| Titel: | Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen). | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 494 | 
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                        Neuerungen an Elektromotoren
                           								(Dynamomaschinen).
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								273 S. 289.)Vgl. auch Pumpanlage 1889 274 * 411. Wood 1889 274 414. Kennedy 1889 273 384.
                                 											Allgem. Elektricitätsges. 1889 274 * 503. Schulze 1889
                                 											273 574.
                           							
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 25 (Heft 12).
                        Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen).
                        
                     
                        
                           1) Die von der India-Rubber, Gutta-Percha und Telegraph Works
                                 										Co. mit besonderer Rücksicht auf geringe Erhitzung gebaute, für die
                              									englische Admiralität bestimmte Maschine (sogen. Silvertown-Dynamo) ist in den Fig. 1, 2 und 3 in Ansicht,
                              									Quer- und Längenschnitt skizzirt. Sie ist eine gewöhnliche Gramme-Maschine mit nach einwärts gerichtetem Hufeisenmagnete und wird auf
                              									den englischen Kriegsschiffen unmittelbar an eine Willans-Maschine
                              									angekuppelt. Der Ankerkern besteht aus nacktem Eisendrahte von 0mm,787 Durchmesser, der auf einen sternförmigen
                              									mit Seitenflanschen versehenen Metallkern aufgewickelt ist; die Zwischenräume
                              									zwischen den Armen desselben werden beim Aufwickeln des Drahtes mit quadrantförmigen
                              									Holzkeilen ausgefüllt, damit die Wickelung, welche auf einer besonderen Drehbank
                              									ausgeführt wird, eng und vollkommen cylindrisch ausfällt. Der Anker wird mit der
                              									Hand gewickelt und besteht aus 160 Windungen 19 strähnigen Kabels Nr. 16, dem ein
                              									rechteckiger oder besser etwas trapezförmiger Querschnitt gegeben ist, damit die
                              									Zwischenräume zwischen den Windungen so gering als möglich ausfallen. Der
                              									Stromsammler hat 80 Abtheilungen; der Widerstand des Ankers in kaltem Zustande
                              									beträgt 0,018 Ohm.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 275, S. 495
                              
                           Die Magnete sind von weichem, ausgeglühtem Schmiedeeisen hergestellt, haben 645qc Querschnitt und sind an den Polstücken in der
                              									Mitte auf 420,7, an den Enden auf 422mm,3
                              									ausgebohrt. Die Nebenschluſswickelung ist möglichst nahe dem Kerne angebracht und
                              									besteht aus 20 Lagen von (2mm,11) Draht, jede Lage
                              									zu 74 Windungen: die Gesammtzahl der Windungen auf beiden Schenkeln ist 2960; der
                              									Widerstand, welcher kalt 18,6 Ohm beträgt, steigert sich bei 6stündigem Betriebe auf 20,7 Ohm; die
                              									erregende Kraft der Nebenwickelung ist 11400 Ampère-Windungen. – Die Hauptwickelung
                              									besteht aus Kupferstreifen von 19 × 6⅓mm, in 14
                              									Windungen auf. jedem Schenkel; der Widerstand derselben ist 0,006 Ohm, die erregende
                              									Kraft 5712 Ampère-Windungen. – Die Leistung der Maschine bei 460 Umdrehungen in der
                              									Minute ist zu 200 Ampère mit 80 Volt Klemmerspannung angenommen (Industries, 1889 * S. 90).
                           2) Die House to House Electric Supply Company hat in
                              									ihrer Lichtcentralstation bei West Brompton Dynamomaschinen nach dem englischen
                              									Patente von Lowrie und Parker (1888 Nr. 12907)
                              									angewendet. Es sind dies mehrpolige Wechselstrommaschinen; sie sind für eine
                              									Leistung von 100000 Watt berechnet; der Strom im Anker übersteigt nicht 2000 Ampère
                              									auf den Quadratzoll englisch (6qc,5); die Spannung
                              									beträgt 2000 Volt und die Zahl der Strom Wechsel ist 10000 in der Minute, bei 380
                              									Umdrehungen in der Minute.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 275, S. 496
                              
                           Die Lowrie-Parker-Dynamo (Fig.
                                 										4 bis 8) hat einen feststehenden Anker und sich drehende Elektromagnete; jedoch
                              									ist, abweichend von Mordey's Maschine (1888 270 * 114) derselben Art, sehr viel Eisen im Anker
                              									verwendet. Lowrie hält den Gebrauch von Ankern ohne
                              									Eisen unvortheilhaft, weil der schnell umlaufende Magnet bestrebt sein müsse, den
                              									kräftigsten Theil des magnetischen Feldes aus der Stellung der gröſsten Wirksamkeit
                              									herauszudrehen. – Eine wesentliche Eigenthümlichkeit der Maschine ist, daſs der
                              									gröſste Theil des Kupfers des Ankers (nahezu 87 Proc.) in dem wirksamen Theile des
                              									Feldes liegt, da nur der kleinere Theil der Spulen, nämlich die parallel zur
                              									Drehungsrichtung liegenden Windungen, wirkungslos ist, wodurch die Maschine
                              									einerseits wenig Kupfer erfordert, andererseits äuſserst wirksam ist.
                           
                           Der Anker besteht aus einem groſsen aus Eisenblechscheiben zusammengesetzten Ringe
                              									von 1m,52 Durchmesser und 127mm Breite, an dessen innerer Fläche die
                              									Kupferspulen mit Hilfe von Holzleisten festgehalten werden, welche an das äuſsere
                              									Gestell der Dynamo angeschraubt sind. Diese Spulen sind auf Holzkerne gewickelt, die
                              									in der Richtung des Halbmessers der Maschine etwas concav gestaltet sind; das Kupfer
                              									wird in Streifen von 9,53 × 1mm Querschnitt
                              									verwendet, die durch geflochtene, mit Schellack getränkte Baumwolle isolirt sind;
                              									jede Spule hat etwa 30 Windungen. Das äuſsere Ende jedes Streifens ist mit dem
                              									inneren Ende der nächsten Spule in Reihenschaltung verbunden. Es liegen 28 solche
                              									Spulen (Fig.
                                 									5) auf der Fläche des Ankers; die Enden derselben sind innerhalb des
                              									Maschinengestelles nach zwei Polklemmen geführt, welche innerhalb eines kleinen
                              									Schrankes im Mantel der Maschine liegen. Auſserdem ist eine Verbindung mit einer
                              									einzelnen Spule hergestellt, von der aus alle Messungen mit Ampère- und Voltmeter
                              									gemacht werden. Der Bau des feststehenden Ankers mit dem äuſseren Eisenringe ist
                              									sonach sehr stark und unveränderlich, ein Biegen oder Verschieben, wie es bei
                              									stehenden sowohl wie bei sich drehenden Ankern, welche mit einfach aufgelegten
                              									Streifen versehen sind, vorkommt, ist unmöglich. Alle hoher Spannung ausgesetzten
                              									Verbindungen liegen innerhalb des Maschinenrahmens, und die beiden Klemmen befinden
                              									sich innerhalb des Mantels der Maschine, so daſs die Arbeiter vor elektrischen
                              									Schlägen gesichert sind, wenn sie nicht etwa den Mantel aufschrauben.
                           Die Magnete, ebenfalls 28, sind auf die Mantelfläche eines 63mm,5 starken schmiedeeisernen, ohne Schweiſsung
                              									aus einem Stücke hergestellten Ringes sicher aufgeschraubt. Die Magnetkerne haben
                              									rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken (Fig. 6), um die Wickelung
                              									zu erleichtern, doch ist das äuſsere Ende mit scharfkantigen, flanschenartig
                              									vorstehenden Ecken (Fig. 8) versehen, welche als Träger für die Ränder der Spulen dienen.
                              									Mittels zweier ⊺-formigen Bolzen ist jeder Kern auf dem Ringe befestigt (Fig. 7). Die
                              									Speichen, welche den Ring tragen, treten abwechselnd an die Magnete, so daſs sie
                              									nicht eine magnetische Kurzschlieſsung der Kerne verursachen. Die Magnete sind mit
                              									Draht Nr. 8 (4mm,19) gewickelt und nehmen einen
                              									erregenden Strom von 8 Ampère auf.
                           Ein besonderer Vorzug dieser Maschine besteht noch darin, daſs bei eintretender
                              									Erwärmung ihre elektromotorische Kraft zunimmt, weil die Magnete durch die
                              									Ausdehnung des Ringes dem Anker genähert werden, so daſs die Stärke des magnetischen
                              									Feldes wächst, während bei anderen Anordnungen das Gegentheil eintritt.
                           Die Lagerung der Welle ist äuſserst sorgfältig ausgeführt; die Lager sind jedoch zur
                              									gröſseren Sicherheit gegen Heiſslaufen mit Wassermänteln umgeben, durch welche ein
                              									beständiger Strom kalten Wassers geleitet werden kann. Die Lager sind zweitheilig; die
                              									Unterschalen können im Falle einer Ausbesserung oder Auswechselung gedreht und
                              									herausgezogen werden, ohne daſs die Welle herausgenommen werden muſs. Die Lager sind
                              										508mm lang; eines derselben hat Stellringe, um
                              									seitliches Spielen zu begrenzen, sie haben zwei Nuthen zum Auffangen des ablaufenden
                              									Oeles, welches sich in einem Behälter sammelt und wieder verwendet wird.
                           Der erregende Strom wird jeder Dynamo von einer kleinen Elwell-Parker-Dynamo geliefert, die von der groſsen Dynamo aus betrieben
                              									wird. Rings um die Maschine befindet sich ein 150mm über den Fuſsboden erhöhter gut isolirter Raum.
                           Auf der oben genannten Centralstation sind drei wagerechte Verbund-Dampfmaschinen von
                              									je 250 , mit 381mm Durchmesser des
                              									Hochdruckcylinders, 635mm Durchmesser im
                              									Niederdruckcylinder und 762mm Kolbenhub
                              									aufgestellt. Jede der drei Maschinen besitzt ein 4m,27 im Durchmesser haltendes Schwungrad, von jedem derselben wird die
                              									Kraft durch sieben Hanfseile von je 38mm
                              									Durchmesser auf je eine Dynamo übertragen.
                           Sämmtliche Leitungsdrähte sind unterirdisch nach dem Meſszimmer geführt und an einem
                              									aus Porzellan hergestellten auf Ebonit befestigten Schaltbrette vereinigt, auf
                              									dessen Rückseite alle Verbindungen liegen, so daſs es unmöglich ist, diese mit hoher
                              									Spannung behafteten Verbindungen zufällig zu berühren. Die Verbindung zwischen den
                              									Dynamo und den Hauptleitern wird mit Hilfe von Verbindungsblöcken (Fig. 10) bewirkt, die
                              									vier vorstehende Messingstöpsel haben, welche in Porzellannäpfe (Fig. 9) eingesteckt
                              									werden; wegen des Abstandes der Stöpsel von einander ist es nicht möglich, eine der
                              									Dynamo in Kurzschluſs zu bringen. Jede der drei Dynamo läſst sich auf jede Leitung
                              									schalten.
                           Die Regulirung der Dynamo findet innerhalb 1 Proc. Abweichung statt mit Hilfe des Lowrie-Hall-Regulators (vgl. Electrical Engineer, Bd. 2 * S. 283 und 319), weicher darauf beruht, daſs
                              									ein vom Wechselstrome durchflossener langer Eisendraht sich bei der Erhitzung
                              									ausdehnt und durch seine hierbei eintretende Durchbiegung ohne jede Reibung einen
                              									Contacthebel bewegt, der einen elektrischen Strom auf dem einen oder einem anderen
                              									Wege sendet und dadurch einen in den erregenden Stromkreis eingeschalteten
                              									Flüssigkeitswiderstand abändert.
                           Es ist noch eine interessante von Lowrie herrührende
                              									Einrichtung zur beständigen Prüfung der Isolirung der unterirdischen Hauptleitungen
                              									vorhanden. In jedem, hochgespannte Wechselströme aufnehmenden Leiter wird eine
                              									bestimmte statische Ladung erzeugt, die bei vollkommener Isolirung nur an den
                              									Polklemmen der Dynamo zur Erde entweichen kann. Diese Ladung wird hier benutzt, um,
                              									sobald die Polklemme des Schaltbrettes mit der Erde verbunden wird, in einer
                              									luftleeren, in einer dunkeln Büchse angebrachten Röhre eine Glüherscheinung hervorzubringen, deren
                              									Stärke durch ein Guckloch der Büchse beobachtet werden kann und auf die Güte der
                              									Isolirung der Leitungen schlieſsen läſst.
                           Die Hauptleitungen sind in unterirdisch verlegten Eisenröhren von 76, 102 und 127mm untergebracht. Für alle Rohrsorten kommen
                              									Verbindungsstücke von derselben Gröſse zur Verwendung, so daſs auch die
                              									Straſsenbüchsen alle gleich groſs sind. Die Isolirung der Leiter (nach Tatham's Weise) ist die höchste bisher erreichte; sie
                              									miſst 32000 bis 43000 Megohm für 1 englische Meile bei Prüfung unter Wasser und
                              									besteht aus neun Lagen Flechtschnur, mit einer patentirten Lösung getränkt; die
                              									Kabel sind alsdann mit Blei überzogen und schlieſslich mit Hanf umwickelt. Die Kabel
                              									werden in fünf Normalgröſsen, für 2000, 1500, 1000, 500 und 250 sechzehnkerzige
                              									50-Watt-Lampen in 1km,6 Entfernung bei einem
                              									Verluste von 2 Proc. angefertigt. Die letzte Kabelsorte ist aus
                              									Fabrikationsrücksichten die kleinste.
                           Die angewendeten Stromumsetzer (Transformatoren) sind theils stehend, theils liegend
                              									(Londoner Electrical Engineer, 1889 * S. 89).
                           3) Bekanntlich werden Commutatorstäbe, welche einen zur Achsenrichtung
                              									rechtwinkeligen Ansatz a (Fig. 11 und 12) haben,
                              									entweder aus einer sehr kupferreichen Legirung gegossen, oder aus einem
                              									Kupferstreifen und einem Stücke Legirung zusammengelöthet. Die ersteren stehen in
                              									ihrer Leitungsfähigkeit dem Kupfer nach und letztere haben ungleiche
                              									Leitungsfähigkeit in ihren Theilen, sind auſserdem kostspielig in der Herstellung.
                              									Um beide Uebelstände zu vermeiden, stellt C. E.
                                 										Billings in der Billings und Spencer Co. in
                              									Hartford diese Stäbe aus gehämmertem Kupfer her. Er verwendet dazu Rundkupfer,
                              									welches zunächst flach gezogen, dann auf Länge geschnitten und annähernd nach der
                              									gewünschten Form umgebogen und schlieſslich mittels Fallwerk in die genaue Form
                              									geschlagen wird.
                           Diese aus reinem Kupfer bestehenden Stäbe haben den Vortheil, daſs ihre Fasern
                              									durchweg in der Längsrichtung liegen und die Leitungsfähigkeit eine gleichmäſsige
                              									ist (American Machinist vom 10. Januar 1889 * S.
                              									3).
                           4a) Die Gleichstromdynamo, Type „Δ“, von Ganz und Comp. in Budapest, seit 1887 gebaut, ist eine
                              									zweipolige Maschine mit Trommelanker. Fig. 13 zeigt
                              									eine solche in der Ansicht.
                           Die Schenkel der Elektromagnete derselben bestehen aus Schmiedeeisen und sind in den
                              									Fundamentkasten der Maschine eingegossen; deshalb und weil die Fasern der Kerne in
                              									der Richtung der magnetischen Kraftlinien laufen, ist der magnetische Widerstand
                              									gering.
                           Es ist ferner darauf Bedacht genommen, die Umdrehungsgeschwindigkeit möglichst zu
                              									verringern und die Leistung auf die Gewichtseinheit möglichst zu erhöhen, so daſs
                              									ein hoher wirthschaftlicher Nutzeffect bei verhältniſsmäſsig vermindertem
                              									Kraftaufwande sich ergibt. In Verbindung mit letzterem Umstände steht die geringe Erwärmung der
                              									Maschine, während sonst bei Maschinen mit hohem Nutzeffecte das Gegentheil der Fall
                              									ist. – In Folge der geringen Umdrehungszahl kann die Maschine in den meisten Fällen
                              									durch eine einzige Riemenübersetzung betrieben oder unmittelbar mit der
                              									Dampfmaschine gekuppelt werden.
                           
                              
                              Fig. 13., Bd. 275, S. 500
                              
                           Der Anker dieser Δ-Dynamo hat noch die Anordnung von
                              									1885; der Kern besteht aus 0mm,5 starken, von
                              									einander durch Papier isolirten Eisenblechscheiben; in den Umfang dieser Trommel
                              									sind sehr tiefe und schmale Rinnen (Fig. 14) eingehobelt,
                              									welche zur Aufnahme der Bewickelung, die hier gewöhnlich aus Drähten besteht, dienen
                              										(Fig.
                                 									15). Die Trommel kann hierdurch genau rund laufend hergestellt und die Dicke
                              									der Luftschicht zwischen ihr und den Magneten auf 2 bis 3mm,75 verringert werden, so daſs der magnetische
                              									Widerstand, sowie die Erwärmung der Polschuhe gering ausfallen.
                           Der Stromsammler hat sehr lange kupferne Streifen, mit welchen die von der Trommel
                              									kommenden Verbindungsdrähte durch je zwei Schrauben verbunden sind. Die Köpfe
                              									derselben sind durchbohrt und durch die Löcher der beiden zusammengehörenden
                              									Schrauben ist ein Draht gesteckt, dessen Enden alsdann umgebogen sind, um ein Lösen
                              									der Schrauben zu verhindern.
                           Je nach der Gröſse der Maschine sind eine bis drei Bürsten auf einem Bolzen
                              									befestigt; jede derselben kann für sich mittels eines kleinen Handgriffes beliebig
                              									gegen den Stromsammler gepreſst werden, auſserdem kann man mit Hilfe eines gröſseren
                              									Handgriffes den ganzen Bürstenständer nach Bedarf ein- und feststellen.
                           Um die Ankerwelle magnetisch zu isoliren, sind bei kleineren Maschinen die
                              									Lagerständer aus Bronze hergestellt, während bei gröſseren Maschinen die mit
                              									Bronzeschalen versehenen guſseisernen Lagerständer eine Zinkplatte als Unterlage
                              									erhalten und durch Metallschrauben auf der Grundplatte befestigt werden.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 275, S. 501
                              Δ-Dynamo; Maximale Leistung in
                                 										Watt; Maximale Stromstärke in Ampère; Klemmenspannung in Volt; Tourenzahl in der
                                 										Minute; Länge der Grundplatte in mm; Breite der Grundplatte in mm; Höhe der
                                 										Dynamo vom Boden in mm; Diameter der Riemenscheibe in mm; Breite der
                                 										Riemenscheibe in mm ;Diameter des Commutators in mm; Länge des Commutators in
                                 										mm; Anzahl der neben einander liegenden Bürsten; Gesammtgewicht der Maschine in
                                 										k; Elektrischer Wirkungsgrad in Procent; Commercieller Wirkungsgrad in Procent;
                                 										Anzahl der 16 kerzigen Glühlampen à 56 Watt, rund; Breite der Rinnen in der
                                 										Armatur in mm; Tiefe der Rinnen in der Armatur in mm; Energieverlust in den
                                 										Kupferdrähten des Ankers in Watt; Intensität des magnetischen Feldes des Ankers
                                 										in C. G. S.; Energieverlust in der Magnetschenkel-Bewickelung in Watt;
                                 										Gesammtgewicht des Kupferdrahtes der Dynamo in k; Leistung für 1 k des
                                 										Gesammtgewichtes in Watt; Leistung für 1 k des Gesammtkupfergewichtes in Watt;
                                 										Leistung für 1 k des Ankerkupfergewichtes; Watt für 1 effective ; Anzahl
                                 										der 16 kerzigen Glühlampen à 56 Watt für 1  bei 5 Procent
                                 										Leitungsverlust; Erforderliche Pferdekräfte bei voller Lampenzahl und 5 Procent
                                 										Leitungsverlust; Bemerkungen zur Δ-Dynamo-Tabelle ;Zu lauf. Nr. 1. Bei 60
                                 										bezieh. 110 Volt Klemmenspannung.; Zu lauf. Nr. 22. Im stationären Zustande.; Zu
                                 										lauf. Nr. 16 u. 17. Aus den maximalen Ampère für Lampen von 56 bezieh. 100 Volt
                                 										gerechnet.; Zu lauf. Nr. 24, 25, 26, 27. Bei maximalen Ampère und 60 bezieh. 110
                                 										Volt Klemmenspannung.; Zu lauf. Nr. 20. Im stationären Zustande.; Zu lauf. Nr.
                                 										28, 29, 30. Lampen für 56 bezieh. 100 Volt Spannung.; Zu lauf. Nr. 21. Bei 60
                                 										bezieh. 110 Volt Klemmenspannung.
                              
                           (Zeitschrift für Elektrotechnik,
                              									1889 * S. 76. Mittheilungen des niederösterreichischen
                                 										Gewerbe-Vereins, 1889 * S. 6.)
                           
                           Die Polklemmen, an welche die Leitungen angeschlossen werden, sind auf
                              									Porzellanplatten mit Holzunterlagen an einem der Magnete (Fig. 13) befestigt, ebenso
                              									auch die Klemmen für den Magnetisirungsstrom. Die Stirnflächen der Trommel sind mit
                              									einem starken Gewebe bespannt und die Magnetwickelungen mit Wachsleinwand umhüllt,
                              									um das Eindringen von Metallstaub u.s.w. zu verhindern. Um die Trommel gegen von
                              									oben herabfallende Gegenstände zu schützen, sind beide Magnetschenkel mit einer
                              									durchbrochenen Zinkplatte verbunden.
                           Ist die Dynamo unmittelbar mit der Dampfmaschine gekuppelt, so werden die
                              									Magnetschenkel in die gemeinsame Grundplatte eingegossen und die Dampfmaschine durch
                              									einen Zinkrost von der Grundplatte isolirt.
                           Diese Δ-Dynamo dienen mit 110 und 60 Volt Spannung
                              									sowohl zur unmittelbaren Beleuchtung als auch zur Erregung von
                              									Wechselstrommaschinen; mit höherer Spannung dienen sie für Bogenlampen und
                              									Kraftübertragung und, mit geringer Spannung, für galvanoplastische und andere
                              									Zwecke.
                           Die vorstehende Tabelle gibt die Hauptverhältnisse der gebräuchlichsten Gröſsen
                              									dieser Maschinen.
                           4b) Die Wechselstrommaschine von Ganz und Comp. in Budapest (1886 261 * 497.
                              									1887 264 * 589. 1888 268 354),
                              									entworfen von Zipernowski, Deri und Blathy,
                              									unterscheidet sich in ihren jetzigen Ausführungen hauptsächlich dadurch von der
                              									älteren Maschine, daſs an Stelle der flach am inneren Umfang des feststehenden
                              									Ankers aufliegenden Spulen jetzt hervorstehende Spulen verwendet und daſs die Kerne
                              									der Feldmagnete aus einzelnen Platten hergestellt sind.
                           Fig. 31 gibt
                              									theilweise die Seitenansicht und theilweise verschiedene Querschnitte der Maschine.
                              									Um die Erhitzung zu vermeiden, sind die Feldmagnete aus U-förmig gestalteten
                              									Eisenplatten F zusammengesetzt, welche auf einander
                              									gelegt und um die auf der Welle befestigte Nabe so angeordnet sind, daſs sie einen
                              									Stern bilden; die Stöſse der verschiedenen Lager wechseln (siehe die punktirten
                              									Linien) dabei ab; diese einzelnen Platten sind durch isolirte Bolzen B mit der Nabe und unter einander verbunden. Die Spulen
                              									werden auf besonderen Formen hergestellt, dann über die Kerne geschoben und durch
                              									besondere Halter und Schrauben fest gehalten. Der feststehende Anker besteht aus
                              									ebenso viel einzelnen Theilen, als das Feld Arme besitzt, die am inneren Umfange des
                              									Gestelles der Maschine so befestigt sind, daſs jede einzelne leicht herausgenommen
                              									werden kann. Diese Theile haben T-förmigen Querschnitt-, der mittlere, sehr kurze
                              									Schenkel A, von derselben Breite und Länge wie die
                              									Magnete, ist mit der Wickelung versehen. Die beiden ringförmigen Gestellwände werden
                              									durch starke Stehbolzen verbunden, zwischen denen eiserne Querstücke liegen, an
                              									denen die Ankerstücke befestigt sind. In der Fig. 31 ist bei I ein Schnitt dicht an der Gestellwand gegeben, um die
                              									Befestigung der Querträger zu zeigen; bei II ist einer der
                              									letzteren und die Platten des Ankerkernes, endlich bei III die Befestigungsart des Ankerkernes gegen die Querträger zu sehen. Die
                              									Ankerplatten werden durch gerippte Bronzeplatten und isolirte Bolzen
                              									zusammengehalten; in gröſseren Ankern werden auch dazwischen Bronzeplatten eingefügt
                              									und dienen zur Aufnahme der Bolzen, mit welchen das Ankerstück an den Trägern
                              									befestigt ist (Querschnitt III). Bei gröſseren Ankern
                              									werden auſser den Endplatten auch noch Zwischenplatten angewendet.
                           Bei den neuesten Maschinen ist die Einrichtung getroffen, daſs die Magnete mit Welle
                              									aus dem Anker herausgezogen werden können, wie dies in Fig.
                                 										32 dargestellt ist. Die Antriebscheibe muſs vorher von der Welle entfernt
                              									werden; dann wird die Welle mit allen daraufsitzenden Theilen und mit dem einen
                              									Lagerbocke seitlich verschoben, zu welchem Zweck in dem Ansätze der Grundplatte eine
                              									mit Hilfe eines Ratschhebels zu drehende Schraubenspindel gelagert ist, deren Mutter
                              									am Lagerbock festsitzt.
                           
                              
                              Fig. 32., Bd. 275, S. 503
                              
                           Die in Fig. 32 abgebildete Maschine ist für eine
                              									Leistung von 80k-Watt bestimmt; sie hat 14
                              									Magnetpole und 14 Ankerstücke, welche so verbunden werden können, daſs man entweder
                              									2000 oder 4000 Volt Spannung und 40 bezieh. 20 Ampère Stromstärke erhält. Die
                              									Maschine macht 360 Umdrehungen in der Minute und 5040 Stromwechsel. Das
                              									Gesammtgewicht des Eisens in den Ankerkernen und Magneten ist etwa 1350k, das des Kupfers etwa 422k. Der Ankerwiderstand beträgt 1,038 Ohm bei einer
                              									Maschine von 2000 Volt Spannung. Der Widerstand der Feldmagnete miſst 3,24 Ohm; ein
                              									Strom von 28,7 Ampère ist zu voller Erregung erforderlich, was einen Verlust von
                              									3,33 Proc. für die Erregung bedingt. Bei den angestellten Versuchen wurden zunächst
                              										die Magnete nicht
                              									erregt; dann betrug bei der normalen Umdrehungszahl die Betriebskraft 4,07 ;
                              									dann wurden die Feldmagnete erregt und dadurch eine Klemmenspannung von 2000 Volt
                              									erzeugt, aber der Strom wurde nicht vom Anker abgeleitet; da wurden 9,81 
                              									gebraucht, also 5,74  durch Foucaultströme und andere Verluste verzehrt.
                           
                              
                              Fig. 33., Bd. 275, S. 504
                              
                           4c) Einer der neueren Stromumsetzer (Transformatoren) von Ganz und Comp. ist in Fig. 33 abgebildet.
                              									Der Kern desselben besteht aus gegen einander isolirten, ringförmigen
                              									Eisenblechscheiben, welche durch gut gefirniſste Holzklammern zusammengehalten
                              									werden. Durch dieselben wird dieser Eisenkern in mehrere Abtheilungen getheilt,
                              									deren jede eine primäre und eine secundäre Spule enthält, und zwar liegt erstere dem
                              									Kern zunächst. Die Holzklammern sind an beiden Enden durch starke Eisenscheiben von
                              									gröſserem Durchmesser als der Kern sammt Wickelung verbunden, so daſs das Ganze
                              									leicht und ohne Nachtheil für die Wickelung auf diesen Scheiben fortgerollt werden
                              									kann. Die Klemmschrauben sind auf Porzellanscheiben befestigt, die an einer der
                              									Eisenscheiben sitzen, während die andere Scheibe mit Füſsen versehen ist, worauf der
                              									Apparat bequem stehen kann (Industries vom 3. Mai 1889
                              									* S. 425).
                           5) R. Weber in Leipzig gibt in seinem englischen Patent
                              									Nr. 16603 vom 2. December 1887 eine kleine, sehr kräftig wirkende Dynamo an, die
                              									besonders für den Betrieb einer Glühlampe bestimmt ist und vom Rade eines
                              									Velocipedes angetrieben wird. Um möglichst an Kaum zu sparen, sind die Pole C des hufeisenförmigen Elektromagnetes B (Fig. 16 bis 19) innerhalb
                              									des Hufeisens nach einwärts gebogen, so daſs sie sich zwischen den Magnetschenkeln und
                              									dem in der Mitte des Hufeisens gelagerten Anker D
                              									befinden. Der Kern des Ankers besteht aus aufeinander gelegten, jedoch von einander
                              									isolirten dünnen Eisenplatten von ⌶-Form, welche auf die Welle aufgeschoben sind und
                              									zwischen ihren Flanschen die der Länge nach gewickelte Wickelung E aufnehmen. Die Ankerwelle F läuft in Metalllagern, welche in den am Elektromagnete befestigten
                              									Trägern M, N angebracht sind. Am unteren Ende trägt die
                              									Welle den Commutator G, gegen welchen sich die an den
                              									Polen des Elektromagnetes isolirt befestigten Bürsten I
                              									und K legen. Die Schmierung der Lager a und b erfolgt durch
                              									Röhrchen e und i von dem
                              									Oelbehälter d aus.
                           6) S. C. Hanberg in Kopenhagen gibt der in seinem
                              									englischen Patent Nr. 16790 vom 6. December 1887 angegebenen Dynamo einen
                              									Hufeisenmagnet von C-förmiger Gestalt (Fig. 20), um dessen
                              									mittleren Theil A die Wickelung angebracht ist, während
                              									zwischen den beiden Schenkeln der Anker umläuft. Dadurch, daſs die Entfernung b-b der letzteren gleich der Höhe c-c der Wickelung gemacht ist, wird die Herstellung der
                              									letzteren sehr vereinfacht.
                           7) J. G. Stauer in West-Drayton (1888 268 * 359. 270 49), welcher in
                              									seinem früheren Patente ein Solenoid zur Regulirung der Dynamo verwendet, benutzt
                              									jetzt nach dem englischen Patent Nr. 17726 vom 24. December 1887 einen
                              									Centrifugal-Regulator, dessen Stellzeug auf die Bürsten einwirkt und dieselben auf
                              									dem Umfange des Commutators verschiebt, sobald sich der Widerstand bezieh. die
                              									Geschwindigkeit ändert.
                           8) A. G. Waterhouse in Hartford, Connecticut, gibt in
                              									dem englischen Patent Nr. 15388 vom 25. Oktober 1888 folgende in Fig. 21 schematisch
                              									dargestellte Einrichtung zur Regulirung der elektromotorischen Kraft in einem für
                              									den Betrieb von Glühlampen bestimmten Stromkreise. Vom Commutator C des Stromerzeugers gehen zwei Drahtleitungen aus. Die
                              									eine, Spule F, bildet einen Stromkreis um die
                              									Feldmagnete und durch einen äuſseren Widerstand F1
                              									F2 und den
                              									Arbeitsmagnet W. Ein zweiter Stromkreis S von hohem Widerstände enthält den Regulirungsmagnet
                              										R. Der um das eine Ende drehbare Hebel D ist am anderen Ende mit einem vorstehenden Stifte D1 versehen, welcher
                              									einen oder mehrere Contactringe T trägt, durch die der
                              									Hebel D in elektrische Verbindung mit einer Reihe von
                              									Contactplatten I treten kann, die, vom unteren Ende
                              									angefangen, nach oben hin mit auf einander von oben nach unten folgenden Punkten des
                              									Widerstandes F1 durch
                              									die Drähte I1 verbunden
                              									sind. Der unterste Theil des Widerstandes F1 ist noch durch die Leitung D2 mit dem Drehpunkte X des Hebels verbunden, so daſs ein durch den
                              									Widerstand F1 gehender
                              									Strom auf dem Wege D2
                              									DT nach dem Drahte I1 gelangen kann. Hierdurch wird ein Theil des
                              									Widerstandes F1 kurz
                              									geschlossen, sobald Hebel D durch den Magnet W gehoben oder gesenkt und die Stellung der Ringe T verändert wird. Ist die elektromotorische Kraft der
                              									Maschine niedrig, so wird der Anker von W abfallen, die
                              									Ringe auf D1 gleiten
                              									abwärts, der Strom in den Feldspulen erzeugt eine entsprechende Zunahme des
                              									Hauptstromes. Der Magnet R dient zur Unterstützung des
                              									Magnetes W, er wird durch den besonderen Stromkreis SS1 bethätigt und ist
                              									mit einem Feder-Contacthebel K versehen, der durch den
                              									Draht Y mit dem Feldleiter F2 verbunden ist. Die Wickelung von W ist durch den Leiter F3 und einen Leiter B1 mit einem
                              									Contactpunkte O verbunden. Zieht der Magnet R seinen Anker an, so findet keine Berührung zwischen
                              										K und den Punkten O
                              									und P statt. Sobald die elektromotorische Kraft der
                              									Maschine unter ein bestimmtes Maſs sinkt, wird der Hebel K den Punkt P berühren und ein Theil des
                              									Stromes wird durch YKPNOB1
                              									F3 gehen. Der durch W gehende Strom wird vermindert und seine Thätigkeit
                              									empfindlicher gemacht werden.
                           In Fig. 22 ist
                              									die Anordnung für einen Stromkreis gegeben, der Bogenlampen enthält. Die Dynamo hat
                              									eine Hilfsbürste A1,
                              									welche durch den Leiter H mit der Hauptbürste A verbunden ist; zwischen dieser Bürste und dem Punkt
                              										F2 ist der
                              									Widerstand F1
                              									eingeschaltet. Der Zweck der Magnete R und W ist, die Regulirung durch Veränderung des
                              									Widerstandes zwischen F1 und F2
                              									herbeizuführen, wobei indeſs beide Magnete durch denselben Stromkreis erregt werden,
                              									welcher von F2 ausgeht
                              									und durch die Lampen L zurückkehrt.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
