| Titel: | Neue Pressluftanlagen. | 
| Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 481 | 
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                        Neue Preſsluftanlagen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									26 und 27.
                        Neue Preſsluftanlagen.
                        
                     
                        
                           Die Einrichtung der Preſsluftanlagen in Paris, Leeds, Birmingham u.s.w. (vgl. 1889
                              										272 * 108) und deren erfolgreicher Betrieb haben
                              									veranlaſst, daſs die Technik sich der Ausbildung der Kraftleitungen mit besonderer
                              									Sorgfalt hingibt, um sowohl die Verwendung der in den Leitungen fortgeführten
                              									Preſsluft zu erweitern, als auch die Einzeleinrichtungen für die Anlagen einfacher
                              									zu gestalten.
                           Der Constructeur der Pariser Preſsluftanlage, Victor
                                 										Popp in Paris, bringt eine neue Art der Verwendung
                                    										verdichteter Luft zur Bethätigung von Dynamomaschinen behufs Erzeugung
                                    										elektrischen Lichtes in Vorschlag (D. R. P. Kl. 46 Nr. 47546 vom 25.
                                 									December 1887). Eine solche Anlage hat naturgemäſs nur dort Zweck und Aussicht auf
                              									praktische Verwendbarkeit, wo – wie dies eigenthümlicher Weise in Paris der Fall ist
                              									– die Erzeugung elektrischer Ströme an Centralstellen und deren Fortleitung an die
                              									Gebrauchsorte nicht eine so vorzügliche und groſsartige Ausdehnung gefunden hat wie
                              									in Deutschland.
                           Die in folgendem zu beschreibende Anlage soll in Paris vielfache Verwendung bereits
                              									erfahren haben und mit bestem Erfolge seit Jahresfrist in Thätigkeit sein.
                           Handelt es sich um die Herstellung von elektrischem Lichte, so muſs der Arbeitsdruck
                              									auf den Kolben des Cylinders der Betriebsmaschine und die Kraft zur Erzeugung dieses
                              									Druckes im Verhältnisse stehen zu der Elektricitätsmenge, welche durch eine
                              									bestimmte Anzahl im Betriebe befindlicher elektrischer Lampen verbraucht wird. Aus
                              									diesem Verbrauche bestimmt sich dann die auf eine Dynamomaschine zu tibertragende
                              									Kraft. Nöthig ist es also, in jedem Augenblicke selbsthätig den betreffenden
                              									Schwankungen Rechnung zu tragen, damit nicht die Lampen beschädigt oder mehr Kraft
                              									verbraucht wird als nothwendig ist, und ferner eine Erhitzung der Dynamomaschine
                              									verhindert wird. Auſserdem ist auch durch eine selbsthätige und ununterbrochene
                              									Schmierung der Theile dafür zu sorgen, daſs ein Heiſslaufen nicht eintritt.
                           Diesen Anforderungen entspricht die in Fig. 1 dargestellte
                              									Einrichtung.
                           Die verdichtete Luft, die den Hahn A, gleichviel unter
                              									welchem drucke, durchströmt, nachdem sie bei B von
                              									mitgeführtem Wasser befreit worden ist, tritt bei C in
                              									einen Apparat ein, der den Druck und den Widerstand in der elektrischen Stromleitung
                              									selbsthätig regulirt. Der Apparat enthält entlastete Ventile und wird auf den
                              									gewünschten Druck und für veränderliche Leistung eingestellt. Durch eine Gasuhr bei
                              										E wird die Menge der durchstreichenden Luft
                              									gemessen. Die Luft durchströmt bei F einen Wärmofen mit
                              									ununterbrochener Heizung und Rauchabzug f und tritt
                              									dann gegen den Kolben einer als Betriebsmaschine dienenden rotirenden Maschine
                              										G mit selbsthätiger Schmierung. Die bei H ausströmende Luft wird gegen die Dynamo geleitet, um
                              									diese kühl zu erhalten.
                           Der selbsthätige Apparat enthält eine Riemenscheibe und einen Kugelregulator und
                              									steht mit der Dynamo J in Verbindung, um die
                              									Einlaſsöffnung für Luft mehr oder weniger zu öffnen oder zu schlieſsen, je nach der
                              									Umdrehungszahl, welche die Dynamo hat. Druck und Menge der gegen den Kolben der
                              									Maschine zu lassenden Luft oder des Dampfes werden vermindert oder vermehrt, indem
                              									man ihre Leistung an Kraft und Geschwindigkeit je nach dem Wechsel in der
                              									Geschwindigkeit der Dynamo vermehrt oder vermindert.
                           Der Hebel c folgt der Auf- und Abbewegung des
                              									Regulatorstellzeuges, und mehrere vom Hebel c4 getragene Eisenspitzen tauchen je nach der
                              									Hebelstellung in ein oder mehrere mit Quecksilber gefüllte Gefäſse c2 ein. Mit diesen sind
                              									Widerstände verbunden, die von dem elektrischen Strome in gröſserer oder kleinerer
                              									Anzahl zu durchflieſsen sind, je nachdem die Anzahl der in das Quecksilber
                              									eintauchenden Spitzen eine gröſsere oder kleinere ist.
                           Diese Regulirung durch die Geschwindigkeit der Dynamo und einen selbsthätigen
                              									Widerstand vermeidet unrichtigen Gang des Motors und begegnet jedem Wechsel der
                              									Geschwindigkeit der Dynamo und einer übermäſsigen Leistung derselben im Verhältnisse
                              									zu dem Verbrauche der Lampen.
                           Fig. 2 zeigt
                              									im Senkrechtschnitte einen Regulator, durch welchen mittels mechanischer Einwirkung
                              									der Dynamo der Luftdruck selbsthätig geregelt wird. Der Regulator soll bei der
                              									elektrischen Beleuchtung einerseits die Betriebskraft und andererseits den
                              									Widerstand in der elektrischen Stromleitung regeln. Derselbe enthält einen
                              									Ventilkasten A. Ein Ständer mit zwei Füſsen B auf diesem Kasten dient zur Lagerung eines
                              									Schwungkugelregulators, und die Ventilstange r ist bei
                              										s an die Stange i
                              									angekuppelt, die durch die Hohlspindel n führt, auf
                              									welcher das Kegelrad f festsitzt. Bei v ist die Stange i mit der
                              									Regulatormuffe verbunden; sie folgt also dem Steigen oder Sinken der Kugeln n1. Oben bei B1 ist die Spindel n am Ständer drehbar gelagert. Der bei X an die Regulatormuffe angreifende Hebel h ist bei h1 an einem Halter am Ständer drehbar und steht bei
                              										h11 durch einen
                              									Bolzen mit dem länglichen Auge eines zweiten Hebels h
                              									in Verbindung, welcher einen Drehpunkt h1 an einem zweiten Halter hat. An diesem Hebel ist
                              									mittels Kautschuklage eine Contactschiene k isolirt und
                              									von dieser führen Spitzen l von verschiedener Länge
                              									abwärts in Gefäſse m, die Quecksilber oder ein anderes
                              									leitendes Metall enthalten. In diese Gefäſse münden andererseits elektrische
                              									Leitungsdrähte ein, die mit elektrischen Widerständen verbunden sind. Bei o schlieſst sich der Leitungsdraht an die Klemme k an, die der Strom weiter leitet. Wenn nun der Hebel h gegen die Gefäſse m
                              									gesenkt wird und mehrere Spitzen l in deren Inhalt
                              									eintauchen, so wird dem elektrischen Strome ein vermehrter Leitungswiderstand
                              									gegeben. Mit dem Kegelrade f der Regulatorspindel ist
                              									das Kegelrad f1 in
                              									Eingriff, auf dessen Welle eine Schnurscheibe e sitzt,
                              									von welcher eine Treibschnur nach einer Scheibe der Welle der Dynamo führt.
                           Wenn nun z.B. mehrere Lampen gelöscht werden, so würde dies einen geringeren Bedarf
                              									an Elektricität erfordern, es würde aber die motorische Kraft nicht geändert werden.
                              									Die Geschwindigkeit der Maschine wird also etwas zunehmen, und diese Zunahme wird
                              									durch die Kegelräder ff1 auch auf die Regulatorspindel n übertragen.
                              									Die Kugeln des Regulators heben sich dann und vermindern unter Hebung der Ventile
                              										b mittels der Stange r
                              									das Volumen Luft, das durch den Stutzen c nach dem
                              									Motor strömt, während die Spitzen l aus dem Quecksilber
                              									mehr heraustreten und den Leitungswiderstand des nach den noch brennenden Lampen
                              									flieſsenden Stromes vermehren.
                           Eine sehr interessante Einrichtung zur Regulirung von
                                 										Lüftungs- und Heizungsanlagen durch verdichtete Luft bringt der wohl erste
                              									Urheber der Verwendung verdichteter Luft aus Leitungen, C.
                                    										A. Mayrhofer in Berlin (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 46579 vom 16. November 1887)
                              									in Vorschlag. Die Erfindung Mayrhofer's bezweckt die in
                              									einem Gebäude an beliebigen Stellen vorhandenen Ventilations- und Luft- oder
                              									Dampfheizungsvorrichtungen, welche von der verschiedensten Art sein können, von
                              									einer Centralstelle aus durch Preſsluft zu steuern und den jeweiligen Stand dieser
                              									Vorrichtungen ebenfalls auf pneumatischem Wege an der Zentralstelle selbsthätig zur
                              									Anzeige zu bringen.
                           In Fig. 3 ist
                              									eine solche Centralregulireinrichtung für verschiedene etwa in einem Gebäude
                              									vorhandene Lüftungs- bezieh. Heizungsvorrichtungen schematisch dargestellt.
                           Von dem mit unter einem bestimmten Drucke befindlicher Luft gefüllten Betriebskessel
                              										K aus führt eine Rohrleitung R nach der Centralstelle, an welch letzterer für jede
                              									in dem Gebäude befindliche Lüftungseinrichtung u.s.w. je eine bezieh. je zwei
                              									Rohrleitungen r1
                              									r2
                              									r3... von dem Rohre R abgezweigt sind. In diese Zweigrohrleitungen sind an
                              									der Centralstelle je ein tasterähnlicher Dreiwegehahn A1
                              									A2
                              									A3... einschaltet,
                              									mittels dessen die betreffende Rohrleitung geöffnet und geschlossen werden kann, so
                              									daſs die verdichtete Luft entweder zu der Entsprechenden Lüftungsvorrichtung gelangt
                              									und dieselbe umstellt oder von derselben abgesperrt wird. Von den Zweigleitungen r1
                              									r2
                              									r3... sind, kurz bevor
                              									dieselben bei der zugehörigen Lüftungseinrichtung in die dort befindliche
                              									Stellvorrichtung ausmünden, je ein weiteres Rohr s1
                              									s2
                              									s3... abgezweigt,
                              									welche von dort nach der Centralstelle zurückführen und hier in Anzeigeapparate B1
                              									B2
                              									B3... ausmünden, von
                              									welchen je einer bei einem der Tasterhähne A1
                              									A2
                              									A3... bezieh. bei zwei
                              									derselben angeordnet
                              									ist, und welche den Zweck haben, dem die Taster Bedienenden anzuzeigen, daſs die von
                              									ihm beabsichtigte Anordnung in der Stellung der betreffenden Lüftungs- oder
                              									Heizungsvorrichtungen auch wirklich eingetreten ist. Zu diesem Zwecke ist die Arbeit
                              									dieser Anzeigeapparate von der richtigen Arbeit der betreffenden Stellvorrichtungen
                              									abhängig gemacht. Es ist nämlich in jede der Rohrleitungen s1
                              									s2
                              									s3... kurz nach ihrem
                              									Beginne bei der Lüftungseinrichtung ein Hahn t
                              									eingeschaltet, welcher die Rückleitung s1
                              									s2
                              									s3... gewöhnlich
                              									verschlieſst und von der Stellvorrichtung der Lüftungseinrichtung erst geöffnet
                              									werden muſs, bevor der betreffende Anzeigeapparat B
                              									arbeiten, d.h. die Stellung der Lüftungseinrichtung anzeigen kann.
                           In der Zeichnung sind fünf verschiedene Lüftungs- bezieh. Heizungseinrichtungen
                              									angenommen. Der Tasterhahn A1 dient zum Stellen eines Lüftungsschiebers M, welcher nur zwei verschiedene Lagen einnehmen, d.h. die Lüftungsöffnung
                              									entweder ganz frei lassen oder ganz verschlieſsen soll; der Hahn A2 steht mit einer
                              									Klappenjalousie N in Verbindung; die Hähne A3 und A4 bethätigen einen
                              									Lüftungsschieber O, welcher in verschiedenen Höhenlagen
                              									festgestellt werden soll, so daſs eine gröſsere oder kleinere Lüftungsöffnung
                              									hergestellt werden kann: der Hahn A5 bedient eine Vorrichtung, mittels welcher zwei
                              									Schieber P und P1
                              									, welche etwa für den Einlaſs von kalter und warmer
                              									Luft bestimmt sein können, umgestellt, und zwar der eine geöffnet und der andere
                              									geschlossen wird, und der Hahn A6 dient zum Oeffnen und Absperren einer Dampfleitung
                              										Q für Dampfheizung.
                           Die Stellvorrichtung des Lüftungsschiebers M
                              									veranschaulicht Fig.
                                 										4 in gröſserem Maſsstabe. Der Schieber M ist
                              									an einer Kette m aufgehängt, welche über eine
                              									Führungsrolle i und eine Kettenscheibe k läuft und an ihrem anderen Ende ein Gegengewicht g1 trägt. Auf der Achse
                              									der Kettenscheibe k ist ein Zahntrieb h befestigt, in welches eine Zahnstange l eingreift, deren untere Verlängerung in das
                              									Luftgehäuse a1
                              									hineinragt und dort mit einer in dem letzteren befindlichen Membran cc verbunden ist. Neben der Zahnstange l ist der bereits oben erwähnte Hahn t angebracht, dessen gabelig gestalteter Griff um einen
                              									an der Zahnstange l befestigten Stift l1 greift. Wird nun der
                              									Tasterhahn A1 (Fig. 3)
                              									geöffnet, so strömt die verdichtete Luft aus dem Rohre R durch die Leitung r1 nach dem Luftgehäuse a1 (Fig. 4), drückt hier die
                              									Membran x und mit ihr die Zahnstange l nach oben und bewirkt dadurch die Drehung des Triebes
                              										h und des Kettenrades k in der Richtung des Pfeiles, so daſs der Schieber M gehoben wird. Die Gröſse des Triebes h und der Kettenscheibe k
                              									ist so gewählt, daſs bei der Hebung der Membran x von
                              									der untersten in die oberste Lage auch der Schieber M
                              									von seiner tiefsten in seine höchste Lage gehoben wird, und umgekehrt. Das Hochgehen
                              									der Zahnstange l bewirkt aber auch das Umstellen des
                              									Hahnes t, welcher vorher die Luftleitung s1 verschlossen hielt,
                              									so daſs nunmehr ein
                              									Theil der durch r1
                              									strömenden Luft durch die Leitung s1 nach dem Anzeigeapparate B1 (Fig. 3) zurückströmen
                              									kann. In das Rohr r1
                              									ist unterhalb des Gehäuses a1 ein Hahn y eingeschaltet, damit die
                              									Vorrichtung abgesperrt werden kann, wenn sie nicht von der Centralstelle aus
                              									beeinfluſst werden soll.
                           Die Dreiwegehähne A1
                              									A2
                              									A3... und die
                              									Anzeigeapparate B1
                              									B2
                              									B3... können, anstatt
                              									einzeln angeordnet zu werden, zweckmäſsig auch zu je einem einzigen Apparate mit
                              									einander vereinigt sein. Die Fig. 5 und 6 zeigen im Querschnitte
                              									und in Vorderansicht einen solchen den Dreiwegehahn A1 und die Anzeigevorrichtung B1 enthaltenden
                              									Apparat. Das Gehäuse b desselben ist über der
                              									Hauptrohrleitung R an der Wand oder auf einem Tische
                              									angebracht. Auf der Zweigstütze Rx des Rohres R ist der Dreiwegehahn A1 aufgeschraubt, dessen zweiter Weg mit der Leitung
                              										r1 in Verbindung
                              									steht und dessen dritter Weg Ax ins Freie führt. Der Griff des Hahnes A1 ist zu einem Taster c ausgebildet, Welcher durch eine am Gehäuse b befestigte Feder c1 stets nach oben gedrückt wird, dagegen in der
                              									niedergedrückten (punktirten) Lage durch eine zweite an b befestigte und über die an c sitzende Nase
                              										c2 greifende Feder
                              										c3 festgehalten
                              									wird. Hinter dem Rohre r1 ist auf dem Boden des Gehäuses b ein
                              									Luftbalg b1 (oder ein
                              									mit einer Membran versehenes Luftgehäuse) befestigt, in welchen die von der
                              									Lüftungseinrichtung zurückführende Controlleitung s1 einmündet. Auf dem Balge b1 ist ein Halter b2 angebracht, der ein mit den
                              									Bezeichnungen „zu“ und „offen“ (Fig. 6) versehenes
                              									Anzeigeschild b3 trägt,
                              									welches letztere in an dem Gehäuse b angebrachten
                              									Führungen b4 auf und ab
                              									beweglich ist, derart, daſs durch eine in b vorgesehene
                              									entsprechende Oeffnung b5, je nachdem das Schild b3 sich in der unteren oder in der oberen Lage
                              									befindet, die Bezeichnung „zu“ oder „offen“ von auſsen sichtbar wird.
                           Befindet sich der Taster c in der oberen Lage (Fig. 5), so ist
                              									die Hauptleitung R verschlossen und es kann aus
                              									derselben keine Luft in die Leitung r1 übertreten. Wird dagegen der Taster c niedergedrückt bis in die punktirte Lage, so strömt
                              									die verdichtete Luft aus R nach der Leitung r1 und durch diese nach
                              									dem Luftgehäuse a1
                              										(Fig. 4),
                              									bewirkt dort das Oeffnen des Schiebers M, sowie das
                              									Umstellen des Hahnes t, strömt in Folge dessen durch
                              									die jetzt geöffnete Controlleitung s1 nach dem Luftbalge b1 (Fig. 5), bläht denselben
                              									auf und schiebt dadurch das Anzeigeschild b nach oben,
                              									so daſs nunmehr durch die Oeffnung b5 die Bezeichnung „offen“ sichtbar ist.
                           Will man den Schieber M wieder schlieſsen, so drückt man
                              									nur auf den Knopf der Feder c3. Dadurch wird der Taster c frei und geht in
                              									Folge der Wirkung der Feder c1 wieder nach oben, wodurch die Leitung R
                              									verschlossen, dagegen die Leitung r1 mit dem dritten Wege Ax des Hahnes A1 in Verbindung gebracht wird. Die vorher
                              									in r gepreſste und bis nach a1 und b1 gelangte Luft strömt nun durch r1 zurück und entweicht durch Ax ins Freie, der
                              									Schieber M und mit ihm die Zahnstange l senken sich wieder, da der Druck auf die Membran x aufgehört hat, der Hahn t wird wieder geschlossen und gleichzeitig hat sich auch der Luftbalg b1 wieder
                              									zusammengezogen und das Anzeigeschild b3 niederbewegt, so daſs wieder die Bezeichnung
                              											„zu“ sichtbar ist.
                           Die Fig. 7 und
                              										8 zeigen
                              									die Einrichtung zum Oeffnen und Schlieſsen einer Klappenjalousie N (Fig. 3) in Vorder- und
                              									Seitenansicht. Die einzelnen Klappen der Jalousie sind mit Kurbeln j versehen, deren äuſsere Enden in einer
                              									gemeinschaftlichen senkrechten Verbindungsstange n
                              									drehbar befestigt sind, welche letztere zwei seitlich hervorstehende wagerechte Arme
                              										n1 und n2 trägt. An den oberen
                              									Arm n1 ist ein Gewicht
                              										g2 angehängt,
                              									welches bestrebt ist, die Stange n nach unten zu
                              									drücken und dadurch die Jalousie zu schlieſsen. An der in dem Luftgehäuse a2 befindlichen Membran
                              									ist das untere Ende der Stange o befestigt, welche mit
                              									einem seitlichen Stifte o1 versehen ist, auf welchem der Arm n2 der Stange n aufruht;
                              									um einen am oberen Ende der Stange o sitzenden zweiten
                              									seitlichen Stift o2
                              									greift der gabelförmige Griff des Hahnes t der
                              									Controlleitung s2. Wird
                              									der Dreiwegehahn A2
                              										(Fig. 3),
                              									welcher, wie auch der zugehörige Controlapparat B2
                              									, die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ausführung
                              									zeigt, durch Niederdrücken seines Taster griff es c
                              									geöffnet, so strömt Luft durch die Leitung r2 nach dem Luftgehäuse a2 (Fig. 7 und 8), hebt die in demselben
                              									befindliche Membran und mit ihr die Stange o hoch,
                              									wodurch einestheils der Arm n2 und mit ihm die Stange n gehoben, die
                              									Kurbeln j gedreht und die Klappen der Jalousie geöffnet
                              									werden und anderentheils auch der Hahn t geöffnet wird.
                              									Die Luft strömt in Folge dessen durch die Leitung s2 weiter nach dem Controlapparate B2 und stellt sein
                              									Anzeigeschild b3 auf
                              										„offen“. Wird der Hahn A2 wieder geschlossen, so bewirkt das Gewicht g2 das Schlieſsen der
                              									Jalousie, sowie das Herabdrücken der Stange o und
                              									dadurch das Schlieſsen des Hahnes t, und mittlerweile
                              									hat sich auch der Controlapparat B2 wieder auf „zu“ eingestellt.
                           In Fig. 9 ist
                              									eine Vorrichtung dargestellt, mittels welcher ein Lüftungsschieber O (Fig. 3) in verschiedenen
                              									Höhenlagen festgestellt werden kann, und die Fig. 10, 11 und 12 veranschaulichen den
                              									zugehörigen Controlapparat B3, welcher dem an der Centralstelle befindlichen Beamten die jeweilige
                              									Höhenlage des Schiebers O anzeigt.
                           Das Kettenrad k (Fig. 9 und 3), über welches die den
                              									Schieber O tragende Kette m läuft, ist mit einer von der Gröſse des Kettenrades im Verhältnisse zur
                              									Hubhöhe des Schiebers abhängigen Anzahl, z.B. mit vier seitlichen Stiften k1
                              									, versehen. An der mit der Membran des Luftgehäuses a3 verbundenen Stange
                              										p, welche durch ein Gewicht p1 belastet ist, ist eine Nase p2 drehbar befestigt,
                              									welche beim Aufwärtsgange der Stange p sich gegen einen
                              									der Stifte k1 des
                              									Kettenrades anlegt und das letztere um einen gewissen Betrag (hier um 90°) dreht,
                              										wodurch der Schieber
                              										O (Fig. 3) sich um ein
                              									entsprechendes Stück abwärts bewegt, während beim Abwärtsgange der Stange p die Nase p2 an dem betreffenden Stifte k1 vorbeigleitet und das Kettenrad k nicht beeinfluſst. Das an der Kette m angehängte Gegengewicht g3 ist schwerer als der Schieber O und daher bestrebt, das Kettenrad k in der der Wirkung der Nase p2 entgegengesetzten Richtung zu drehen.
                              									Um nun das Kettenrad und damit den Schieber in jeder ihm von der Nase p2 ertheilten Stellung
                              									festzuhalten, ist ein Winkelhebel q1
                              									q2 angeordnet, dessen
                              									einer Arm q1 mit einer
                              									Stange q3 drehbar
                              									verbunden ist, welche in ein Luftgehäuse a4 hineinragt und dort entweder mit einer Membran
                              									verbunden ist oder einen Kolben trägt. Die Stange q3 ist durch ein Gewicht q4 belastet, welches bestrebt ist, den Arm
                              										q1 des Winkelhebels
                              									stets gegen einen festen Anschlag q5 zu drücken. In dieser Lage des Winkelhebels, d.h.
                              									wenn der Arm q1 des
                              									letzteren an dem Anschlag q5 anliegt, liegt stets einer der Stifte k1 des Kettenrades k an
                              									dem anderen Arm q2 des
                              									Winkelhebels an, so daſs sich das Kettenrad nicht zurückdrehen kann, d.h. gesperrt
                              									ist. Die Gröſse des Kettenrades k ist hier so gewählt,
                              									daſs dasselbe zwei volle Umdrehungen machen muſs, bis der Schieber O von seiner höchsten in die tiefste Lage oder
                              									umgekehrt befördert wird, so daſs, da das Kettenrad vier Stifte k1 besitzt, der
                              									Schieber O in acht verschiedenen Höhenlagen
                              									festgestellt werden kann. Der Controlhahn t ist,
                              									ähnlich wie bei den vorigen Einrichtungen, neben der Stange p angeordnet und sein gabelförmiger Griff greift um einen an p sitzenden Stift p3. Das Luftgehäuse a3 steht durch die Rohrleitung r3 mit dem
                              									Dreiwegehahne A3 (Fig. 3) und das
                              									Luftgehäuse a4 durch
                              									die Leitung r4 mit dem
                              									Dreiwegehahne A4 in
                              									Verbindung, und zwar dient der Hahn A3 nur zum Oeffnen und der Hahn A4 nur zum Schlieſsen
                              									des Schiebers O. Wird der Hahn A3 geöffnet, so strömt Luft durch r3 nach dem Gehäuse a3 und hebt die Stange
                              										p hoch, die Nase p2 erfaſst den zunächstliegenden k1 des Kettenrades k und dreht letzteres um 90°; hierbei bewegt sich der
                              									über dem von der Nase p2 erfaſsten Stift k1 liegende Stift k1 gegen den Winkelhebel q1
                              									q2, stöſst sodann an
                              									den Arm q2 des
                              									letzteren und dreht denselben so weit zur Seite, bis er an ihm vorbeigleiten kann,
                              									worauf der Arm q2 unter
                              									der Wirkung des Gewichtes q4 in seine senkrechte Lage zurückschwingt und nun den unter ihm liegenden
                              									Stift k1 verhindert,
                              									sich wieder zurückzubewegen. Dadurch ist der Schieber O
                              									um den achten Theil seines Hubes gesenkt, d.h. geöffnet worden. Schlieſst man den
                              									Hahn A3 nieder, so
                              									strömt die in r3
                              									gedrungene Luft ins Freie, die Stange p mit der Nase
                              										p2 sinkt unter dem
                              									Einflüsse des Gewichtes p1 herab, ohne das Kettenrad k zu bewegen, und
                              									der Schieber O verharrt in der ihm ertheilten Lage.
                              									Wird darauf der Hahn A3
                              									abermals geöffnet, so wird das Kettenrad wieder um 90° gedreht und der Schieber O um ⅛ seines Hubes weiter geöffnet u.s.w. Soll der
                              									Schieber O wieder geschlossen werden, so öffnet man den
                              									Dreiwegehahn A4 (Fig. 3),
                              									wodurch Luft durch r4
                              									in das Gehäuse a4 (Fig. 9)
                              									eintritt, die Stange q3
                              									und den Arm q1 des
                              									Winkelhebels hochhebt und den anderen Arm p2 des letzteren zur Seite bewegt, so daſs der an dem
                              									Arme q2 anliegende
                              									Stift k1 von demselben
                              									abgleitet und das Kettenrad sich unter der Wirkung des Gewichtes g3 zurückdreht, bis der
                              									nächste Stift k1 an q1 anliegt. Damit bei
                              									diesem Zurückdrehen des Kettenrades k, wenn der
                              									Winkelhebel q1
                              									q2 zur Seite bewegt
                              									ist, nicht auch der nächste Stift k1 bezieh. alle folgenden Stifte bis zum
                              									vollständigen Schlusse des Schiebers O an dem Arme q2 vorbeigleiten
                              									können, ist der Winkelhebel mit einer Sicherheitsvorrichtung versehen.
                           Der in den Fig.
                                 										10, 11 und 12 veranschaulichte Controlapparat B3 ist folgendermaſsen eingerichtet. An einer um eine
                              									feste wagerechte Achse d drehbaren Hülse d1 sind zwei kleine
                              									Scheiben d2 und d3 befestigt, von denen
                              									die äuſsere d2 ein
                              									rundes Anzeigeschild d4
                              									trägt, welches mit den aus Fig. 12 ersichtlichen
                              									Bezeichnungen versehen ist, während an der inneren Scheibe d3 eine entsprechende Anzahl (hier neun)
                              									wagerechter Stifte d5
                              									angebracht sind. Seitwärts von der Achse d ist bei e0 ein einarmiger Hebel
                              										e gelagert, dessen freies Ende eine drehbare Klinke
                              										e1 trägt, welche
                              									durch eine an e befestigte Feder e2 stets gegen einen
                              									ebenfalls an e sitzenden Anschlagstift e3 gedrückt wird. Mit
                              									dem Hebel e ist bei e4 die an der Membran des Luftgehäuses S1 befestigte und durch
                              									ein Gewicht e6
                              									belastete Stange e5
                              									drehbar verbunden. Wird die Stange e5 durch Druck auf die Membran des Gehäuses S1 nach oben bewegt, so
                              									erfaſst der Hebel e den zunächst liegenden Stift d5 der Scheibe d3 und dreht letztere
                              									um einen bestimmten Betrag (hier um 1/9 einer Umdrehung), während beim Abwärtsgange der
                              									Stange e5 die drehbare
                              									Klinke e1 des Hebels
                              										e an dem nächsten Stifte d5 vorbeigleitet, ohne die Scheibe d3 zu beeinflussen. Die
                              									Scheibe d3 steht unter
                              									dem Einflüsse einer mit dem einen Ende an d3 und mit dem anderen Ende an der festen Achse d befestigten Spiralfeder d6, welche die Scheibe d3 in der der Wirkung
                              									des Hebels e entgegengesetzten Richtung zu drehen
                              									sucht. Um die Scheibe d3 in jeder ihr von dem Hebel e ertheilten
                              									Stellung festzuhalten, ist ein Sperrhebel qx angeordnet, gegen welchen sich in
                              									dessen Normallage stets einer der Stifte d5 anlehnt, während der Sperrhebel, wenn er ausgelöst
                              									ist, nur je einen Stift d5 an sich vorbeigleiten läſst. In das Luftgehäuse S1 des Hebels e mündet die von dem Controlhahne t (Fig. 9)
                              									kommende Controlleitung s3 und in das Luftgehäuse S2 des Sperrhebels qx die gleich hinter dem Dreiwegehahne A4 von der Leitung r4 abgezweigte Leitung
                              										s4 (Fig. 3). Das Gehäuse des
                              									Controlapparates B3 ist
                              									mit einem passenden Ausschnitte Bx (Fig. 12) versehen, durch
                              									welchen stets eine der auf dem Anzeigeschilde d4 befindlichen (neun) Aufschriften von auſsen
                              									sichtbar ist.
                           
                           Ist der Schieber O vollständig geschlossen, so ist durch
                              									den Ausschnitt Bx des
                              									Anzeigeapparates B3 die
                              									Bezeichnung „zu“ sichtbar. Drückt man nun den
                              									Taster des Dreiwegehahnes A3 (Fig.
                                 										3) nieder, so wird der Schieber O um ⅛ seines
                              									vollen Hubes, welcher in dem vorliegenden Beispiele 1m betragen soll, geöffnet und zugleich auch der Controlhahn t (Fig. 9) geöffnet. Die Luft
                              									strömt nun weiter durch die Leitung s3 zum Gehäuse S1 (Fig. 10) und bewirkt die
                              									Drehung der Stiftenscheibe d3 um 1/9-Umdrehung, wodurch hinter dem Ausschnitte Bx die folgende Aufschrift „⅛ Meter offen“ sichtbar wird. Wird der Hahn A3 wieder geschlossen,
                              									so kehren die Stangen p (Fig. 9) und e5 (Fig. 10) in ihre
                              									Anfangslage zurück und bei einer zweiten Oeffnung des Hahnes A3 wird der Schieber O um ein weiteres Achtel Meter geöffnet und in Folge
                              									dessen die folgende Aufschrift „¼ Meter offen“
                              									hinter den Ausschnitt Bx befördert. Ist auf diese Weise der Schieber O nach und nach vollständig geöffnet worden, so befindet sich der
                              									Controlapparat B3 in
                              									der in den Fig.
                                 										10 bis 12 gezeichneten Stellung, in welcher er „1 ⃞
                                 										Meter offen“ anzeigt (wobei angenommen ist,
                              									daſs die Breite des Schiebers O ebenfalls 1m betrage). Würde nun der Hahn A3 nochmals geöffnet,
                              									so würden der Stellapparat und der Controlapparat in der beschriebenen Weise weiter
                              									arbeiten; der Stellapparat wäre aber nicht im Stande, an der Stellung des Schiebers
                              										O noch etwas zu ändern, da derselbe schon
                              									vollständig offen ist, während dagegen beim Controlapparate die folgende Bezeichnung
                              											„zu“ zum Vorscheine käme, die der
                              									Stellung des Schiebers nicht entspricht. Um eine solche falsche Angabe des
                              									Controlapparates unmöglich zu machen, ist zwischen den Scheiben d2 und d3 (Fig. 10 und 11) ein
                              									Anschlagstift d7 und an
                              									dem Gestelle des Controlapparates ein fester Anschlag bx angeordnet. In der gezeichneten
                              									Endstellung der Stiftenscheibe und des Anzeigeschildes stöſst der Stift d7 gegen den Anschlag
                              										bx, und es ist
                              									unmöglich, das Anzeigeschild in dieser Richtung noch weiter zu drehen. Soll der
                              									Schieber O wieder zurückgestellt werden, so öffnet man
                              									den Hahn A4 (Fig. 3). Die
                              									Luft strömt dann zugleich durch die Leitung r4 zum Gehäuse a4 (Fig. 9), wo sie die
                              									Auslösung des Sperrhebels q1
                              									q2 und dadurch die
                              									Zurückstellung des Schiebers O bewirkt, und durch die
                              									Leitung s4 zum Gehäuse
                              										S2 (Fig. 10), wo sie die
                              									Auslösung des Sperrhebels qx und die Zurückstellung des Anzeigeschildes d4 veranlaſst. Die
                              									Leitung s4 ist deshalb
                              									schon gleich hinter dem Hahne A4 von der Leitung r4 abgezweigt und ihre Oeffnung nicht von dem
                              									Sperrhebel q1
                              									q2 (Fig. 9) abhängig gemacht,
                              									weil für die Auslösung des letzteren so wenig Kraft erforderlich ist, daſs die
                              									Auslösung bei Oeffnung des Hahnes A4 jedesmal sicher erfolgt. Aus diesem Grunde ist bei
                              									der getroffenen Anordnung keine Gefahr vorhanden, daſs beim Zurückstellen des
                              									Schiebers O der Controlapparat eine Stellung anzeigen
                              									wird, die der Schieber nicht wirklich eingenommen hat.
                           
                           Ist der Schieber O auf die beschriebene Weise wieder
                              									vollständig geschlossen worden, wobei der Controlapparat B3
                              									„zu“ anzeigt, so stöſst der Anschlagestift d7 gegen die andere
                              									Seite des festen Anschlages bx. Es ist deshalb nicht möglich, bei etwaigem weiteren Oeffnen
                              									des Hahnes A4 das
                              									Anzeigeschild noch weiter zurückzustellen, wobei die Bezeichnung „1 ⃞ Meter offen“ sichtbar würde, die dem
                              									geschlossenen Schieber O nicht entspräche.
                           Damit beim Oeffnen des Schiebers O nach einmal
                              									stattgehabter Oeffnung des Hahnes A3 der letztere nicht eher wieder geöffnet wird, als
                              									bis die Stange p mit der Nase p2 (Fig. 9) und die Stange e5 mit dem Hebel e (Fig. 10) sich wieder bis
                              									unter die nächstfolgenden Stifte k1 bezieh. d5 gesenkt haben, ist an dem Controlapparate B3 eine Vorrichtung
                              									angebracht, welche anzeigt, ob die Stange e5 sich in der gehobenen oder gesenkten Lage
                              									befindet. Dieselbe besteht aus einem am Deckel des Apparates drehbar gelagerten
                              									Hebel f, welcher an seinem freien Ende eine
                              									Signalscheibe f1 trägt.
                              									Wird die Stange e5 bei
                              									geöffnetem Hahne A3
                              									nach oben bewegt, so hebt sie den Hebel f empor und die
                              									Scheibe f1, die durch
                              									einen im Deckel vorgesehenen Schlitz f2 hindurchtritt, wird von auſsen sichtbar (Fig. 12). Nun
                              									darf der Hahn A3 nicht
                              									eher wieder geöffnet werden, als bis die Scheibe f1 sich wieder so weit gesenkt hat, daſs sie von
                              									auſsen unsichtbar ist, denn erst dann ist die Stange e5 so weit zurückgegangen, daſs die Klinke
                              										e1 unterhalb des
                              									das nächste Mal von ihr zu erfassenden Stiftes d5 liegt. Da die Stange p des Stellapparates (Fig. 9) höchstens ebenso
                              									viel Zeit braucht, um sich vollständig zu senken, als die Stange e5 des
                              									Controlapparates, so dient das Verschwinden der Scheibe f1 auch gleichzeitig als Zeichen dafür,
                              									daſs sich auch die Stange p mit der Nase p2 genügend gesenkt
                              									hat, um bei Wiederöffnung des Hahnes A3 den nächsten Stift k1 des Kettenrades k erfassen zu können.
                           Die Kalt- und Warmschieber P und P1 (Fig. 3) sind mit derselben
                              									Stell- und Controlvorrichtung versehen wie der Schieber M (Fig.
                                 										4); es ist hier einfach an die Kette m
                              									anstatt des Gegengewichtes g1 der zweite Schieber P1 angehängt. Dagegen ist hier noch eine Einrichtung
                              									getroffen, mittels welcher die Schieber P und P1, anstatt von Hand
                              									mittels des Tasterhahnes A5 geöffnet und geschlossen zu werden, durch die in dem betreffenden Raume
                              									herrschende Temperatur selbsthätig umgestellt werden. Zu diesem Zwecke ist das Rohr
                              										R (Fig. 3) mit einem
                              									Vierwegehahne C verbunden, dessen gegenüberliegender
                              									Weg durch ein Rohr R1
                              									mit der Rohrleitung r5
                              									in Verbindung steht. Einer der zwischenliegenden Wege des Hahnes C ist durch ein Rohr R2 mit dem Rohre R1 verbunden und der vierte Weg R3 führt ins Freie. An
                              									der Verbindungsstelle der Rohre R1 und r5 ist ein von Hand zu verstellender Hahn T angebracht Soll die Stellvorrichtung der Schieber PP1 durch einen Beamten
                              									mittels des Tasterhahnes A5 bethätigt werden, so wird der Hahn T so gestellt, daſs
                              									das Rohr R1 abgesperrt
                              									ist, dagegen in der Leitung r5 Verbindung zwischen dem Hahne A5 und der Stellvorrichtung besteht. Soll dagegen die
                              									letztere durch die Temperatur des betreffenden Raumes automatisch bethätigt werden,
                              									so wird der Hahn T so gestellt, daſs er zwischen dem
                              									Rohre R1 und der
                              									Leitung r5 Verbindung
                              									herstellt und den Theil r5
                              									x der letzteren von der übrigen Leitung
                              										r5 absperrt.
                           Der Vierwegehahn C bezieh. dessen Küken ist durch eine
                              									Kette D0 mit einem
                              									Uhrwerke D verbunden, welches mit einer Hemmvorrichtung
                              									bekannter Construction versehen ist, die durch einen Elektromagneten ausgelöst
                              									werden kann. Hat die Temperatur in dem betreffenden Raume den höchsten Grad der
                              									Zulässigkeit erreicht, so wird durch ein Thermometer ein elektrischer Strom
                              									geschlossen. In Folge dessen wird das Uhrwerk ausgelöst und dreht den Hahn C.
                           Die in dem betreffenden Raume herrschende Temperatur bewirkt selbsthätig den Einlaſs
                              									der erforderlichen warmen oder kalten Luft bezieh. den Abschluſs derselben und
                              									regelt demnach die Temperatur sich selbst. Das Uhrwerk wird bei jeder zweiten
                              									Auslösung selbsthätig aufgezogen, indem durch ein von dem Rohre R1 abgezweigtes Rohr
                              										r0 Luft zu einem
                              									Luftgehäuse a0 (Fig. 3) geführt
                              									wird, welche dort eine Zahnstange hochtreibt, die mittels eines Triebes und
                              									Zahnrades das Aufziehen des Uhrwerkes bewirkt.
                           Die an der Hand der Fig. 4 für den Lüftungsschieber M
                              									beschriebene Stellvorrichtung ist in Fig. 3 rechts oben auch
                              									zum Oeffnen und Schlieſsen einer für Dampfheizung bestimmten Dampfleitung Q angewendet. Der Zahntrieb h (Fig.
                                 										4) ist hier auf der Achse eines in die Dampfleitung Q eingeschalteten Hahnes Q1 befestigt, so daſs der letztere durch
                              									Oeffnen und Schlieſsen des Dreiwegehahnes A6 und dadurch bewirktes Heben und Senken der
                              									Zahnstange l geöffnet und verschlossen werden kann,
                              									wobei der jedesmalige Stand des Hahnes Q1 durch den Controlapparat B5, ebenso wie dies für den Schieber M beschrieben wurde, angezeigt wird.
                           Der die Hauptrohrleitung R speisende Betriebskessel K (Fig. 3) ist mit Luft
                              									gefüllt, welche stets unter einem gewissen mäſsigen Drucke steht. Um diesen zum
                              									Betriebe der verschiedenen oben beschriebenen Apparate erforderlichen Druck stets in
                              									dem Kessel K zu erhalten, steht derselbe durch eine
                              									Rohrleitung K1
                              									L2
                              									, in welche ein Druckminderungsventil V eingeschaltet ist, mit einem Hochdruckkessel L in Verbindung, welcher mit sehr hochgespannter Luft
                              									gefüllt ist. Der Kessel L ist mit einem Ventile L1 versehen, von
                              									welchem aus das Rohr L2
                              									nach dem Minderungsventile V führt.
                           Diese Anlage ist in Zusammenhang mit einem eigenen Luftkessel beschrieben und
                              									dargestellt, um deren Unabhängigkeit von einer Luftleitung darzustellen. Naturgemäſs
                              									ist für eine derartige Anlage, welche sich auf den Bereich eines gröſseren Hauses erstrecken
                              									soll, die allgemeine öffentliche Luftleitung keine Vorbedingung.
                           Für die Verwendung der Preſsluft und deren Fortleitung auf gröſsere Entfernungen
                              									haben sich besondere Einrichtungen nothwendig gemacht, auf welche bereits in dem
                              									Aufsatze in D. p. J. 1889 272 * 204 hingewiesen wurde. Genauere Angaben über diese Einrichtungen,
                              									von deren sorgfältiger Anordnung der Wirkungsgrad der Anlage wesentlich abhängt,
                              									finden sich in der Popp'schen Patentschrift Nr.
                              									47546.
                           Wenn man verdichtete Luft oder Dampf durch Leitungen nach den Wohnungen einer Stadt
                              									leiten will, so ist es zunächst erforderlich, daſs der Admissionsdruck selbsthätig
                              									je nach Bedarf geregelt werden kann. Das Condensationswasser muſs aus diesen
                              									Flüssigkeiten auſserdem fortgeschafft werden, bevor sie an der Gebrauchsstelle
                              									ankommen. Um nun insbesondere bei verdichteter Luft einen gröſseren Nutzeffect zu
                              									erhalten, ist es nothwendig, daſs sie zuvor auf irgend eine Weise selbsthätig
                              									erwärmt wird, und zwar muſs die auf die Luft bei ihrer Fortleitung zu übertragende
                              									Wärme so lange einwirken, als die Luft gebraucht wird.
                           Fig. 13
                              									stellt einen selbsthätigen Wasserableiter dar. Die Luft tritt in diesen Apparat bei
                              										a ein, stöſst sich an der Wand B des Behälters A und
                              									streift das mitgeführte Wasser an dem Metallgewebe C
                              									ab. Das Wasser flieſst durch das Gewebe ab, auf diesem bleiben aber feste Körper,
                              									die geeignet wären, die Leitungen und die Ventile zu verstopfen, liegen. Im unteren
                              									Theile c des Behälters sammelt sich das Wasser. Der an
                              										A angeschraubte Boden h trägt ein mittels Hahnes k verschlieſsbares
                              									Rohr l. Dasselbe ist am oberen Ende mit einem
                              									Ringansatze m versehen, an welchem ein kleiner Cylinder
                              										n geschraubt werden kann, dessen oberer Theil o einen kugeligen Hohlraum enthält. Am oberen und am
                              									unteren Theile dieses Raumes befinden sich zwei runde Oeffnungen q, die den beiden Kegelventilen f als Sitz dienen. Letztere sind durch eine Stange x mit einander verbunden, deren obere Verlängerung mit einem Schwimmer d aus Holz oder Kork verbunden ist. Die Ventilstange
                              										x ist in der Decke des centralen Rohres e geführt, dessen unterer erweiterter Theil kleine
                              									Löcher g enthält. Das in c
                              									gesammelte und unter dem Drucke der verdichteten Luft stehende Wasser übt auf den
                              									oberen Theil des Ventiles f einen Druck aus, der das
                              									Ventil zu schlieſsen strebt. Ein gleicher Druck in entgegengesetzter Richtung wird
                              									auf das untere Ventil f durch das Wasser ausgeübt, das
                              									durch i zutreten kann. Da die beiden Drucke sich
                              									gegenseitig aufheben, so findet eine Oeffnung der Ventile nicht statt. Wenn aber der
                              									Wasserstand steigt, so wird der Schwimmer gehoben, die Ventile f werden durch die Stange cc geöffnet und die Verbindung zwischen dem Behälter A und dem Abfluſsrohre l
                              									wird hergestellt. Das Wasser flieſst nun so lange ab, bis der Spiegel so weit sinkt,
                              									daſs der Schwimmer d seine frühere Stellung wieder einnimmt und die
                              									Ventile f auf ihren Sitz zurückfallen. Ein Hahn k am Abfluſsrohre l
                              									gestattet Oeffnen und Schlieſsen desselben.
                           Fig. 14 zeigt
                              									eine Vorrichtung mit entlastetem Ventil zur selbsthätigen Regulirung des Volumens
                              									und des Druckes der zu vertheilenden Luft.
                           Die Vorrichtung enthält ein Ventilgehäuse A mit zwei
                              									Rohrstutzen m und n und
                              									zwei Ventilsitzen. Oben bei D ist ein Cylinder c an das Ventilgehäuse geschraubt. In diesem Cylinder
                              									ist ein Kolben p mit einer Stange E beweglich, an welcher die beiden Ventile o sitzen. Die Stange E
                              									führt durch den Kolben p hindurch und steht oben bei
                              										F durch einen Bolzen g
                              									mit einer Stange H in Verbindung, die bei H1 an dem Hebel J angreift, der am Halter K drehbar ist. Der Hebel J ist durch ein
                              									Gegengewicht q belastet und enthält eine Anzahl von
                              									Bohrungen r1
                              									r2
                              									r3
                              									r4 zum Einhängen des
                              									Gewichtes, das man durch Auflegen von Scheiben q1 beschweren kann. Je nachdem man das Gewicht q bei r oder r4 anhängt oder
                              									Scheiben auflegt oder entfernt, erhält man einen mehr oder minder starken, vorher
                              									bestimmten Druck. Wenn z.B. Luft mit einer Spannung von 4at bei m eintritt und
                              									das Gewicht q bei r4 aufgehängt ist, so würde der Kolben p mit einem Gewichte belastet werden, das einem
                              									nothwendigen Drucke von 3at am Austritte n entspricht, und das die Ventile o wenig von ihrem Sitze abgerückt halten würde und ein
                              									Volumen Luft durchströmen lieſse, das genau der Austrittsmenge bei n entspricht, wobei die Spannung am Austritte auf 3at erhalten würde.
                           Falls die Spannung der verdichteten Luft am Eintritte m
                              									vermindert werden sollte, so vermindert sich der auf den Kolben p wirkende Druck ebenfalls und das Gegengewicht q wirkt dann durch die Stange H auf den Kolben und auf die Ventilstange E,
                              									so daſs die Ventile sich entsprechend der Abnahme des auf den Kolben p entfallenden Druckes senken. Die Ventile vergröſsern
                              									dann den Durchlaſs, und indem ein gröſseres Volumen Luft durchströmt, wird die
                              									Spannung constant erhalten. Die beiden Ventile sind dadurch entlastet, daſs sie ihre
                              									obere und untere Fläche dem Luftdrucke darbieten; man vermeidet dadurch einen aus
                              									einem Druckunterschiede sich ergebenden Belastungswechsel. Es genügt demnach die
                              									Verlegung des Gegengewichtes q, um in der Leitung eine
                              									bestimmte Menge Luft mit constantem Drucke zur Vertheilung zu bringen.
                           In der Fig. 15
                              									ist ein Ofen zum Heizen der verdichteten Luft dargestellt. Durch Rohr i wird die verdichtete Luft eingeführt; dieselbe strömt
                              									durch die Kanäle l von oben abwärts und von unten
                              									aufwärts durch die Kanäle m und weiter durch Rohr n unmittelbar nach dem Motor. Die Kanäle l sind von einem Guſseisenmantel k umgeben, der auf einem Untersatze l angeordnet ist, und das Ganze umschlieſst ein Blechmantel o, der oben einen Deckel p
                              									trägt. Nach Abnahme dieses Deckels wird von oben der Brennstoff eingeführt. Derselbe
                              									schichtet sich auf dem Roste q auf, während die Asche
                              									in den im Untersatze t gebildeten Aschenkasten fällt.
                              									Die vom Herdfeuer aufsteigende Wärme erhitzt die Luft bei ihrem Durchgange durch die
                              									erhitzten Kanäle, welche selbst von beiden Seiten her erwärmt werden, und zwar
                              									zunächst von innen her und dann durch die Heizgase, welche durch die Oeffnungen r zwischen dem Guſsmantel und dem Blechmantel
                              									fortströmen, bevor sie in den Abzug S gelangen.
                           Fig. 16 zeigt
                              									einen Apparat zum ununterbrochenen und selbsthätigen Schmieren des Motors. Der
                              									Apparat enthält ein Blechgefäſs o von cylindrischer
                              									Form, das oben offen ist. Die vom Motor abströmende Luft, die beständig Oel mit sich
                              									führt, tritt durch Rohr f in einen Raum g ein, der von Filz und Metallgewebe umgeben ist und
                              									das Oel aus dem Luftstrome zurückhält. Die Luft strömt also gereinigt durch das
                              									Metallgewebe. Das Oel tropft durch das Filter und sammelt sich gereinigt im tiefsten
                              									Theile h des Gefäſses o.
                              									In o taucht ein zweiter Behälter k in das Oel ein, und an den Deckel dieses Behälters
                              									sind zwei kleine Röhren m und n angelöthet. Das Rohr n hat Anschluſs an das
                              									Schmiergefäſs z, das auf das zu schmierende Organ
                              									geschraubt wird, während das Rohr m an die Luft-,
                              									Dampf- oder Gasleitung sich anschlieſst, die diese Flüssigkeiten unter Druck den
                              									Motoren zuführt. Unten im Behälter befindet sich ein aus einer Stahlfeder i gebildetes Ventil, das geschlossen ist, wenn der
                              									Druck durch das Rohr m kommt und auf die Oberfläche des
                              									Oeles sich überträgt. Dies Ventil öffnet sich aber, wenn ein Vacuum durch Ansaugen
                              									im Behälter k erzeugt wird. Schlieſst man den Hahn, der
                              									vor dem Rohre m der Vertheilungszuleitung für Luft und
                              									Dampf angeordnet ist, so macht der Motor immer noch einige Umdrehungen und wirkt
                              									dann wie eine Pumpe. Er erzeugt dadurch ein theilweises Vacuum in dem Behälter k, durch den Gegendruck öffnet sich das Ventil und
                              									dadurch wird Oel in den Behälter k angesaugt. Setzt man
                              									dann den Motor wieder in Gang, indem man den Einlaſshahn für die verdichtete Luft
                              									öffnet, so pflanzt sich dieser Druck zugleich auf die Oberfläche des Oeles im
                              									Behälter k fort und das Oel tritt dann durch das Rohr
                              										n in das Schmiergefäſs z (Fig.
                                 										17) über und schmiert den betreffenden Theil. Das Oel wird dem Gefäſse z durch Rohr n, also unter
                              									Druck zugeführt. Durch Einstellen der Schraube r kann
                              									man die Oelzufuhr nach z regeln, andererseits läſst
                              									sich durch den Glascylinder t die Zuführung
                              									beobachten.
                           Zur Gesammteinrichtung gehört endlich noch eine Vorrichtung zum Reinigen und zur
                              									Benutzung von abströmender Luft (Fig. 18). Bei q tritt die Luft in diese Vorrichtung ein und bei s entweicht sie aus derselben, nachdem sie einen
                              									Behälter r durchströmt hat, der eine Filterhülle t aus Filz und Metallgewebe enthält. Das von der Luft
                              									mitgeführte Wasser oder
                              									Oel wird in diesem Filter t zurückgelassen und sammelt
                              									sich allmählich am Boden des Behälters, von welchem es mittels Ablaſshahnes u abgelassen werden kann.
                           
                        
                     
                  
               
