| Titel: | Legh Sylvester Powell und Robert Percy Sellon's Ermittelung der günstigsten Länge der Kohlenfäden für elektrische Glühlampen. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 221 | 
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                        Legh Sylvester Powell und Robert Percy Sellon's Ermittelung der günstigsten
                           								Länge der Kohlenfäden für elektrische Glühlampen.
                        Powell und Sellon's Längenermittelung für Kohlenfäden.
                        
                     
                        
                           Um das günstigste Verhältniſs zwischen der Oberfläche des Kohlenfadens für eine
                              									elektrische Glühlampe zu dessen elektrischem Widerstände beim Weiſsglühen zu
                              									ermitteln und dadurch eine gleichförmigere Lichtstärke in den erzeugten Lampen unter
                              									sich gleich bleibenden Verhältnissen der elektromotorischen Kraft und des
                              									elektrischen Stromes zu erzielen, bringen Legh Sylvester
                                 										Powell und Robert Percy Sellon in London nach
                              									ihrem Oesterreichisch-Ungarischen Patent vom 30. Oktober 1887 den Kohlenfaden unter
                              									den bestimmten elektrischen Verhältnissen in einem Apparate zum Glühen, welcher eine
                              									bequeme Aenderung der durchströmten Länge des Fadens gestattet, und verkürzen diese
                              									Länge, bis der erforderliche Grad des Weiſsglühens erreicht ist; die dann vorhandene
                              									Länge wird in geeigneter Weise markirt.
                           Der Kohlenfaden wird dazu mit seinen beiden Enden an zwei in einem Pfropfen
                              									festgesteckten Trägern, die als Zuleiter des Stromes dienen, befestigt; wird mittels
                              									des Pfropfens ein durchsichtiger Behälter geschlossen, so taucht jedes Ende des
                              									Fadens in ein Gefäſs ein, das mit Quecksilber gefüllt ist; beide Gefäſse sind gegen
                              									einander isolirt. Die Länge des Fadens, welche der Strom durchläuft, wird dann
                              									einfach durch ganz allmähliche Veränderung der Tiefe des Eintauchens verändert. Dazu
                              									soll entweder jedes Gefäſs durch einen Schlauch mit einem zweiten Gefäſs zu einer
                              									communicirenden Röhre verbunden werden und letztere beiden Gefäſse lassen sich
                              									mittels einer Schraube gemeinschaftlich heben; oder es wird mittels Kolben gleichzeitig ein Druck
                              									auf die Oberfläche des Quecksilbers in den letzteren beiden Gefäſsen ausgeübt: oder
                              									es werden einfacher die beiden Träger gemeinschaftlich gesenkt oder die beiden
                              									darunter stehenden Quecksilbergefäſse gemeinschaftlich gehoben.
                           Die Markirung der richtigen Fadenlänge geschieht mit Hilfe der Flüssigkeit, in welche
                              									die Enden des Fadens während der Behandlung eingetaucht sind; dazu hält man entweder
                              									auf ihrer Oberfläche eine färbende Masse schwimmend, oder läſst bei Anwendung von
                              									Quecksilber dieses selbst entfärbend auf den Kohlenfaden wirken.
                           Das Innere des Behälters muſs vollkommen von Luft und jeglichem Gas frei gehalten
                              									werden, welches die Fäden während der Behandlung schädigen könnte. Dies kann dadurch
                              									erreicht werden, daſs man ein neutrales Gas während der Durchführung des Verfahrens
                              									durch den Behälter hindurchstreichen läſst.