| Titel: | Bericht über die Fortschritte der chemischen Technologie der Gespinnstfasern während des Jahres 1889; von Dr. Otto N. Witt. | 
| Autor: | Otto N. Witt | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 230 | 
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                        Bericht über die Fortschritte der chemischen
                           								Technologie der Gespinnstfasern während des Jahres 1889; von Dr. Otto N.
                              								Witt.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 164 d.
                           								Bd.)
                        Witt, über Fortschritte der Technologie der
                           								Gespinstfasern.
                        
                     
                        
                           Die direkte Erzeugung der Azofarbstoffe auf der Faser macht groſse Fortschritte,
                              									namentlich im Elsaſs werden vielfach schöne Druck- und Farbeneffecte auf diese Weise
                              									erzielt. T. Buzzi veröffentlicht einen Artikel über
                              									diesen Gegenstand in der Industria auf Grund von
                              									Versuchen, welche in der Chemieschule zu Mülhausen angestellt wurden. Buzzi arbeitete hauptsächlich mit den Thioderivaten der
                              									aromatischen Basen. Die besten Resultate wurden mit Thioxylidin erzielt, welches
                              									durch Erhitzen gleicher Moleküle Schwefel und Xylidin auf 160 bis 170° unter
                              									gelegentlichem Zusätze von Bleioxyd erhalten wurde. Die Reactionsmasse wurde in
                              									Alkohol aufgenommen, die Lösung mit Salzsäure angesäuert, der Alkohol abdestillirt
                              									und der Rückstand mit Wasser ausgekocht. Die Lösung wurde mit Natronlauge gefällt,
                              									intactes Xylidin mit Wasserdampf abgetrieben und das zurückbleibende Thioxylidin in
                              									Chlorhydrat übergeführt. Die Diazoverbindung dieser Base zeigt eine so groſse
                              									Affinität für Baumwolle, daſs sie selbst aus einer halbprocentigen Lösung von dieser
                              									Faser ausgezogen wird. Die mit Diazoverbindung beladene Baumwolle kann an der Luft
                              									getrocknet werden. Die so vorbereitete Faser wurde nun mit alkalischen Lösungen von
                              										β-Naphtol, α-Naphtol,
                              										Brom-β-Naphtol, Resorcin und Phenol behandelt. Mit
                              									den erstgenannten 3 Phenolen wurden rothe Färbungen erzielt, während die beiden
                              									letztgenannten gelbe lieferten. Dieselben sind alle nicht flüchtig, ziemlich
                              									glänzend, wasch- und seifenecht, namentlich die β-Naphtolderivate sind glänzend und schön. Bei dem Eintauchen der Faser in das
                              									Naphtolbad findet ein Niederschlag in demselben nicht statt. Im direkten Aufdruck
                              									wurden bloſs auf folgendem Wege brauchbare Resultate erhalten: Die sehr beständige
                              									Diazoverbindung des Thioxylidins wurde mit Gummiwasser verdickt aufgedruckt und der
                              									Druck nach dem Trocknen durch Eintauchen in die Naphtollösung entwickelt. Schöne
                              									seifenechte Druckmuster wurden auf diese Weise erhalten.
                           E. Nölting bespricht in der Chemiker-Zeitung die von ihm entdeckten substantiven Azofarbstoffe,
                              									welche von der Société anonyme des matières colorantes de
                                 										St. Denis erzeugt werden und sich von den Azoxyderivaten der primären
                              									aromatischen Basen ableiten. Der wichtigste dieser Farbstoffe, das Rouge des St.
                              									Denis, ist das Einwirkungsproduct diazotirten Azoxyortotoluidins auf α-Naphtol-α-Sulfosäure und
                              									zeichnet sich vor allen bis jetzt bekannten Substantiven Farbstoffen durch groſse
                              									Reinheit des Tones und vollkommene Säurebeständigkeit aus. Es hat aber andererseits
                              									die Eigenschaft, Pflanzenfasern auf alkalischem Bade anzufärben in viel geringerem
                              									Maſse als die Congofarben und Benzopurpurine, und unter den gewöhnlichen Bedingungen
                              									werden die Bäder nicht ausgezogen und keine dunklen Töne erzielt.
                           Man kann jedoch diesen Uebelständen durch passende Abänderung der Bedingungen
                              									abhelfen und Ausfärbungen erhalten, welche, was Schönheit und Tiefe des Tones
                              									anbetrifft, nichts zu wünschen übrig lassen. Die Bäder werden allerdings nicht
                              									völlig ausgezogen und müssen aufbewahrt werden, was übrigens auch bei den anderen
                              									Substantiven Farbstoffen der Fall ist. Zum Ausfärben auf Baumwolle, sowohl im Strang
                              									wie im Stück, bedient man sich des folgenden, von Rosenstiehl ausgearbeiten Verfahrens.
                           Färbebad für 10kBaumwolle. Auf 200g
                              									St.-Denis-Roth gieſst man 6l Aetznatron von 7°
                              									Bé., erhitzt, und wenn alles gut gelöst ist, gibt man die ganze Auflösung in ein
                              									vorher erhitztes Färbebad, welches mit 200l
                              									Wasser, 48k Kochsalz und 5l Aetznatronlauge von 40° Bé. angesetzt ist. Man
                              									erwärmt das Bad bis auf 85°, führt die Baumwolle ein, geht bis 90 bis 95° und bleibt
                              									während ½ Stunde bei dieser Temperatur. Die Ausfärbung ist in 30 Minuten völlig
                              									beendet. Hierauf zieht man die Baumwolle heraus, quetscht die Flüssigkeit gut aus,
                              									bringt die Waare in ein Säurebad, welches 1 Proc. Schwefel- oder Salzsäure enthält,
                              									während 5 bis 10 Minuten, wäscht sodann aus und trocknet. Das Färbebad, das nicht
                              									völlig ausgezogen ist, wird natürlich aufbewahrt und kann unbeschränkt lange dienen.
                              									Um bei den folgenden Ausfärbungen die gleiche Höhe des Tones wie bei der ersten zu
                              									erzielen, setzt man jedesmal für 10k Baumwolle
                              										165g St.-Denis-Roth, in 5l,700 Aetznatron von 7° Bé. gelöst, und 0l,5 Aetznatron von 40° Bé. hinzu. Für ein sehr
                              									tiefes Roth nimmt man beim ersten Ausfärben 300g
                              									St.-Denis-Roth und 9l Aetznatron von 7° Bé., und
                              									für die folgenden Operationen 250g Roth, 8l,750 Aetzlauge von 7° Bé. und 0l,5 Lauge von 40° Bé.
                           Je nach dem angewendeten Färbeverfahren kann man die Wassermenge reduciren. In diesem
                              									Falle vermindert man aber auch die Quantität des Salzes und zwar so, daſs das
                              									Färbebad immer ein specifisches Gewicht von 14 bis 15° Bé. zeigt. Besonders für
                              									Baumwollzwirn und sehr dicht gewebte Baumwollstoffe ist die vorher beschriebene
                              									Färbemethode von Wichtigkeit. Je näher man beim Ausfärben der Temperatur von 100° C.
                              									gekommen, desto widerstandsfähiger gegen Seife wird die Farbe und desto besser wird
                              									das Bad erschöpft. Bei 60 bis 70° wird nur etwa die Hälfte des Farbstoffes
                              									ausgezogen.
                           Um immer Töne von gleicher Intensität zu erhalten, ist es von Wichtigkeit, den
                              									Salzgehalt des Bades stets constant zu halten; bei der Temperatur von 90 bis 95°
                              									muſs es ein specifisches Gewicht von 14 bis 15° Bé. zeigen. Ist es schwächer, so
                              									muſs man Salz hinzufügen.
                           Man muſs vermeiden, das Volumen des Färbebades durch Condensation des Dampfes zu
                              									vermehren, es ist also empfehlenswerth, nicht mit direktem Dampf, sondern mittels
                              									einer Schlangenröhre zu erhitzen, jedoch muſs man in diesem Falle das verdampfte
                              									Wasser ersetzen.
                           Bei genauer Einhaltung dieser verschiedenen Vorsichtsmaſsregeln, aber auch nur in
                              									diesem Falle, erhält man ausgezeichnete Resultate.
                           Wie alle Azoverbindungen, läſst sich das Rouge de St.-Denis durch
                              									Zinnoxydulverbindungen mit Leichtigkeit ätzen, wobei man die für Conga und
                              									Benzopurpurin gebräuchlichen Aetzfarben anwenden kann.
                           Eine Reihe von neuen Farbstoffen ist auf dem Markte
                              									erschienen. Ueber die nachfolgenden derselben ist uns Genaueres bezüglich der
                              									Anwendung bekannt geworden.
                           Violettschwarz der Badischen Anilin- und Sodafabrik
                              									gehört zur Klasse der Baumwolle ohne Beize färbenden Azoverbindungen. Es wird wie
                              									die bereits bekannten Substantiven Farbstoffe angewendet und liefert ein dunkles
                              									Violettschwarz, welches durch Säure in ein schönes Blauschwarz übergeht. Die
                              									Färbungen sind gegen Wasser und Seife ziemlich echt. Wie alle Substantiven
                              									Farbstoffe, so wirkt auch Violettschwarz als Beize für basische Anilinfarbstoffe.
                              									Das damit erzeugte Schwarz läſst sich daher durch Ueberfärben mit basischen
                              									Farbstoffen beliebig nüanciren. Auch auf thierische Fasern zieht das Violettschwarz
                              									sowohl aus alkalischem wie aus saurem Bade. Die aus ersterem erhaltenen Färbungen
                              									sind gleichmäſsiger. Auf Wolle färbt man am besten aus neutralem Bade ohne jeden
                              									Zusatz, wobei die Faser egal durchgefärbt wird und weich bleibt. Die erzielten
                              									Färbungen sind vollkommen walkecht. Auf Seide wird ein Zusatz von essigsaurem
                              									Ammoniak zum Bastseifenbade empfohlen, nach dem Färben und Auswaschen wird im
                              									Säurebade avivirt. Das Violettschwarz empfiehlt sich namentlich auch als
                              									Grundirfarbe, sowie zum Abdunkeln glänzender Töne.
                           Ein dem Violettschwarz in seiner Anwendungsweise ähnliches Product ist das sogen.
                              									Benzoschwarzblau der Farbenfabriken vorm. Friedrich Beyer
                                 										und Co. in Elberfeld, welches dunkelschwarzblaue Töne liefert. Man färbt am
                              									besten im kochenden Seifenbade, welchem 4 Proc. Potasche zugesetzt worden, und
                              									erhält mit 3 Proc. Farbstoff ein schönes und weit tieferes Dunkelblau, als man es
                              									mit dem bisher benutzten Benzoazurin und Azoblau erhalten hat.
                           
                           Das sogen. Primulin fährt fort, allgemeines Interesse zu erregen. Dasselbe ist jetzt
                              									als Sulfosäure einer Base erkannt worden, welche neben dem eigentlichen
                              									Thioparatoluidin durch Erhitzen des Paratoluidins mit Schwefel entsteht und von Dahl und Co. zuerst bereitet wurde (D. R. P. Nr. 35790
                              									vom 7. November 1885). Durch seine Echtheit, seine groſse Affinität zur pflanzlichen
                              									Faser und durch seine Fähigkeit, sich auf derselben diazotiren zu lassen, verdient
                              									das Primulin in der That das rege Interesse, welches ihm von allen Seiten
                              									entgegengebracht wird. Die Diazoverbindung liefert bei nachträglicher Behandlung mit
                              									Phenol ein Goldgelb, mit Resorcin ein Orange, mit β-Naphtol ein etwas trübes Ponceauroth. Obgleich diesen Färbungen eine
                              									auſserordentliche Wasch- und Seifenechtheit nicht abgesprochen werden kann, so
                              									erscheint es doch bei der ziemlich complicirten Färbeweise fraglich, ob dieselben
                              									ein mehr als vorübergehendes Interesse besitzen.
                           Die Azoderivate des Primulins werden jetzt auch als solche hergestellt und als
                              									Substantive Farbstoffe in den Handel gebracht. Nach einem englischen Patente von Dreifuſs wird der aus diazotirtem Primulin mit β-Naphtol entstehende scharlachrothe Farbstoff durch
                              									Behandlung mit Bisulfitlauge in einen namentlich für den Druck geeigneten
                              									wasserlöslichen Zustand übergeführt. Das so erhaltene Product bildet ein braunes
                              									leicht lösliches Pulver. Zur Abscheidung des rothen Farbstoffes auf der Faser taucht
                              									man das bedruckte Gewebe in verdünnte Natronlauge oder man dämpft es.
                           Ein neuer gelber Baumwollfarbstoff ist das Carbazolgelb, welches aus Diamidocarbazol
                              									durch Diazotirung und Vereinigung mit Salicylsäure erhalten wird. Durch die
                              									Einführung dieses Productes wird auch dem Carbazol, welches im Steinkohlentheer in
                              									gröſserer Menge vorhanden ist, als man bisher anzunehmen pflegte, eine technische
                              									Verwendung gesichert. Die Verwendung des Carbazolgelbes entspricht genau der des
                              									Chrysamins und aller anderen Substantiv-Baumwollfarbstoffe. Ein dem Carbazolgelb
                              									ganz ähnlicher Farbstoff ist das Baumwollgelb G der gleichen Firma. Dasselbe eignet
                              									sich namentlich zum Zeugdrucke und kann sowohl ohne Beize als auch unter Zusatz von
                              									Chrombeize aufgedruckt werden.
                           Eine geeignete Druckvorschrift für Baumwollgelb und Carbazolgelb lautet wie folgt:
                              										7g,5 Farbstoff werden in 400g kochendem Wasser gelöst. Hierzu werden 500g Traganthschleim, 5procentig, 50g 20procentige Marseiller Seifenlösung und 50g 20procentige Lösung von phosphorsaurem Natron
                              									gebracht. Man druckt, trocknet und dampft ¾ Stunden ohne Druck. Beim Färben von
                              									Baumwollgelb und Carbazolgelb empfiehlt sich ebenso wie für Hessischgelb ein Zusatz
                              									von Kochsalz zum Bade.
                           Unter dem Namen Thioflavin T und S bringt die Firma Leopold
                                 										Casella und Co. zwei neue gelbe Farbstoffe in den Handel, von denen der erstere mit Tannin
                              									und Brechweinstein gebeizte Baumwolle färbt, während der andere auf ungeheizte
                              									Baumwolle zieht. Diese Farbstoffe liefern reine und echte Nuancen und eignen sich
                              									zur Herstellung von Mischfarben.
                           Obgleich sehr viele Versuche gemacht worden sind, die Orseille durch künstliche
                              									Farbstoffe zu verdrängen, so ist dies doch weniger rasch und vollständig gelungen,
                              									als es z.B. mit der Cochenille der Fall war. Der Grund für das Festhalten der Färber
                              									an der so flüchtigen Orseille liegt in der Fähigkeit der letzteren, auſserordentlich
                              									gleichmäſsig aufzufärben. Die Orseille eignet sich daher in ganz hervorragender
                              									Weise zur Herstellung der vielen Misch- und Modefarben, welche eine so groſse Rolle
                              									in der Färberei spielen. In einzelnen ihrer Anwendungsweisen ist ja die Orseille
                              									durch das Echtroth verdrängt worden, doch wird diesem Farbstoffe seine Tendenz,
                              									namentlich auf Seide sehr rasch aufzufallen, vorbeugen. Diesem Uebelstande soll das
                              									der Badischen Anilin- und Sodafabrik patentirte
                              										„Azocarmin“ genannte Product abhelfen. Durch die Gleichmäſsigkeit, mit
                              									der dieser Farbstoff auffärbt und selbst das dichteste Gewebe durchdringt, scheint
                              									dieser Farbstoff in der That berufen, als endgültiger Ersatz der Orseille
                              									einzutreten, welcher er in der Nuance vollständig gleichkommt. Dagegen ist seine
                              									Licht- und Seifenechtheit gröſser als die des genannten natürlichen Farbstoffes.
                              									Azocarmin ist empfindlich gegen Berührung mit Metallen, es empfiehlt sich daher bei
                              									seiner Verwendung statt der sonst üblichen kupfernen Färbekessel hölzerne Kufen zu
                              									benutzen.
                           Ein neuer Farbstoff der Firma Gillard, Monnet und
                                 										Cartière in Lyon hat einiges Interesse. Derselbe wird als Carminaphte
                              									bezeichnet und dient einem sehr eigenthümlichen Zwecke. Er wird zum Färben von
                              									Garnen benutzt, welche der Weber aus irgend einem Grunde von gleichzeitig
                              									verarbeiteten anderen Garnen unterscheiden muſs. Man färbt mit Carminaphte im
                              									essigsauren Bade (15 Proc. Essigsäure vom Gewicht der Waare) kalt bis höchstens 50°
                              									warm. Je nach der Menge des angewendeten Farbstoffes färbt sich die Wolle rosa bis
                              									roth. Man kann auch die Schlichte anfärben, indem man zu einem aus 4k Stärke und 400l Wasser bereiteten Kleister lauwarm 1k
                              									Carminaphte hinzufügt. Erhitzt man die so gefärbte Faser auf über 80° C, so
                              									verschwindet die Färbung gänzlich.
                           Das Rhodamin hat sich endgültig die Stellung als schönster und glänzendster aller
                              									rothen Farbstoffe erobert. Vor allen Mitbewerbern um den gleichen Platz zeichnet es
                              									sich durch seine groſse Lichtechtheit aus, welche indessen auf Wolle und Seide
                              									gröſser ist als auf Baumwolle. Das Rhodamin hat das alte und namentlich bei Färbern
                              									viel verbreitete Vorurtheil durchbrochen, daſs glänzende Farbstoffe mit
                              									Nothwendigkeit lichtempfindlich sein müssen. In seiner Anwendung bietet Rhodamin
                              									nichts Neues, es wird auf Seide und Wolle wie alle basischen Farbstoffe aus
                              									schwachsaurem Bade gefärbt, auf Baumwolle mit Tannin und Brechweinstein oder zur
                              									Noth auch mit essigsaurer Thonerde fixirt.
                           Eines der Producte, welche wir auſser dem Rhodamin der Einführung des
                              									Dimethylmetamidophenols in die Technik verdanken, ist das Nilblau. Die Constitution
                              									dieses Farbstoffes ist noch nicht ganz aufgeklärt. Er entsteht durch gemeinsame
                              									Oxydation von α-Naphtylamin mit
                              									Amidodimethylmetamidophenol in änlicher Weise wie das Indophenol und es sind auch
                              									hier die bekannten Abänderungen des typischen Verfahrens zulässig. Das Nilblau ist
                              									ein grünlich blauer Farbstoff von groſsem Glänze, dessen Schönheit eben so sehr die
                              									des Methylenblaus überragt, wie dies bei Rhodamin gegenüber dem Eosin der Fall ist.
                              									Die Verwendung ist der des Methylenblaus ganz ähnlich. Das Anwendungsgebiet des
                              									Nilblaus dürfte hauptsächlich im Baumwolldrucke liegen, es kann entweder für sich
                              									allein oder mit Methylenblau gemischt zur Erzielung schöner Nuancen dienen. Einem
                              									vollkommenen Ersätze des Methylenblaus durch Nilblau dürfte der durch die
                              									Herstellungsweise bedingte hohe Preis des letzteren im Wege stehen.
                           Die Farbstoffe der Indulinreihe finden endlich die eingehende Bearbeitung, welche sie
                              									verdienen. Ihre auſserordentliche Echtheit in Verbindung mit ihrer dem Indigo
                              									gleichenden tiefdunkelblauen Nuance veranlaſsten den Referenten, schon vor Jahren
                              									sich mit dieser Klasse von Farbstoffen einläſslich zu beschäftigen. Die Firma Farbwerke vorm. Meister, Lucius und Brüning in Höchst
                              									a. Main hat durch Auffindung geeigneter Trennungsmethoden der in der Indulinschmelze
                              									entstehenden Farbstoffe einen erheblichen Fortschritt zu verzeichnen. Auch die
                              									zuerst von Dahl und Co. versuchte Einführung des
                              									Paraphenylendiamins in das Molekül der Induline ist von Wichtigkeit geworden. Die so
                              									erhaltenen Farbstoffe, welche jetzt schon in verschiedenen Nuancen geliefert werden
                              									können, haben den Vorzug, direkt in Wasser löslich und daher auch für
                              									Baumwollfärberei und Druck verwendbar zu sein.
                           Unter dem Namen Alizaringrün bringt die Badische Anilin- und
                                 										Sodafabrik einen neuen Farbstoff in den Handel, welcher zu den zahlreichen
                              									durch die Alizaringruppe erzielbaren Nuancen auch noch ein hübsches Blaugrün fügt.
                              									Der Farbstoff wird durch Sulfirung und vermuthlich gleichzeitiger Oxydation des
                              									Alizarinblaus beim andauernden Erhitzen mit rauchender Schwefelsäure erhalten und
                              									kann durch Behandlung mit Natriumbisulfit ebenso wie die anderen Farbstoffe dieser
                              									Klasse in wasserlösliche Form übergeführt werden. Der Farbstoff erscheint
                              									dementsprechend in zwei verschiedenen Marken SW und S im Handel und bildet entweder
                              									ein wasserlösliches Pulver oder einen Teig. Ein neues verwandtes Product ist das in
                              									seiner Nuance zwischen dem Alizarinblau und Alizaringrün stehende Alizarinindigblau,
                              									welches aus dem Grün durch weiteres Erhitzen mit concentrirter Schwefelsäure auf 200 bis 210° erhalten
                              									wird und ebenfalls in verschiedenen Marken in den Handel kommt. Alle diese Producte
                              									eignen sich sowohl für Baumwolle als auch für Wolle, ganz besonders aber für
                              									letztere, auf welcher sie den Indigo zu ersetzen berufen sind. Sie werden gerade so
                              									wie das Alizarinblau selbst ausschlieſslich mit Chrombeize fixirt, doch sind von Eduard Köchlin auch Nickel- und Kobaltbeizen mit gutem
                              									Erfolge versucht worden. Die Walkechtheit dieser Producte ist ganz hervorragend, sie
                              									müssen mit Freuden begrüſst werden, da durch ihre Einführung ein weiterer Schritt
                              									zur Verdrängung des so unechten Indigocarmins gethan ist. Leider gibt es gewisse
                              									Nuancen, wie Schottischblau, Seladon, Meergrün, welche wegen ihrer feurigen Nuance
                              									noch immer mit keinem anderen Farbstoffe als mit Indigocarmin hergestellt werden
                              									können.
                           Ein sehr altes Product, welches dereinst das Aufsehen aller Chemiker erregte, dann
                              									aber in die chemische Curiositätenkammer verwiesen wurde, ist neu aufgenommen worden
                              									und hat sich in kurzer Zeit eine hervorragende Bedeutung erworben. Es ist das vor
                              									Jahren von Roussin hergestellte Naphtazarin, welches
                              									von Liebermann als ein Dioxynaphtachinon erkannt wurde;
                              									dasselbe wird jetzt von der Badischen Anilin- und
                                 										Sodafabrik aus α-Dinitronaphtalin fabrikmäſsig
                              									hergestellt und durch Behandlung mit Natriumbisulfit nach der Brunck'schen Methode in wasserlösliche Form gebracht.
                              									Es wird als Paste unter dem Namen Alizarinschwarz S. W. in den Handel gebracht. Auf
                              									Chrombeize liefert es auſserordentlich echte schwarze Färbungen, welche namentlich
                              									für Wolle sich durch ihre Walkechtheit und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Licht und
                              									Säure empfehlen.
                           Der Zeugdruck verwendet seinerseits natürlich ebenso
                              									eifrig wie die Färberei die beschriebenen neuen Farbstoffe. Besonders
                              									bemerkenswertbe Errungenschaften in der Technik desselben scheinen indessen nicht
                              									vorzuliegen. Die Art und Weise der Verdickung der zum Aufdrucke dienenden Farben hat
                              									vielfach geändert werden müssen, denn das arabische Gummi ist durch die
                              									fortdauernden Kriege im Sudan so selten und so kostspielig geworden, daſs die
                              									Industrie die gröſsten Anstrengungen macht, einen passenden Ersatz für dasselbe zu
                              									finden. In elsässischen Fabriken verwendet man jetzt vielfach ein Product, welches
                              									dadurch erhalten wird, daſs man die in kaltem Wasser unlöslichen indischen und
                              									amerikanischen Gummiarten in verschlossenen Kesseln unter Hochdruck dämpft. Der
                              									erhaltene dicke Gummischleim bleibt ebenso wie das arabische Gummi auch in der Kälte
                              									flüssig und kann das Senegalgummi für seine meisten Verwendungsweisen ersetzen.
                           Ein anderes, zu diesem Zwecke brauchbares Product ist das Schumann'sche Kunstgummi, welches durch das D. R. P. Nr. 41931 vom 25.
                              									August 1886 und das Zusatzpatent zu demselben Nr. 43146 vom 3. Mai 1887 geschützt
                              									ist. Nach diesen Patenten wird Stärke mit kaltem Wasser zur dickflüssigen Milch angerührt und durch
                              									24stündiges Stehenlassen mit Säure aufgeschlossen. Hierauf wird sie durch
                              									gründliches Auswaschen entsäuert und alsdann durch Erhitzen auf 160 bis 170° in die
                              									lösliche Form übergeführt. Die erhaltene Lösung wird eingetrocknet und zur Erzielung
                              									einer dem Senegalgummi ähnlichen Form gekörnt.
                           Der Textile Manufacturer, 1889 S. 238, bringt in
                              									Erinnerung, daſs Federn nicht nur gefärbt, sondern auch bedruckt werden können, und
                              									daſs auf diese Weise sehr hübsche Effecte zu erzielen sind. O. Piquet veröffentlicht in dem Teinturier
                                 										Pratique eine Reihe von Rathschlägen zu diesem Zwecke. Die Druckmodelle
                              									sollten die Form der zu druckenden Federn haben. Die Federn müssen vollkommen rein
                              									und weiſs sein und können vor dem Drucke mit etwas Zinnsalz und Oxalsäure behufs
                              									Erhöhung des Glanzes der Farben imprägnirt werden. Nach dem Drucke werden die Federn
                              									zunächst getrocknet, dann einige Stunden in einen feuchten Raum, gebracht und
                              									schlieſslich gedämpft. Der zum Dämpfen benutzte Dampf muſs sehr feucht sein, man
                              									läſst ihn daher durch Wasser strömen. Man benutzt ein Gefäſs, in welches die Federn
                              									auf Netzrahmen eingesenkt werden. Man dämpft nicht zu lange, gewöhnlich bloſs 15 bis
                              									20 Minuten, dann wäscht man mit kaltem Wasser und macht in derselben Weise fertig,
                              									wie dies für gefärbte Federn üblich ist. Die von dem Verfasser gegebenen Recepte für
                              									verschiedene Farben sind den auf Wolle und Seide benutzten ähnlich und können daher
                              									hier übergangen werden.
                           M. E. Reuille hat ein neues System des Buntdruckes
                              									erfunden. Wir entnehmen über dasselbe Nachfolgendes einem von De Luynes an die Société
                                 										d'encouragement erstatteten Berichte. Der Erfinder erzeugt mehrere Farben
                              									gleichzeitig neben einander mit Hilfe eines eigenthümlichen Druckmodells, in welchem
                              									das Dessin aus dicken, zu Bündeln vereinigten Baumwollenfäden zusammengesetzt ist.
                              									Diese Bündel sind aufrecht neben einander gestellt und verkittet und an der
                              									Druckfläche glatt abgeschnitten. Auf der oberen Seite sind die einzelnen Fäden,
                              									welche einer gleichen Farbe angehören, mit einander verbunden und stehen mit Hilfe
                              									eines Kautschukschlauches mit einem Reservoir in Verbindung, welches die
                              									Farbstofflösung enthält. Die letztere dringt durch Capillarität auf die Unterseite
                              									des Druckmodells über und erhält dieselbe stets feucht. Wenn man das Modell auf eine
                              									Zeugfläche abdruckt, so wird von jedem Baumwollfaden der ihm zugeführte Farbstoff an
                              									dieselbe abgegeben und es entsteht ein vielfarbiger Effect. Diese Erfindung ist
                              									jedenfalls eines weiteren Ausbaues fähig.
                           Das Xylidin wird jetzt auch in den Kreis derjenigen Basen gezogen, welche mit Hilfe
                              									von Oxydationsmitteln auf der Faser dauerhafte Färbungen erzeugen. S. Winterberg gibt in der Färberei-Musterzeitung, 1889 S. 15, eine Druckvorschrift für
                              									Dampf-Cachot:
                           
                           
                              
                                 6000g
                                 Wasser,
                                 
                              
                                   550
                                 Stärke,
                                 
                              
                                   450
                                 Kaliumchlorat
                                 
                              
                           werden verkocht und nach dem Erkalten mit
                           
                              
                                 660g
                                 Xylidin,
                                 
                              
                                 480
                                 Salzsäure von 21° Bé. und
                                 
                              
                                 250
                                 Essigsäure von 7° B.
                                 
                              
                           vermischt. Vor dem Drucke werden 30g 1procentige Vanadinlösung zugesetzt. Man oxydirt
                              									in bekannter Weise und wäscht. Durch Zusatz von etwas Bismarckbraun wird die Farbe
                              									feuriger.
                           Ein hübsches Braun auf Baumwolle ist mit Hilfe von Dinitrosoresorcin von Horace Köchlin erhalten worden. Nach seinen
                              									Beobachtungen liefert dieser Farbstoff, welcher bekanntlich zur Erzeugung
                              									dunkelolivengrüner Nuancen in Verbindung mit Eisenbeizen benutzt wird, ein Braun,
                              									wenn man ihn mit Kobaltbeizen fixirt. Man verfährt wie folgt: Man druckt eine Beize,
                              									bestehend aus 1l Traganthschleim, 29g Kobaltnitrat, 25g Natriumacetat, auf und passirt während 2 Minuten bei 30° durch
                              									Natriumaluminat. Dann färbt man in einem Bade, welches für den Meter Baumwollenstoff
                              									je 5g Dinitrosoresorcin und 6g Chlorcalciumlösung von 20° Bé. enthält. Dieses
                              									Braun, welches sich auch auf Seide und Wolle erhalten läſst, läſst sich ebenso wie
                              									Bisterbraun mittels Zinnsalz ätzen, hat aber den groſsen Vorzug der vollständigen
                              									Luft- und Seifenbeständigkeit. Statt des Natriumaluminats kann auch Wasserglaslösung
                              									zum Fixiren der Kobaltbeize benutzt werden.
                           Zur Erzeugung von Dampf-Alizarinroth auf nicht präparirter Waare werden folgende
                              									Verfahren empfohlen. Für Roth:
                           
                              
                                   60g
                                 Mehl,
                                 
                              
                                 100
                                 Wasser,
                                 
                              
                                 300
                                 Alizarin (10 Proc. Paste)
                                 
                              
                           werden zusammen verkocht und mit
                           
                              
                                 50g
                                 Sulfoglycerin,
                                 
                              
                                 82
                                 essigsaurer Kalk von 7½° Bé.,
                                 
                              
                                 60
                                 essigsaure Thonerde von 15° Bé. und
                                 
                              
                                 80
                                 Säuregemisch
                                 
                              
                           versetzt. Das Säuregemisch wird aus 1l Essigsäure von 8° Bé. und 10g Weinsäure bereitet. Statt Sulfoglycerin kann mit
                              									Vortheil das gewöhnliche Türkischrothöl genommen werden. Statt essigsaurer Thonerde
                              									kann auch Rhodanaluminium angewendet werden. Das so abgeänderte Recept lautet wie
                              									folgt:
                           
                              
                                 200g
                                 Alizarin, 15 Proc.,
                                 
                              
                                 280
                                 Stärkekleister,
                                 
                              
                                   68
                                 essigsaurer Kalk von 7½° Bé.,
                                 
                              
                                   60
                                 Rhodanaluminium von 20° Bé.,
                                 
                              
                                   50
                                 Türkischrothöl,
                                 
                              
                                   72
                                 Säuregemisch.
                                 
                              
                           Für Rosa nimmt man:
                           
                           
                              
                                   187g
                                 Alizarinblaustich, 20 Proc.,
                                 
                              
                                   160
                                 essigsaurer Kalk,
                                 
                              
                                 3500
                                 Stärketraganthverdickung,
                                 
                              
                                   150
                                 Rhodanaluminium,
                                 
                              
                                     75
                                 Türkisckrothöl,
                                 
                              
                                   100
                                 Säuregemisch.
                                 
                              
                           Die Hauptschwierigkeit bei diesem Recept besteht darin, daſs die Abstreichmesser
                              									leicht angegriffen werden; sie müssen daher häufig geputzt werden (Färberei Musterzeitung).
                           Von gemeinsamem Interesse für die Färberei und den Zeugdruck sind Studien, welche
                              									über die Wirkung des Lichtes auf Farben, zunächst auf Seide, angestellt wurden.
                           Die Färber und Textilindustriellen beginnen nämlich neuerdings Farbstoffe nicht nur
                              									auf ihre chemische Lichtempfindlichkeit, sondern auch darauf zu prüfen, was man
                              									vielleicht als physikalische Lichtempfindlichkeit der Farbstoffe bezeichnen könnte,
                              									nämlich auf die scheinbaren Veränderungen, welche Farben erleiden, wenn sie
                              									verschiedenen Lichtarten ausgesetzt werden. Es ist eine bekannte Thatsache, daſs
                              									verschiedene Farben bei verschiedenen Beleuchtungen ganz verschieden erscheinen
                              									können. Diesem Umstände Rechnung zu tragen, hat Rousseau nach dem Textile Manufacturer einen
                              									Apparat construirt, welcher im Groſsen und Ganzen aus einer inwendig mit schwarzem
                              									Stoffe überzogenen Kammer besteht, in welche die zu untersuchenden gefärbten Muster
                              									hineingebracht und in solcher Weise mittels verschiedener Lichtquellen beleuchtet
                              									werden, daſs das Auge von den Strahlen der Lichtquelle selbst nicht getroffen wird.
                              									Die Muster selbst werden auf einen Untergrund von schwarzem Sammet gelegt, während
                              									ganz ebensolche Muster in derselben Anordnung und ebenfalls auf schwarzem
                              									Untergrunde auſserhalb des Apparates im Tageslichte liegen. In dieser Weise wurden
                              									die Effecte verschiedener Farbenzusammenstellungen mit Hilfe verschiedener
                              									Lichtquellen untersucht. Der Verfasser unterscheidet zwei Gruppen von künstlichem
                              									Lichte, in deren erste er die verschiedenen Arten der elektrischen Beleuchtung
                              									bringt, während er in der zweiten Wassergas, Leuchtgas, Stearin- und
                              									Paraffinbeleuchtung, Mineral- und Theeröl vereinigt. Die Beleuchtungsweisen der
                              									ersten Gruppe sind insofern dem Tageslichte ähnlicher, als sie das relative
                              									Verhältniſs der verschiedenen Nuancen zu einander intact lassen, während die
                              									Beleuchtungen der zweiten Gruppe auf die meisten Farben einen abschwächenden Effect
                              									ausüben und nur einige wenige, hauptsächlich helle Färbungen hervorheben. Scharlach-
                              									und rubinrothe Nuancen bleiben in ihrem Ton unverändert, erscheinen aber feuriger,
                              									Kirschroth zieht ins Ponceau, Ponceau in Rothorange, Rothorange in Orange, Orange
                              									ins Gelb, die gelben Farben verblassen, Lachsrosa scheint fast weiſs, bläuliche Rosa
                              									werden matt, Rose bengal und Fuchsinrosa werden in ihrem Glänze etwas erhöht,
                              									Silbergrau nimmt einen leichten Rosaton an und schadet bei Zusammenstellungen den
                              									benachbarten Farben. Alle anderen Arten von Grau verlieren an Glanz. Die blauen
                              									Farben verlieren ihren Glanz und werden meistens grüner, Olivengrün hebt sich bei
                              									künstlicher Beleuchtung, bläuliches Weiſs verliert seinen Glanz, während Gelbweiſs
                              									erhöhten Schimmer gewinnt. Bläulichviolette Farben verlieren viel, rothviolette
                              									werden röther und glänzender. Braune Farben behalten ihren Glanz sowohl allein als
                              									auch namentlich in Zusammenstellungen. Aus den angeführten Resultaten, welche
                              									selbstverständlich noch erweitert werden können, ergeben sich vielfache und
                              									werthvolle Winke für den Textilindustriellen.
                           An einschlägiger Litteratur sind auch diesmal einige neue Erscheinungen zu
                              									verzeichnen. In erster Linie das glänzend ausgestattete Werk von Otto Mühlhäuser, Die Technik der Rosanilinfarbstoffe.
                              									Dasselbe behandelt seinen Gegenstand in überaus übersichtlicher Weise und in einer
                              									bis jetzt nicht erreichten Vollständigkeit. Von groſsem Werthe sind die in demselben
                              									enthaltenen sehr genauen Zeichnungen aller vorkommenden Apparate und Anlagen, sowie
                              									die erschöpfenden Litteraturnachweise. Des Weiteren ist des französischen Werkes von
                              										Antonio Sansone, „L'impression des tissus de
                                    											coton“, zu gedenken, einer von Montpellier ausgearbeiteten Uebersetzung des bereits früher erwähnten
                              									englischen Werkes des gleichen Verfassers.
                           
                        
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                              									vierteljährlich 3,50 Mk.
                           Der Inhalt des 1. Heftes (Januar 1890) ist: 1) über die Theorie der Eisbildung; 2)
                              									über stetige Functionen, die innerhalb jedes Intervalls extreme Werthe besitzen; 3)
                              									die invarianten Gebilde der räumlichen Collineation; 4) über die höheren Ableitungen
                              									eines Quotienten zweier Functionen; 5) einige arithmetische Sätze; 6) Bemerkung über
                              									ganzzahlige irreductible Gleichungen.
                           Der Inhalt des ersten Heftes zeigt einen ausgeprägten mathematischwissenschaftlichen
                              									Charakter.