| Titel: | Arrol's Nietmaschinengerüste. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 241 | 
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                        Arrol's Nietmaschinengerüste.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									12.
                        Arrol's Nietmaschinengerüste.
                        
                     
                        
                           Die beim Baue der Forthbrücke gebrauchten Nietmaschinen sind theils standfeste,
                              									theils tragbare (vgl. Arrol 1886 260 * 113). Die Druckcylinder für die Niet- und Gegenstempel verschieben
                              									sich auf parallelliegenden Trägern, welche entweder einen selbständigen Rahmen
                              									bilden, in welchem sich die Druckkräfte aufheben, oder welche durch Vermittelung von
                              									Zwischenconstructionen, wie Auſsenringe und Sternkreuze, das Bauwerk selbst als
                              									Stützpunkt benützen.
                           Diese nach Annales industrielles, 1888 Bd. 20 * S. 521
                              									(bezieh. Engineering) dargestellten Nietmaschinenrahmen
                              									zeigen deren Verwendung in der Werkstätte und am Bauorte (Fig. 1 bis 4 Taf. 12).
                           Die wagerechte Anordnung besteht aus einem von zwei ⌶-Blechträgern, Seitenblechen und Verbindungssäulen gebildeten Rahmen, welcher
                              									auf vier Rollen gestellt, eine durch die Standsäulen beschränkte Fahrbarkeit
                              									erhält.
                           Auf den inneren Bahnen dieser Langträger (Fig. 1 und 2 Taf. 12) sind
                              									schlittenartig durch Schraubenspindeltriebwerke die Druckwassercylinder
                              									verschiebbar, deren Einstellung natürlich mit entsprechender Genauigkeit erfolgen
                              									muſs, sofern beide Nietköpfe vorstehen.
                           An die zu vernietenden Blechlagen werden in passenden Löchern Schrauben eingesetzt,
                              									welche als Stützen für das Werkstück dienen. Auſserdem sind drei guſseiserne
                              									Unterstützungssäulen vorhanden.
                           Das Vernieten geht nun in der Weise vor sich, daſs durch Verstellung der Nietcylinder
                              									auf den Trägerbahnen und durch Verschiebung des ganzen Nietrahmens das Arbeitsfeld
                              									nach beiden Richtungen, soweit die Stützen es zulassen, beherrscht wird. Bei einer
                              									Erweiterung des Arbeitsfeldes müssen diese Schraubenstützen entsprechend versetzt
                              									und die Bleche vorgeschoben werden.
                           Sinnreich ist das am Bauorte verwendete Nietgerüst. Im Inneren der rohrförmigen
                              									Brückenpfeiler (Fig.
                                 										3 und 4), sowie in den schräg liegenden Streberohren, sind zwei aus Winkeleisen
                              									gebildete Sternrahmen durch Holzkeile W an die
                              									Rohrsteifen festgesetzt. Zwischen beiden Rahmen dreht sich um Zapfen, welche in die
                              									Mittelachse des Brückenpfeilers fallen, ein langer ⌶-Blechträger, an welchem seitlich eine Keilnuthwelle angelegt ist, mittels
                              									welcher die Drehung dieses Trägers vermöge eines in einem inneren Zahnkranze des
                              									Bodenkreuzes eingreifenden Getriebes vom Arbeitsplatze mittels eines
                              									Schneckentrieb-Werkes bewerkstelligt wird. An diesem Träger gleitet gleichzeitig mit
                              									die durch die Schraubenspindel B getragene Plattform
                              									und der Druckwassercylinder A mit dem
                              									Gegenhalterstempel S. Um die ⌶-förmigen Längssteifen übergreifen zu können, ist der Gegenhalter
                              									nasenförmig ausgebildet,
                              									wodurch bei einer Drehung der Kolbenstange um 180° das linksseitige Einsetzen leicht
                              									erfolgen kann.
                           Der äuſsere Nietrahmen wird durch Ringe R aus ⌶-Eisen gebildet, welche an die Auſsenwand des
                              									Brückenpfeilers mittels Holzkeile W festgesetzt werden.
                              									Eine beide Ringe verbindende Korbconstruction sichert gleichzeitig die Arbeiter. An
                              									den äuſseren Gurten dieser Ringe verschiebt sich der mittels Nasen geführte
                              									Langträger G durch einen als Winkelbock wirkenden
                              									Druckwassercylinder C (Fig. 4).
                           Mittels einer Schraubenspindel B wird, wie beim inneren
                              									Parallelträger, die Plattform mit dem Nietcylinder A in
                              									jeder Höhenlage eingestellt und die Uebereinstimmung beider Cylinderachsen durch
                              									Anschlagstifte von Lochreihe zu Lochreihe sicher gestellt. Zu beiden Plattformen
                              									werden von oben die Wasserrohre und sonstiges Hebewerk zugeführt.
                           Um die Abmessungen der tragbaren Nietmaschinen zu verkleinern, wird die normale
                              									Wasserpressung der Hauptzuleitung durch das in Fig. 5 und 6 dargestellte
                              									Zwischendruckwerk gesteigert, so daſs der Arbeitsdruck in den kleineren
                              									Nietmaschinen beträchtlich höher als in den gröſseren Nietcylindern ist. Dieser
                              									Druckverstärker hat einen Doppelkolben C und C1. Derselbe nimmt
                              									durch C die Kraft des Leitungswassers auf und preſst,
                              									natürlich eine dem kleineren Kolben C1 entsprechende geringere Menge höhergespanntes
                              									Kraftwasser nach den Nietmaschinen. Das Rohrsystem ist aus Fig. 6 ersichtlich. Durch
                              										F, B mit dem Steuerungshahne O wird durch P nach C Leitungswasser geführt, dadurch von C1 durch S höhergespanntes Kraftwasser nach den Arbeitsmaschinen
                              									gepreſst. Wird S geschlossen und Q für den Abfluſs von C
                              									ins Freie geöffnet, so tritt Leitungswasser durch das selbsthätige Schluſsventil V nach C1 und füllt den oberen Cylinderraum im Niedergange
                              									des Doppelkolbens mit Leitungswasser.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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