| Titel: | Ueber Dampfkessel; von Prof. H. Gollner in Prag. | 
| Autor: | H. Gollner | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 241 | 
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                        Ueber Dampfkessel; von Prof. H. Gollner in
                           								Prag.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 60 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									12.
                        Gollner, über Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Eine Neuerung an selbsthätigen Dampfkessel-Speiseapparaten mit Schwimmern wurde von
                              										Georg Hammer in Bulmcke bei Gelsenkirchen (D. R. P.
                                 									Nr. 34742 vom 17. April 1885) angegeben, um im Bedarfsfalle eine gröſsere Wassermenge als der freie Raum in der
                              									Schwimmerkammer zuläſst, auf einmal in den Kessel
                              									einzuführen, durch welches Verfahren die Nachtheile der unregelmäſsigen
                              									Kesselspeisung – während des Betriebes desselben – zur Geltung kommen müssen.
                           Die von Hermann Martini in Chemnitz (D. R. P. Nr. 37504
                                 									vom 7. Oktober 1885) angegebenen Einrichtungen zur Regelung der Speisung von
                              									Dampfkesseln unter Anwendung a) eines besonderen Dampfentwicklers, b) eines
                              									Schwimmers und c) eines sogen. Dehnrohres verdienen eine besondere Erörterung.
                           ad a), b), c) Die Vorrichtungen bezwecken, die Wirkung der Kesselspeisepumpe,
                              									entsprechend dem einzuhaltenden regelmäſsigen Wasserstande, zeitweilig ganz oder
                              									theil weise zu unterbrechen. Zu diesem Zwecke ist der schädliche Raum der
                              									Speisepumpe P entweder mit der Saugleitung l1 oder mit der
                              									Druckleitung l durch ein Rohr verbunden. Die
                              									Wasserbewegung in den Leitungen l und l1 kann mit Rücksicht
                              									auf das angeordnete Rückschlagventil nur in je einer bestimmten Richtung erfolgen.
                              									Die Unterbrechung der Wasserbewegung erfolgt mittels des Ventils i durch einen der im Folgenden beschriebenen
                              									Apparate.
                           ad a) Fig. 1.
                              									Ein Dampfentwickler z steht in der Höhe des mittleren
                              									Wasserstandes des Betriebskessels, welcher selbsthätig gespeist werden soll. Unter
                              									der Bodenfläche von z befindet sich der Hohlraum s, welcher durch n mit dem
                              									Dampfraume, durch t mit dem Wasserraume des
                              									Betriebskessels in Verbindung steht.
                           Sinkt der Wasserstand in demselben unter den regelmäſsigen, so füllt sich s theilweise mit Dampf, welcher die Flüssigkeit in z zum Sieden bringt, wodurch eine gewisse Dampfspannung
                              									in z entsteht. Diese Spannung wirkt auf den Kolben a, der sich nach auſsen bewegt und das Ventil i schlieſst.
                           Steigt das Wasser über den regelmäſsigen Stand, so füllt sich s vollständig mit Wasser. Das Gefäſs x kühlt
                              									sich ab, es sinkt in z die Spannung, der Kolben a bewegt sich im entgegengesetzten Sinne, i wird eröffnet. Bei geschlossenem Ventil i ist die stets bethätigte Pumpe P auf Kesselspeisung durch o wirksam, im Gegenfalle muſs P leer laufen,
                              									d.h. es findet ein Kreislauf des Pumpenwassers durch h,
                                 										l und i und mittels l1 nach e
                              									statt, ohne daſs eine Kesselspeisung eintreten kann.
                           ad b) Fig. 2.
                              									Ein Gefäſs a1 ist durch
                              										n1 mit dem
                              									Dampfraume, durch m1
                              									mit dem Wasserraume des zu speisenden Kessels in Verbindung, wobei wieder der Wasserstand in
                              										a1 in der Höhe des
                              									regelmäſsigen Wasserstandes im Betriebskessel liegt. In das Becken b1 Im Gefäſse a1 sickert aus n1 Wasser nieder,
                              									welches ersteres regelmäſsig bis zur halben Höhe in den Wasserkörper von a1 taucht und durch das
                              									Gegengewicht f1 am
                              									Hebel c1 in seiner
                              									regelmäſsigen Lage erhalten wird. Je nach Ueber- oder Unterwasserstand in b1 wird mittels der
                              									angedeuteten Wage (Schwimmervorrichtung) und dem Gestänge g1 das bekannte Ventil i gehoben und geschlossen, d.h. die Speisung des
                              									Betriebskessels eingeleitet oder abgestellt. Die angedeutete Schwimmervorrichtung ist sehr empfindlich und daher die ganze Einrichtung
                              									bei gutem Zustande des Ventils i sicher wirksam.
                           ad c) Fig. 3.
                              									Das „Dehnrohr“ o1 liegt etwas geneigt in
                              									der Höhe des regelmäſsigen Wasserstandes des zu speisenden Dampfkessels; n1 und m1 verbinden o1 bezieh. mit dem
                              									Dampf- und Wasserraume des Kessels. Bei hohem Wasserstande ist o1 mit mehr gekühltem
                              									Wasser gefüllt, zieht sich daher zusammen und öffnet das Ventil mittels g: der Schluſs desselben Ventils erfolgt bei der
                              									Ausdehnung von o1 in
                              									Folge der gröſseren Dampffüllung in demselben.
                           Die volle bezieh. verminderte Wirksamkeit oder die zeitweilige Abstellung der Pumpe
                              										P wird durch die veränderliche Gröſse der Eröffnung
                              									und den zeitweilen vollen Schluſs des Ventils i
                              									selbsthätig vermittelt.
                           Die Anordnung nach Ingenieur Joly (Engineering, 1886 S. 247, D. R. P. Nr. 37026 vom 2.
                              									Februar 1886) zeigt auch die Anwendung eines Sei;wimmers, dessen Bewegungen aber zur
                              										Drehung einer wagerechten in der Kesselstirnwand
                              										abgedichteten Welle ausgenutzt wird. Diese
                              									Drehbewegung wird mittels Lenker auf das Ende eines wagerechten Hebels übertragen,
                              									der bestimmt ist, einen gedichteten Plungerkolben zu
                              									heben und senken und derart das gelieferte Pumpenwasser mehr oder weniger als
                              									Rückwasser in ein Saugreservoir oder als Speisewasser in den Kessel zu leiten. Der
                              									Plunger befindet sich in einem Dreiwegestutzen, der in die Druckleitung der
                              									Speisepumpe eingeschaltet ist. Die Anordnung wird je nach dem Zustande der zwei hier
                              									vorkommenden Stopfbüchsen eine veränderliche
                              									Empfindlichkeit zeigen, in welchem Umstände ein wesentlicher Nachtheil begründet
                              									ist. Daſs die ganze Einrichtung auch zur Anzeige des niedersten oder höchsten
                              									Wasserstandes im Dampfkessel mittels Dampfpfeifen oder Contacte ausgenutzt werden
                              									kann, ist nicht von Wesenheit.
                           Es sei noch der Speisewasserregulator von L. P. Foſs aus
                              									Kalamazoo (Scientific American, 11. December 1886),
                              									sowie die in derselben Zeitschrift (2. April 1887) behandelte Anordnung eines
                              									Speiseregulators nach Wyman erwähnt.
                           Die letztere Anordnung, in Fig. 4 dargestellt,
                              									besteht aus dem Schwimmer S, dessen Kammer durch d mit dem Dampfraume, durch w
                              									mit dem Wasserraume des
                              									zu speisenden Betriebskessels in Verbindung steht; d1 führt Dampf aus der Sehwimmkammer (Kessel) zur
                              									Dampfpumpe, w1 Wasser
                              									von dieser in den Kessel. Die beiden Ventile v1 und v2 werden mittels des sofort aus der Figur
                              									ersichtlichen Gestänges (ohne Stopfbüchse) bei eingetretenem Ueberwasserstande in
                              									Folge Erhebung von S gleichzeitig geschlossen, wodurch
                              									die Dampfpumpe abgestellt wird. Bei Eintritt eines Unterwasserstandes, d. i. Senkung
                              									von S, werden beide Ventile v1 und v2 gleichzeitig geöffnet und die Dampfpumpe
                              									bethätigt. Die Einrichtung ist noch mit einem Wasserstandszeiger, auch mit einem
                              									Manometer ausgerüstet. Die Einrichtung ist in der That durch groſse Einfachheit,
                              									Empfindlichkeit, daher Zuverlässigkeit ausgezeichnet und hat sich nach den mit
                              									demselben erledigten Versuchen bewährt.
                           Gustav Stoff in Berlin liefe sich ein Verfahren und eine Vorrichtung patentiren (D. R. P. Nr. 36313 vom 27. Januar 1886), um bei Speisung von
                              									Dampfkesseln den regelmäſsigen Wasserstand selbsthätig zu erhalten, wobei aber nach
                              									Bedarf eine gröſsere Wassermenge, als verdampft wird, zugeführt werden muſs; das
                              									überschüssige Wasser wird weiter mittels Steigrohr und Abschäumbecken in Verbindung
                              									mit einem Ablaufrohre behufs Entfernung der durch die Speisung in den Kessel
                              									gelangten Kesselsteinbüdner abgeführt. Das Ablaufrohr steht mit einem beliebigen,
                              									das Wasser vom Dampfe trennenden Apparate zur Verhütung des Dampfaustrittes aus dem
                              									Kessel in Verbindung. Dieser Wasserabscheider steht weiter mit einem Vorwärmer und
                              									einem besonders ausgebildeten Wasserauslaſsventil in Verbindung, um sowohl den
                              									Spannungsabfall als auch den Wärmeverlust nach auſsen zu vermeiden, damit eine
                              									möglichst hohe Temperatur des Speisewassers erzielt werde.
                           An die eben vorgeführten Speiseregulatoren für Dampfkessel mögen weiter noch einzelne
                              										Hilfseinrichtungen für diese hervorgehoben werden,
                              									welche in besonderen Fällen von entschiedenem Nutzen sein werden. Der Zweck dieser
                              									Einrichtungen ist im Allgemeinen ein sehr verschiedenartiger, die constructive
                              									Durchführung derselben von der Art und Gröſse des Dampfkessels abhängig, für welchen
                              									sie bestimmt sind. Aus der Reihe der „Speisewasserreiniger“ sei die Anordnung von Gebrüder Howaldt in Kiel (D. R. P. Nr. 24021 vom 2. December 1885)
                              									hervorgehoben, deren Anordnung aus Fig. 5 bis 7 zu ersehen ist. Die
                              									Einrichtung hat den Zweck, dem Speisewasser die mitführende Luft, fettige Bestandtheile sowie Schmutztheile zu entziehen, ist daher besonders für Maschinen mit
                              									Oberflächencondensation geeignet. Der Apparat wird in das Speiserohr R1 eingeschaltet und
                              									zwar derart, daſs eine Ausschaltung desselben ohne Störung der Kesselspeisung
                              									gesichert ist. Zu diesem Zwecke sind die Doppelsitzventile v1 und v2 zu schlieſsen, während das Speisewasser
                              									unmittelbar durch das Rohr D flieſst. Die Luft wird dem Speisewasser durch
                              									ein selbsthätiges Schwimmventil entzogen, wodurch zunächst eine Ursache der
                              									Zerstörung der Kesselbleche entfällt.
                           Die Fette werden durch den Schaumhahn S zeitweise
                              									abgelassen oder es wird eine besondere Einrichtung zur Fettentnahme angebracht,
                              									welche aus dem Fettstoffe F besteht, nach welchem das
                              									durch die Wärmeschlange W (Fig. 7) erhitzte Fett
                              									abflieſst und durch den Hahn H entfernt werden kann.
                              									Schmutztheile werden während des Betriebes durch die Hähne h0 bis h3 oder anläſslich der Hauptreinigung der Kammer R entfernt. Die beschriebene Einrichtung ist besonders
                              									für Schiffskessel bestimmt und für diese erfahrungsgemäſs bewährt.
                           Josef Savelberg in Stolberg (D. R. P. Nr. 33561 vom 2.
                                 									Mai 1885) führt einen verstellbaren Kesselstein und Schlammfänger für Dampfkessel
                              									aus, welcher aus einem Blechtroge nach Fig. 8 bis 11 besteht, der sich über
                              									da; Feuerblech oder über den ganzen Kesselboden erstreckt und während des
                              									Kesselbetriebes mittels abgedichteter Stangen (Schienen) verstellbar ist. Die
                              									Wirkung dieses Fängers beruht auf den in seinen verschiedenen Stellungen
                              									hervorgebrachten verschiedenen Strömungen des Kesselwassers zwischen Fänger und
                              									Kesselwand. Das Erglühen und Beulenziehen der Kesselwandungen soll dadurch vermieden
                              									werden, daſs durch die künstlich erzeugte Strömung der abgesprungene Kesselstein und
                              									Schlamm im Entstehen über den Rand des Blechtroges und in diesen hineingeworfen
                              									werden. Der Fänger erhält während der ersten Woche einer Betriebsperiode die
                              									Stellung A (Fig. 9), während der
                              									folgenden Zeit jeden Tag mehrmals abwechselnd die Stellungen B (Fig.
                                 										10) und C (Fig. 11). Bei
                              									Auſserbetriebsetzung des Kessels erhält der Fänger die Stellung D (Fig. 8).
                           Die Albany Steam Trap Company in Albany, Nordamerika,
                              									führt nach dem Amerikanischen Patente Nr. 352944 eine Einrichtung zur Reinigung von
                              									Dampfkesseln aus. Die Unreinigkeiten im Kessel sollen mittels einer stetigen
                              									Wasserströmung entfernt werden, welche zwischen dem Kessel und einem besonderen
                              									Reinigungsapparate (Filter) und von diesem zurück zum Kessel eingeleitet wird. Der
                              									Hauptbestandtheil der ganzen Einrichtung ist ein Filterkörper., der mit jedem
                              									Betriebskessel in einfacher Weise in Verbindung gebracht werden kann. Es handelt
                              									sich darum, dem Filter das verunreinigte (Kesselsteintheilchen enthaltende)
                              									Kesselwasser zuzuführen, dasselbe durch die Filtrirmasse unter der Wirkung des
                              									Kesseldampfdruckes zu drängen, und aus dem Filterkörper gereinigt dem Kessel
                              									zuzuführen, endlich die in der Filtermasse angesammelten Verunreinigungen durch
                              									einen Gegenwasserstrom zu entfernen und aus dem Filterkörper zu bringen und derart
                              									die Filtrirmasse wieder wirkungsfähig zu machen. Der Filterkörper ist in Fig. 12 im
                              									Längsschnitte dargestellt. Derselbe besteht aus den cylindrischen Räumen A, gefüllt mit zu reinigendem Kesselwasser, B der Filtrirmasse (Sand) mindestens 500mm hoch gehalten und der Kammer C im untersten Theile des ganzen Körpers angeordnet, in
                              									welcher sich bereits gereinigtes Kesselwasser befindet. Dieses wird durch ein Rohr
                              										r dem Schieberkasten S
                              									zugeführt und durch die Leitungen r1 und r2 wieder in den Dampfkessel zurückgebracht. Das
                              									gereinigte Kesselwasser tritt am vorderen Ende des Kessels wenige Centimeter unter
                              									dem niedersten Wasserspiegel in den Wasserkörper, während das zu reinigende Wasser
                              									an der rückwärtigen, tiefst gelegenen Kesselstelle abgenommen und durch die Leitung
                              										r0 dem Filter
                              									zugeleitet wird. Im Schieberkasten befindet sich der Muschelschieber s (in der äuſsersten Rechtslage gezeichnet), welcher
                              									durch das Gestänge s1
                              									mit Hebel h bethätigt wird. Für diese Schieberstellung
                              									ergibt sich die Arbeitsperiode des ganzen Apparates; das unreine Wasser tritt durch
                              										r0 ein, strömt
                              									unter Druck durch A, durch die Sandschichte in B, ferner durch C, nachdem
                              									es gereinigt das Ventil v1 (Sandventil genannt) verlieſs, ferner durch die Leitung r und die Schiebermuschel nach r1. r2 zum Kessel. Das Ventil v1 ist in eigenthümlicher Weise ausgeführt
                              									und hat den Zweck, die Durchgangskanäle zwischen B und
                              										C für das bereits gereinigte Wasser zu liefern. Die
                              									nöthige Reinigung dieser Kanäle erfolgt durch die lothrechte Bewegung der mit
                              									Stiften versehenen Ventilplatte v1 mittels S1 gegen die feste, aber durchlöcherte Ventilplatte
                              										r2 unter Ausnutzung
                              									des aus der Figur ersichtlichen Bewegungsmechanismus, der im Wesentlichen aus der
                              									Welle w mit Kurbel k, dem
                              									Excenter E und der unten geführten Excenterstange S1 besteht. Die Weiten
                              									der Oeffnungen in der Ventilplatte v2 sind derart bemessen, daſs zwischen deren
                              									Wandungen und den Stiftenumflächen in v1 ein genügend freier Querschnitt für die
                              									erforderliche Wasserströmung bleibt.
                           Wird der Schieber s in die äuſserste Linksstellung
                              									gebracht, so kann behufs Reinigung des Ventils sammt Filters ein kräftiger
                              									Gegenstrom des Wassers erzeugt werden, durch welchen die bezeichneten
                              									Verunreinigungen mittels eines Hilfsrohres vom Filterkörper abgeleitet werden.
                           Industries, 1887 S. 116., beschreiben eine dem Ingenieur
                              										C. Jones in Liverpool patentirte Einrichtung zum
                              									Verdampfen von salzigem Seewasser.
                           Durch die in den Fig. 13 und 14 dargestellte
                              									Einrichtung soll der Ersatz an Wasserverlusten durch Schiffsmaschine und Kessel
                              									während langer Seefahrten geschaffen werden. Sie besteht aus einem Verdampfer für
                              									Seewasser, welcher in die Rauchkammer des Schiffskessels eingebaut wird, und dessen
                              									Inneres mit dem Oberflächencondensator der Maschinenanlage in Verbindung gesetzt
                              									wird. Der Verdampfer G ist mit einer Anzahl einseitig
                              									abgeschlossener Gefäſse in Verbindung, welche mit Seewasser gefüllt, in die
                              									Rauchkammer B des Schilfskessels versenkt werden. Der
                              									sich in G entwickelnde Dampf wird – wie erwähnt – in den
                              									Oberflächencondensator durch J strömen gelassen; D stellt ein Sicherheitsventil für G dar, durch die Leitung E
                              									wird das zu verdampfende Wasser dem Verdampfer zugeführt., mittels F wird der Verdampfer entleert; die Anordnung der
                              									Putzlucken J gestatten die Uebersicht und vollständige
                              									Reinhaltung der bezeichneten Einrichtung.
                           Für eine Schiffsmaschine von 500 indicirter Pferdekraft erhielt der Verdampfer 2qm,5 Heizfläche und war bestimmt für den Tag 180
                              									Gallonen Seewasser zu verdampfen. Die Einrichtung ist durch groſse Einfachheit der
                              									Anordnung ausgezeichnet, gestattet die Verdampfung des Seewassers wegen der
                              									bestehenden Luftverdünnung im Condensator bei etwa 90° C. und ist geeignet, die
                              									Wärme der abziehenden Rauchgase entsprechend auszunutzen.
                           Eine ähnliche, für denselben Zweck, d. i. für Gewinnung des sogen. Extrawassers zum
                              									Trinken, für die Schiffskessel u.s.w. bestimmte Einrichtung beschreibt The Engineering, 1886 S. 305, welche für den
                              									Schraubendampfer Bentinck zur Ausführung kam. Sie wurde vom Ingenieur C. Jones des St. Georges
                                 										Works in Liverpool entworfen, und war bestimmt in 24 Stunden 2000 Gallonen
                              									reines Wasser zu liefern. Der Verdampfer ist der gröſseren Entwicklung der Anlage
                              									wegen als Röhren Verdampfer ausgeführt, dessen Reinigung mittels eines Ejectors
                              									erfolgt. Die Verdampfung des Seewassers findet gleichfalls im luftverdünnten Raume
                              									statt und erfolgt unter der Einwirkung der durch die Rauchkammer abziehenden
                              									Rauchgase.
                           
                        
                     
                  
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