| Titel: | Ueber Rauhmaschinen. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 145 | 
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                        Ueber Rauhmaschinen.
                        (Patentklasse 8. Fortsetzung des Berichtes Bd. 268
                           								S. 299.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									7 und 8.
                        Ueber Rauhmaschinen.
                        
                     
                        
                           Beim Rauhen wollener und baumwollener Zeuge kommt es bekanntlich darauf an, einen
                              									dichten Besatz oder Stapel bei möglichster Schonung des Stoffes und einem geringen
                              									Verlust durch Ausflocken zu erzielen; dementsprechend also ein zu festes Anliegen
                              									des Stoffes gegen die Karden zu vermeiden.
                           Gustav Marcel Bauche und Henry
                                 										Alexandre Bauche in Paris wollen bei ihrer durch D. R. P. Nr. 45752 vom 16.
                              									März 1888 geschützten und in den Fig. 1 bis 3 Taf. 7 dargestellten
                              									Rauhmaschine eine schöne und dichte Decke bei möglichster Schonung des Stoffes
                              									dadurch erreichen, daſs sie die Rauhwalzen in rotirenden Scheiben in verstellbare
                              									Lagerschalen einlegen, welche auf Federn ruhen, durch deren Spannung die elastische
                              									Lagerung der Rauhwalzen bezieh. die automatische Bremswirkung der Lagerschalen auf
                              									die Walzen je nach der Natur des zu behandelnden Stoffes regulirt wird.
                           1 sind die mit Kratzen bezogenen Rauhwalzen, von denen
                              									beispielsweise je drei auf einem Paar Scheiben B
                              									gelagert sind. Die Anzahl der Scheibenpaare und demgemäſs auch die Zahl der Rauh
                              									walzen kann geändert werden.
                           Das zu rauhende und in den genannten Figuren durch eine punktirte Linie a–a angegebene Gewebe wird in der ersichtlichen
                              									Pfeilrichtung über Leit- oder Führungswalzen b geführt,
                              									die es in die Nähe der die Rauhwalzen tragenden Scheiben B1
                              									B2
                              									B3
                              									B4 bringen. Die
                              									Vorrichtungen zur Zuführung des Stoffes können beliebige sein; in der vorliegenden
                              									Maschine ist P eine Holztrommel, um welche das Gewebe
                              									herumläuft; R ist eine Schraubenspindel zum Anspannen
                              									und Nachlassen eines als Bremse wirkenden Riemens, durch die der Widerstand
                              									genannter Trommel gegen den Anzug des Gewebes vermehrt oder verringert werden kann.
                              										Q ist ein Rad, in dessen Zähne die Klinke S eingreift, V eine
                              									Hemmwalze für das Gewebe. Am anderen Maschinenende befindet sich die Zugwalze H, gegen welche eine Druckwalze wirkt. Zwischenrad J überträgt den Antrieb auf die Abzugswalze H. MO ist die Faltvorrichtung für das gerauhte
                              									Gewebe.
                           Beim Herankommen des Gewebes an die Scheiben B1 wird dasselbe zum ersten Male der Einwirkung der
                              									Rauhwalzen unterworfen, geht dann auf der anderen Seite der Scheiben nach unten, um
                              									ein zweites Mal von den Rauhwalzen getroffen zu werden. Die Scheiben B erhalten ihre Bewegung von der Antriebswelle.
                           Die Achsen A der Rauhwalzen ruhen in den verstellbaren
                              									Lagerschalen 2, 3 in den Scheiben B, während die Lagerschalen selbst wieder auf Federn
                              										K aufsitzen. Die Federung der letzteren, welche
                              									nach Art der Zeichnung
                              									sektorartig gestaltet sein können, wird durch denjenigen Widerstand hervorgerufen,
                              									welchen das Gewebe bei seiner Berührung mit den Karden der Rauh walzen dem letzteren
                              									darbietet, so daſs dieselben nur der der Feder innewohnenden Elasticität
                              									entsprechend in das zu rauhende Gewebe eintreten, welche man je nach Maſsgabe des zu
                              									bearbeitenden Gewebes reguliren kann.
                           Aus Vorstehendem ergibt sich, daſs jede Rauh walze 1 der
                              									combinirten Einwirkung einer selbsthätig verschiebbaren Bremse und einer sektorartig
                              									gestalteten Feder K unterliegt, die durch Druck auf die
                              									Achse A der Rauhwalzen wirkt. Genannte Bremse wird
                              									durch die beiden über einander liegenden Lagerschalen 2
                              									und 3 gebildet, von denen immer die obere 3 durch eine auf die Scheiben B aufgeschraubte gebogene Platte 6 auf die
                              									Achse der Rauhwalze gedrückt wird. Ueber jeder Lagerschale 3 ist zum Einbringen von Schmieröl eine Aussparung 9 vorgesehen, deren Boden mit Baumwolle belegt sein kann und welche durch
                              									ein Kanälchen 10 mit der Achse der Rauh walze in
                              									Verbindung steht, so daſs Schmiervorrichtung und Lagerschale ein Stück bilden. Die
                              									unteren Lager schalen tragen je einen mit Gewinde besetzten Zapfen 5, auf welchem eine als Zahnrad ausgebildete, sich
                              									gegen Feder K anlegende Mutter 4 sitzt. In letztere greifen die Zähne eines Getriebes 7 ein, durch dessen Drehung nach rechts oder links die
                              									Muttern 4 entweder nach ein- oder auswärts geschoben
                              									und dadurch der Druck gegen die Federn K vermehrt oder
                              									vermindert wird, was zur Folge hat, daſs die Lagerschalen 2 mehr oder weniger fest gegen ihre Achsen A
                              									angepreſst werden, so daſs sich die Rauhwalzen mehr oder weniger schwer drehen. Nach
                              									Maſsgabe des auftretenden Widerstandes dringt hierbei das Gewebe in den
                              									Kratzenbeschlag ein, ohne daſs es verschoben wird.
                           Die Drehung des Zahntriebes 7 kann durch Einstecken
                              									eines Bolzens in die hinter den Zähnen liegenden Bohrungen 8 bewirkt werden.
                           Bei der Berührung einer Rauhwalze 1 mit dem Gewebe durch
                              									Drehung der Scheiben B1
                              									B2 erleidet die
                              									Rauhwalze einen radialen Druck, der die Feder K in der
                              									Weise biegt, daſs die Kratzen nur in der das Rauhen richtig bewirkenden Weise ohne
                              									Verschiebung des Gewebes auf letzteres einwirken, woraus folgt, daſs, wenn man durch
                              									Drehung des Triebes 7 in der einen oder anderen
                              									Richtung die Feder K mehr oder weniger anspannt, man
                              									auch das Gewebe mehr oder weniger bearbeiten kann, da dann die Bremswirkung der
                              									Lagerschalen eine mehr oder weniger starke ist.
                           Die Berührung des Gewebes mit den Kratzen erfordert eine äuſserst genaue Einstellung
                              									des letzteren. Dieselbe erfolgt im vorliegenden Falle durch zwei Zahnstangen in
                              									folgender Weise: Die beiden verschiebbar angeordneten Schienen EE1 (Fig. 1 Taf. 7) sind an den
                              									Enden der einen Seite mit Zähnen besetzt und können in am Gestelle angebrachten Backen nach vor- oder
                              									rückwärts verschoben werden. Eine durch die Maschine hindurchgeführte Welle trägt an
                              									jedem Ende ein Zahnrad, das sich auf den genannten Zähnen LL1 der Zahnstangen abwälzt. Auf jeder der
                              									beiden Schienen EE1
                              									sind durchgehende Führungs- oder Leitwalzen b
                              									angebracht, die sich nach Maſsgabe des gesonderten Angriffs der Rauhwalzen parallel
                              									mit den Schienen verschieben. Ein zu beiden Seiten des Maschinengestelles
                              									angebrachtes Handstellrad dient zur Einstellung der gesammten Vorrichtung, ohne
                              									dabei von der Anzahl der die Rauhwalzen tragenden Scheiben abhängig zu sein.
                           Bei der dargestellten Rauhmaschine von Bauche sind
                              									sämmtliche Lagerschalen nur von einer Feder, die drei Sektoren bildet, unterstützt.
                              									An Stelle von nur einer Feder kann auch für jede Rauhwalze eine besondere Feder
                              									gewählt werden, und zwar wird dies immer dann der Fall sein müssen, wenn jede
                              									Rauhtrommel eine groſse Anzahl Rauhwalzen trägt. Eine derartig ausgeführte
                              									Rauhmaschine zeigt uns das Amerikanische Patent Nr. 344981 von Frederick Ott in Philadelphia. Die Lager der einzelnen
                              									Rauhwalzen ruhen auf Spiralfedern, und der Antrieb der Rauhwalzen erfolgt nicht wie
                              									bei der vorbeschriebenen Maschine durch den Widerstand, welchen die Karden bei
                              									Umdrehung der Rauhtrommel im Zeuge finden, sondern unter Vermittelung von
                              									Reibungsrollen, welche auf den Lagerachsen der Rauhwalzen sitzen und sich bei
                              									Drehung der Trommel auf einem dieselben umschlieſsenden Geleise abwälzen. Die
                              									Führung des Stoffes durch die Maschine geschieht in solcher Weise, daſs die
                              									Rauhwalzen denselben nur leicht berühren. Die Leitwalzen für denselben werden
                              									positiv bewegt.
                           Die besondere Einrichtung der Rauhmaschine ergibt sich aus den Fig. 4, 5 und 6 Taf. 7. In den beiden
                              									Gestellwänden f ist die Welle a gelagert, welche die zwei Armkreuze c
                              									trägt, in deren Armen auf den Spiralfedern g die
                              									Lagerschalen d für die Rauhwalzen b ruhen. Die auf den Achsen der letzteren sitzenden
                              									Reibungsrollen h wälzen sich, sobald die Trommel ac mittels des Riementriebes ik in Umdrehung versetzt wird, auf den in die Seitenwände f des Gestelles eingesetzten Geleisen e ab und erhalten dadurch ihre Umdrehung. Der in
                              									punktirten Linien angegebene Stoff läuft durch die Zuführwalzenpaare lm und wo in die Maschine ein und gelangt von letzteren
                              									über die Stege pp1 nach
                              									der ersten Leitwalze q und von da über die Leitwalzen
                              										q1
                              									q2.. und den Steg p13 wieder nach auſsen
                              									zu den Abzugswalzenpaaren l1
                              									m1 und n1
                              									o1. Zwischen je zwei
                              									Leitwalzen q kommt der Stoff mit den Rauhwalzen in
                              									Berührung, die Leitwalzen q werden, wie bereits
                              									erwähnt, zwangläufig in Umdrehung versetzt, und zwar erfolgt dieses durch die beiden
                              									über die Rollen r laufenden Riementriebe s und t.
                           Die Hauptwelle a macht nach Angabe des deutschen Wollengewerbes 100 bis 120 Umdrehungen.
                           Die Rauhwalzen können anstatt durch Reibungsrollen auch durch Zahngetriebe in Umdrehung
                              									versetzt werden, oder es können auch sowohl die Riementriebe für die
                              									Stoffleitrollen, als auch die auf den Rauhwalzen sitzenden Triebrollen unabhängig
                              									von einander bewegt werden, wie es z.B. bei den Maschinen von Grosselin père et fils in Sedan (1888 268 299) der Fall ist, und hierdurch beliebige
                              									Wirkungsgrade erzielt werden.
                           Wesentlich verschieden von den bisher betrachteten Rauhmaschinen ist die Maschine von
                              										Edward Michaelis, Alfred Smethurst und Charles Wood in Cable Mills (Oldham Road), Manchester,
                              									England. Bei derselben erfolgt das Rauhen nicht durch eine Rauhtrommel, deren Umfang
                              									mit Karden besetzt ist, oder durch Rauhwalzen, sondern durch Rauhtrommeln, welche
                              									mit Kardenträgern versehen sind, die gegen die rotirenden Trommeln eine regulirbare
                              									Hin- und Herbewegung in senkrechter Richtung zu Radialebenen der Trommeln
                              									besitzen.
                           Die durch das D. R. P. Nr. 46357 vom 8. Juli 1888 geschützte Maschine ist in den Fig. 7 bis 9 Taf. 7 u. 8
                              									wiedergegeben. In dem Gestelle a ist die Hauptwelle b mit ihrer festen und losen Riemenscheibe b1
                              									b2 gelagert; zwei
                              									Reibungsräder cc1 geben
                              									die Bewegung der Welle an die Reibungsrollen dd1 weiter und drehen so die Wellen ee1, deren
                              									Geschwindigkeit durch Anwendung der Schraubenstellung f1
                              									f1 geregelt werden
                              									kann, welche den Reibrollen dd1 ihre Stellung näher oder weiter von dem
                              									Mittelpunkte der Scheiben cc1 geben. Die Kegelradgetriebe e2
                              									g2 vermitteln von der
                              									Welle e1 aus die
                              									Drehung der Achsen g3
                              									und der auf ihnen befestigten Rauhtrommeln gg1. Jede Trommel besteht aus zwei Scheiben h (Fig. 9 Taf. 7), welche auf
                              									der Achse g3
                              									festsitzen, und jede Scheibe hat vier Schlitze h1, symmetrisch nahe der Peripherie vertheilt. Diese
                              									sind gewöhnlich geradlinig und werden von dem sie rechtwinkelig schneidenden
                              									Durchmesser der Rauhtrommeln halbirt, können aber auch etwas gekrümmt angeordnet
                              									sein. In jedem Schlitze gleitet ein Schlitten i,
                              									welcher die Karden j trägt und mit dem entsprechenden
                              									Schlitten i an der gegenüberliegenden Seite der Trommel
                              									fest verbunden ist. Diese Schlitten erhalten eine gleitende Bewegung durch die
                              									Winkelhebel k, die ihre Drehpunkte in den Zapfen k1 der Scheibe h haben. Ihre Bewegung erhalten die Winkelhebel durch
                              									eine Profilscheibe l, auf deren Umfang die an dem einen
                              									Winkelhebelarme um Zapfen k2 drehbaren Rollen k3 laufen, so daſs eine schwingende Bewegung der
                              									Winkelhebel erzielt wird. Nach der Anzahl der Erhöhungen auf dem Umfange der
                              									Profilscheibe richtet sich die Anzahl der Hebelschwingungen bei einer Umdrehung der
                              									Scheiben h. Der Paarschluſs zwischen den Rollen k3 und der
                              									Profilscheibe l wird durch die feste Verbindung je
                              									zweier gegenüberliegender Rollenzapfen erreicht. Diese Verbindungsglieder sind in
                              										Fig. 9
                              									Taf. 7 punktirt angegeben und enthalten in ihrer Mitte eine Oeffnung für den freien
                              									Durchgang der Achse g3.
                              									Auſserdem hat jedes einen Kopf m mit verstellbarem Lager zum genauen
                              									Einstellen. Die zweiten Arme der Winkelhebel k greifen
                              									an Zapfen i1 der
                              									Kardenträger i mit Spielraum an und bewegen sie so in
                              									ihren Schlitzen h1 hin
                              									und her. Zweckmäſsig wird man an jedem Trommelende, d.h. neben jeder Scheibe h eine solche Profilscheibe anbringen, um einen
                              									gleichmäſsigen Antrieb der einzelnen Kardenträger zu sichern. Jede dieser Scheiben
                              									ist dann an der Nabe eines auf der Achse g3 lose drehbaren Zahnrades n befestigt. Diese Zahnräder n erhalten ihren
                              									Antrieb von der Welle e aus mittels der Räder e3
                              									O2
                              									O und es wird auf diese Weise die Relativdrehung der
                              									Räder n gegen die Scheiben h sich zusammensetzen aus den beiden Drehbewegungen gegen das feste
                              									Gestell a.
                           Der zu behandelnde Stoff gelangt in der Richtung des Pfeiles (Fig. 7) in die Maschine,
                              									läuft über die Rollen p zur ersten Rauhtrommel g1
                              									, über die Rollen r1 (nochmals) zur zweiten Berührungsstelle mit dieser
                              									Trommel und dann in gleicher Weise über die Rolle p1 an die zweite Trommel über r zu dieser zurück und über die Rollen p2 zur Faltvorrichtung S. Diese erhält ihre Bewegung von der Kurbel der Scheibe S1, die von der Rolle
                              										b3 der Achse b getrieben wird. Die Führungsrollen rr1 werden durch
                              									Riementrieb von der Rolle b4 aus bewegt.
                           Um die Kardenzähne bequem schleifen zu können, sind die Lager t der einen Rauhtrommel g1 durch Schrauben t1 verschiebbar angeordnet. Durch eine Verschiebung
                              									dieser Lager kommt die Trommel in Folge des Eingriffs zwischen e4 und g3 in eine der Trommel
                              										g gleichgerichtete Bewegung. Allenfalls kann man
                              									die Kardenzähne durch Herausnehmen der Beschläge gleichgerichtet einsetzen.
                              									Natürlich muſs hierbei die Welle O1 gesenkt, d.h. auſser Betrieb gebracht werden.
                           Der im vorliegenden Falle angewendete Mechanismus zur Bewegung der Kardensektoren
                              									kann auch durch jeden anderen ersetzt werden.
                           Aus der Combination der Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten der Trommeln gegen
                              									die des Zeuges und die der Karden relativ zu der der Trommeln ergeben sich eine
                              									groſse Anzahl von Wirkungsgraden der Maschine. Der höchste Grad von Wirkung der
                              									Karden wird offenbar erzielt, wenn beide Trommeln entgegengesetzt der Zeugrichtung
                              									sich bewegen. Der niedrigste, wenn sie sich mit der Zeugrichtung umdrehen, da in
                              									diesem Falle nur die Bewegung der Karden gegen die der Trommeln zur Geltung kommt.
                              									Durch Aenderung der Relativgeschwindigkeit der Karden gegen die Trommeln kann gemäſs
                              									der Art des Stoffes jeder beliebige Grad von Aufrauhung erzielt werden.
                           Auf demselben Grundgedanken, wie die im letzten Berichte (1888 268 305) erwähnte Hanson'sche Rauhmaschine
                              									beruht die in Fig.
                                 										10 Taf. 7 wiedergegebene und durch das Amerikanische Patent Nr. 358136
                              									geschützte Maschine von Joseph Woelfel in Philadelphia.
                              									Der Rauhprozeſs erfolgt durch eine Anzahl sternförmiger Rauhtrommeln a, deren mit Karden besetzte Arme zwischen
                              									Führungsstäben hindurchgreifen, über welche das Zeug geführt wird. Diese Führungsstäbe b sind nicht, wie bei der Maschine von Hanson, fest in den beiden Seitenwänden des Gestelles
                              									gelagert, sondern es ruht jeder in zwei Lagern d, die
                              									mit Hilfe von Stellschrauben c in Führungsschlitzen e derart verstellt werden können, daſs die Stäbe
                              									einander genau parallel zu stehen kommen und auſserdem das Gewebe u.s.w. mehr oder
                              									weniger stark von den Rauhkarden getroffen wird. Das Gewebe läuft in Richtung der
                              									eingezeichneten Pfeile über die Führungswalzen gh zu
                              									den Stäben b, zwischen welchen es seine Bearbeitung
                              									erfährt, und geht von da über die Leitwalze k nach der
                              									Führungsrolle i, welche es einer rotirenden Bürste l zuführt, die den Flor niederstreicht und etwaigen
                              									Staub entfernt.
                           Die Rauhwalzen selbst werden ebenfalls durch eine rotirende Bürste n von den ihnen anhaftenden Fasern u.s.w. befreit, und
                              									zwar erfolgt dies unterhalb der Arbeitsstellen der Karden. Das Schutzblech o fängt den von der Bürste n abgelösten Abfall auf.
                           Zum Schlusse sei noch einer Stoffklemme Erwähnung gethan, welche das umständliche
                              									Aneinandernähen einer Anzahl Gewebestücke, wie es in der Appreturtechnik entweder
                              									durch Hand oder mit der Maschine gebräuchlich ist, ersetzen soll. Diese. Stoffklemme
                              									rührt von Alfred F. Dinsmore in Boston, Massachusetts,
                              									her und ist durch das Amerikanische Patent Nr. 356455 geschützt. Fig. 12 Taf. 7 zeigt
                              									diese Stoffklemme im Querschnitt und Fig. 11 Taf. 7
                              									veranschaulicht deren Anwendung. Die Verbindung der beiden Stoffstücke erfolgt mit
                              									Hilfe der beiden Leisten a und b in der Weise, daſs die Enden der Stoffstücke auf die auf der Leiste a befindlichen Nadeln c
                              									aufgedrückt und auf denselben durch die Leiste b,
                              									welche mit den Nadeln entsprechenden Aussparungen d
                              									versehen ist, gehalten werden. Das Zusammenpressen der Stoffklemme ab geschieht einestheils durch die auf der einen Seite
                              									auf die Stäbe aufgeschobene Kappe e, welche in ihrer
                              									Lage durch eine Druckschraube gehalten wird; anderentheils durch die Kappe f, welche die beiden anderen Stirnenden der Stäbe ab aufnimmt. Eine in diese Kappe eingeführte Schraube
                              										g verschiebt den Stab b gegen a in Folge ihrer Wirkung auf die
                              									schräge Fläche h und preſst hierdurch den erstgenannten
                              									Stab um so fester auf den zweiten, je fester die an ihm sitzenden schrägen
                              									Gleitstücke i unter die schräggeschnittenen Nasen k gedrückt werden.
                           Um den Stoff vor einer Beschädigung durch die Klemme zu schützen, sobald dieselbe
                              									eingewickelt wird, ist auf dem Stabe a ein Ueberzug l angeheftet, welcher auf dem Stabe b durch die Knöpfe m
                              									gehalten wird.
                           H. Glafey.
                           
                        
                     
                  
               
