| Titel: | Maschine zum Aufwickeln von Fäden auf Garnhalter mit sternförmigen Armen; von John Keats in Bagnal bei Stoke-upon-Trent (England). | 
| Autor: | H. G. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 248 | 
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                        Maschine zum Aufwickeln von Fäden auf Garnhalter
                           								mit sternförmigen Armen; von John Keats in Bagnal bei Stoke-upon-Trent (England).
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									13.
                        Keats' Maschine zum Aufwickeln von Fäden auf
                           								Garnhalter.
                        
                     
                        
                           Die aus Papier, Holz, Metall oder einem anderen mit Verzierung versehenen Materiale
                              									hergestellten sternförmigen Garnhalter erhalten bei dieser durch *D. R. P. Kl. 8 Nr.
                              									42246 vom 24. April 1887 geschützten Maschine von einer hin und her gehenden
                              									Fadenführerstange Drehbewegung, wodurch die Fäden sich dergestalt auf dieselben
                              									auflegen, daſs sie abwechselnd an die rechte und linke Seite der vorstehenden Arme
                              									zu liegen kommen.
                           In den Fig. 5
                              									bis 10 Taf.
                              									13 sind verschiedene Formen von Wickeln, in der Fig. 11 Taf. 13 ist eine
                              									das Aufwickeln besorgende Maschine dargestellt. Die Fadenhalter können zur
                              									Aufwickelung eines oder mehrerer Fäden eingerichtet sein; wenn gewünscht, können
                              									auch zwei oder mehr Halter zur Bildung combinirter Halter durch Oesen verbunden
                              									sein. Form und Zahl der Speichen genannter Halter können entsprechend abgeändert
                              									werden; die Erfahrung hat gezeigt, daſs verschiedene Fadenarten auch verschiedene
                              									Formen von Armen oder Speichen benöthigen, um den nöthigen Halt zu sichern und ein
                              									gutes Abwickeln zu ermöglichen. Für baumwollene und leinene Fäden sollen die Arme
                              									dem Abwickeln des Fadens wenig oder gar keinen Widerstand darbieten, während für
                              									einen elastischen Faden, wie Seide oder Wolle, der Halter mit Armen zu versehen ist,
                              									die das Abwickeln des Fadens zu hemmen und diesen an seinen Platz zu halten
                              									suchen.
                           Fig. 5 Taf. 13
                              									zeigt in Seiten- und Stirnansicht einen Halter mit fünf radialen Armen, welche von
                              									der Wurzel bis nahe an ihr äuſseres Ende verjüngt zulaufen und dann kugelförmig
                              									gestaltet sind. Die Kanten des verjüngt zulaufenden Theiles sind dergestalt
                              									abgeschrägt, daſs nur in der Mitte des Armes die volle Stärke des Fleisches
                              									verbleibt. Diese Form des Halters eignet sich ganz besonders zum Aufwickeln eines
                              									baumwollenen oder leinenen Fadens.
                           Fig. 6 Taf. 13
                              									zeigt einen Halter mit fünf sich nach auſsen verbreiternden Armen, die an ihren
                              									Enden abgerundet sind. Diese Form eignet sich besonders zum Aufwickeln eines feinen
                              									Baumwollen- oder Seidenfadens. Für Floretseide eignet sich ein ähnlicher Halter mit
                              									sieben Armen und etwas gröſseren Abmessungen.
                           Fig. 7 Taf. 13
                              									zeigt einen Halter mit sieben Armen, von denen ein jeder an seiner Hinterkante in
                              									einen Haken endigt. Dieser Halter ist zum Aufwickeln von Wolle und anderen
                              									Strickgarnen bestimmt und es kann nur in Richtung des Pfeiles abgewickelt werden.
                              									Die besondere Form dieses Halters ist deshalb nöthig, weil ein beim Verpacken
                              									ausgeübter Druck auf die
                              									Wolle das Bestreben hat, letztere aus den Armen herauszupressen, weshalb dieselbe
                              									durch die Haken festgehalten werden muſs.
                           Fig. 10 Taf.
                              									13 zeigt einen Halter mit neun sichelförmigen Armen, welche in eine hakenförmig
                              									gestaltete Spitze auslaufen; dieser Halter dient zur Aufnahme eines seidenen
                              									Nähfadens und wird beim Ablaufe des Fadens nur in der durch den Pfeil angegebenen
                              									Richtung gedreht.
                           Fig. 8 Taf. 13
                              									zeigt einen gegen den in Fig. 6 dargestellten
                              									Halter modificirten, dessen neun Arme sich von der Wurzel aus bogenförmig
                              									verbreitern und nach dem zu einem runden Kopfe gestalteten Ende zu wieder schmaler
                              									werden. Dieser Halter eignet sich ganz besonders für feine Floretseide.
                           Wie bereits angeführt, kann der Wickel zur Aufnahme von zwei Faden eingerichtet sein;
                              									die Zahl der Arme muſs dann vergröſsert werden und eine Theilung in zwei Gruppen
                              									zulassen und zwar in ungerader Zahl. Es sind die Arme, anstatt daſs sie wie bei den
                              									in den Fig. 5
                              									bis 8 bezieh.
                              									10 dargestellten Wickeln in einer Ebene liegen, von der Scheibenebene aus nach
                              									rechts und links abgebogen. Fig. 9 Taf. 13 zeigt diese
                              									Halterform in Seiten- und Endansicht mit zwei Garnfäden von verschiedener Farbe.
                              									Diese Fäden können gleichzeitig aufgewickelt werden, wozu sich nur ein geeigneter
                              									Doppelfadenführer nöthig macht. Die Arme eines solchen Halters stehen radial und die
                              									Kanten liegen parallel zu einander.
                           Fig. 10 Taf.
                              									13 zeigt in Seitenansicht einen Doppelhalter. Die beiden Fäden sind hier durch
                              									verschieden starke Linien angedeutet, die eine Fadenlage ist kleiner als die andere,
                              									um die Aufwickelung beider Fäden besser kenntlich zu machen.
                           Die mit Fadenmaterial zu versehenden Halter B1 (Fig. 11 Taf. 13) werden
                              									unter Einschaltung geeigneter Zwischenstücke auf die in dem in der Mitte der
                              									Maschine liegenden belasteten Hebel C gelagerte Welle
                              										B aufgeschoben und durch Nuth und Feder auf
                              									derselben gegen Drehung gesichert. Der Hebel C, welcher
                              									drehbar auf der Antriebswelle D sitzt, kann zwei
                              									Stellungen einnehmen: zunächst die in Fig. 11 Taf. 13 in
                              									ausgezogenen Linien dargestellte Arbeitsstellung, bei welcher die Enden der Welle
                              										B in den Einschnitten der Ständer liegen, und dann
                              									die punktirte angegebene Stellung zum Auswechseln der Wickel. Um die Welle B in der gehobenen und unteren Stellung festzuhalten,
                              									ist der Hebel C mit zwei ganz oder nahezu rechtwinkelig
                              									zu letzterem stehenden Ansätzen versehen, deren Kanten auf einem federnden Bolzen
                              										c schleifen, der im Untergestelle geführt ist und
                              									in Folge seiner federnden Führung die Ueberführung des Hebels C aus der einen in die andere Stellung ermöglicht.
                              									Welle B wird von der in den Ständern A gelagerten Hauptantriebswelle D aus angetrieben, welche ein in ein Rad b
                              									Angreifendes Zahnrad d trägt. Rad b sitzt auf der Welle B
                              									und liegt in einem im belasteten Hebel C vorgesehenen
                              									Längsschlitz.
                           
                           Ein am Ende der Welle D sitzendes Zahnrad d1 überträgt durch ein
                              									Zwischenrad d2 die
                              									Drehbewegung auf ein auf Welle F sitzendes Rad f. Diese in den Ständern A
                              									Lagerung findende Welle trägt eine an ihrem Umfange mit wellenförmiger Nuth
                              									versehene Scheibe f1
                              									, welche den Hebel G in
                              									hin und her gehende Bewegung versetzt, deren Zweck sich aus Folgendem ergibt.
                           H ist eine in Führungen der Ständer A verschiebbare Stange, auf welcher die Fadenführer h sitzen. Jeder Fadenführer besteht aus zwei Armen mit
                              									Ohren, durch welche der Faden hindurchgeht und zwischen denen zwei den bei
                              									Nähmaschinen zur Spannung des Fadens dienenden ähnliche Spannscheiben sitzen. Die
                              									Zahl der auf der Stange H befindlichen Fadenführer
                              									correspondirt mit der Zahl der zu bewickelnden Halter. Beim Bewickeln doppelter
                              									Halter kann die verschiebbare Stange H mit einem
                              									Doppelsatze von Fadenführern ausgerüstet sein. An der Stange H sitzt eine Gabel H1, die einen unterhalb von und rechtwinkelig zu H liegenden Bolzen h1 trägt. Letzterer geht durch ein verschiebbar mit
                              									dem Hebel G verbundenes Auge, so daſs sich bei Bewegung
                              									des Hebels G durch die Nuthenscheibe f1 die Stange H und somit die Fadenführer hin und her bewegen, also
                              									die Fäden in der aus Fig. 12 Taf. 13
                              									ersichtlichen Weise um die Arme der Wickel legen.
                           Um auch das Einsetzen von verschieden groſsen Wickeln in die Maschine zu ermöglichen,
                              									werden die Führungen der Stange H von justirbaren
                              									Klötzen gehalten, die durch Flügelschrauben an den Ständern festgestellt werden.
                           
                              
                                 H. G.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
