| Titel: | Ventillose Pumpe von Jules Jacobs in Brüssel. | 
| Autor: | Stn. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 152 | 
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                        Ventillose Pumpe von Jules Jacobs in
                           								Brüssel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									9.
                        Jacobs' ventillose Pumpe.
                        
                     
                        
                           Die ventillose Pumpe von Jules Jacobs in Brüssel (*D. R.
                              									P. Kl. 59 Nr. 43403 vom 23. September 1887) gehört zu denjenigen Pumpen, bei welchen
                              									der Kolben neben einer continuirlich rotirenden eine regelmäſsige Hin- und
                              									Herbewegung ausführt, wodurch derselbe in entsprechenden Zeiträumen die Oeffnungen
                              									der in den Cylinder mündenden Saug- und Druckrohre verschlieſst und daher der Ein-
                              									und Austritt des Wassers ohne Anwendung von Ventilen bewirkt wird.
                           Bekanntlich ist bei den bisherigen Pumpen dieser Art der Kolben auf die rotirende
                              									Welle fest aufgekeilt und gleitet mit derselben hin und her, was durch eine in die
                              									Cylinderoberfläche eingeschnittene und sich auf einem am Pumpenkörper festen Stifte
                              									führende Curvennuth bewirkt wird. Diese Anordnung hat aber den Uebelstand, daſs es
                              									bei der gleichzeitig rotirenden und gleitenden Bewegung fast unmöglich ist, die
                              									Stopfbüchsen dicht zu halten; dieselben lecken schon nach sehr kurzem Gebrauche so
                              									stark, daſs die Leistungsfähigkeit der Pumpe in Frage gestellt ist. Ferner ist man
                              									durch das Hin- und Hergehen der Kolbenstange bezieh. Welle hinsichtlich der Wahl des
                              									Antriebsmechanismus gebunden, indem der einzig mögliche eine Riemenscheibe mit
                              									verhältniſsmäſsig langem Riemen ist, während ein Kurbel- oder Zahnradantrieb
                              									unmöglich ist.
                           Diese Unzuträglichkeiten werden durch die vorliegende Construction beseitigt, und
                              									zwar dadurch, daſs, obgleich der Kolben seine gleichzeitig rotirende und
                              									abwechselnde Bewegung beibehält, die Kolbenwelle nur noch die rotirende Bewegung
                              									ausführt.
                           Die Kolbenwelle A rotirt in den Lagern BC (Fig. 2 und 3 Taf. 9), welche mit den
                              									Deckeln des Pumpenkörpers aus einem Stücke gegossen sind und einerseits die
                              									Stopfbüchse und andererseits ein im Inneren des Pumpenkörpers liegendes Zapfenlager
                              									bilden, wodurch die Abdichtung der Pumpe sehr vereinfacht wird. Der zwischen den
                              									Lagern B und C im Inneren
                              									des Cylinders E liegende Theil D der Kolbenwelle A ist von viereckigem
                              									Querschnitte oder hat einen fest eingelassenen Keil. Auf den Theil D ist die entsprechend gebohrte Nabe des Kolbens F aufgeschoben, so daſs der letztere auf demselben frei
                              									hin und her gleiten kann. Der Kolben F besteht aus
                              									einem in der Mitte durch eine schiefe Wand getheilten und an beiden Enden durch
                              									schief gestellte entsprechende Curvengleitflächen I
                              									begrenzten Hohlcylinder, dessen Umfangswand mit zu den Saug- und Druckperioden
                              									entsprechend gestellten Aussparungen versehen ist. Die schiefen Gleitcurven I sind
                              									an beiden Enden des Kolbens mit Leitröllchen J in
                              									Berührung, welche sich auf zwei fest eingeschraubten Zapfen K im Inneren des Pumpenkörpers lose drehen. G
                              									und R bilden die Eintrittsöffnungen der Saug- und
                              									Druckrohre. Wird nun der
                              									Kolben F durch die Welle A
                              									mittels Riemen oder sonstigen passenden Antriebes in Rotation versetzt, so
                              									verschlieſst oder öffnet derselbe mittels seiner theilweise ausgesparten bezieh.
                              									vollen Wandtheile abwechselnd die Saug- und Druckrohre G und H. Nun gleiten aber bei der Rotation
                              									die Curvenränder I an den Leitröllchen J vorbei, wodurch der Kolben in der Längsrichtung auf
                              									dem Theile D der Welle A
                              									abwechselnd verschoben und das Ansaugen bezieh. Fortdrücken des Wassers bewirkt
                              									wird.
                           
                              Stn.
                              
                           
                        
                     
                  
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