| Titel: | Der Rouart'sche Beleuchtungsapparat. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 8 | 
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                        Der Rouart'sche Beleuchtungsapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									1.
                        Rouart's Beleuchtungsapparat.
                        
                     
                        
                           Den in D. p. J. 1887 266 *
                              									202 und 581 beschriebenen Apparat zum Heizen mit flüssigen Kohlenwasserstoffen
                              									benutzen mit geringen Abänderungen Rouart frères et
                                 										Cie. zur Beleuchtung im Freien. Als Brennstoff dienen schwere Oele, welche
                              									durch Preſsluft zerstäubt werden. Bei den Versuchen, welche gelegentlich der
                              									Mobilmachung eines französischen Armeecorps gemacht wurden, soll sich das Licht gut
                              									bewährt haben, und wird demselben eine schöne gelbe Farbe, welche bei guter
                              									Leuchtkraft nicht blendet, nachgerühmt. Auch soll wegen der Gröſse der Flamme der
                              									Schatten nicht so scharf sein, als bei elektrischer Beleuchtung. Das Licht wird
                              									durch Wind und Regen nicht unterbrochen, wenngleich es nicht von einer Laterne
                              									geschützt wird. Bei richtiger Regelung des Zuflusses von Brennstoff und Luft
                              									entwickelt sich weder Rauch noch Geruch. Als einzige Unannehmlichkeit wird das beim
                              									Ausströmen entstehende Geräusch angeführt, welches aber beim Gebrauch im Freien
                              									nicht von Belang ist. Der Apparat, von den Erfindern Lucigène genannt, hat nachstehend beschriebene Einrichtung.
                           Die Röhren a und b (Fig. 26 und
                              										27 Taf.
                              									1) gehen vom gemeinschaftlichen Luft- und Oelbehälter, und zwar das Luftrohr a vom Deckel desselben aus, während das Oelrohr bis zum
                              									Boden reicht. Entsteht im Behälter nun Luftdruck, so steigt das Oel nach oben zur
                              									Düse H und die Luft durchstreicht das Rohr L, die Spiralröhren D, das
                              									Rohr P und gelangt, durch den Brenner vorgewärmt, zur
                              									Düse, wo sie durch eine ringförmige Oeffnung austritt, indem sie das Oel zerstäubt
                              									und in den Brennraum bläst. Der Zufluſs wird durch die Stellhähne A und B geregelt. Als
                              									Nebeneinrichtung ist in dem Rohre R, mit dem Stellhahne
                              										C eine mit dem Oelzuführungsrohre b in Verbindung stehende Lampe mit Asbestdocht
                              									angebracht, welche stets brennend gehalten wird und den Zweck hat, das zerstäubte
                              									Oel nach etwa zufällig erfolgtem Erlöschen sofort wieder zu entzünden. Um eine
                              									wirksame Beleuchtung zu erzielen, stellt man die Flamme in 6 bis 8m Höhe auf. Die Preſsluft wird mit einer Spannung
                              									von 1k/qc durch
                              									eine Preſspumpe in den Behälter gedrückt, welcher mit Manometer und
                              									Sicherheitsventil sowie auch zweckmäſsig mit einem Druckregler versehen ist, um den
                              										Druck möglichst
                              									gleichmäſsig zu halten. Eine vorübergehende Aufstellung läſst sich durch Handbetrieb
                              									betreiben, während bei dauernder Aufstellung die Verwendung von Elementarkraft zu
                              									empfehlen ist. Nach Angabe des Erfinders bedürfen 5 bis 6 Lampen zu 200 Carcel
                              									Lampenstärken 2 . Hierfür soll der Verbrauch 8l betragen und als Material zum Zerstäuben rohes Erdöl, schwere Theeröle,
                              									Fettabfälle u. dgl. zur Verwendung kommen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
