| Titel: | Apparat zum Klären von Flüssigkeiten; von Max Wilkens in Hamburg. | 
| Autor: | Stn. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 402 | 
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                        Apparat zum Klären von Flüssigkeiten; von Max
                              								Wilkens in Hamburg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									19.
                        Wilkins' Apparat zum Klären von Flüssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Die in den Patenten Nr. 26266 und 34826 beschriebenen Apparate zum Klären von
                              									Flüssigkeiten (vgl. 1886 262 * 123) bestehen aus einer in
                              									die zu klärende Flüssigkeit eingetauchten, am oberen Ende geschlossenen Glocke,
                              									welche durch ein Rohr luftleer gemacht und aus welcher die durch das Vacuum
                              									aufgesaugte Flüssigkeit durch ein Abfluſsrohr ununterbrochen abgeleitet wird, sobald
                              									der Spiegel der Flüssigkeit eine gewisse Höhe erreicht. Für die gute Arbeit eines
                              									solchen Apparates ist neben der Vermeidung einer nach irgend einer Richtung
                              									einseitigen Strömung, welche durch den Abfluſs der Flüssigkeit erzeugt werden
                              									könnte, und neben der sehr geringen Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser
                              									aufsteigen muſs, um Zeit zu haben, seine Unreinigkeiten abzugeben, wichtig, daſs
                              									einerseits auch die während des Aufsteigens des Wassers zu Boden fallenden Theile
                              									möglichst schnell in die Ruhelage kommen, hierdurch ein Aufrühren der sich
                              									absetzenden Unreinigkeiten vermieden und ein schnelles Klären der Flüssigkeit
                              									erzielt wird, und daſs andererseits die Luft, welche sich aus dem in dem Apparate
                              									befindlichen Wasser entwickelt und schädlich auf die Luftleere in der Glocke
                              									einwirkt, selbsthätig während des Betriebes abgesaugt wird. Diese wesentlichsten
                              									Bedingungen für eine schnelle Klärung werden nach dem *D. R. P. Kl. 89 Nr. 43066 vom
                              									13. April 1887 von Max Wilkens in Hamburg durch
                              									Anordnung von schräg gestellten Flächen p (Fig. H Taf.
                              									19) (bezieh. von schräg gestellten Kanälen) im Inneren des Apparates erreicht, wobei
                              									auch der ganze Apparat schrägstehend angeordnet werden kann (Fig. 12). Durch dieses
                              									einfache Mittel wird, wie die angestellten Versuche ergeben haben, ein bei Weitem
                              									schnelleres Klären der Flüssigkeit erzielt als früher; denn die während des
                              									langsamen Aufsteigens des Wassers zu Boden fallenden Theile finden auf ihrem Wege
                              									schneller einen Ruhepunkt, wodurch gleichzeitig ein Aufrühren der niederfallenden
                              									Unreinigkeiten vermieden wird, während die auf den schrägen Flächen p sich ansammelnden Unreinigkeiten langsam abwärts gleiten und in
                              									den Sehlammfang gelangen, ohne hierdurch eine schädliche Bewegung des Wassers zu
                              									bewirken. Von der Wirkung der schräggestellten Flächen kann man sich durch folgenden
                              									Versuch leicht überzeugen. Füllt man zwei gleiche Glasröhren, von denen die eine
                              									schräggestellt ist, mit gleicher unreiner Flüssigkeit, so ergibt sich, daſs die
                              									Flüssigkeit in der schräggestellten Röhre in ungefähr einem Drittel der Zeit
                              									gegenüber derjenigen, welche die gerade gestellte Röhre zur Klärung braucht, sich
                              									klar absetzt. Die Flächen p können auch aus Wellblech
                              									hergestellt werden. Für eine gute Function des in Fig. 11 dargestellten
                              									Apparates ist es erforderlich, die während der Thätigkeit des Apparates in dem
                              									oberen Theile der Glocke sich ansammelnde Luft abzuführen. Hierzu dient das gebogene
                              									Röhrchen h, welches mit dem längeren Schenkel in dem
                              									oberen Theile des Fallrohres E und mit dem kürzeren
                              									Schenkel in die hochgesaugte Flüssigkeit eintaucht. An dem höchsten Punkte ist
                              									dieses Röhrchen h mit einer kleinen Oeffnung i versehen. Hat in dem oberen Theile der Glocke b sich Luft angesammelt, so wird, wenn der Apparat in
                              									Thätigkeit gesetzt ist, mittels des Röhrchens h die
                              									Flüssigkeit oberhalb der Wasserfläche durch den Luftraum durch Heberwirkung
                              									abgeführt und gleichzeitig durch die kleine Oeffnung i
                              									die Luft in kleinen Bläschen mit dem Wasser durch das Abfluſsrohr E abgesaugt.
                           
                              Stn.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
