| Titel: | Neue Maschinen und Werkzeuge zur Holzbearbeitung. | 
| Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 241 | 
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                        Neue Maschinen und Werkzeuge zur
                           								Holzbearbeitung.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 206
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									13.
                        Neue Maschinen und Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
                        
                     
                        
                           
                              Bandsägen.
                              
                           Zwecks Erzielung eines günstigen Zahneingriffes bezieh. Schnittes gibt die Kalker Werkzeugmaschinenfabrik S. W. Breuer, Schumacher und
                                    										Comp. in Kalk bei Köln (* D. R. P. Nr. 47295 vom 23. Juni 1888) dem
                              									Bandsägegestelle eine schwingende Bewegung um eine normal zur Schnittfläche des
                              									Blockes liegende Drehachse.
                           Der Bandsägeapparat bewegt sich auf einem langen Bette gegen den
                              									zu sägenden Block vorwärts, während gleichzeitig das Blatt, durch die beiden
                              									Bandsägescheiben angetrieben, mit diesen letzteren derart in schwingende Bewegung
                              									versetzt wird, daſs dasselbe in jedem Momente an einem anderen Punkte des zu
                              									sägenden Blockes angreift. Auſserdem ist der ganze Bandsägeapparat noch während des
                              									Ganges transversal verstellbar, um entweder Abweichungen von der geraden Linie oder
                              									mehrere parallele Schnitte nach einander herzustellen; der Aufspanntisch ist von
                              									Hand drehbar zum Sägen von Curven u. dgl. Arbeiten.
                           Der Antrieb geschieht gemäſs Fig. 18, 19 und 20 Taf. 13 vom
                              									Deckenvorgelege aus auf eine Stufenscheibe a, welche
                              									mit der Riemenscheibe b auf ein und derselben Welle
                              									aufgekeilt ist, welch letztere in einem auf dem Ende des Bettes montirten Lagerbock
                              										d gelagert ist. Der Riemenscheibe b entspricht eine gleich groſse Riemenscheibe c, welche auf einer Welle mit der Riemenscheibe z aufgekeilt ist, welche Welle in dem auf dem anderen
                              									Ende des Bettes, dem Lagerbocke d, symmetrisch
                              									gegenüber angeordneten Lagerbocke e lagert. Auf dem
                              									Bette der Maschine bewegt sich ein Ständer mit unten angegossenem Schlitten und
                              									cylindrisch ausgebohrter Hülse F, in welch letzterer
                              									ein oben Schlitzartig offenes cylindrisches Gehäuse C
                              									drehbar und verschiebbar gelagert ist, auf dessen vorderem Ende der Bandsägeapparat
                              									mit den Rollen E und D
                              									befestigt ist und somit um die Centralachse desselben schwingen kann. In diesem
                              									Gehäuse C ist eine lange Riementrommel f (central angeordnet) gelagert. Der Ständer trägt
                              									ferner, über der Hülse f liegend und symmetrisch
                              									angeordnet, zwei Lageraugen, welche zwei Leitrollen m
                              									und n tragen. Es geht ein Riemen ohne Ende von der
                              									Riemenscheibe b über die Leitrolle m auf die Trommel f und
                              									von dieser über die Leitrolle n nach der Riemenscheibe
                              										c und von da nach der Scheibe zurück, wodurch die
                              									Trommel f am Punkte g, die
                              									Riemenscheibe c und die Leitrollen m und n ihre rotirende
                              									Bergung erhalten. Ein anderer Riemen überträgt diese Bewegung von der Trommel f beim Punkte h auf die
                              									unten im Bandsägeapparate liegende Riemenscheibe und deren Welle, mittels der darauf
                              									sitzenden Schnecke k auf das Schneckenrad l, und so auf die auf derselben Welle sitzende
                              									Bandsägescheibe D, Welche ihrerseits durch das
                              									bandförmige Blatt die obere Bandsägescheibe E mit in
                              									Bewegung setzt. Durch das Handrad o, die Kegelräder p und q und das mit
                              									letzterem auf gleicher Welle sitzende Triebrad r,
                              									welches in die Zahnstange s des cylindrischen Gehäuses
                              										C eingreift, kann man letzteres und den darauf
                              									befestigten ganzen Bandsägeapparat transversal (auch während des Ganges) verstellen.
                              									Es wird sich dann der Betriebsriemen ohne Ende auf der Trommel f seitlich verschieben, wodurch der Angriffspunkt g desselben wechselt.
                           Die Leitrolle n (Fig. 20) betreibt eine
                              									auf der Welle derselben sitzende Schnecke und diese ein wagerecht liegendes
                              									Schneckenrad u, mit Hubscheibe versehen, welche, mit
                              									veränderlichem Hube mittels Zugstange v und Hebels w an dem cylindrischen Gehäuse C angreifend, dieses mit dem daran befindlichen ganzen Bandsägeapparate in
                              									schwingende Bewegung versetzt. Die durch den Betriebsriemen mittels der Scheibe c angetriebene Welle überträgt deren Umdrehung von ihrer ferneren
                              									Riemenscheibe z auf die unten liegende Riemenscheibe
                              										x und von da durch mittels Hebels regulirbare
                              									Reibungsscheiben y und die Kegelräder α und β auf die längs des
                              									Bettes gelagerte Schneckenwelle γ, die, in ihrer ganzen
                              									Länge genuthet, eine vom Bettschlitten des Ständers mitgenommene Schnecke trägt und
                              									so das Schneckenrad bewegt, auf dessen im unteren Theil des Ständers gelagerter
                              									Welle ein Triebrad sitzt, welches sich in der im Bette befestigten Zahnstange η abwickelt und so den Vorschub des Ständers und mit
                              									ihm denjenigen des ganzen Bandsägeapparates gegen das Arbeitsstück bewirkt.
                           Durch die schwingende Bewegung greift das Blatt in jedem Momente
                              									an einem anderen Punkte des zu sägenden Blockes an, während, wenn es nicht schwingen
                              									würde, es mit seinen sämmtlichen Zähnen in der ganzen Dicke des Blockes zugleich
                              									angreifen würde, wodurch es des groſsen, dadurch sich ergebenden Widerstandes halber
                              									zerreiſsen müſste.
                           Die cylindrisch ausgebohrte Hülse F
                              									dient dem cylindrischen Gehäuse C als Führung, und ist
                              									diese letztere darin nicht nur drehbar, sondern auch verschiebbar und kann durch
                              									eine Verschiebung in der Längenachse desselben die Transversalbewegung des
                              									Sägeblattes bewirkt werden, da der ganze Sägeapparat auf dem vorderen Ende des
                              									Gehäuses C befestigt ist.
                           W. Gower in Wausau, Wisconsin, Nordamerika (* D. R. P.
                                 									Nr. 47137 vom 29. Mai 1888) ordnet die Bandsäge am Gestelle so an, daſs sie ohne
                              									Verstellung des letzteren beiderseits desselben angebracht werden kann.
                           Zur Ausführung von Kreisbogenschnitten mit der Bandsäge, also etwa zur Herstellung
                              									von Radfelgen u.s.w., hat C. M. Schubert in Sornzig bei
                                 									Mügeln (* D. R. P. Nr. 46130 vom 24. Juni 1888) eine Einrichtung vorgeschlagen,
                              									welche im Wesentlichen aus einem segmentförmigen, um den Mittelpunkt desselben
                              									schwingbaren Aufspanntische besteht.
                           
                        
                           
                              Schutzvorrichtungen für Kreissägen.
                              
                           Die in Fig. 21
                              									dargestellte Schutzvorrichtung der Passauer
                                 										Holzhandlung (S. Forchheimer) in Stromlänge-Passau (* D. R. P. Nr. 47302 vom 4. November 1888) besteht aus einer
                              									Schutzhaube A, welche über der Kreissäge aufgehängt
                              									ist.
                           An den geradlinigen Unterkanten von A
                              									sind beiderseits Flacheisen DD befestigt, an deren
                              									Enden drehbar vier Gelenkarme EEE1
                              									E1 hängen, welche
                              									wieder paarweise unten durch Schienen D1
                              									D1 mittels Drehzapfen
                              									verbunden sind. Es hängt also an jeder Unterkante von A
                              									ein Rechteck DED1
                              									E1, welches sich durch
                              									die Drehbarkeit der Eckpunkte und dadurch bedingte Beweglichkeit der drei Seiten in
                              									der Längsrichtung in ein schiefwinkliges Parallelogramm verschiebt; in Folge dieser
                              									Anordnung verschieben und heben sich die unteren Schienen D1
                              									D1. D und D1 sind noch durch die Drahtstäbe F verbunden, welch letztere in D und D1
                              									drehbar eingehängt sind. Die Schienenrechtecke auf jeder Seite des Sägeblattes
                              									bilden also Gitter vor dem Sägeblatte. An der Einschubseite tragen die Schienen EE je einen Blechschild G,
                              									so daſs auch die schmale Seite vor dem Sägeblatte durch einen Schutzschirm GG bis auf einen Spalt in der Mitte geschlossen
                              									ist.
                           Wird ein zu schneidendes Brett oder Holz an der Einschubseite der
                              									Sage behufs Durchschneidens eingeschoben, so verschiebt es das Rechteck in die Form
                              									des schiefwinkligen Parallelogramms, so daſs die Unterkante gerade um die zu
                              									schneidende Holzdicke sich hebt und diese durchläſst, wobei die gitterartige
                              									Umrahmung an beiden Seiten des Sägeblattes und die Schilde GG1 den Arbeiter vor jeder Berührung mit
                              									dem Sägeblatte beim Schneiden schützen. Die Verlängerung E2 der Schienen E dient zum Heben der Gitter mit der Hand, wenn man beim Stillstande etwas unter dem Gitter zu
                              									thun hat. Die Verlängerungen E2 können noch durch einen Bügel H verbunden werden, wenn man haben will, daſs sich
                              									beide Gitter gleichzeitig heben; besteht die Verbindung beider Gitter durch den
                              									Bügel H nicht, so hebt sich, wenn schmälere Bretter
                              									geschnitten werden, nur das vom Brette geschobene eine Gitter. Man kann auch Federn
                              									anbringen, um das Herunterfallen der Gitter nach dem Durchgange des Holzstückes oder
                              									Brettes zu beschleunigen.
                           
                        
                           
                              Schränken und Schärfen.
                              
                           Das Schränkeisen von C. Fuhrmann in Düsseldorf (* D. R.
                                 									P. Nr. 47298 vom 21. August 1888) dient zum gleichzeitigen Schränken zweier
                              									Zähne.
                           Das in Fig. 22 und 23 gezeichnete
                              									Werkzeug braucht nur immer nach einer Seite gedreht zu werden, da es bei der
                              									einmaligen Drehung immer einen Zahn nach rechts und den anderen nach links setzt, so
                              									daſs der dritte Zahn durch die Drehung in gleicher Richtung wieder nach rechts und
                              									der vierte nach links gebogen wird. An dem Schränkeisen ist eine Stellvorrichtung
                              									angebracht, durch welche ein gleichmäſsiges Schränken der Sägezähne herbeigeführt
                              									wird. Das Schränkeisen besteht aus dem mit einem Hefte versehenen Metallschafte.
                              									Derselbe ist oben an der Arbeitsstelle getheilt, so daſs hier die beiden Druckbacken
                              										b und c gebildet sind,
                              									welche sich gegenüber stehen. Das Schränkeisen wird nun so in die Sägezähne
                              									eingesetzt, daſs der Backen b an der einen Seite des
                              									ersten Zahnes und der Backen c an der anderen Seite des
                              									zweiten Zahnes anliegt. Wird nun das Schränkeisen entsprechend gedreht, so werden
                              									die Zähne in der gewünschten Weise verbogen bezieh. geschränkt. Um nun die Drehung
                              									zu begrenzen, so daſs eine gleichmäſsige Schränkung aller Zähne herbeigeführt wird,
                              									wurde der Arm d angebracht, welcher durch die
                              									Klemmschraube e gehalten wird. Derselbe ist mit der
                              									Stellschraube s versehen, welche bei der Drehung des
                              									Schränkeisens an das Sägeblatt trifft.
                           Bei dem selbsthätigen Sägenschränkapparate von M. Püschner in Görlitz (* D. R. P. Nr. 46345 vom 7.
                                 									August 1888) wird der Hauptkörper der Maschine aus zwei Theilen AA1 (Fig. 24 und 25) gebildet,
                              									welche durch eine eingelassene, mittels Schrauben an den beiden Stücken befestigte
                              									Schiene H zusammengehalten werden. Schiene H ist über das Stück A1 hinaus verlängert und trägt auf einem Bolzen F einen Doppelhebel f, von
                              									welchem aus die Bewegung der Schränkstücke erfolgt. Seitlich am Theile A ist eine cylindrische Fortsetzung B, auf welcher ein Curvenstück B1 mit Kurbel C lose, durch eine Mutter gehalten, aufsitzt und welche die Drehachse des
                              									Hebels b trägt. Auf dem oberen Ende des letzteren ist
                              									eine Rolle s aufgesetzt, gegen welche das Curvenstück
                              										B1 drückt. Das
                              									untere Ende von b trägt einerseits einen Stift b1, welcher in das Auge
                              									des Hebels e paſst, andererseits eine Oese, in welcher
                              									die Schraube b3
                              									stellbar ist. Um den Ausschlag des Hebels e einstellen
                              									zu können, ist eine Schraube e2 vorgesehen, welche den Angriff des Stiftes b1 in e auf längere oder kürzere Ausdehnung bestimmt. In
                              									gleicher Weise wird der Hub des Winkelhebels c durch
                              									Stellung der Schraube b3 vergröſsert oder verringert. Der Hebel e
                              									ist mit dem Winkelhebel e1 gekuppelt, dieser einerseits mit dem Doppelhebel f, andererseits mit g2. Von f aus überträgt
                              									der Hebel f1 die
                              									Bewegung auf g1. g1
                              									g2 sind Ansätze zweier
                              									Cylindersegmente, welche um je ein Mittelstück k
                              									drehbar sind. Letztere sind durch Schrauben k1 in den Körpern AA1 befestigt, so daſs sie der Drehung nicht folgen
                              									können. Auf den Cylindersegmenten, welche in A und A1 eingepaſst sind,
                              									sind Schränkstücke mittels Schrauben befestigt. Macht der Hebel b eine Schwingung in Richtung des in Fig. 25 gezeichneten
                              									Pfeiles, so werden mittels der Hebel ee1
                              									ff1 die Stücke um kk gedreht, und die Schränkstücke drücken die Zähne in
                              									der erforderlichen Weise nach den Seiten. Bei weiterer Bewegung weichen die
                              									Schränkstücke zurück, und Schraube b3 stöſst gegen Winkelhebel c. Dieser hebt mittels des Stiftes d den mit
                              									Gewicht beschwerten Hebel D, so daſs die blinke D1 bewegt wird, wodurch das Sägeblatt weiter
                              									geschoben wird.
                           Um ein seitliches Abweichen von D1 zu verhindern, ist eine Blattfeder d1 auf den Hebel D aufgeschraubt.
                           
                           Die Sägenschärfmaschine von Holst und Fleischer in
                              									Christiania (* Oesterreichisch-Ungarisches Privilegium vom 18. November 1888)
                              									besteht aus einem tragbaren mit einem Fuſse versehenen Gestelle, welches eine in
                              									zwei Richtungen verstellbare Schmirgelscheibe und deren Antriebsvorrichtung trägt.
                              									Das Gestell wird vor das zu schärfende Gatter gebracht und die Arbeit vollzogen,
                              									ohne daſs die Sägen aus dem Rahmen entfernt werden.
                           Die selbsthätige Sägenschärfmaschine von Fr. Schmaltz in
                              									Offenbach a. M. (* D. R. P. Nr. 45747 vom 8. Januar 1888) arbeitet mit einer
                              									umlaufenden Schmirgelscheibe, welche auf einen mit Gegengewicht versehenen Hebel in
                              									Körnerspitzen nach allen Seiten verdrehbar gelagert ist, so daſs sie eine
                              									verschiedenartige Neigung annehmen kann (Fig. 26).
                           Die Schmirgelscheibe wird durch Schnurlauf F und Leitrolle vom Vorgelege aus getrieben und soll etwa 1200 Umdrehungen
                              									in der Minute machen. Von dem gleichen Vorgelege wird durch einen weiteren
                              									Schnurlauf und Leitrolle eine Welle a mit einer
                              									Geschwindigkeit von 80 bis 110 Umdrehungen in der Minute angetrieben, welche auf der
                              									rechten Seite des Gestelles angebracht ist, rechtwinklig zum Vorgelege steht und die
                              									beiden Kurbelscheiben A und B trägt. Scheibe A bewirkt den Vorschub der
                              									Sägen, Scheibe B die Auf- und Abwärtsbewegung der
                              									umlaufenden Schmirgelscheibe. Die zu schärfenden Sägen werden mittels verschiedener
                              									an der Vorderseite des Gestelles anzubringenden Einspannvorrichtungen in geeigneter
                              									Weise befestigt.
                           Die Gattersägenblätter spannt man in den Schlitten G; derselbe läſst sich auf der Schiene H leicht hin und her bewegen und kann durch ein
                              									schmiedeeisernes Parallelogramm mittels Fuſstrittes auf- oder abwärts, je nach
                              									Breite der Sägen, in die richtige Höhe ein- und durch eine Stellschraube
                              									festgestellt werden.
                           Zum Einspannen der Kreissägeblätter dient ein wagerechter Dorn,
                              									auf welchen das Sägeblatt gesteckt und mittels eines auſsen conischen Ringes
                              									festgeklemmt wird. Um Kreissägenblätter von verschiedenem Durchmesser bearbeiten zu
                              									können, sitzt diese Einspannvorrichtung auf einer senkrechten Stange, auf welcher
                              									sie verschoben und in jeder Höhe festgestellt werden kann.
                           Die Bandsägen werden nur auf einen Bolzen gelegt, der in
                              									senkrechter Richtung, den verschiedenen Breiten der Sägen entsprechend, verstellbar
                              									ist. Zu beiden Seiten der Maschine sind zur besseren Lagerung der betreffenden
                              									Bandsäge zwei Führungsrollen aufgestellt.
                           Sämmtliche Sägen werden mittels Feder gegen den kleinen Support
                              										B schwach angedrückt.
                           Ein kleines Gebläse, vom Schnurlaufe F angetrieben, saugt hinter der Schmirgel Scheibe den Schmirgelstaub
                              									ab.
                           Den Vorschub der Sägen bewirkt die mit verstellbarem Kurbelzapfen
                              									versehene Kurbelscheibe A mittels Hebelübersetzung
                              									durch einen Sperrhaken, der direkt in die Sägezähne eingreift.
                           Die Auf- und Abwärtsbewegung der Schmirgelscheibe erfolgt durch
                              									Kurbelscheibe B mittels verstellbaren Kurbelzapfens und
                              									Hebelübersetzung.
                           Durch das Verstellen der beiden Kurbelzapfen und der beiden
                              									Kurbelscheiben gegen einander läſst sich jede Zahnform schärfen bezieh. herstellen.
                              									Stellt man z.B. bei einer kleinen Zahnentfernung den Kurbelzapfen der Kurbelscheibe
                              										B auf groſsen Hub, so wird die Zahnform eine
                              									spitzwinklige, weil die Schmirgelscheibe beim Emporsteigen allzu schnell im
                              									Verhältnisse zum Vorschubtempo den Zahnrücken berührt. Stellt man dagegen den Hub an
                              									der Kurbelscheibe B kleiner, so wird die
                              									Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung der Schmirgelscheibe eine geringere und in
                              									Folge dessen die Zahnform eine stumpfwinklig. Im Allgemeinen soll der Hub der
                              									Schmirgelscheibe nicht kleiner werden als zwei Zahnhöhen, weil sonst der Zahn eine zu sehr abgerundete
                              									Spitze erhält. Ist eine Säge mit weiterer Verzahnung zu schärfen, so muſs der Hub an
                              									Kurbelscheibe A dementsprechend vergröſsert werden. Um
                              									dann aber eine ganz bestimmte praktische Zahnform zu erreichen, muſs dementsprechend
                              									selbstverständlich auch der Hub an Kurbelscheibe B
                              									vergröſsert werden.
                           Durch Verstellen dieser beiden Hübe allein wird nicht immer die
                              									gewünschte Zahnform erzielt. Die Aufwärtsbewegung der Schmirgelscheibe muſs früher
                              									oder später im Verhältnisse zum Sägenvorschube erfolgen können; dies erlangt man
                              									durch Verstellen der Kurbelscheiben A und B gegen einander.
                           Um gleichzeitig mehrere Zähne derselben Säge schärfen zu können, benutzt C. Metzmacher in Bliedinghausen bei Remscheid (* D. R.
                                 									P. Nr. 45642 vom 8. Mai 1888) einen Rahmen, in welchem eine entsprechende Anzahl
                              									dreikantiger Feilen in der gewünschten Entfernung und Stellung von einander zwischen
                              									Backen festgeklemmt werden. Der Rahmen erhält Handgriffe. Die hier zu benutzenden
                              									Feilen haben cylindrische Enden, welche aufgerauht werden, so daſs sie sich in die
                              									weich gefütterten Backen sicher eindrücken können.
                           Um Kreissägen während des Schärfens einzuspannen, benutzt A.
                                    										Erdmann in Hamburg (* D. R. P. Nr. 47303 vom 6. November 1888) Klemmbacken,
                              									deren einer an einen Tisch festgeschraubt ist, während der andere durch eine
                              									Bügelfeder von letzterem stets abgedrängt wird, wobei ein Excenterbügel den Schluſs
                              									beider Backen und das Festspannen des Blattes bewirkt.
                           
                        
                           
                              Hobel- und Fräsmaschinen.
                              
                           Th. Küpper in Bonn (* D. R. P. Nr. 45310 vom 30. Mai
                                 									1888) bringt sine Holzhobelmaschine in Vorschlag, deren Messerwelle senkrecht steht,
                              									während die Messer in wagerechter Ebene umlaufen und arbeiten (Fig. 27).
                           Auf einer Welle a sitzt eine Scheibe
                              										b, welche mit conischen Rändern c versehen ist. Im Inneren dieses Randes stehen radial
                              									und geneigt zur Achse a die Messer d, welche am Rande c
                              									angeschraubt sind. Die Messer d sind mit Einern
                              									Schlitze versehen, um dieselben nachstellen zu können, wenn die Schneiden durch
                              									Schleifen abgenutzt sind. Das Nachstellen während des Betriebes der Maschine
                              									geschieht durch Heben der Welle a.
                           Die Messer sind so gestellt, daſs stets nur die äuſsersten Kanten
                              									der Hobeleisen d arbeiten, oder daſs die
                              									Schneiden-Hobeleisen einen Kreis bilden, demnach also mit der ganzen Schneidefläche
                              									das Werkstück bearbeiten.
                           Die Hobeleisenscheibe b wird oben
                              									durch eine Scheibe f verdeckt, welche auf die Welle a aufgekeilt ist und mit dieser umläuft. Das Werkstück
                              										g wird durch zwei Druckwalzen h und i auf den Tisch
                              									gepreſst, damit dasselbe beim Bearbeiten nicht ausweichen und keine Späne in die
                              									Messer fallen können.
                           Die Doppelfräsmaschine von Ernst
                                    										Kirchner und Co. in Leipzig-Sellershausen (* D. R. P. Nr. 45934 vom 1. Juli
                                 									1888) gestattet das Arbeiten mit zwei Fräsern, die von zwei Seiten auf das zwischen
                              									den Fräsern liegende Arbeitsstück einwirken, jedoch kann dieselbe ohne Weiteres so
                              									eingestellt werden, daſs mit nur einem Fräser gearbeitet Werden kann und dabei eine
                              									unbeschränkt groſse Arbeitsfläche geboten ist.
                           
                           Das Gestell der Maschine trägt die Tischplatte A (Fig. 28), unter deren
                              									vorderem Theil sich auf- und abstellbar die Fräserwelle B befindet. Unter der Tischplatte A ist der
                              									Tragarm C angeordnet, welcher sich umschlagen läſst
                              									zwecks Erreichung einer freien Arbeitsfläche für nur einen Fräser oder einer
                              									bequemen Einlage der Arbeitsstücke. Der Arm C ist bei
                              										a drehbar, und befindet sich ferner am Gestell der
                              									Anschlagknaggen D. Der obere Fräser befindet sich an
                              									der Welle b, welche im vorderen Theile des Armes C gelagert und mittels Scheibe E angetrieben wird. Die Einstellung der Höhenlage des oberen Fräsers läſst
                              									sich mittels Stellspindel c herbeiführen. Um jedoch
                              									während des Arbeitens den oberen Fräser schnell ausrücken bezieh. emporheben zu
                              									können, ist eine besondere Auslösung angebracht.
                           Letztere ist wie folgt eingerichtet: Der Zapfen F gleitet in einem Schlitzloche d des Deckels G, der unbeweglich ist und
                              									gleichzeitig als Lagerdeckel dient. Durch Verdrehung des Hebels h bezieh. der Büchse t
                              									wird Zapfen F in dem Schlitze bewegt, und durch Wirkung
                              									des letzteren die Büchse i nebst der Fräserspindel b emporgehoben. Ist der Fräser in tiefster Stellung, so
                              									wird der Zapfen F in seiner Stellung durch eine federnd
                              									wirkende Haltevorrichtung H gesichert (Fig. 29).
                           Um mit der Maschine kleine, runde Gegenstände bearbeiten zu
                              									können, wird der Tisch der Maschine mit einer geschlossenen Grundplatte versehen,
                              									auf welcher, durch eine Schraubspindel verschiebbar, ein in Gleitbahnen geführter
                              									Bock angebracht ist. Am Bock befindet sich eine Stellspindel, deren Achse mit jener
                              									des Arbeitsstückträgers zusammenfällt. Letzterer ist drehbar angeordnet und läſst
                              									sich mittels Schneckenrades und einer Schneckenkurbelwelle langsam verdrehen. Die
                              									Entfernung der Arbeitsstückträgerachse von jener der Fräserwelle läſst sich durch
                              									Gesammtverschiebung des Bockes auf der Platte mittels einer Spindel
                              									bewerkstelligen.
                           Die etwas umständlich zusammengesetzte Universal-Holzbearbeitungsmaschine von R.
                                    										Pötzsch in Klein-Zschocher bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 43025 vom 16. März
                                 									1887) besitzt in einem Gestell neben einander eine Säulenfräse und eine Bandsäge,
                              									aus deren Tisch noch eine Fräse hervorragt. Unter dem Gestell der Säulenfräse liegt
                              									die Hobelmaschine, deren Messerwelle Bohrer, Stemmer und Kreissägen tragen
                              									können.
                           Ueber die zum Fräsen und Kehlen benutzten Messer läſst sich A. Gerson im Praktischen
                                 										Maschinenconstructeur, 1889 * S. 44 ausführlich aus, indem er zunächst den
                              									in der Praxis oft verwischten Unterschied zwischen Kehlen und Fräsen feststellt, um
                              									sodann auf deren Formgebung einzugehen.
                           Der Unterschied zwischen dem Fräsen und dem mittels Maschinen
                              									ausgeführten Kehlen des Holzes ist kein genereller, sondern er wird bei
                              									übereinstimmender Wirkungsweise des Werkzeuges nur durch die Form und die Führung
                              									des bearbeiteten Holzstückes bedingt. Kehlen nennt man in der mechanischen
                              									Holzbearbeitung das Fräsen gerader, leistenartiger Holzstücke unter Zuhilfenahme
                              									einer selbsthätigen Holzzuführung. Als Fräser werden gemeinhin die aus einem soliden
                              									Stücke bestehenden Werkzeuge, als Kehlmesserköpfe aber diejenigen Werkzeuge
                              									bezeichnet, die nach Art der Hobelmesserköpfe gearbeitet sind, bei denen also die
                              									schneidenden Organe abgenommen werden können und die nur in einer einzigen
                              									Drehrichtung nach rechts oder nach links arbeiten. Nur das letzterwähnte Moment kann
                              									als kennzeichnend angesehen werden; denn auch beim Fräsen können, wie sehen werden,
                              									Werkzeuge mit abnehmbaren Messern, sogen. Fräsmesserköpfe oder Fräsköpfe,
                              									vortheilhaft zur Anwendung kommen. Das gesammte Gebiet der einschlägigen Werkzeuge
                              									wird man am zweckmäſsigsten eintheilen m dasjenige der
                              									einseitig wirkenden und dasjenige der zweiseitig wirkenden Werkzeuge. Da beim
                              									Kehlen, beim Profiliren eines geraden Holzstückes, die Arbeitsrichtung von
                              									vornherein so gewählt werden kann, daſs von Anfang bis zu Ende in der erforderlichen
                              									Weise mit den Fasern des Holzes gearbeitet wird, so ist ein Wechsel dieser
                              									Arbeitsrichtung nicht nöthig, und einseitig wirkende Werkzeuge entsprechen deshalb
                              									dem Bedürfnisse. Dieselben können aber selbstredend aus einem einzigen Stücke
                              									gearbeitet werden, wenn man dies auch aus Gründen ökonomischer Herstellung und
                              									bequemer Instandhaltung, vielleicht mit Ausnahme regelmäſsiger Werkzeuge zur
                              									Anfertigung der Nuthen und Spunde, nicht thun wird. Beim Fräsen geschweifter Kanten,
                              									die bald abfallend, bald steigend durch die Fasern des Holzes gehen, muſs die
                              									Drehrichtung des Werkzeuges, der Richtung der Contour zu den Holzfasern angepaſst
                              									werden und muſs man entweder zwei gesonderte Werkzeuge von gleichem Profil, jedoch
                              									entgegengesetzter Drehrichtung zur Verfügung haben, oder ein zweiseitig arbeitendes
                              									Werkzeug auf einer Spindel benutzen, deren Drehrichtung man im gegebenen Augenblicke
                              									wechseln kann. Die letzterwähnte Arbeitsweise ist die gewöhnliche.
                           Seiner Natur nach ist das Fräsen bezieh. Kehlen nichts anderes als
                              									ein schnell auf einander folgendes kreisförmiges Schneiden mittels eines
                              									entsprechend profilirten Messers, und es sind nur verschwindend kleine Theile der
                              									Schnittbahnen, aus welchen sich das endgültige Profil zusammensetzt. Wie stets beim
                              									Schneiden des Holzes, gilt als hauptsächliche Regel, daſs mit der Härte des Holzes
                              									sowohl der Schneidenwinkel als auch der Anstellungswinkel zunimmt.
                           In der nachfolgenden Zusammenstellung sind nur die fast
                              									ausschlieſslich zum Fräsen und Kehlen benutzten rotirenden Werkzeuge berücksichtigt.
                              									Man verwendet auch in ganz seltenen Fällen, und zwar zum Herstellen feiner Leisten
                              									aus edlen Holzarten, feststehende, ebene Werkzeuge, welche am Ende mit dem Profile
                              									versehen sind und fast senkrecht zum Holze stehen, das in einer Geradführung mittels
                              									Zahnstangengetriebe unter allmählicher Nachstellung des mehr kratzenden als
                              									schneidenden Werkzeuges vorwärts bewegt wird.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
