| Titel: | Brown's Indicator. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 59 | 
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                        Brown's Indicator.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									5.
                        Brown's Indicator.
                        
                     
                        
                           Der Indicator von Brown in Providence, R. I., Nordamerika, von welchem der Scientific American vom 3.
                                 									März 1888 * S. 7 eine Zeichnung und Beschreibung gibt, ist in der Weise der
                              									bekannten Manometer von Schäffer und Budenberg gebaut;
                              									die Durchbiegung einer elastischen Platte in Folge des Dampfdruckes wird direkt zur
                              									Aufzeichnung des Diagrammes verwendet. Brown's
                              									Indicator hat in Folge dessen natürlich die Mängel nicht an sich, welche aus der
                              									sonst üblichen Verwendung eines Kolbens mit dessen wechselnder Reibung, Dichtheit
                              									u.s.w. entstehen, ist aber dafür den Nachtheilen ausgesetzt, welche den
                              									Federmanometern der gedachten Art ankleben; insbesondere ist ja eine Aenderung in
                              									der Elasticität der der Hitze des Dampfes unmittelbar ausgesetzten Feder sehr leicht
                              									möglich.
                           Wie Fig. 10
                              									Taf. 5 deutlich erkennen läſst, ruht der Indicator auf dem bekannten
                              									Manometergefäſse, in welches die gewellte federnde Platte in üblicher Weise
                              									eingesetzt ist. Diese Platte trägt in ihrer Mitte ein gabelförmiges Aufsatzstück, in
                              									welches ein „Torsionsstäbchen“
                              									(torsion bar) eingesetzt
                              									ist, welches einem daran befestigten Vergröſserungshebel aa als Achse dient. An dem Ende dieses Hebels greift mit einem
                              									Kugelgelenke das Stäbchen c an, welches mit der
                              									Geradeführung des Bleistifthalters d in Verbindung
                              									steht. Das andere Ende des Hebels a ist verstellbar an
                              									einem zweiten Torsionsstäbchen festgeklemmt, welches in ähnlicher Weise wie das
                              									erste in der Gabel des verstellbaren Schiebers b
                              									gelagert ist. Diese Torsionsstäbchen – an Stelle der Achsen – sind eine besondere
                              									Eigenthümlichkeit des Brown'schen Indicators; durch
                              									dieselben sollen Reibung und todter Gang vermieden werden.Letzteres wird sicher erreicht werden können, da alle beweglichen Theile
                                    											durch Klemmschrauben festgestellt werden; ob aber die Reibung der sonst
                                    											erforderlichen schwachen Zapfen mehr Kraft erforderte, als das Verdrehen der
                                    											elastischen Stahlstäbchen, wäre wohl noch fraglich.
                           Genau über der Mitte der elastischen Platte befindet sich ein verstellbarer,
                              									ringförmiger Anschlag. Derselbe hat eine doppelte Bestimmung. Erstens begrenzt er
                              									die Durchbiegung der Feder im Falle übermäſsigen Druckes; weiterhin aber bedient man
                              									sich desselben, wenn man die Wirkung der Auslaſsventile studiren will. In diesem
                              									Falle schraubt man denselben bis nahe auf die Federplatte herab und beschränkt so
                              									das Spiel derselben nach oben; in Folge dessen ist man nun im Stande, den unteren
                              									Theil des Diagrammes in wesentlich vergröſsertem Maſsstabe zu zeichnen, wodurch sich
                              									die Wirkung der Ventile besser erkennen läſst.
                           Die Trommel des Indicators ist von gewöhnlicher Form und centrisch oberhalb des
                              									Federraumes angebracht, wodurch die ganze Anordnung entsprechend gedrängt und
                              									symmetrisch wird.
                           Bei der gewählten Verbindung des Zeichenapparates mit der Feder ist die Höhe des
                              									Diagrammes ganz und gar nur von der Stellung des Schiebers b abhängig. Man braucht deſshalb hier nicht, wie bei den gewöhnlichen
                              									Indicatoren, für hohe Dampfspannungen eine besondere, stärkere Feder anzuwenden, um
                              									die Höhe des Diagrammes zu reduciren. Letzteres soll überhaupt nur bei ungemein
                              									hohen Geschwindigkeiten erforderlich sein; Diagramme von Maschinen mit 50 bis 350
                              									Umgängen in der Minute zeigten keine erheblichen Unterschiede in Bezug auf die gute
                              									und vollkommen ausgebildete Form.
                           Für die Bleistiftführung hat man die Herstellung aus Aluminium, mit Gelenken aus
                              									gehärtetem Stahl, in Vorschlag gebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
