteht
                              									im Wesentlichen aus dem Zahnrädchen F, welches in die
                              									Zahnstange des Schlittens eingreift, und dem Sperrrad G
                              									nebst zugehörigen Sperrhebeln, welches die Welle E und
                              									mit ihr auch den Schlitten in seiner jeweiligen Lage festhält, so daſs er dem Drucke
                              									der Treibfeder nicht folgen kann. In das Sperrrad G
                              									greift der Hauptsperrhebel H ein, der seinerseits in
                              									einem um die Achse E schwingenden Hebel I gelagert ist. Die Wirkung der Schlittentreibfeder
                              									überträgt sich nunmehr durch die Zahnstange c und das
                              									Zahnrädchen F auf das Sperrrad G derart, daſs der Hauptsperrhebel H und mit
                              									diesem der Lagerhebel I nach unten gedrückt wird, bis
                              									das Stellschräubchen K auf dem Maschinenrahmen zum
                              									Aufsitzen kommt. In dieser Stellung ist alsdann der Schlitten selbst
                              									festgestellt.
                           Durch das Anschlagen einer Drucktaste wird nunmehr zunächst der Hebel L in der in Fig. 5 angegebenen
                              									Pfeilrichtung gedreht. Das Schräubchen M stöſst bei
                              									fortgesetzter Bewegung auf den in den Maschinenrahmen vorspringenden Ansatz N eines zweiten Sperrhebels O, welcher der Bewegung des Hebels L folgen
                              									muſs und dadurch mit einer eigenthümlichen Schneide in das Sperrrad G eingreift und dessen jeweilige Lage sichert.
                              									Gleichzeitig ist aber auch der mit einem Schlitze versehene Ansatz Q des zweiten Sperrhebels 0 gedreht worden, und da der Hauptsperrhebel H mit einem kleinen Stift in diesen Schlitz eingreift, so wird er auſser
                              									Berührung mit dem Sperrrade G gebracht, und der
                              									Lagerhebel I wird frei.
                           Der Hammer w ist winkelhebelförmig gestaltet und sitzt
                              									mit seinem wagerechten Arme auf der drehbaren Hammerwalze; auf dieser Welle ist die
                              									Hammerfeder R befestigt (Fig. 4), welche das
                              									Bestreben hat, den Hammer in der in Fig. 5 angedeuteten
                              									Pfeilrichtung vorwärts zu treiben und gegen den Typenflügel anschlagen zu lassen.
                              									Der Hammer greift aber
                              									mit einem kleinen Kugelgelenk in den Lagerhebel I ein
                              									und wird demnach durch die bedeutend stärkere Schlittenfeder so lange in seiner
                              									ursprünglichen und in der Zeichnung angedeuteten Lage festgehalten, bis durch den
                              									Anschlag einer Taste der Hauptsperrhebel und mit ihm der Lagerhebel ausgelöst wird.
                              									Alsdann kommt die Hammerfeder zur Wirkung, treibt den Hammer vorwärts und bringt ihn
                              									zum Anschlage, wobei dann der Sperrhebel H in den
                              									nächsten Zahn des Zahnrades G wiederum eingreift.
                           Läſst man nun nach geschehenem Drucke die Taste los, so wird sofort der zweite
                              									Sperrhebel O frei, das Sperrrad schiebt die Schneide
                              										O zurück und folgt dem Drucke der Schlittenfeder.
                              									Der Hauptsperrhebel ist jedoch bereits wieder mit dem nächstfolgenden Zahne des
                              									Sperrrades in Eingriff gekommen, der Lagerhebel 1 wird
                              									also nach unten gedrückt, der Hammer wird gelöst, und der Schlitten bewegt sich
                              									seitwärts, bis das Schräubchen K wieder auf dem Rahmen
                              									der Maschine aufsitzt. Alsdann ist der frühere Zustand wieder hergestellt, der
                              									Schlitten ist genau um den Raum eines Zeichens vorwärts geschoben und die Maschine
                              									zum Druck eines neuen Zeichens fertig.
                           Die oben besprochenen Verrichtungen folgen sich natürlich mit einer
                              									auſserordentlichen Geschwindigkeit und Sicherheit, und zwar so schnell, daſs die
                              									Schreibgeschwindigkeit der Maschine als solche nur durch die Fertigkeit des
                              									Schreibenden selbst begrenzt wird.
                           Es würde nun noch erübrigen, die Bewegungen des Farbstoffträgers, des Farbbandes u, näher zu untersuchen. Dieses Band befindet sich, wie
                              									aus Fig. 4,
                              										5 und 10
                              									ersichtlich, unmittelbar vor dem Typenflügel und ist von dem Papier durch ein
                              									kleines Schutzschildchen getrennt, welches nur den Raum für das zu druckende Zeichen
                              									frei läſst und den Zweck hat, das Papier vor Beschmutzung zu schützen. Hinter dem
                              									Papier nach der Hammerseite zu befindet sich noch ein straff gespanntes Gummiband,
                              									das als elastisches Gegenlager für das Papier dient und den Hammerschlag vertheilt.
                              									Das Farbband ist mit einem beliebigen farbigen, gebotenenfalls copirfähigen, Stoffe
                              									getränkt; es würde sich aber nach ganz kurzer Zeit erschöpfen, wenn es nicht
                              									beständig fortbewegt würde, somit stets neue Angriffsflächen böte und sich durch
                              									Aufrollen auf Spulen gleichsam wieder sättigte.
                           Die Bewegung des Farbbandes erfolgt in folgender Weise: Der Hebel L (Fig. 4 und 5) trägt in seinem
                              									vorderen Theil eine kleine Sperrklinke S, welche in ein
                              									Zahnrädchen T eingreift. Wird der vordere Theil des
                              									Hebels L nach Anspielen einer Taste gehoben, so wird
                              									gleichzeitig das Sperrrädchen und mit diesem die Welle U durch die Sperrklinke gedreht. Auf der Welle U sitzen sodann zwei Schnecken V, welche in
                              									die auf den senkrechten Spulenachsen sitzenden Schneckenräder eingreifen und sie mit
                              									den Achsen drehen, und zwar erhalten die Spulenachsen entgegengesetzte
                              									Bewegungsrichtungen. Die Spulen sitzen Jose auf ihren Achsen und können durch Muttern und conisch
                              									geschlitzte Hülsen festgestellt werden. Ist die eine Spule auf ihrer Achse
                              									festgeklemmt, so muſs das Farbband und mit ihm die lose Spule der Bewegung der
                              									festen Spule folgen; das Farbband wickelt sich also auf der festen Spule auf und von
                              									der losen Spule ab. Sobald nach längerem Gebrauche das Farbband ganz auf der einen
                              									Spule aufgewickelt ist, wird diese gelöst und die zweite Spule festgeklemmt, wodurch
                              									das Band die entgegengesetzte Bewegungsrichtung einnimmt. Auf diese Weise hält ein
                              									Farbband selbst bei angestrengtestem Gebrauche der Maschine mehrere Monate und kann
                              									jederzeit leicht und ohne erhebliche Kosten ersetzt werden.
                           Die Hammond-Maschine hat auf der rechten und linken
                              									Seite je 15 Drucktasten, zusammen also 30 Tasten, durch deren einfachen Anschlag 30
                              									verschiedene Zeichen gedruckt werden können. Dies ist jedoch unter Berücksichtigung,
                              									daſs groſse und kleine Buchstaben sowie Interpunktionszeichen gedruckt werden
                              									müssen, unzureichend. Die Maschine hat daher eine Vorrichtung, welche es ermöglicht,
                              									mit jeder Taste S verschiedene Zeichen zu drucken, so
                              									daſs im Ganzen 90 verschiedene Zeichen geschrieben werden können. Zu diesem Zwecke
                              									hat die Maschine in der Mitte zwei Multiplicationstasten, die mit „Cap.“
                              									(Capitals) und „Fig.“ (Figures) bezeichnet sind. Sie sitzen auf Metallhebeln,
                              									welche nicht auf der gemeinsamen Schneide der Drucktasten, sondern auf einer weiter
                              									nach dem Mittelpunkte der Maschine befindlichen Schneide gelagert sind und unter die
                              									senkrechte Welle t der Typenflügel greifen. Durch das
                              									Anschlagen einer dieser beiden Tasten wird daher die Welle t mit den Typenflügeln gehoben und kehrt nach dem Loslassen der Tasten
                              									durch den Druck einer Spiralfeder wieder in die ursprüngliche Lage zurück. Jeder der
                              									Typenflügel enthält nun drei wagerecht über einander liegende Zwischenreihen, und
                              									zwar in jeder Reihe der Anzahl der Drucktasten entsprechend 15 Zeichen. Durch
                              									Niederdrücken der Cap.-Taste werden die Typenflügel so weit gehoben, daſs die in der
                              									zweiten Reihe befindlichen Zeichen zum Abdrucke kommen, die Fig.-Taste dient für die
                              									dritte Reihe, und die erste Reihe wird bei dem einfachen Anspielen einer Drucktaste
                              									geschrieben. Sollen nur Zeichen der zweiten oder dritten Reihe geschrieben werden,
                              									so können die entsprechenden Multiplicationstasten festgestellt werden.
                           Nach Beendigung eines Wortes muſs zwischen diesem und dem nachfolgenden ein
                              									entsprechender Zwischenraum frei bleiben. Man erzielt ihn durch Anschlagen der
                              									Spatientaste, welche die Schlittensperrung löst und den Schlitten selbst um einen
                              									Zeichenraum vorwärts schiebt, wie dies beim Anschlagen einer gewöhnlichen Drucktaste
                              									geschieht. Dagegen kommen die Typenflügel nicht in Bewegung., und auſserdem wird
                              									auch der Hammer in seiner Bewegung gehemmt, bevor er zum Anschlag kommen und das
                              									Papier beschmutzen kann. Der Hebel der Spatientaste dreht nämlich den Sperrhebel Z (Fig. 4 und 5),
                           
                           Uebersicht über die gegenwärtig
                              									in Deutschland im Handel befindlichen Schreibmaschinen nach ihrer praktischen
                              									Verwendbarkeit zusammen gestellt von A. Beyerlen, Civil-Ingenieur, Stuttgart.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 267, S. 158–159
                              Name; Schreib-Schnelligkeit;
                                 										Vervielfältigung; Typen; Remington Typewriter Nr. 3 (Amerikanisch); 60 bis 80
                                 										Worte in der Minute; bis zu 30 gleichzeitigen Copien, Hectographie,
                                 										Lithographie, Autocopist, alle Autographiepressen; Stahl; Nr. 2 (Amerikanisch);
                                 										desgl.; Nr. 4 (Amerikanisch); Nr. 1 (Amerikanisch); bis zu 10 Durchdrücke;
                                 										Caligraph (Amerikanisch); 40 bis 60 Worte in der Minute; bis zu 6 Durchdrücke;
                                 										Hammond-Typewriter (Amerikanisch); 30 bis 35 Worte in der Minute; gestattet
                                 										keine Durchdruckcopien; Hart-Gummi; Hall-Typewriter (Amerikanisch); 20 bis 25
                                 										Worte in der Minute; Weicher Gummi; World-Typewriter (auch
                                 										Boston-Schreibmaschine genannt) (Amerikanisch); Columbia-Typewriter (Englisch);
                                 										15 bis 17 Worte in der Minute; Sun-Typewriter (Amerikanisch); 1 oder 2
                                 										Durchdrücke; Celluloid; Hammonia-Schreibmaschine (Deutsch); Messing; Westfalia
                                 										Buchdruck-Schreibmaschine (Deutsch); 8 bis 12 Worte in der Minute; 3 bis 4
                                 										Durchdrücke; Schriftzeug; Bewegung; Handhabung; Schrift; Gewicht; Preis Mk.;
                                 										Bemerkungen; Typenhebel aus Stahl; Tasten; Lateinisch groſse und kleine
                                 										Buchstaben; 84 Typen und gröſstes Format (35cm); Typen leicht auswechselbar; Format 21cm Briefformat 76 Typen wie oben; Lateinisch groſse Buchstaben; 44
                                 										Typen wie oben; älteres Modell; Typenhebel aus Blech; Ausführung schwächer und
                                 										Construction theilweise verfehlt; Typenrad und Druckhammer; Nur ganzer Typensatz
                                 										auswechselbar; Typenplatte beweglich; Mit der Platte verbundener Fahrstift;
                                 										Leicht transportabel; Groſse lateinische Buchstaben; Kleinste leichteste und
                                 										billigste Maschine; Typenrad; Mit der Achse des Rades wird gedreht und gedrückt;
                                 										Groſse und kleine lateinische Buchstaben; Schreibt typographisch ausgeglichene
                                 										Schrift; Typenstab; Handgriff verschiebbar; Sehr dauerhaft; Groſse und kleine
                                 										lateinische oder deutsche Typen; ca.; Typographisch ausgeglichene Schrift; Nach
                                 											Times vom 18. December 1886 70 bis 100
                                 										Wörter.
                              
                           
                           
                           der sich alsdann mit seinem hinteren hakenförmig gebildeten
                              									Theile vor den Vorsprung Y des Hammers legt und auf
                              									diese Weise den Weg des Hammers begrenzt, so daſs er nicht zum Anschlag kommen
                              									kann.
                           Wie bereits erwähnt, kann nach Fertigstellung einer Zeile der Schlitten frei
                              									zurückgeschoben werden, wobei alsdann gleichzeitig die Zeilenerneuerung stattfindet.
                              									Um den vorderen frei bleibenden Rand genau einzuhalten, ist eine kleine Sperrung
                              									angebracht, gegen welche der Schlitten beim Zurückschieben zum Anliegen kommt. Von
                              									der Beendigung einer Zeile wird der Schreibende durch die Glocke in Kenntniſs
                              									gesetzt, welche alsdann durch Anschlagen eines je nach der Papierbreite
                              									einzustellenden kleinen Hebels zum Tönen gebracht wird. Durch das Zurückschieben des
                              									Schlittens wird die Treibfeder jedesmal wieder gespannt; sie besonders aufzuziehen,
                              									wird also erst dann nöthig, wenn etwa nach langem Gebrauche die Feder etwas an
                              									Spannkraft verlieren würde. Zum Nachspannen dient alsdann der vierkantige Kopf der
                              									Federwelle, für welche ein besonderer Schlüssel mitgeliefert wird. Auch für die
                              									Nachspannung der Hammerfeder ist bestens gesorgt, so daſs der Abdruck immer
                              									gleichmäſsig geregelt werden kann, was namentlich dann von Vortheil ist, wenn
                              									mehrere Abdrücke gleichzeitig geschrieben werden sollen. Eine groſse Annehmlichkeit
                              									der Maschine ist auch die Anordnung, daſs die Typenflügel auswechselbar sind, so
                              									daſs in einigen Secunden eine andere Schriftart eingesetzt werden kann. Die
                              									Typenflügel sind von Hartgummi und sollen sich ausgezeichnet bewähren.
                           Die Ausstattung der Hammond-Maschine ist eine sehr
                              									gefällige und ansprechende: alle Theile sind auf das Sorgfältigste und den in
                              									Anwendung kommenden Kräften entsprechend dauerhaft angefertigt. Dabei ist das
                              									Gewicht gering und beträgt nur 8k,5, so daſs man
                              									die Maschine bequem tragen kann. Der Anschlag der Tasten ist leicht und für den
                              									Schreibenden nicht ermüdend. Die Aufstellung der Maschine kann auf jedem Tische ohne
                              									besondere Vorkehrungen sofort geschehen. Als besonderer Vorzug der Maschine muſs
                              									aber die schöne Schrift hervorgehoben werden, deren Regelmäſsigkeit auch der
                              									fortgesetzte Gebrauch der Maschine nicht beeinträchtigen kann.
                           Im November vorigen Jahres hatte der Vertreter der Remington'schen Maschine, Herr Ingenieur A.
                                 										Beyerlen, in Stuttgart in den Räumen der Centralstelle für Gewerbe und
                              									Handel eine Ausstellung der verschiedensten gebräuchlichen Schreibmaschinen
                              									veranstaltet, welche in Thätigkeit vorgeführt wurden. Die von dem Herrn Aussteller
                              									uns gütigst überlassene Uebersichtstabelle geben wir in Vorstehendem wieder, müssen
                              									demselben jedoch die Verantwortung für die Richtigkeit, insbesondere der zweiten
                              									Columne, überlassen und bemerken nur. daſs nach Times
                              									vom 18. December 1886 als Schreibgeschwindigkeit für die Hammond-Maschine 70 bis 100 Wörter in der Minute angegeben ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
