| Titel: | G. Rung's pneumatischer Tourenindicator. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 412 | 
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                        G. Rung's pneumatischer
                           								Tourenindicator.
                        Rung's pneumatischer Tourenindicator.
                        
                     
                        
                           Wie die meisten der bekannten Tourenindicatoren, so beruht auch, nach Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen vom April
                                 									1888 * S. 164, das System des Hauptmannes a. D. Rung,
                              									Subdirektors am meteorologischen Institute in Kopenhagen, auf den Wirkungen der
                              									Fliehkraft, unter deren Einflüsse im vorliegenden Falle die in einer Metallröhre
                              									befindliche Luftsäule die Indicationen bewirkt. Diese 16mm weite Röhre, die sogen. „Schwungröhre“, ist in radialer Richtung
                              									in eine zwischen zwei Ständern umlaufende und an ihrem einen Ende geschlossene hohle
                              									Welle eingeschraubt, welche von dem Maschinentheile aus, dessen Umdrehungszahl
                              									bestimmt werden soll, ihren Antrieb erhält. Das offene Ende der Hohlwelle dreht sich
                              									auſserhalb ihrer Lager luftdicht in einem Ansatzrohre, an welches sich ein
                              									Gummischlauch schlieſst. Letzterer endigt in der Kapsel eines dem Zwecke gemäſs
                              									umgestalteten Aneroïdbarometers, dessen Zifferblatt einen Durchmesser von 210mm besitzt. Die in der Schwungröhre befindliche
                              									Luft wird durch die Fliehkraft nach auſsen getrieben:, es entsteht daher naturgemäſs
                              									in der ganzen Länge der Leitung eine Luftverdünnung, welche sich durch den
                              									Aneroïdzeiger kund gibt und einer bestimmten Umdrehungszahl entspricht. Die Theorie
                              									lehrt nun, daſs die Schwungröhre bei abnehmender Dichtigkeit der äuſseren Atmosphäre
                              									verlängert und bei zunehmender Dichtigkeit verkürzt werden muſs, um zu jeder Zeit
                              									und unter allen Umständen für eine bestimmte Umdrehungszahl denselben
                              									Luftverdünnungsgrad zu erzielen. Dieses geschieht nach dem jeweiligen Barometerstande mittels einer an
                              									ihrem Ende angebrachten Schieberöhre.
                           Rung hat sein System, ähnlich dem registrirenden
                              									Barometer der Gebr. Richard (1883 247 * 484), auch in Form eines registrirenden Indicators ausgeführt,
                              									welcher Diagramme über den Gang der Maschine während eines gewissen Zeitraumes
                              									liefert. Bei einer anderen Abänderung läſst er den Gummischlauch nicht in einer
                              									Aneroïdkapsel, sondern in dem einen Schenkel einer Wasser enthaltenden U-förmigen
                              									Röhre sich endigen, und überträgt den durch die Luftverdünnung bewirkten
                              									Höhenunterschied zwischen den Wassersäulen beider Schenkel mittels eines Schwimmers
                              									auf ein Zifferblatt, welches die Umdrehungszahl und gleichzeitig den
                              									Luftverdünnungsgrad in Millimetern Wasserdruck angibt. Auſserdem hat der Erfinder
                              									noch besondere Richtungsindicatoren zur Veranschaulichung der Rotationsrichtung
                              									construirt.