| Titel: | J. E. Sweet's Drehbank. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 337 | 
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                        J. E. Sweet's Drehbank.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 18 und 19.
                        Sweet's Drehbank.
                        
                     
                        
                           Eine originelle, gut durchdachte Drehbank, welche von Prof. John E. Sweet entworfen und in der Lehrwerkstätte der technischen Schule
                              									in Madison, Wisconsin, Amerika (University of Wisconsin) ausgeführt worden ist,
                              									verdient die vollste Beachtung sowohl an sich als neues vollkommeneres Werkzeug, als
                              									auch wegen der Anregung, welche das Studium derselben gewährt.
                           Die Neuerungen dieser im American Machinist, 1889 Bd. 12
                                 									Nr. 22 bis 25, 27 und 29, eingehend beschriebenen Drehbank (Textfig. 1) erstrecken sich auf fast alle Theile derselben, wobei
                              									mitunter die Rücksicht auf Originalität vor der Rücksicht auf Zweckmäſsigkeit in den
                              									Vordergrund tritt. Die Bank hat 406mm Spitzenhöhe
                              									und alle Einrichtungen, die zum Gewindeschneiden, Glatt- und Conischdrehen
                              									erforderlich sind.
                           a) Der Spindelstockkörper (Fig. 1 und 2 Taf. 18) ist mit
                              									seitlichen Hochrippen versteift, besitzt geschlossene Lageraugen und liegt glatt auf
                              									der Bettwange (Fig.
                                 										3) auf. Derselbe ist um einen Mittelbolzen S1 bezieh. um einen Einlegering C1 desselben drehbar,
                              									und mittels zweier Seitensehrauben und einer hinteren Endschraube, welche in
                              									Bogenschützen der Bettoberfläche (Fig. 3) einsetzen,
                              									festzustellen. Dadurch kann die Achse der Drehbankspindel schräg zur Wangenkante
                              									eingestellt werden, während eine Gradtheilung am Hintertheile den Ausschlag
                              									bestimmt, wobei der Nullpunkt die Parallellage der Spindelachse anzeigt.
                           Die hohle Stahlspindel A von 44mm,5 Durchmesser, hat am vordern Ende einen
                              									conischen Lagerkopf, während auf das hintere Ende eine gegensätzlich stehende,
                              									conische Lagerbüchse aufgeschoben ist. Der achsiale Druck wird durch eine stellbare
                              									Hohlschraube aufgefangen, welche mittels gehärteten Stahlringen auf das Spindelende
                              									wirkt.
                           b) Das Haupttriebwerk, aus einer Stufenscheibe mit fünf
                              									Riementeufen von 101,6, 133,35, 176,2, 217,5 und 25mm,2 Durchmesser begehend, ist auf einem langen Rohre aufgekeilt, welches
                              									in einem Zahnradgetriebe von 18 Zähnen endigt und welches auf der Hauptspindel frei
                              									umläuft.
                           Auf dieser Spindel ist dagegen ein Zwischenkörper S
                              										(Fig. 1
                              									und 7)
                              									aufgekeilt, auf dessen zwei angedrehte Zapfen je ein Räderpaar lose aufläuft, das je
                              									aus einem Getriebe von 16 Zähnen und einem daraufgekeilten Rade von 37 Zähnen
                              									besteht. Diese Räder werden durch einen Ring R (Fig. 7) am
                              									Platz gehalten, während die Ausbohrungen der Radzapfen als Oelbehälter dienen.
                           Während nun das Spindelrohrgetriebe (Z = 18) in die
                              									beiden gröſseren Räder (Z = 37) eingreift, treiben die
                              									beiden kleineren Getriebe
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 274, S. 338
                              
                           
                           (Z = 16) einen inneren Zahnkranz
                              									von 60 Zähnen. Dieser Zahnkranz (Z = 60) ist an einer
                              									Scheibe D angegossen, welche sich frei auf der groſsen
                              									Lagerbüchse und zum Theil auf dem Nabenrand des Zwischenkörpers S dreht.
                           In dem starken Innenrand dieser Scheibe D sind drei
                              									Ausschnitte vorgesehen (Fig. 8), in welchen sich
                              									drei Reibungsbacken d ausschieben lassen, die dadurch
                              									sich an den gerifften Innenrand der Stufenscheibenverlängerung ansetzen und die
                              									Kuppelung der Stufenscheibe mit der Scheibe D
                              									herbeiführen. Hierdurch hört aber jede gegenseitige Verdrehung im Triebwerke auf, so
                              									daſs sich die Drehspindel mit jener durch den Antriebsriemen bedingten Umlaufszahl
                              									der Stufenscheibe drehen und in den Radzähnen bloſs ein ruhiger Druck herrschen
                              									wird.
                           Wenn aber die Reibungsbacken d zurückgestellt sind und
                              									die Scheibe D an der Drehung verhindert wird, so
                              									entsteht jene bekannte Verdrehung des Zwischenkörpers S, welche eine Umsetzung ins Langsame in sich schlieſst.Sei n Umlaufszahl der Stufenscheibe und n1 Umlaufszahl
                                    											der Spindel, sei ferner a = 18. Rad auf dem
                                    											Spindelrohr, b = 37 und c = 16 Räder am Zwischenkörper S und
                                    												d = 60 Zahnrad an der Scheibe D, so folgt\frac{n_1}{n}=\frac{a.c}{b.d}=\frac{18}{37}.\frac{16}{60}=\frac{10}{77}n_1=0,128.n.
                           Damit aber diese Bremsbacken d gleichzeitig und
                              									gleichmäſsig sowohl vor- als auch zurückgeschoben werden können, ist an der vorderen
                              									Stirnfläche der Scheibe D ein Flachring r (Fig. 4) eingelegt, Welcher
                              									an drei Stellen mit Auſsenverzahnung versehen ist. In diese greifen drei Getriebe
                              										g, g, die in ihrer Verlängerung nach Innen zu
                              									Excentern E (Fig. 1 Taf. 18)
                              									ausgebildet sind. Das eine dieser Getriebe ist ferner zu einem Griff H erweitert, dieser auſserdem mit einem Kammsektor
                              									versehen, welcher in der Hochstellung des Griffes H in
                              									eine entsprechende Rinne des vorderen Lagerkopfes einsetzt und dadurch den Zahnring
                              										r festlegt. In dem Zahnring r ist auſserdem ein ansteigender, also excentrischer Schlitzbogen
                              									eingefräst, in welcher ein Schieber b1 (Fig. 4 und 8) mit seinem Zäpfchen
                              									einsetzt, dadurch radial ausgeschoben und in einem Schlitz b3 des Spindelstockkörpers eingeführt wird
                              										(Fig. 6),
                              									wodurch die Scheibe D verriegelt und gegen Verdrehung
                              									gesichert ist. Sobald daher mittels des Griffes H (in
                              									der Stellung Fig.
                                 										4) die drei Bremsbacken d durch die Drehung
                              									der drei Excenter E an die Stufenscheibe angepreſst
                              									sind, wird der Riegelschieber b1 aus dem Schlitz b3 zurückgezogen und in die Schlitzfurche von D vollständig eintreten.
                           Auf die Hauptspindel A (Fig. 1) ist (ferner ein
                              									Winkelrad a1 mit 66
                              									Zähnen aufgeschraubt und mit einer entsprechenden Ringmutter a gegen das Loswerden gesichert. Dieses steht mit einem zweiten Winkelrade
                              										von 48 Zähnen in
                              									Eingriff derart, daſs wenn das die lothrechte Radspindel einschlieſsende Rohr
                              									mittels der excentrischen Griffwelle c (Fig. 5) gehoben ist –
                              									Eingriff, in der Tief läge jedoch – Ausrückung stattfindet.
                           Durch dieses Winkelradpaar a1, a2 wird
                              									aber die Schaltbewegung von der Hauptspindel A auf die
                              									Leitspindel übertragen.
                           c) Das Nebentriebwerk für die Schaltbewegung. Ganz und
                              									gar abweichend von der üblichen Anordnung ist dieses Triebwerk entworfen, indem eine
                              									bestimmte Anzahl Versatzräder in beständigem Eingriff stehend in zwei parallelen
                              									Achsen aufgereiht sind und je zwei davon nur dann in Thätigkeit treten, wenn die
                              									kuppelnden Spannbüchsen die Uebertragung derselben an bestimmten Stellen
                              									einleiten.
                           Die lothrechte Winkelradwelle S1 (Fig. 1 und 9) endigt nach unten zu in
                              									einem Vierkant, welches sich in ein Winkelrad g1 (Z = 48) einschiebt.
                              									Dieses bildet mit den beiden anderen g2 und g3 ein Wendegetriebe, welches durch Vermittelung
                              									einer zweizähnigen Zwischenmuffe C1 (Fig. 9 und 10) wirkt und mittels der
                              									Gabel p, durch den Hebel P
                              									und den Handgriff H1
                              										(Fig. 10
                              									und 11)
                              									bethätigt wird, indem dieser Hebel je nach Bedarf für Vor- oder Rücklauf oder den
                              									Stillstand der Leitspindel in eines der Einschnitte N
                              									im Drehbanksbett eingelegt wird. In gleichem Sinn wird auch die Welle S2 (Fig. 9) gedreht. Auf
                              									dieser Welle schiebt sich langsseits ein Rohr C2, dessen Kopfende kegelförmig erweitert ist. Dieser
                              									Kegelkopf preſst sich in ein mittels dreier Längsschlitze federnd gemachtes Rohr F, welches bei dieser Ausweitung mittels dreier Zähne
                              									in die Nuthen der Nabenbohrung je eines Versatzrades (Fig. 9) eingreift und
                              									dadurch dieses mit der Welle S2 kuppelt.
                           Da nun beide Rohre S2
                              									und C2 mittels einer
                              									Doppeltgewindemutter N1
                              									an ihren Auſsenenden verbunden sind, so braucht man bloſs diese Mutter
                              									zurückzudrehen, um die Kuppelung zu lösen, und dann nach Belieben diese
                              									Rohrverbindung an eines der Versatzräder anzuschieben, wobei durch Vordrehen der
                              									Ueberwurfmutter N1
                              									wieder die Kuppelung hergestellt wird. Das Gleiche ist bei der unteren Zwischen
                              									welle S3 vorhanden, nur
                              									mit dem Unterschiede, daſs auf der äuſseren Rohrwelle noch die drei Stufenräder W1, W2 und W3 aufgekeilt sind.
                           Diese stehen abwechselnd mit je einem der auf der Leitspindel vorgesehenen Rädern V1, V2 oder F3 (Fig. 12) im Eingriff.
                           Diese in Fig.
                                 										12 dargestellte und neuerdings an amerikanischen Ausbohrmaschinen öfters
                              									angewendete Räderanordnung hat folgende Einrichtung.
                           Die Naben dieser Räder übergreifen sich fernrohrartig und übertragen mittels
                              									Längskeile die Kräfte von 1 über 2 und über 3 nach der Spindelwelle (vgl.
                              									nebenstehenden Querschnitt in Fig. 12). Wird nun das
                              										(Fig. 12)
                              									im Eingriff stehende Rad V1 nach rechts ausgerückt, so kann entweder V2 oder V3 nach links geschoben und im Eingriff mit W2 oder W3 gebracht werden. Um
                              									den gleichzeitigen – irrthümlichen – Eingriff zweier Räder zu verhindern, ist der
                              									Mittelstift P1
                              									angeordnet, welcher mittels seiner schwach ansteigenden Längsrinne beim Herausziehen
                              									einen kleinen Stift p1
                              									hebt, und dadurch die beiden darüber befindlichen Stifte hochdrückt, die Naben
                              									bremst und dadurch die gegenseitige Stellung der Räder F1, F2 und F3 sicherstellt. Wird P1 eingeschoben, so kann wegen der kleinen
                              									Stifte p2 und p3 weder V2 noch V3 nach links geschoben
                              									werden, bevor nicht V1
                              									nach rechts ausgerückt ist. Alsdann fällt der Stift p2 von V2 in das Grübchen c von
                              										V1. Hierauf kann
                              										V2 um eine
                              									Zahnbreite wieder nach rechts geschoben werden, wodurch das Grübchen c von V2 gerade über p3 zu stehen kommt. Nun erst kann V3 um eine Breite nach
                              									links in W3 Angerückt
                              									werden.
                           Hiernach ist die Lage V1
                              									zu V2 (eine Zahnbreite)
                              									und V2 zu V3 (anliegend)
                              									bestimmt, eine Linksschiebung des Ganzen aber unmöglich.
                           Soll V2 eingerückt
                              									werden, so muſs zuerst V3 rechts geschoben und aus W3 ausgerückt sein, nachher ist es erst möglich, V2 über V1 zu stellen, wobei
                              										p2 nach c links gelangt. Nach jeder Einrückung muſs der
                              									Bremsstift P1
                              									herausgezogen werden, um mittels p1 die Lage zu sichern.
                           Die Wechselräder, acht einzelne Paare, deren Zähnezahlen (64 : 92), (56 : 91), (56 :
                              									84), (64 : 88), (68 : 85), (72 : 81), (75 : 75) und (80 : 70) betragen, stoſsen mit
                              									ihren Nabenstirnflächen an einander und werden durch zwischengelegte Brillen (Fig. 16)
                              									gehalten und durch die Endplatten (Fig. 13 und 15)
                              									getragen.
                           Die hintere Endplatte (Fig. 13) ist an das
                              									Drehbankbett angeschraubt, während die vordere Endplatte mittels der stellbaren
                              									Brücke (Fig.
                                 										17) am Klötzchen P1 (Fig.
                                 										9 und 14) der Wange ihre Befestigung, mittels zwei durch sämmtliche Brillen
                              										(Fig. 16)
                              									geschobener Schrauben findet. Auf den festen Bolzen P
                              										(Fig. 15)
                              									wird der Umsteuerungshebel P (Fig. 10) aufgeschoben,
                              									während die beiden Naben H (Fig. 15) Ms zur Brücke
                              										(Fig. 17)
                              									verlängert sind. Zwei mit Thüren verschlieſsbare Oeffnungen in den Bettflanken
                              									ermöglichen die Zugänglichkeit dieser Räderwerke.
                           d) Die Wange oder das Bett der Drehbank. Die äuſsere
                              									Form der schwach gekröpften Wange ist aus dem Schaubilde leicht ersichtlich, jährend
                              									die Querschnitte am Spindelstockfuſs in Fig. 13, in der Kröpfung
                              									in Fig. 14
                              									und in der eigentlichen Wange in Fig. 20 und 32 dargestellt
                              									sind.
                           Hiernach besitzt die Wange am hinteren Gurtsteg eine winkelrechte Flachleiste und an
                              									der vorderen Stegfläche eine dachförmige, tiefer liegende Führungsleiste für den
                              									Supportschlitten, während für die Reitstockplatte die oberen nach Innen zu liegenden
                              									Leisten bestimmt sind. Davon ist die hintere flach, während die vordere abgestumpft dachförmig ist. Die
                              									unteren Flachleisten sind für die Anlage der Reitstock-Gegenplatte (Fig. 32) wie üblich
                              									vorgesehen. Die Zahnstange ist an der vorderen, unteren Gurtfläche zahnartig
                              									eingeschoben, während das linke Leitspindellager angeschraubt ist.
                           e) Der Support. Derselbe besteht aus einem
                              									Flügelschlitten (Fig. 19), dessen vordere Führung 914mm,
                              									die hintere, bloſs nach rechts gehende, 457mm
                              									Länge besitzt. Der verhältniſsmäſsig schmale Querschlitten reicht über die ganze
                              									Breite und trägt in seinem hochstehenden Mitteltheil das cylindrisch eingepaſste und
                              									in der Höhenlage stellbare Drehstück, auf welchem unmittelbar das Stahlgehäuse
                              									angegossen ist. Dieses hohle Drehstück (Fig. 20 und 30) ist
                              									gespalten und wird vermöge einer Keilschraube K in die
                              									Bohrung des Querschlittens eingeklemmt (vgl. Nebenfig. 20). Bloſs der hintere
                              									Führungsflügel des Querschlittens erhält eine Winkelleiste R (Fig.
                                 										21) angeschraubt, während die beiden oberen Flügelflächen nach rechts zu
                              									Spannnuthen (Fig.
                                 										21 und 22) für die Anbringung des Setzstockes enthalten. Auſserdem gewährt der
                              									hintere Schlittenflügel (Fig. 21) in A Führung einer Ausrückschiene s1 (Fig. 24), während in der
                              									vorderen, unteren Flügelseite eine schwache Rinne g
                              										(Fig. 22)
                              									eingehobelt ist, in welcher eine Abstreichschiene zur Abhaltung der abfallenden
                              									Späne eingelegt wird. Der Querschnitt des linken Flügeltheiles ist in Fig. 23
                              									dargestellt.
                           Im Vorderschild ist das Triebwerk derart angeordnet, daſs die dem Handbetrieb
                              									dienenden Triebräder Z1, Z2 und Z3 mit ihren Zapfen am
                              									vorderen Verschluſsdeckel liegen und mit demselben abgehoben werden (Fig. 26).
                           Auf der Leitspindel (rechtes Gewinde ¼ Zoll engl. Steigung), welche eine Längsnuth
                              									besitzt, läuft, dieselbe frei übergreifend, das Schrägzahnrad G2 (45° links und 20
                              									Zähne) in einem Doppellager (Fig. 28), treibt das
                              									gröſsere Schrägrad G1
                              									(40 Zähne und 45° linke Steigung) (Fig. 20), welches vermöge
                              									Schneckentriebwerk W4
                              									und W5 (Fig. 18) das
                              									Zahnstangengetriebe (Fig. 25) (Z = 16 und ¼ Zoll Theilung der Zahnstange) treibt.
                           Eine eingeschaltene Kegelreibungskuppelung (Fig. 25 und 26)
                              									erleichtert die Ausrückung und sichert zugleich gegen die Gefahr des selbsthätigen
                              									Doppelbetriebes mittels Zahnstange und Leitspindel.
                           Die selbsthätige Steuerung des Querschlittens wird durch das Schneckentriebwerk W6 (4 Zähne) (Fig. 18) und
                              										W7 (21 Zähne)
                              									durchgeführt, indem das letztere, auf einer Bund hülse (Fig. 20) sitzend, vermöge
                              									der Griffkuppelung W3
                              									die Quersupportspindel treibt.
                           Diese hat am vorderen Theil 10 Gewinde auf 1 Zoll linksgängig (2mm,5 Steigung) und am hinteren Theil 11 Gewinde
                              									auf 1 Zoll rechtsgängig (2mm,27 Steigung)
                              									eingeschnitten. Der vordere Spindeltheil hat seine Mutter im Querschlitten, während
                              									der hintere Theil Mutter und Stützpunkt zugleich in einem Stück N4 findet, das durch die Ausrückschiene
                              										(Fig. 24)
                              									gehalten und im Hauptschlitten geführt wird. Dadurch wird mit feinem Spindelgewinde
                              									und mit wenig Umdrehungen doch eine verhältniſsmäſsig groſse Verschiebung des
                              									Querschlittens erhalten (bei einer Umdrehung der Spindel 2,5 + 2,27 = 4mm,77 Längsverschiebung des Querschlittens).
                           Beim Gewindeschneiden wird die Kegelreibungskuppelung (Fig. 25) ausgelöst, dafür
                              									aber die getheilte Spindelmutter (Fig. 27) eingerückt. Die
                              									Zapfen der beiden Mutternhälften gleiten in Schrägschlitzen eines Hebelexcenters L (Fig. 18), welcher durch
                              									einen Hebelgriff nach rechts gedreht wird, sobald die Mutternhälften geschlossen
                              									werden sollen. Auf der Excenterwelle E sitzt noch eine
                              									Halbscheibe C, welche sich tischen die
                              									Kuppelungsscheiben (Fig. 25) klemmt und dadurch die Ausrückung derselben sicherstellt, sobald
                              									die Spindelmutter mit der Leitspindel in Eingriff steht. Damit ist jede zufällige
                              									Einrückung des Zahnstangentriebwerkes unmöglich gemacht. Erst nach erfolgter
                              									Linksdrehung des Excenters und nachdem die Mutternhälften weit genug abstehen, tritt
                              									der freie Theil der Scheibe C in den Raum zwischen den
                              									Kegelkuppelungstheilen, wonach die Reibungskuppelung mittels des Griffknopfes S3 eingerückt werden
                              									kann.
                           Um beim Zurückstellen des Schlittens genau die Schnittstelle wiederzufinden, dient
                              									das Zeigerwerk d1 (Fig. 18 und
                              										19).
                              									Dasselbe besteht aus zwei Rädchen g1 und g2
                              									, welche von der Leitspindel belieben werden und durch
                              									Vermittelung einer schwachen stehenden Welle eine im Schlittenflügel versenkte
                              									Zeigerscheibe bethätigen.
                           Um ferner beim Schneiden nicht auslaufender Gewindnuthen ein festsetzen und damit
                              									eine Beschädigung des Schneidstahls sowie des Werkstückes zu vermeiden, dient die
                              									schräg absetzende Nuth in der Ausrückschiene T (Fig. 24),
                              									welche den Stützpunkt N4 für die Quersupportspindel abgibt.
                           Diese Schiene liegt im hinteren Schlittenflügel (Fig. 21) eingebettet und
                              									wird durch ein gegabeltes Stellklötzchen (Fig. 29) an der
                              									Wangenleiste derart übergriffen, daſs der in der Schiene vorgesehene Querstift an
                              									dieselbe stöſst. Gelangt nun der Stift T, welcher an
                              									der hinteren Spindelmutter N4 angesetzt ist (Fig. 20) an die
                              									Schlitzkröpfung der schiene, so wird um diesen Betrag der Querschlitten vorgestellt
                              									und dadurch der Schneidstahl aus der Gewindenuth ausgehoben. Festgelegt wird der
                              									Schlitten, indem ein auf excentrischem Zapfen K
                              									gesteckter Bremsbacken B2 (Fig.
                                 										26 Taf. 19) an die Kopfflächen der Zahnstangenzähne gepreſst und dadurch
                              									der Schlitten auf die vordere Führungsleiste gedrückt wird.
                           f) Der Reitstock. Der Reitstockkolben mit der Spitze
                              									zeigt die bekannte Anordnung für die Bewegung mittels Schraubenspindel; die
                              									Feststellung desselben ist jedoch bemerkenswerth (Fig. 31 und 32 Taf.
                              									19).
                           
                           Der Kolben gleitet in einer auſsen schwach conischen Büchse S6
                              									, welche nach dem Kopfende zu sich etwas verdickt. An
                              									diesem Ende sind vier Langschlitze vorgesehen, während an das hintere Ende (½ Zoll)
                              									Gewinde angeschnitten ist. Durch die in einer Aussparung liegende Griffmutter N5 wird die Büchse
                              									eingezogen, wobei die federnden Endlappen den Reitstockkolben festklemmen. In den
                              									Reitstockkörper ist längsseits eine excentrische Welle V gelagert, die vermöge des gebogenen Handhebels verdreht werden kann,
                              									wodurch die Anker- oder Gegenplatte C2 angezogen und der Reitstockkörper sammt
                              									Zwischenplatte P festgestellt wird.
                           In die Zwischenplatte ist eine drehbare Zapfenmutter h
                              									eingelegt, durch welche eine Schraubenspindel N6 geht. So lange der Führungskeil B eingelegt ist, kann mittels der eben erwähnten
                              									Spindel eine parallele Verschiebung des Reitstockkörpers vorgenommen werden. Wenn
                              									aber der Führungskeil B entfernt wird, so kann der
                              									Reitstock auf der Zwischenplatte P um den Zapfen h verdreht werden und demselben Winkelstellung ertheilt
                              									werden, welche mit der Schräglage der Hauptspindel in Uebereinstimmung stellbar ist.
                              									Diese Drehverstellung des Reitstockkörpers wird durch eine seitliche kurze Spindel
                              										C am Hintertheil erleichtert.
                           Um sowohl die Parallel Verschiebung als auch die Drehverstellung des Reitstockes zu
                              									ermöglichen, geht die Excenterschraube durch einen genügend weiten Querschlitz der
                              									Ankerplatte, welche auſserdem in vier herabreichende Leisten p der Zwischenplatte P geführt ist.
                           g) Das Deckenvorgelege (Fig. 33 Taf. 19). Die
                              									Stufenscheibe desselben besitzt eine etwas gröſsere Abmessung als die Stufenscheibe
                              									des Spindelstockes und zwar sind die Durchmesser der einzelnen Riemenläufe 285,74,
                              									250,8, 211,1, 169,9 bezieh. 130mm. Die Nabe
                              									derselben ist rohrförmig nach beiden Seiten verlängert und läuft auf einer festen
                              									Achse, welche von den Deckenstützen getragen wird. Die achsialen Endbohrungen s1 dieser Achse bilden
                              									Oelzuleitungen für die Rohrnabe. Auf diese ist die Festscheibe gekeilt und mittels
                              									Stellschraube gesichert, während die Losscheibe mit langer Nabe auf der Röhre der
                              									Stufenscheibe zwischen Festscheibe und Deckenstütze sich dreht.
                           Auf der Ausrückschiene s2 für den Hauptriemen ist noch ein Bremsbacken b mit Holzfutter angebracht, welcher beim Leerlauf sich auf die
                              									Festscheibe legt und den sofortigen Stillstand der Stufenscheibe bewirkt. Um die
                              									Verlegung des auf den Stufenscheiben auflaufenden Riemens zu erleichtern, ist noch
                              									eine zweite schräg gestellte Ausrückschiene B
                              									angebracht, deren Gabel C den zum Spindelstock
                              									laufenden Riemen übergreift.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
