| Titel: | Ueber Wasser- und Heizgasbereitung. | 
| Autor: | C. H. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 130 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Ueber Wasser- und Heizgasbereitung.
                        Ueber Wasser- und Heizgasbereitung.
                        
                     
                        
                           Jul. Lang hat eine Reihe von Untersuchungen angestellt,
                              									bei welchen hauptsächlich die Grenzen der Reactionen und die Zersetzungstemperaturen
                              									berücksichtigt wurden. Zugleich wurde dem im Wassergas stets sich vorfindenden
                              									Methan durch besondere Versuche Rechnung getragen. Bei der Wichtigkeit, welche die
                              									Herstellung von Wasser bezieh. Heizgas für die Technik besitzt, dürften diese
                              									Untersuchungen von besonderer Bedeutung für die Zukunft sein.
                           Unterhalb 600° wurden die Temperaturen nach Naumann (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1885
                              									Bd. 18 S. 1648) gemessen, oberhalb dieser Temperatur geschah dies durch Bestimmung
                              									des Schmelzpunktes von Metallen oder Salzen. Die Salze wurden zu diesem Zwecke an
                              									dem oberen Theil eines schief in einem kleinen Platinkästchen stehenden
                              									Platindrahtes in Form einer Kugel angeschmolzen, so daſs dieselbe beim Schmelzen am
                              									Draht ablief. Die Einwirkung geschah bei den nachfolgenden Versuchen in einem mit
                              									Porzellanscherben gefüllten Porzellanrohr.
                           
                        
                           I. Einwirkung von CH4 auf CO2.
                           
                              
                                 Versuchstemperatur
                                 Gehalt des ursprüng-lichen Gases an
                                    												CO2in Proc.
                                 Zusammensetzung desEndproductes in
                                    											Proc.
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 
                              
                                 I. T < 814° (– Na2CO3) > 703° (+ KBr)
                                 41
                                 41
                                 0,6
                                 
                              
                                    T < 1054° (– Cu) > 954° (+ Ag)
                                 33,3
                                 26,8
                                 6,4
                                 
                              
                                    T < 1054° (– Cu) > 954° (+ Ag)
                                 29,4
                                 20,1
                                 8,2
                                 
                              
                           Die Reduction liegt daher zwischen 700 und 800°. Sowohl bei diesen Versuchen, wie mit
                              									reinem Methan allein schied sich Kohle aus.
                           
                        
                           II. CH4
                              									auf Wasserdampf, T < 1054° (– Cu) > 954° (+
                              									Ag).
                           Das Gas wurde durch heiſses Wasser geleitet und damit gesättigt.
                           
                              
                                 
                                 Temperaturdes Wassers
                                 Endproducte in Procenten
                                 
                              
                                  I.
                                 89°
                                 CO2 = 1,2
                                 O = 0,5
                                 CO = 2,8
                                 H = 48,8
                                 CH4 = 43,5
                                 N = 3,2
                                 
                              
                                 II.
                                 96°
                                        = 5,0
                                 –
                                       = 9,4
                                    = 47,1
                                        = 37,3
                                    = 1,2
                                 
                              
                           Nach diesen Zahlen lassen sich folgende Zersetzungsgleichungen annehmen:
                           CH4 + H2O = CO + 3H2
                           3CO2 + CH4 = 4CO + 2H2O
                           CO2 + C = 2CO.
                           Die Wechselwirkung zwischen Methan und Wasserdampf läſst sich durch die beiden
                              									Gleichungen
                           CH4 + H2O = CO + 3H2
                           CH4 + 2H2O = CO2 + 4H2
                           veranschaulichen, von welchen die erstere die gröſste
                              									Wahrscheinlichkeit besitzt. Auch bei diesen Versuchen hatte Ausscheidung von Kohle
                              										stattgefunden und
                              									wurde die Wechselwirkung zwischen Wasserdampf bezieh. Kohlenoxyd und Graphit
                              									besonders untersucht.
                           1) CO2 über Kohle geleitet zeigte bei 600°
                              									Anwesenheit von CO im Endproduct.
                           2) CO2 bei Silberschmelzhitze (954°) 3 Stunden lang
                              									übergeleitet. In 30cc des Endproductes wurden 90
                              									Proc. CO und 10 Proc. N gefunden.
                           3) Mit Wasserdampf zeigten sich bei 600° die ersten Spuren H.
                           4) Mit Wasserdampf bei 1000° während 5 Stunden wurden in 20cc des Gasgemisches gefunden:
                           
                              
                                 CO2
                                 –
                                 Proc.
                                 
                              
                                 CO
                                 19,4
                                 „
                                 
                              
                                 H
                                 13,6
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 67,0
                                 „
                                 
                              
                           Das Fehlen der CO2 erklärt sich aus der Absorption
                              									derselben durch das Wasser, welches zum Auffangen der Gase diente, sowie aus der
                              									gleichzeitigen Reduction der CO2 durch die Kohle.
                              									Der Stickstoff stammte aus der mit den Wasserdämpfen mitgeführten Luft. Eine Abnahme der Kohle im Versuchsrohr war in allen
                                 										Versuchen nicht wahrzunehmen. Hiernach beginnen die Gase auf die vom Methan
                              									ausgeschiedene Kohle bei derselben Temperatur einzuwirken, wie auf Holzkohle, aber
                              									diese Einwirkung erfolgt selbst bei sehr hohen Hitzegraden mit äuſserster
                              									Langsamkeit.
                           
                        
                           III. Einwirkung von Sauerstoff auf
                                 										Kohle.
                              								
                           Zu den Versuchen diente äuſserst stark ausgeglühte Retortenkohle oder Hochofengraphit, da die Holzkohle durch den
                              									Wasserstoffgehalt und die absorbirten Gase Fehler in die Versuche mitbringt. Die bei
                              									ziemlich niederer Temperatur, bei 500° angestellten Versuche wurden im Glasrohr und
                              									Glaser'schen Ofen ausgeführt:
                           a) Versuche mit Retortenkohle.
                           
                              
                                 
                                 Zusammensetzung des Gasgemischesin
                                    											Procenten
                                 Davon 100cc
                                    											auf-gesammelt in Zeitvon
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 N
                                 
                              
                                   1  2  3  4  5  6  7  8
                                 89,489,290,090,491,492,594,396,2
                                 8,48,57,87,26,15,33,00,0
                                 2,22,32,22,42,52,82,73,8
                                       2
                                    											Minuten      2      „      4      „    10      „    20      „    25      „      1
                                    											Stunde      4      „
                                 Kohle während des Ver-suches
                                    											vollständigdunkel
                                 
                              
                                   9
                                 90,5
                                 7,4
                                 2,1
                                     10 Secunden
                                 beginnendes Glühen
                                 
                              
                                 10
                                 89,5
                                 8,4
                                 2,1
                                       2 Minuten
                                 dunkel bleibend
                                 
                              
                                 11
                                 88,0
                                 9,8
                                 2,2
                                       1      „
                                 „            „
                                 
                              
                           Hieraus folgt:
                           Bei gleicher Temperatur, bei beginnender Sauerstoffzufuhr wächst mit nachlassender
                              									Geschwindigkeit des Gasstromes die Menge CO, bei einer genügend langsamen Strömung
                              									läſst sich bei 500° die Bildung von CO vollständig vermeiden.
                           b) Versuche mit gereinigtem Hochofengraphit an Stelle der
                              									Gaskohle. Temperatur dicht unter 500°.
                           
                              
                                 
                                 Gemisch der aufgefangenen Gase
                                 Davon 100cc
                                    											auf-gesammelt in derZeit von
                                 Verhältniſs von CO2 zu CO
                                 
                              
                                 CO2
                                 O
                                 CO
                                 N
                                 
                              
                                 12
                                 47,1
                                 46,7
                                 3,5
                                 2,7
                                     30 Minuten
                                 13,5 : 1
                                 
                              
                                 13
                                 44,5
                                 49,3
                                 3,3
                                 2,9
                                     30      „
                                 13,5 : 1
                                 
                              
                                 14
                                 26,2
                                 68,4
                                 2,7
                                 2,7
                                     10      „
                                   9,7 : 1
                                 
                              
                                 15
                                 27,1
                                 67,3
                                 2,8
                                 2,8
                                     10      „
                                   9,7 : 1
                                 
                              
                                 16
                                 19,2
                                 74,9
                                 3,1
                                 2,8
                                       1      „
                                   6,2 : 1
                                 
                              
                                 17
                                 Spuren
                                 100,0
                                 –
                                 –
                                     5 Secunden
                                 kein Erglühen
                                 
                              
                           Ein Zurückgehen der Kohlenoxydmenge lieſs sich also hier bei gesteigerter
                              									Strömungsgeschwindigkeit nicht bewirken. Für die Vergleichung der Versuche 1 bis 3
                              									oder 10 bis 12 ist zu bemerken, daſs trotz des heftigen, die Reduction des
                              									Kohlendioxydes fördernden Erglühens, weniger CO gebildet wurde, als in den übrigen
                              									Fällen. In Folge dessen wurde zur Aufklärung dieser Erscheinung bei verschiedenen
                              									Temperaturen und mit verschiedener Geschwindigkeit ein Gemisch von Kohlenoxyd und
                              									Sauerstoff über Kohle geleitet und die Zusammensetzung der Endgase untersucht.
                           c) Gemenge von Sauerstoff und Kohlenoxyd.
                           Zusammensetzung des Gasgemisches O = 77,7; CO = 18,5; N = 3,8
                              									Proc.
                           Textabbildung Bd. 269, S. 132Zusammensetzung des
                                    											Gasgemenges; Temperatur; Davon aufgesammelt in der Zeit von; Bemerkungen;
                                    											Gruppe; Minuten; unter; noch; Die Kohle blieb dunkel; Secunden; das
                                    											Kohlenoxyd brannte mit deutlicher Flamme über der Kohle; keine sichtb.
                                    											Flamme; die Kohle erglühte an einer Stelle und daselbst wurde die blaue
                                    											Flamme des CO sichtbarBei der ersten Gruppe findet sich sämmtlicher
                              									Sauerstoff des eingeführten Kohlendioxydes in den Umsetzungsproducten wieder. Die
                              										Menge CO ist
                              									unverändert geblieben, die Temperatur stieg nicht über
                              									500°. Gasstrom sehr langsam.
                           
                              Das eingeführte Kohlenoxyd betheiligt sich unter solchen
                                 										Umständen nicht an der Umsetzung.
                              
                           Zweite Gruppe. Temperatur mehr oder weniger unter 500°, rascher Sauerstoffstrom. Austretendes
                              									Gasgemisch mehr Kohlenoxyd haltend als eingeführt. Kohle nicht bis zum Glühen sich
                              									erhitzend. Das zu Beginn vorhandene Kohlenoxyd wird um den
                                 										Betrag, welcher der Reduction des Kohlendioxydes entspricht, vermehrt.
                           In der dritten Gruppe war die Temperatur zum Theil
                              									beträchtlich höher, oder es hatte bei niedriger Temperatur der Gasstrom eine solche
                              									Schnelligkeit, daſs eine unsichtbare Verbrennung oder sichtbare Entflammung des
                              									Kohlenoxydes eintrat. Kohlenoxyd daher in den Endproducten mehr oder weniger
                              									verschwindend.
                           Aus den Versuchen wird gefolgert, daſs beim Verbrennen der
                                 										Kohle die Bildung von CO2
                              									derjenigen von CO vorangeht.
                           
                        
                           IV. Einwirkung von Wasserdampf auf
                                 										Gaskohle und Graphit.
                              								
                           Man hat sich bei der Einwirkung von Wasserdampf auf Kohle bisher damit begnügt, die
                              									Producte der Umsetzung vorwiegend bei hoher Temperatur kennen zu lernen. J. LangAnnalen der Chemie, 1878 Bd. 192 S.
                                       											288. glaubte, die direkte Bildung des Kohlenoxydes
                              									schlieſsen zu dürfen, wenn bei der fabrikmäſsigen Gewinnung des Wassergases beim
                              									Sinken der Temperatur die Menge von CO2 sich
                              									vergröſserte. In Folge dessen war die Prüfung folgender Punkte von Wichtigkeit:
                           
                              Feststellung der niedrigsten Temperatur der
                                 										Wechselwirkung:
                              
                           a) Versuch mit indifferentem CO2, gesättigt mit
                              									Wasserdampf, ergab bei einer Temperatur T = < 602° (+ LiCl) > 530° (–
                              									AgJ) nach halbstündiger Einwirkung 5cc Gas, das
                              									nicht durch KOH absorbirt wurde (Analyse 25 Proc. N, 75 Proc. H).
                           Die Einwirkung des Wasserdampfes beginnt somit schon
                                 										unterhalb 600° nach der Gleichung: C + 2H2O = CO2 + 2H2.
                           b) Stickstoff statt CO2 mit Wasserdampf gesättigt. T
                              									± 630° (KJ als Schmelzsalz). Beträchtliche Einwirkung des Wasserdampfes.
                              									Zusammensetzung der Gasproducte:
                           
                              
                                 CO2
                                 20,4
                                 Proc.
                                 
                              
                                 CO
                                   0,9
                                 „
                                 
                              
                                 H
                                 39,8
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 38,9
                                 „
                                 
                              
                           Unter Berücksichtigung der früheren Erörterungen folgt: Durch
                                 										die Einwirkung des Wasserdampfes wird zuerst CO2
                              									gebildet und das Kohlenoxyd ist secundär durch Reduction
                                 										entstanden.
                           
                           c) Versuche mit überschüssigem Wasserdampf unter Benutzung von
                              									Hochofengraphit.
                           
                              
                                 
                                 Zusammensetzung der Gase
                                 Temperatur
                                 Länge derGraphit-schicht
                                 100cc ge-sammelt in
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 H
                                 N
                                 
                              
                                 1
                                 13,4
                                 8,8
                                 56,0
                                 21,8
                                 + 814° – 861°
                                    40cm
                                 24 Stunden
                                 
                              
                                 2
                                 16,2
                                 10,8
                                 62,2
                                 10,8
                                 „           „
                                 40
                                   8      „
                                 
                              
                                 3
                                 22,5
                                   6,1
                                 68,0
                                   3,4
                                 ± 861°
                                 40
                                   1¾
                                 
                              
                                 4
                                 20,0
                                 10,3
                                 68,3
                                   1,4
                                 ± 954°
                                 40
                                 15 Minuten
                                 
                              
                                 5
                                 17,4
                                 15,6
                                 64,6
                                   2,4
                                 „
                                   5
                                 60      „
                                 
                              
                                 6
                                 19,4
                                 13,7
                                 65,7
                                   1,2
                                 + 954° – 1054°
                                 40
                                   8      „
                                 
                              
                                 7
                                 17,5
                                 16,0
                                 65,3
                                   1,2
                                 „           „
                                 40
                                   8      „
                                 
                              
                                 8
                                 18,3
                                 17,3
                                 62,0
                                   2,4
                                 „           „
                                 40
                                   8      „
                                 
                              
                                 9
                                 18,4
                                 16,9
                                 62,1
                                   2,6
                                 „           „
                                 40
                                   8      „
                                 
                              
                           Folgerungen: Mit steigender Temperatur wächst die Menge
                              									CO im Vergleich zu CO2, die Graphitschichtlänge aber
                              									ist ohne sichtbaren Einfluſs. Beim Anwachsen der Temperatur laufen die zwei Vorgänge
                              										CO2 + C = 2CO und CO + H2O = CO2 + H2 neben einander her. Bei normalen Verhältnissen der
                              									Wassergasbildung tritt daher der Vorgang nach Gleichung 2) gegenüber der
                              									Kohlenoxydbildung bei der Reduction von CO2 durch C
                              									vollständig in den Hintergrund.
                           Ueber die Unvollständigkeit der in den Gleichungen
                           1) C + CO2 = 2CO
                           2) C + 2H2O = CO2 + 2H2
                           3) CO + H2O = CO2+H2
                           zum Ausdruck gebrachten Vorgänge geben die folgenden
                              									angestellten Versuche Aufschluſs.
                           
                        
                           V. Wechselwirkung zwischen Kohle und
                                 										Kohlendioxyd.
                              								
                           Die Prüfung der von Berthelot geforderten
                              									Unvollständigkeit dieses thermonegativen Vorganges (erste der drei Gleichungen) (Essai de mécanique chimique, 2. 111) hat Rathke experimentell geprüft und bestätigt gefunden
                              										(Ueb. d. Prinzip. d. Thermochemie, 1881). Die von
                              										Spohr benutzte Methode gestattete, die erhaltenen
                              									Producte wiederholt hin und her über die glühende Retortenkohle zu leiten.
                           Bei einer Temperatur von 600° (– LiCl) im Inneren des Rohres wurde getrocknetes CO2-Gas langsam eingeleitet. Das austretende Gas hatte
                              									jetzt die Zusammensetzung CO2 = 96,0, CO = 2,0, N =
                              									2,0 Proc. Wenn die Reduction eine Grenze erreichte, so muſste bei genügend langer
                              									Einwirkung ein Gleichgewichtszustand eintreten. Es wurde daher dieses Gasgemenge
                              									wiederholt über die Kohle jetzt hin und her geleitet. Erhalten wurden so nach
                              									2stündiger Einwirkung CO2 = 95,6, CO = 2,1, N = 2,3
                              									Proc. nach 4stündiger Einwirkung CO2 = 94,7, CO =
                              									2,3, N = 3,0 Proc.
                           
                              Die Gleichgewichtsgrenze tritt also bereits zu Anfang
                                 										ein.
                              
                           
                           Bei höherer Temperatur angestellte Versuche ergaben:
                           
                              
                                 
                                 Zusammensetzung des Gas-gemisches in
                                    											Procent
                                 Temperatur
                                 Einwirkungsdauer
                                 Be-merkungen
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 N
                                 
                              
                                   1  2  3  4  5  6  7  8  9101112
                                 82,584,029,129,116,3  3,0  4,0  6,2  6,0  0,6  3,6  3,0
                                 16,315,1  8,4  8,180,093,392,980,385,535,393,593,4
                                   1,2  0,962,562,8  3,7  3,7  3,113,5  8,564,1  2,9  3,6
                                 + 634° – 703°„          
                                    											„etwas  höher„           „± 954°+ 1054°+ 954° –
                                    											1054°„           „„           „„           „„          
                                    											„„           „
                                       1 Stunde      1     „      1     „      1)      1    
                                    											„      1)      2     „            2     „           ½    
                                    											„           4     „      2)      2     „      2)      2    
                                    												„      1)nur einmal durchsRohr
                                       												geleitet1 Stunde
                                 1) Der Stickstoff war demKohlendioxyd
                                    											beigemischtworden.2) Der Stickstoff stammt voneindiffundirter
                                    											Luft.
                                 
                              
                           Aus denselben ist zu ersehen, abgesehen von kleinen unvermeidlichen Schwankungen:
                           1) daſs selbst bei Kupferschmelzhitze (1054°) der durch das gänzliche Verschwinden
                              									von CO2 charakterisirte obere Grenzpunkt sich noch
                              									nicht erreichen lieſs (Versuch 6),
                           2) daſs ein an der Umsetzung indifferentes Gas keinen Einfluſs auf die Resultate
                              									ausübt (Versuch 1, 2, 3, 4, 10).
                           Da die Oxydation des Kohlenoxydes durch Wasser bekanntlich unter Wärmeentbindung
                              									verläuft und die thermonegative Zersetzung des Wassers durch Kohle auch eine
                              									begrenzte zu sein schien, so wurden nach dieser Richtung auch Versuche
                              									angestellt.
                           
                        
                           VI. Einwirkung von Wasserdampf auf
                                 										Kohlenoxyd.
                              								
                           Es wurden bekannte Gemische von Kohlenoxyd und Wasserdampf so lange der Einwirkung
                              									einer gleich bleibenden Temperatur ausgesetzt, bis ein mit der Zeit sich nicht mehr
                              									ändernder Zustand erreicht war.
                           
                              
                                 
                                 Gasgemisch erhalten
                                 Nach
                                 Temperatur des
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 H
                                 N
                                 Rohres
                                 Wasser-bades
                                 
                              
                                 1 a)1 b)
                                 15,222,8
                                 68,551,4
                                 14,021,9
                                 2,33,9
                                 ½ Stunde2 Stunden
                                 950°
                                 80°
                                 
                              
                                 2 a)
                                 16,0
                                 66,2
                                 15,3
                                 2,5
                                 nach 2maligem Hin-und Zurückleiten
                                 950°
                                 80°
                                 
                              
                                 2 b)
                                 18,8
                                 56,4
                                 23,0
                                 2,8
                                 nach 20maligem Hin-und Zurückleiten
                                 950°
                                 80°
                                 
                              
                                 
                                 Zusammensetzung, nachdemüberschüssiger
                                    											Wasserdampfeingeführt worden war
                                 
                                 950°
                                 95°
                                 
                              
                                 3)
                                 39,7
                                 18,3
                                 38,7
                                 3,3
                                 –
                                 950°
                                 95°
                                 
                              
                           Hieraus ergibt sich zur Genüge die Unvollständigkeit des Vorganges. Bei Zufuhr von
                              									Wasserdampf trat sofort Abnahme des Kohlenoxydes ein (Versuch 3).
                           
                        
                           
                           VII. Einwirkung von Wasserdampf auf
                                 										Kohle.
                              								
                           Zur Prüfung der Unvollständigkeit der zweiten Gleichung wurde ein indifferentes Gas
                              									mit einem bestimmten, während der Dauer der Versuche sich nicht ändernden Volumen
                              									Wasserdampf der Einwirkung der Kohle ausgesetzt, oder ein in seinen Verhältnissen
                              									genau bekanntes Gemisch von H, CO und N mit einer unzulänglichen Menge Wasserdampf
                              									wiederholt über die Kohle geführt.
                           
                              
                                 
                                 Gefunden in Procent
                                 
                                 
                              
                                 CO2
                                 CO
                                 H
                                 N
                                 
                              
                                 1) Mit Wasserdampf bei  25° gesättigter Stickstoff2)
                                    											Ursprünglich ange-  wandtes Gasgemisch  CO    
                                    											H      N  32,0  23,5  44,5
                                 Temperatur: Rohr = ± 10000°;Wasserbad
                                    											25°.
                                 0,61,22,13,1
                                 22,129,629,127,8
                                 22,830,324,125,8
                                 54,538,944,743,3
                                 nach 2maligem Hin-und Herleitennach
                                    											20maligem Hin-und Zurückleitennach 2maligem Hin-und
                                    											Herleiten
                                 
                              
                           Die Zersetzung des Wassers durch Kohle ist also selbst
                                 										bei 1000° eine unvollständige. (Zeitschrift für physikalische Chemie, 1888 Bd. II S.
                                 									161.)
                           
                              
                                 C. H.