| Titel: | Neuerungen an Typenschreibmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 346 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Neuerungen an Typenschreibmaschinen.
                        (Patentklasse 15. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								267 S. 152.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 16 und 17.
                        Neuerungen an Typenschreibmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Guhl und Harbeck'sche Schreibmaschine (*D. R. P. Nr.
                              									42124 vom 1. Juli 1887) gehört zu derjenigen Klasse von Schreibmaschinen, welche ein
                              									Schreiben von groſsen und kleinen Buchstaben ermöglichen, ohne indeſs zwischen den
                              									einzelnen Buchstaben gleich groſse Zwischenräume zu erzielen. Sie besitzt als
                              									charakteristischen Theil eine verschiebbare Index-
                              									bezieh. Typenplatte (vgl.* D. R. P. Nr. 27720) und verschiebt sich der
                              									Schreibmechanismus von rechts nach links über den zu beschreibenden Bogen, ähnlich
                              									wie bei der Boston-Schreibmaschine (1887 266 * 530).
                           Zwischen den seitlichen Gestellwänden sind vorn die beiden Walzen 
                              									aa1 (Fig. 16 Taf. 16)
                              									angeordnet, zwischen denen hindurch das zu beschreibende Papier über die
                              									Druckunterlage b geführt ist, während hinten eine
                              									Stange c gelagert ist, an welcher sich die Grundplatte
                              										g führt, die ihre andere Auflage auf a1 findet (Fig. 16). Auf
                              									dieser Grundplatte ist vorn die mit einem kreisbogenförmigen Schlitze versehene
                              									Platte f (Fig. 15) befestigt, und
                              									zwischen beiden liegt auf der Grundplatte verschiebbar die mit einem groſsen und
                              									kleinen Alphabete in zwei concentrischen Reihen ausgerüstete Indexplatte A, so daſs das jeweilig gewünschte Alphabet in dem
                              									Bogenschütze von f zum Vorscheine gebracht werden kann.
                              									Die Indexplatte h wird dabei mit Augen h1 bezieh. mit Schlitz
                              									an einer Stange g1
                              									bezieh. Schraube g2 der
                              									Grundplatte geführt (Fig. 15).
                           Im hinteren Theile trägt die Indexplatte in einem Ständer h2 einen Bolzen d1 an dem oben der mit Zeiger k versehene Handhebel d
                              									angelenkt ist, während unten der Rahmen l1 der Kautschuk-Typenplatte l fest damit verbunden ist. Mittels des Handhebels d kann daher die Indexplatte h auf der
                              									Grundplatte g verschoben werden, während andererseits
                              									mit dem Drehen des Hebels d oder dem Einstellen
                              									desselben und des Zeigers k auf ein Zeichen der
                              									Indexplatte auch ein Schwingen der segmentförmigen Typenplatte l bedingt ist. Die Typen sind auf der letzteren, von
                              									welcher Fig.
                                 										18 eine Unteransicht gibt, natürlich in entgegengesetzter Folge wie auf
                              									der Indexplatte h angeordnet.
                           Wie Fig. 15
                              									erkennen läſst, ist der Handhebel d mit einem Bogen d2 ausgerüstet, welcher
                              									bei jeder Stellung des Hebels d auf einem Hebel n aufliegt. Dieser letztere, welcher auf der
                              									Grundplatte g bei n1 federnd und bei n2 drehbar gelagert ist, vermittelt die eigentliche
                              									Druckoperation und die Fortschaltung des Schreibmechanismus, indem er gleichzeitig
                              									mittels seines Stempels n3 die unter demselben eingestellte Type gegen das auf b liegende Papier drückt, und andererseits den
                              									Schalthebel p beeinfluſst.
                           Zwischen der Typenplatte l und der Druckunterlage b ist die mit einem Ausschnitte für die zu druckende
                              									Type versehene Platte m (Fig. 16) angeordnet,
                              									welche auch das Farbkissen m1 trägt. Bei dem Hin- und Herschwingen der Typenplatte gleiten die
                              									Kautschuktypen über das Kissen hin und färben sich ein.
                           Zur seitlichen Verschiebung des Schreibmechanismus wird mittels n der Hebel p
                              									niedergedrückt, welcher an dem bei p2 an der Grundplatte g
                              									drehbar gelagerten Hebel p1 wagerecht drehbar ist. Der Hebel p1 trägt einen festen Sperrzahn i (Fig. 17) und eine
                              									drehbare, von der Feder o1 beeinfluſste Sperrklinke o, welche
                              									beständig mit der Zahnstange o2 in Eingriff steht. Die Zähne der letzteren sind so
                              									geformt, daſs die Sperrklinke o von links nach rechts
                              									darüber weggleiten kann, bei der entgegengesetzten Bewegung aber sich einstemmt. Bei
                              									jedem Niederdrücken des Handhebels d und des Hebels pp1 wird sich mithin
                              									der Schreibmechanismus um eine bestimmte Zähnezahl von links nach rechts über das Papier
                              									verschieben. Um ein unbeabsichtigtes, zu weites Verschieben zu verhindern, greift
                              									dabei der an p1
                              									sitzende Sperrzahn i in eine zweite, mit gegenüber o2 entgegen gerichteten
                              									Zähnen versehene Zahnstange i1 ein. Durch direktes Niederdrücken des Hebels p1 mittels des Armes p bringt man die Zwischenräume zwischen den einzelnen
                              									Worten hervor, während zur Erzielung der Zeilenabstände das Papier bezieh. die
                              									Walzen aa1 mittels
                              									eines Sperrhebels bewegt werden.
                           Wie die Guhl und Harbeck'sche Schreibmaschine gehört
                              									auch der von R. E. Morris in Wichita, Kansas
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 355703) construirte Schreibapparat zu derjenigen Gattung
                              									von Schreibmaschinen, welche nicht mit Typenhebeln, sondern mit einer einstellbaren
                              									(verschiebbaren) Kautschuk-Typenplatte arbeiten, und bei denen sich der
                              									Schreibmechanismus über das festliegende Papier verschiebt (vgl. die Hall'sche Maschine *D. R. P. Nr. 16829). Die Morris'sche Construction (Scientific American vom 28. Januar 1888 * S. 54) soll eine billige,
                              									transportable Maschine darbieten, ohne daſs dieselbe an Güte der Arbeit und
                              									Schnelligkeit des Arbeitens den theureren Apparaten nachstünde.
                           Textabbildung Bd. 269, S. 347Zwischen den seitlichen Gestellwänden (vgl. die Textfigur) ist in der Mitte
                              									die das zu beschreibende Papier tragende Walze gelagert, und hinten eine die Wände
                              									verbindende Stange, an welcher drehbar zwei Bügel sitzen, zwischen denen vorn eine
                              									gezahnte Stange angeordnet ist. Diese beiden Stangen dienen, wie die Figur deutlich
                              									erkennen läſst, dem ganzen Schreibmechanismus zur Führung. Der letztere ist mithin
                              									bequem aufklappbar, so daſs sich der Arbeitende leicht von der Richtigkeit des
                              									Geschriebenen überzeugen kann, ähnlich wie bei der Boston-Schreibmaschine (1887 266 * 530). Das
                              									Papier wird an der Druck walze in bekannter Weise durch federnd anliegende Walzen
                              									gehalten.
                           Die beiden auf den Führungsstangen sitzenden Seitentheile des eigentlichen Sehreibmechanismus
                              									tragen rechts (vgl. Textfigur) das mit einem Ausschnitte versehene Farbkissen,
                              									während links auf der Verbindungsstange ein drehbarer Rahmen sitzt, welcher die
                              									Typenplatte, Indexplatte u.s.w. trägt. Diese letzteren Theile können mittels eines
                              									Knopfes sowohl um einen Stift des betreffenden Rahmens gedreht, als auch mittels
                              									Längsschlitzes verschoben werden. Es kann mithin jede Type über den Ausschnitt des
                              									Farbkissens eingestellt werden und durch Niederdrücken des Handgriffes durch den
                              									Ausschnitt hindurch auf dem darunter liegenden Papiere zum Abdrucke gebracht werden,
                              									wobei sich die übrigen Typen auf dem Farbkissen einfärben. Das Einstellen der
                              									gewünschten Type über den Ausschnitt des Farbkissens wird bewirkt, indem man das
                              									entsprechende Zeichen der Indexplatte unter einen Finger bringt, während die genaue
                              									Stellung der Type in Bezug auf das bereits Geschriebene ein Centrirstift bewirkt,
                              									welcher in Löcher unterhalb des Handgriffes beim Niederdrücken des letzteren
                              									eintritt. Die Typen sind dabei in concentrischen Bögen von gleichem Radius in Bezug
                              									auf den Drehpunkt angeordnet.
                           Die Schaltung des Schreibmechanismus erfolgt beim Aufwärtsgange der Typen- und
                              									Indexplatte, indem dann eine beim Niederdrücken über ein oder mehrere Zähne
                              									fortgezogene Sperrklinke sich in die Zähne der vorn sichtbaren Zahnstange einstemmt,
                              									und damit den Mechanismus von links nach rechts verschiebt. Die gleiche Wirkung wird
                              									zur Bildung der Wortzwischenräume erreicht, indem man die obere der vorn sichtbaren
                              									Fingerplatten niederdrückt, während durch Gegeneinanderdrücken beider Platten der
                              									Sperrmechanismus ganz ausgelöst und damit der Schreibmechanismus frei verschiebbar
                              									wird. Die Erzielung der Zeilenabstände erfolgt in bekannter Weise durch Drehen der
                              									das Papier tragenden Druckwalze. Der Schreibmechanismus trägt noch einen Arm,
                              									welcher durch Anstoſs an den Hebel einer Glocke das nahe bevorstehende Ende einer
                              									Zeile ankündigt.
                           Die Ausführung dieses Schreibapparates, dessen Gewicht etwa 2k beträgt, erfolgt von der Hoggson and Pettis Manufacturing Company in New Haven, Conn.
                           Alle die genannten Schreibmaschinen schalten zur Erzielung der Buchstabenspatien den
                              									Schreibmechanismus oder den Papierträger immer um das gleiche Maſs, ohne Rüchsicht
                              									auf die Breite der gedruckten Buchstaben. Sie erzeugen damit eine unregelmäſsige,
                              									von der Schönheit des Druckes stellenweise erheblich abweichende Schrift. Diesen
                              									Fehler vermeiden die nachfolgend beschriebenen Constructionen, indem hier der
                              									Papierträger entsprechend der Breite des betreffenden Buchstabens verschoben wird,
                              									so daſs die Zwischenräume zwischen den einzelnen Buchstaben gleich groſs werden.
                           Der von W. H. Slocum in Buffalo, New York, construirte
                              									Schreibapparat (*D. R. P. Nr. 36362 vom 10. Februar 1886) arbeitet mit parallelen,
                              										auf gemeinsamer
                              									Achse sitzenden Typenhebeln, welche ihre Typen alle an demselben Punkte der Maschine
                              									zum Abdruck bringen, in ähnlicher Weise wie bei der Maschine von E. Fitch (vgl. 1887 266 *
                              									533).
                           Diese Hebel, in einer wagerechten Ebene liegend und um die in den Gestellwänden A (Fig. 1 Taf. 17) gelagerte
                              									Achse c drehbar, bestehen aus zwei Theilen C und D, welche durch ein
                              									senkrechtes Scharnier ee1 mit einander verbunden sind, so daſs die die Typen D1 tragenden Theile D in einer wagerechten Ebene schwingen können. Die
                              									vorderen Theile C finden in der Ruhestellung unter dem
                              									Einflüsse von Federn d ihre Anlage an einer Stange C1, während die Theile
                              										D in Führungen E
                              									liegen (Fig.
                                 									3), welche nach oben convergirend an der Querschiene E1 des Gestelles A befestigt sind, und welche die Typen, deren Färbung unsere Quelle
                              									unerwähnt läſst, beim Drucke auf die entsprechende Taste in die gemeinsame Oeffnung
                              										f3 leiten, über
                              									welcher sich das Papier befindet. Damit die Hebelarme D
                              									bei ihrer seitlichen Verschiebung einander ausweichen können, sind die Führungen E unten eine kurze Strecke weit mit einem senkrechten
                              									Theile f versehen, so daſs der Arm. der jeweils
                              									angeschlagenen Type sich eine Strecke weit in senkrechter Richtung bewegt, und erst
                              									seine seitliche Bewegung macht, wenn er über die übrigen Hebel gehoben ist.
                           Unterhalb der Typenhebel liegt der Spatienrahmen G,
                              									welcher um die Achse g schwingt, und mit seinem dem
                              									Schlitten B zugekehrten Theile von der Feder g2 nach unten gezogen
                              									wird. Die Querschiene G1 dieses Rahmens G liegt innerhalb des
                              									Bereiches der Typenhebel C derart, daſs sie von jedem
                              									Hebel, der niedergedrückt wird, mit nach unten geführt wird. Dies hat zur Folge,
                              									daſs der am Ende des Rahmens G sitzende federnde
                              									Schaltkegel g1 eine
                              									gewisse Strecke weit über die Zähne des Schaltrades H
                              									hinweggeführt wird, um alsdann, wenn der Rahmen G von
                              									der Feder g2
                              									niedergezogen wird, das Rad H entsprechend zu drehen.
                              									Die Schiene G1 des
                              									Rahmens, welche unmittelbar unter den Hebeln C liegt,
                              									ist, wie Fig.
                                 										5 zeigt, verschieden tief ausgekehlt, so daſs der Schaltkegel g4, je nachdem der eine
                              									oder andere Hebel C niedergedrückt wird, über eine
                              									verschieden groſse Anzahl Zähne hinweggeht und alsdann das Rad H um eine verschieden groſse Strecke dreht. Damit wird
                              									auch der Papierschlitten entsprechend der Breite des gedruckten Buchstabens
                              									verschoben, so daſs die Zwischenräume zwischen den Buchstaben gleich groſs werden.
                              									An den beiden Seiten des Rahmens G sind die beiden
                              									Tasten G2 angebracht,
                              									mit deren Hilfe man die Spatien herstellen kann. Ein Anschlag g3 begrenzt die
                              									Bewegung des Rahmens G nach unten.
                           Das Rad H ist mit dem Schneckenrade J verbunden, welches seinerseits in die Zähne der an
                              									dem Schlitten B angebrachten Zahnstange I1 eingreift und auf
                              									diese Weise den Schlitten B nach jedem Aufdrucken eines
                              									Buchstabens weiter bewegt.
                           
                           Der das Papier tragende Schlitten B wird hinten von
                              									einer Stange I, welche von zwei Augen i umfaſst wird, und vorn von der auf der Schiene i1 laufenden Rolle i2 geführt. In dem
                              									Schlitten ist hinter der Zahnstange I1 eine Welle j
                              									gelagert, an welcher Hülsen j1 und Daumen j2 sitzen (Fig. 1 und 4). Diese Hülsen f1 greifen mit Daumen
                              									in Oeffnungen der Zahnstange I1 ein, derart, daſs, wenn man auf den an der Welle
                              										j sitzenden hinteren Daumen j2 drückt und dadurch die Welle;
                              									theilweise dreht, die Zahnstange I1 auſser Eingriff mit dem Schneckenrade J gebracht wird und der Schlitten alsdann frei hin und
                              									her geschoben werden kann. Federn bringen die Welle wieder in ihre ursprüngliche
                              									Lage zurück, sobald der Druck auf den Daumen j2 derselben aufhört. Ansätze der Zahnstangen I1, welche sich auf die
                              									Schlittenwände aufsetzen, begrenzen die Bewegung der Zahnstange nach unten.
                           Dasselbe Auslösen der Zahnstange I1 erfolgt, sobald der lange Arm P2 (Fig. 4) des Hebels P1
                              									P2 gegen die untere
                              									Seite des vorderen Daumens j2 der Welle I1 drückt. Der Hebel P1
                              									P2 sitzt lose auf der
                              									Welle m2, auf welcher
                              									eine der vier Rollen o, o1, o2, o3, welche das Papier
                              									führen (Fig.
                                 									1), fest sitzt. Auf dem Arme P2 ist ein Schaltkegel p
                              									angeordnet, welcher jedesmal, wenn der Hebel P2 mit der Handhabe P3 (Fig. 4) gehoben wird, in
                              									das auf der Welle m2
                              									fest sitzende Schaltrad p1 eingreift und dasselbe mitsammt der Walze o
                              									dreht, was ein entsprechendes Weiterschieben des Papieres zur Folge hat. Mit Hilfe
                              									eines in dem Segmente Q verschiebbaren Anschlages wird
                              									die Gröſse des Hubes des Hebels und damit die Strecke, um welche das Papier jeweils
                              									verschoben wird, geregelt.
                           Unmittelbar über der Oeffnung f3, durch welche hindurch die Typen das Papier
                              									treffen, befindet sich die Schiene LM (Fig. 1 und 2), welche an ihrer
                              									unteren Seite mit dem Kissen l versehen und um die
                              									Zapfen l3 drehbar ist.
                              									Ein an demselben angebrachtes Segment m gestattet ein
                              									Verstellen des Kissens um seine Längsachse. An einer Seite ist die Schiene durch
                              									Scharniere n mit dem Schlitten B verbunden, derart, daſs man dieselbe mit Hilfe der Handhabe n1 aufheben kann, um
                              									das Papier einzufügen.
                           Die Führung des Schlittens B gestattet ein Aufheben
                              									desselben. Damit hierbei ein seitliches Verschieben vermieden wird, sitzt an den
                              									Augen i ein segmentförmiger Zahn K1, welcher dann mit
                              									der schräg gestellten, am Gestelle A befestigten
                              									Zahnstange k2 in
                              									Eingriff kommt.
                           Eine interessante, wenn auch etwas vieltheilige Construction bietet die
                              									Schreibmaschine von E. Manville Hamilton und L. Goldsmith in New York (*D. R. P. Nr. 41163 vom 16.
                              									Februar 1887). Dieser Apparat arbeitet mit radial im Kreise angeordneten
                              									Typenhebeln, während das Papier von einem quer durch die Maschine laufenden
                              									Schlitten geführt wird (vgl. Myers 1887 266 * 535).
                           
                           In dem Gestelle M (Fig. 6 bis 8 Taf. 17), welches den
                              									ganzen Mechanismus trägt, sind auf Stützen b9 und b5 die Scheiben B1 und B über einander
                              									gelagert, von denen die letzteren zur Lagerung der Typenhebel A und die ersteren zur Lagerung der dieselben
                              									bewegenden Theile dient. Die Scheibe B besitzt zwei
                              									ringförmige geschlitzte Flanschen, zwischen denen die ebenfalls ringförmige Rippe
                              										b liegt. Auf dem äuſseren der beiden Flansche ruht
                              									ein Ring B2, dessen
                              									ringförmige Rippe b1
                              									der Rippe b gegenüber liegt. Zwischen diesen Rippen b und b3 und in den Schlitzen der beiden Flansche der
                              									Scheibe B lagern nun die Typenhebel A in der Weise, daſs sie vorwärts und rückwärts gleiten
                              									und zugleich eine Drehbewegung ausführen können. Zur Erzielung dieser Bewegungen
                              									tragen die Hebel A Arme a1 deren Achsen a3 in der Scheibe B gelagert sind und deren Zahnsectoren a2 mit den gebogenen, verzahnten Enden a4 der Hebel q in Eingriff stehen. Diese letzteren Hebel c1 finden ihre Lagerung
                              									und ihren Drehpunkt auf einem, auf der Scheibe B1 angeordneten Ringe c2 und werden von Stiften c3 der Hebel C, welche Stifte in Löchern von M und B1
                              									geführt sind, gehoben und von Federn c5 gesenkt. Da die um Stifte c4 der Grundplatte drehbaren Hebel C mit den Tastenstiften C1
                              									C2 in Verbindung
                              									stehen, so ist leicht ersichtlich, daſs beim Anschlagen einer Taste C2 der zugehörige Stift
                              										c3 und damit der
                              									betreffende Hebel c1
                              									gehoben wird, was zu Folge der Verzahnung a2
                              									a4 ein Schwingen von
                              										a1 und ein Bewegen
                              									der Typenhebel A aus der Ruhelage, Fig. 6 links, in die
                              									Druckstellung, Fig.
                                 										6 rechts, bewirkt. In der Ruhestellung liegen die an den Enden von A sitzenden Typen a an dem
                              									ringförmigen, aus Filz bestehenden Farbkissen D an,
                              									dessen Behälter in dem auf B befestigten Ringe B2 eingeschraubt ist,
                              									so daſs, je nach der Stellung des Behälters, die Typen a mehr oder weniger eingefärbt werden können.
                           Das Papier ist zwischen der mit Gummibelag versehenen Walze E2 und der federnd anliegenden Walze E3 durchgeführt. Beide
                              									Walzen liegen in einem um e6
                              									e7 (Fig. 7 bis 9) drehbaren Gestelle e4, welches zur
                              									bequemen Einführung des Papieres nach der Vorderseite der Maschine aufklappbar ist.
                              									Dieses Gestell e4 ruht
                              									wieder in dem Rahmen E1
                              									, welcher auf Stangen e
                              									des Rahmens E gleiten kann und dieser letztere endlich,
                              									aus den Stangen e und Querstücken e1 bestehend, ist
                              									wieder bei e2
                              									e3 am Maschinengestelle
                              									drehbar gelagert, so daſs er in die in Fig. 9 punktirt
                              									gezeichnete Lage nach der Hinterseite der Maschine gedreht werden kann. In der
                              									gewöhnlichen Lage stützt sich dieser ganze Papierträger mit Schrauben e8 auf Säulchen e9 der Maschine.
                           Das Papier wird bei dieser Maschine derart beschrieben, daſs die Buchstaben in
                              									Richtung der Achse k der Walze E2 neben einander zu stehen kommen. Zur
                              									Erzielung der Zeilen muſs die Walze E2 mithin um ihre Achse gedreht werden, und erfolgt
                              									dies um den Abstand zweier Zeilen mit Hilfe des mit einem Sperrmechanismus
                              									verbundenen Hebels nn4 (Fig. 8), welcher lose auf
                              									der Achse k die Walze E2 sitzt. Eine beliebig groſse Drehung wird mittels
                              									des Handrades e5 der
                              									Achse k bewirkt.
                           Die schrittweise Bewegung des Papierschlittens quer durch die Maschine zur Erzielung
                              									der Buchstaben und Wortspatien wird von den gezahnten Hebeln c1 (Fig. 6) in folgender Weise
                              									abgeleitet.
                           Im Mittelpunkte des radialen Hebelsystem es ist in der Grundplatte M und in der Scheibe B
                              									eine mit Muffe f versehene Säule F auf und ab bewegbar, und zwar dadurch, daſs die
                              									inneren Enden f1 der
                              									Hebel c1 bei deren
                              									Bewegung die Muffe f und Säule F nach abwärts drücken. Diese Bewegung überträgt sich nun auf einen in der
                              									Säule in einem Schlitze geführten und bei f2 drehbaren Winkelhebel F1, indem dessen anderer Schenkel f3 gegen die
                              									Papierwalze schwingt. Bei l7 wirkt auf diesen HebelHehel eine an der Scheibe B befestigte Feder ein,
                              									welche ihn nach Aufhören des Druckes auf f in seine
                              									frühere Lage zurückführt und damit auch die Säule F
                              									wieder hebt.
                           An der vorderen der Führungsstangen e ist eine Platte
                              										p angeschraubt, welche auf dem Zapfen h5 einen schwingenden
                              									Hebel h1 trägt, dessen
                              									Sperrklinke h mit einer auf dem Gleitrahmen E1 des Papierschlittens
                              									sitzenden Zahnstange H in Eingriff steht. Dieser Hebel
                              										h1 steht einerseits
                              									unter dem Einflüsse der Feder h4, andererseits wirkt auf einen, mit Bügel h8 ausgerüsteten
                              									seitlichen Arm h2
                              									desselben der obere Arm f3 des Winkelhebels F1 ein; mit dem Ausschlage dieses Winkelhebels geräth
                              									mithin auch der Hebel h1 in Schwingung und die Klinke h wird nach
                              									rechts über die Zähne der Zahnstange H fortgezogen.
                              									Wenn dann nach dem Loslassen der angeschlagenen Taste der Winkelhebel F1 zurückschwingt,
                              									strebt auch der Hebel h1 zu Folge der Feder h1 in seine alte Lage zurück und verschiebt damit den
                              									Papierschlitten zu Folge des Eingriffs von h1 in H um ein gewisses
                              									Maſs nach links. Ein Stift h6 begrenzt die Bewegung von h1 in dieser Richtung. Die in dem Arme h2 des Hebels h1 sitzende Schraube
                              									gestattet eine Regelung der Einwirkung des Winkelhebels F1 während der über dieselbe gelegte Bügel
                              										h8 den Zweck hat,
                              									die Schraube vor eintretendem Verstellen bei direkter Berührung mit f3 zu sichern.
                           Das Maſs, um welches der Hebel h1 bezieh. der Papierschlitten verschoben wird, hängt
                              									nun ab von dem Raumwerthe des jeweils zu druckenden Buchstabens. Um eine derartige
                              									Verschiebung des Papierträgers zu erzielen, sind die inneren Enden f1 des Hebels c1 verschieden lang,
                              									und zwar ist dieses Ende desjenigen Hebels c1, der mit dem den Buchstaben „I“ tragenden
                              									Hebel verbunden ist, so kurz, daſs es die Muffe f nur
                              									so weit herabzudrücken vermag, daſs die Klinke h nur
                              									über einen einzigen Zahn der Stange H hinweggleitet.
                              									Die Enden f1 derjenigen
                              									Hebel c1 welche mit den
                              									die Buchstaben „N, H, E“ und Buchstaben ähnlicher Breite tragenden
                              									Typenhebeln verbunden sind, sind länger und veranlassen eine derartige Verschiebung
                              									der Muffe f, daſs sich die Klinke h über zwei Zähne der Zahnstange H bewegt. Die zu den Buchstaben „M, W“ u.s.w.
                              									gehörigen Hebel c1
                              									besitzen dementsprechend derart längere Enden f1, daſs die Klinke über drei Zähne von H hinweggleitet. Mit dieser Anordnung werden daher
                              									gleiche Zwischenräume zwischen den einzelnen Typen gebildet, und damit eine
                              									gleichmäſsige, dem Auge angenehme Schrift erzeugt.
                           Zur Erzielung der Wortspatien bedient man sich der Taste L, deren Arm l mit einer Gabel den oberen Arm
                              										f3 des Winkelhebels
                              										F1 umfaſst. Durch
                              									Druck auf die Taste kann daher der Hebel h1 gleichfalls zum Ausschwingen gebracht werden, ohne
                              									daſs eine Type zum Abdrucke gelangt. Erfolgt diese Bewegung so weit, daſs die Klinke
                              										h mit einem Stifte h3 in Berührung kommt, so gelangt h auſser Eingriff mit der Zahnstange H, so daſs der Papierschlitten frei verschiebbar wird
                              									bezieh. zum Beginne einer neuen Zeile in die Anfangslage zurückgeführt werden
                              									kann.
                           Jüngst ist unter dem Namen „Barlock type writer“ ein neuer Schreibapparat in
                              									England von Amerika aus in den Handel gebracht, welcher als eine Abart der Remington-Schreibmaschine zu bezeichnen ist (vgl. 1878
                              										227 * 513). Die Anordnung des Tastenbrettes und der
                              									die Typenhebel bethätigenden Hebel ist derjenigen der Remington-Maschine ähnlich, während aber bei der letzteren sich auf jedem
                              									Typenhebel ein groſser und ein kleiner Buchstabe befinden und zur jeweiligen
                              									Benutzung des groſsen oder kleinen Alphabetes der Papierschlitten mittels einer
                              									besonderen Taste verschoben werden muſs, tragt bei diesem Apparate jeder Typenhebel
                              									nur eine Type, so daſs 72 Tasten statt 36 vorhanden sind. Eine frühere Form der Remington-Maschine, Calligraph genannt, hat zwar diese
                              									Form ebenfalls besessen, indessen waren die groſsen Buchstaben an den Seiten des
                              									Tastenbrettes angeordnet, während hier die Tasten in sechs aufsteigenden Reihen
                              									derart zu einander liegen, daſs die kleinen Buchstaben die unteren drei Reihen dem
                              									Schreibenden zunächst bilden. Eine geschickte Tastengruppirung ist aber für ein
                              									schnelles Schreiben wesentlich. Auch die Bewegung der Tasten ist leichter und
                              									kürzer, was die Raschheit im Schreiben begünstigt. Während man mit der Feder
                              									durchschnittlich 15 bis 20 Worte in der Minute schreibt, ist auf der Remington-Maschine das gewöhnlich aufgewendete
                              									Geschwindigkeitsmaſs in derselben Zeit beim beruflichen Arbeiten 50 bis 60 Worte,
                              									während 90 bis 100 Worte in der Minute als äuſserste Grenze zu betrachten sind.
                              									Darüber hinauszugehen ist unmöglich, da dann die Typenhebel sich gegenseitig
                              									behindern würden. Bei dem vorliegenden Schreibapparate liegt diese Grenze insofern
                              									etwas höher, als der von den Typenhebeln zurückzulegende Weg, um dem nächsten Hebel
                              									Platz zu schaffen, beträchtlich geringer ist. Doch dürfte dieser Vortheil kaum von
                              									Bedeutung sein, da eine
                              									Geschwindigkeit im Schreiben von über 90 Worten in der Minute nicht lange
                              									durchzuführen ist.
                           Die Typenhebel bewegen sich hier abwärts gegen das Papier, und gestattet diese
                              									Anordnung das eben Geschriebene zu besichtigen, ohne den Papierschlitten aufzuheben.
                              									Auch ist der Papierschlitten leichter als bei der Remington-Maschine und wird die Zurückführung desselben und die
                              									gleichzeitige Zeilenschaltung in einfacherer Weise bewirkt. Die Maschine führt ihren
                              									Namen von einer Reihe conischer Zapfen aus Phosphorbronze, welche in einem kleinen
                              									Halbkreise angeordnet sind, dessen Mittelpunkt derjenige Punkt ist, an dem jede Type
                              									zum Abdrucke kommt. Diese Zapfen geben jedem Typenhebel beim Drucken Führung und
                              									sichern damit den Abdruck der Typen in einer geraden Linie, wenn die Lagerung der
                              									Typenhebel durch Abnutzung lockerer wird. Diese Anordnung ermöglicht, die Typenhebel
                              									elastisch zu machen, und ist damit jeder Möglichkeit der Verletzung vorgebeugt. Die
                              									Zapfen können im Falle der Abnutzung leicht ersetzt werden.
                           
                        
                     
                  
               
