| Titel: | Amerikanische Fräsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 193 | 
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                        Amerikanische Fräsmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									10.
                        Amerikanische Fräsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Im American Machinist, 1887 Nr. 31 * S. 6, sind von John J. Grant Vorrichtungen und Maschinen beschrieben,
                              									die Erwähnung verdienen, trotzdem Bekanntes wiederholt wird.
                           In Fig. 1 und
                              										2 Taf. 10
                              									ist nach der angeführten Quelle eine Vorrichtung zum Fräsen nach der Schablone
                              									dargestellt, die an jeder Drehbank leicht anzubringen ist. Am Supportquerschlitten
                              									wird ein Lagerböckchen angeschraubt, in welchem ein Hebel schwingt, der zugleich
                              									Träger für das Werkstück und für die Lehre (Schablone) ist. Indem nun in die Spindel
                              									ein Fräserwerkzeug eingesetzt und am Spindelstocke ein Führungsstift angebracht
                              									wird, kann bei der Verschiebung des Schlittens und an der Arbeitsstelle eine
                              									Hebelschwingung hervorgebracht werden, die je nach Lage des Führungsstiftes der
                              									Schablone zum Fräser bezieh. je nach der veränderlichen Hebelübersetzung mehr oder
                              									weniger unregelmäſsig sich gestaltet. Richtig wird die Wiedergabe der
                              									Lehrenbegrenzung nur dann, wenn Werkstück und Lehre genau gegenüber liegen. Ein
                              									Uebelstand dieser Formfräsereieinrichtung ist aber darin enthalten, daſs ein
                              									Ausweichen des Werkstückes in Folge verstärkten Widerstandsdruckes an der
                              									Fräserstelle ausgeschlossen ist, so daſs dadurch der Bestand des Werkzeuges
                              									gefährdet erscheint. Die in Fig. 1 und 2 vorgesehene
                              									Verstellbarkeit der Hauptspindel kann bequemer durch ein verrückbares Hebellager
                              									bezieh. verstellbaren Führungsarm des Schablonenstiftes ersetzt werden, womit jede
                              									Drehbank für Fräsearbeit einzurichten ist.
                           Wird die Fräserscheibe auf einen zwischen den Drehbankspitzen laufenden Dorn
                              									gesteckt, so benutzt man nach Nr. 42 * S. 4 der genannten Zeitschrift, 1887, den in
                              										Fig. 3 und
                              										4
                              									angegebenen Tischwinkel, auf welchem ein kleiner Spindel- und Reitstock für das
                              									Werkstück sich befinden, und dem mittels einer Schraube die erforderliche
                              									Hochstellung am Schlittenbocke ertheilt wird. Mit dieser Vorrichtung, die noch mit
                              									einer einfachen Theilscheibe ausgerüstet ist, können Reibahlen und selbst kleinere
                              									Zahnräder ausgefräst werden. Für Massenartikel leistet ein auf einen Drehtisch
                              									aufgesetzter Parallelschraubstock (Fig. 5 und 6) gute Dienste, während
                              									der in Fig. 7
                              									und 8
                              									dargestellte Schlittenwinkel nur für bestimmte Arbeiten verwendbar erscheint.
                           Nuthscheiben u. dgl. werden nach Nr. 40 * S. 7 des American
                                 										Machinist, 1887, mit der in Fig. 9 gezeichneten
                              									Maschine bearbeitet. Der Spindel des linksstehenden Maschinentheiles wird Drehung
                              									durch das Schneckenrad und gleichzeitig achsiale Verschiebung in ihren Lagern
                              									dadurch ertheilt, daſs eine auf die Spindel festgemachte Modellscheibe A vermöge eines belasteten Winkelhebels an einem
                              									feststehenden Führungsstifte angeschoben wird. Am freien Ende der Spindel ist das
                              									Werkstück aufgespannt,
                              									gegen welches winkelrecht der durch einen besonderen Riemen betriebene Fräser
                              									eingestellt wird, dessen Spindel in Fig. 10 ein
                              									eigenthümliches Einspannfutter zeigt.
                           Der in Fig. 9
                              									rechts stehende Theil, welcher für das Fräsen von Kammscheiben bestimmt ist, hat
                              									eine festgelagerte Spindel, an welcher das Werkstück und die Modellscheibe
                              									nebenliegend aufgesetzt sind. In einem schwingenden Winkelrahmen ist die
                              									Fräserspindel parallel dazu und auch parallel zur Spindelachse ist die Führungsrolle
                              									angeordnet. Um die Genauigkeit der Arbeit zu erhöhen, macht man die
                              									Modellkammscheiben gröſser als das Werkstück. Der Fräser von 12mm Durchmesser erhält bei 150 minutlichen
                              									Umdrehungen einen Vorschub zur Spanbildung von ⅛mm
                              									für je eine Umdrehung desselben.
                           Durch die in Nr. 45 * S. 4 des American Machinist, 1887,
                              									und in Fig.
                                 										11 und 12 dargestellte Maschine wird die Fräsearbeit auf Werkstücke auszudehnen
                              									gesucht, die sonst den Hobelmaschinen zugewiesen waren. Auf festen Bettführungen
                              									gleitet der Fräserrahmen, dessen Spindellager auf einer kreisförmigen Bahn sich
                              									verschiebt, dessen Mittelpunkt in A liegt, damit der
                              									Eingriff der Antriebsräder bei den verschiedenen Einstellungen nicht gestört werde.
                              									Von einer auf der seitlichen Keilnuthwelle gesteckten Stufenriemenscheibe wird der
                              									Betrieb durch Vermittelung eines Schneckentriebwerkes auf die Fräserspindel
                              									übertragen, während Stirnrädersätze die Vorschubbewegung des Fräserrahmens durch
                              									eine feste Zahnstange ausführen.
                           Schwache Platten werden nach Nr. 47 * S. 6 der genannten Zeitschrift, 1887, auf einer
                              									stehenden Maschine (Fig. 13 und 14) mittels
                              									Fräserscheiben (Fig. 15 und 16) bearbeitet und
                              									mittels einer Vorrichtung (Fig. 17 und 18) gehalten,
                              									welche aus zwei Platten zusammengesetzt ist, in deren Schlitzöffnungen
                              									Widerhalthaken eingesetzt werden, und welche einen Handgriff erhält, womit das
                              									Werkstück auf den festen Tisch aufgelegt und gehalten wird. Die Fräserspindel erhält
                              									Handverstellung durch ein Schneckenrad und Hochstellung nach erfolgter Auslösung
                              									unmittelbar durch das links stehende Handrädchen.
                           
                        
                     
                  
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