| Titel: | Kurbelachsen-Ausfräsmaschine; von Wilkinson und Lister. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 157 | 
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                        Kurbelachsen-Ausfräsmaschine; von Wilkinson und
                           								Lister.
                        Mit Abbildungen.
                        Wilkinson und Lister's Kurbelachsen-Fräsmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine ist dazu bestimmt, den Raum zwischen den Schenkeln vollgeschmiedeter
                              									Kurbelachsen auszuarbeiten und demgemäſs den Kurbelzapfen auszubilden (vgl. Craven 1887 266 * 402).
                              									Diese Bearbeitung erfolgt wirksamer anstatt durch Ausstechen auf einer
                              									Stoſsmaschine, durch Ausfräsen mittels einer schwingend gelagerten Messerfräse,
                              									welche sich gegen das in langsamer Drehung begriffene Werkstück legt (Fig. 1).
                           Fig. 1., Bd. 269, S. 157Nach The Engineer, 1888 Bd. 65 * S. 171,
                              									besteht diese, in den hauptsächlichsten Eisenbahnwerkstätten Englands angewendete
                              										17t schwere Maschine aus einer starken Wange
                              										(Fig. 2), einem festen Spindelstock und einem
                              									verstellbaren Reitstock, zwischen welchen die zu bearbeitende Kurbelachse
                              									eingespannt wird. Die Planscheibe des Spindelstockes ist als Schneckenrad
                              									ausgebildet, während die zugehörige Schnecke durch Vermittelung eines kleineren
                              									Schneckentriebwerkes, welches auſserdem als Auslösungskuppelung eingerichtet ist,
                              									von einer mehrstufigen Steuerscheibe betrieben wird, deren Betriebsriemen von einem
                              									besonderen Deckenvorgelege herabgeführt ist. Hiernach erhält diese Hauptspindel
                              									sowohl kreisende, als auch nach Bedarf nur theilweise kreisförmige
                              									Schaltbewegung.
                           
                           Die Fräsermesserscheibe steckt auf einer starken stählernen Spindel, an deren Ende
                              									ein Stirnrad die Bethätigung von einer Getriebswelle erhält, die längs der Wange
                              									vorbeigeht und durch ein Stirnräderpaar von einer Riemenscheibe betrieben ist. Die
                              									Achse dieser Getriebswelle ist zugleich die Schwingungsachse des groſsen
                              									Lagerstückes der Fräserspindel, dessen Ausschwingung bezieh. Verstellung durch eine
                              									Gelenkstange erhalten wird, die am Spindelstock ihren veränderlichen Stützpunkt
                              									findet und womit sowohl die Einstellung zum Werkstück, als auch während der
                              									Bearbeitung die Regelung der Spandicke ermöglicht wird.
                           Fig. 2., Bd. 269, S. 158Die Schneidstähle, welche ebenso lang sind, als der Zwischenraum der
                              									Kurbelschenkel breit ist, sind in die zahnartigen Einschnitte der Messerscheibe
                              									eingekeilt, während der äuſserste Durchmesser derselben so groſs sein muſs, daſs die
                              									Kurbeltheile noch am Spindellager sich vorbeidrehen können. Die Kurbelachse selbst
                              									wird in der Weise in die Maschine eingespannt, daſs an jedes vorgedrehte Wellenende
                              									je ein Kreuzstück aufgeschoben wird, in welchen die Pfannen für die Spitzen der
                              									Kurbelzapfenmittel, der jedesmaligen Kurbelabmessung entsprechend, vorgesehen sind.
                              									Die Bearbeitung erfolgt in der Art, daſs bei der Ausarbeitung des Kurbelschlitzes
                              									die Kurbelachse festgelegt und die kreisende Messerscheibe bis in die Nähe des
                              									Kurbelzapfens angeschoben wird, worauf behufs Vollendung des Kurbelzapfens der
                              									Kurbelachse jene vorbeschriebene langsame Drehung um die Achse des Kurbelzapfens
                              									ertheilt wird. Die Bearbeitung des zweiten Kurbelzapfens wird durch Umspannen des
                              									Werkstückes erreicht.