| Titel: | John Will. Hartley's Steuerung für schwingende Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 557 | 
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                        John Will. Hartley's Steuerung für schwingende
                           								Dampfmaschinen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									29.
                        Hartley's Steuerung für schwingende Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Steuerung von John Will. Hartley auf den California-Works zu Stoke on Trent, England, gehört zu
                              									jener Klasse der Steuerungen, wobei kein Excenter zur Anwendung kommt, und hat nach
                              									dem Engineering folgende Einrichtung:
                           A ist der Cylinder, welcher um die Zapfen B schwingt; die Kolbenstange B1 hängt durch den Pleuelkopf T mit der Kurbelwelle N
                              									zusammen. Auf dem Cylinderdeckel ist ein Arm E
                              									befestigt, welcher für den Hebel F den Drehpunkt
                              									abgibt. An diesem Hebel ist ein Auge G, durch welches
                              									der Drehzapfen eines zweiten, zu F parallelen Hebels
                              										HH2 hindurchgeht,
                              									welcher an dem einen Ende mit der Schieberstange I, am
                              									anderen aber mit einem Gleitblocke K verbunden ist, der
                              									auf der gekrümmten Stange L sich verschieben kann.
                              									Letztere ist um einen Zapfen M an dem Maschinengestelle
                              									drehbar, und kann durch die Zugstange L1 in verschiedene Stellungen gebracht werden. Die
                              									Stange L ist concentrisch zum Drehzapfen des Cylinders
                              									gekrümmt, und je nach ihrer Stellung (wie bei einer Coulisse) wird die Maschine vor-
                              									oder rückwärts laufen, oder die Steuerung „im todten Punkte“ stehen. Die
                              									Stange L1 schlieſst
                              									sich an den Umsteuerhebel an. Steht der Bogen L
                              									concentrisch zu B, so wird bei der Schwingung des
                              									Cylinders keine Bewegung des Hebels H und der
                              									Schieberstange stattfinden; wird aber der Bogen L nach
                              									irgend einer Seite verstellt, so verschiebt sich bei der Schwingung des Cylinders
                              									auch der Gleitblock K gegen den letzteren, und der
                              									Schieber bewegt sich hin und her. Wie leicht zu sehen, würde bei einer solchen Steuerung –
                              									welche an sich auch nicht neu ist – der Schieber stets den äuſsersten Stand
                              									einnehmen, wenn der Cylinder das Ende seiner Schwingung erreicht; Voreilen des
                              									Schiebers wäre nicht anwendbar.
                           Um nun aber Schieberdeckung und Voreilen und damit eine Expansion des Dampfes
                              									anwenden zu können, erhält der Schieber noch eine zweite Bewegung von der
                              									Kolbenstange aus. Das Ende des Hebels F ist durch eine
                              									Gelenkstange O an den Punkt Q eines Hebels P angeschlossen, welcher sich
                              									um den Zapfen R eines am Cylinder befestigten Armes
                              									dreht. Das andere Ende des Hebels P ist durch ein
                              									kurzes Glied an den Punkt U des Pleuelkopfes
                              									angekuppelt und folgt dessen Bewegung. Geht nun der Kolben nieder, so erhält der
                              									Hebel F eine Aufwärtsbewegung; dabei wird auch die
                              									Achse G des Hebels H
                              									gehoben, und damit der Schieber, welcher somit an der Unterseite das nöthige
                              									Voreilen erhält. Beim Aufgange des Kolbens geschieht natürlich genau das Umgekehrte.
                              									Wie leicht zu sehen, ist das Voreilen ein unveränderliches, da dasselbe nur von den
                              									Verhältnissen der Hebel H, P und F abhängig ist, nicht aber von der Stellung des Bogens
                              										L, welche letztere vielmehr die verschiedenen
                              									Füllungsgrade bestimmt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
