| Titel: | Cupolofen von F. A. Herbertz in Köln a. Rh. | 
| Autor: | Stn. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 294 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Cupolofen von F. A. Herbertz in Köln a. Rh.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									14.
                        Herbertz' Cupolofen.
                        
                     
                        
                           Bei dem neuesten Cupolofen von F. A. Herbertz in Köln a.
                              									Rh. (*D. R. P. Kl. 18 Nr. 42580 vom 12. August 1887) ist eine Einrichtung getroffen,
                              									um die Hitze des Ofenschachtes zur Erhitzung von Luft nutzbar zu machen und die
                              									erhitzte Luft der Schmelzzone des Ofens zuzuführen. Die Einrichtung besteht aus
                              									einer oder mehreren als Lufterhitzer dienenden Kammern, welche oben auf dem Schachte
                              									als Fortsetzung desselben oder oben an dem Schachte an Stelle bisheriger
                              									Chamotteausmauerung angebracht sind und entweder durch ein System von innerhalb oder
                              									auſserhalb der Ausmauerung angeordneten Röhren oder Kanäle mit der Schmelzzone in
                              									Verbindung stehen, wobei die zu erhitzende Luft in diese Kammern entweder
                              									eingepreſst oder eingesaugt oder in diese Kammern eingepreſst und aus denselben
                              									abgesaugt wird. Fig.
                                 										1 Taf. 14 veranschaulicht diese Einrichtung an dem mit freier
                              									verstellbarer, ringförmiger Lufteinströmungsöffnung und beweglichem Herd versehenen
                              									Schmelzofen mit Dampfstrahl. Derselbe besitzt im oberen Theile des Schachtes kein
                              									Oberfeuer und liegt deshalb die Schmelzzone im unteren Theile des Schachtes gleich
                              									über der ringförmigen Lufteinströmungsöffnung, Ueber der Schmelzzone bis zum
                              									Schachtabschlusse findet daher wohl eine Erhitzung des Schachtes statt, welche nicht
                              									Schmelzhitze erreicht, die aber doch zur Erhitzung der Verbrennungsluft benutzt
                              									werden kann. S ist der Schacht des Schmelzofens,
                              									welcher durch vier Säulen s frei getragen wird. Unter
                              									dem Schachte S befindet sich der Herd H, welcher durch vier Spindeln und conische
                              									Zahnradvorgelege innerhalb der Säulen an denselben auf und ab bewegt werden kann.
                              									Durch die Absaugrohre Aa und durch den Dampfstrahl J wird in dem Schachte eine Luftverdünnung hergestellt,
                              									so daſs die äuſsere Luft durch die ringförmige Lufteinströmungsöffnung o eintritt und eine intensive Verbrennung und
                              									Schmelzung herbeiführt. Im oberen Theile des Schachtes befindet sich statt der
                              									Chamotteausmauerung ein eiserner Luftkasten W. Von der
                              									Bodenplatte dieses Luftkastens gehen eiserne Rohre R
                              									nach unten und münden in Düsen D, welche von auſsen mit
                              									der Schmelzzone in Verbindung stehen und die durch eine Klappe geöffnet und
                              									geschlossen werden können. Im oberen Theile des Luftkastens sind die
                              									Lufteinströmungsöffnungen L angebracht. Sobald der
                              									Dampfstrahl angelassen ist und die ringförmige Lufteinströmungsöffnung o
                              									je nach der gewünschten
                              									Hitze entweder ganz geschlossen oder nur wenig geöffnet ist, tritt die äuſsere
                              									atmosphärische Luft durch die oberen Lufteinströmungsöffnungen L des Luftkastens in letzteren ein, von da durch die
                              									Rohre R, welche auch auſserhalb der Chamotteeinmauerung
                              									liegen können, und gelangt durch die Düsen D, angeblich
                              									bis zu 600° erhitzt, in die Schmelzzone des Ofens. Statt der Röhren, welche die
                              									erhitzte Luft vom Luftkasten nach der Schmelzzone leiten, kann auch ein
                              									ringförmiger, Kanal, vom Luftkasten ausgehend und in die ringförmige
                              									Lufteinströmungsöffnung o ausmündend, als Leitung für
                              									die erhitzte Luft dienen. In diesem Falle wird der Eintritt der kalten Luft durch
                              									die Oeffnung o dadurch verhindert, daſs man dieselbe
                              									durch einzelne kreisförmige Deckungsstücke von auſsen abschlieſst (vgl. 1885 255 * 423).
                           
                              Stn.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
