| Titel: | Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen). | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 538 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Neuerungen an Elektromotoren
                           								(Dynamomaschinen).
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes S. 494
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 25.
                        Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen).
                        
                     
                        
                           In der weiteren Bearbeitung dieser Erfindung scheint Waterhouse zu einer erheblichen Vereinfachung gelangt zu sein.
                           In der dem American Machinist vom 6. Oktober 1888 * S. 5
                              									entnommenen Fig.
                                 										23 ist ein Schema der Waterhouse-Dynamo
                              									gegeben mit Anker A mit dem geschlossenen Stromkreis.
                              									Auf dem Commutator C liegen drei Bürsten; a und b sind diejenigen
                              									des Hauptstromkreises, c aber eine Hilfsbürste. Von der
                              									positiven Bürste a geht der Strom durch die um die
                              									Feldmagnete gewickelten Leiter F nach dem Widerstände
                              										R, welchem die Hilfsbürste c durch einen anderen Draht unmittelbar einen zweiten Stromzweig zuführt.
                              									Beide Ströme, der Feldstrom und der locale Strom, vereinigen sich sonach in R, so daſs der von dem Schlitten f durch die Lampen gehende Strom die Summe dieser
                              									beiden Ströme darstellt. Der Strombetrag im Feldkreis und im localen Kreis steht im
                              									Verhältniſs zu dem in jedem derselben eingeschalteten Theile des Widerstandes R.
                           Die Lage der Maximalstelle auf dem Commutator jeder Dynamo wechselt mit dem
                              									Widerstände der Lampenleitung; sie verschiebt sich in der Umdrehungsrichtung und
                              									nähert sich der Bürste c, wenn dieser Widerstand
                              									abnimmt; sie entfernt sich von c, wenn derselbe
                              									zunimmt. Dies beeinfluſst den Strom in dem localen und dem Feldstromkreis in
                              									folgender Weise: Werden Lampen ausgeschaltet, so wird der Widerstand der
                              									Lampenleitung abnehmen, die Maximalstelle bewegt sich nach c hin, es wird dem entsprechend mehr Strom durch c abgeführt, ebenso viel weniger durch a. Es
                              									wird also der Strom in den Feldmagneten abnehmen, demzufolge auch die
                              									elektromotorische Kraft und mithin auch die Betriebskraft für die Dynamo. Der Strom
                              									in der Lampenleitung aber bleibt constant, weil der Strom im localen Stromkreis in
                              									demselben Maſse zunimmt, wie der in dem Feldstromkreise abnimmt. Die noch
                              									eingeschalteten Lampen behalten also ihre regelrechte Lichtstärke, der Strom kann
                              									nicht zunehmen und die Lampen zerstören.
                           
                           Der Regulator ist in der Fig. 23 dargestellt durch
                              									das am Widerstände R schleifende Gleitstück f, welches durch ein Solenoid bewegt wird. Jede Zunahme
                              									des Stromes hebt dieses Gleitstück, hierdurch wird der in den localen Stromkreis
                              									eingeschaltete Widerstand verringert, während der in den Feldstromkreis
                              									eingeschaltete um den gleichen Betrag zunimmt. Es geht demnach mehr Strom durch den
                              									localen Stromkreis und weniger durch den Feldstromkreis, so daſs das
                              									Stromerzeugungsvermögen der Dynamo sofort verringert und jede gefährliche Steigerung
                              									der Spannung verhütet wird.
                           Sollte dagegen das Bestreben eintreten, die Spannung zu verringern, z.B. durch
                              									Abnahme der Geschwindigkeit des Ankers, so sinkt das Gleitstück f, der Widerstand im localen Stromkreise nimmt zu, der
                              									im Feldstromkreise aber nimmt ab, es wird durch letzteren mehr Strom gehen als durch
                              									ersteren, das Stromerzeugungsvermögen der Dynamo wird wachsen und der Strom normal
                              									bleiben.
                           Der zur Ausgleichung der beiden Stromkreise erforderliche Widerstand ist nur gering
                              									im Vergleich zu dem der Lampen und dient durchaus nicht als Ersatz für
                              									ausgeschaltete Lampen.
                           Der Waterhouse-Regulator verändert die elektromotorische
                              									Kraft entsprechend dem Widerstände der Lampenleitung, bewirkt eine Selbstregulirung
                              									der Maschine und erhält ohne Rücksicht auf die Zahl der brennenden Lampen den Strom
                              									in der Lampenleitung in normaler Stärke.
                           
                              
                              Fig. 24., Bd. 275, S. 539
                              
                           Fig. 24 zeigt eine Waterhouse-Dynamo mit diesem Regulator.
                           9) Die Fabrik von O. L. Kummer und Comp. in Dresden
                              									wendet nach dem Centralblatt für Elektrotechnik, 1889 *
                              									S. 231, u.a. eine Abänderung der bereits im J. 1887 265 *
                              									440 erwähnten Ringanker-Maschine von E. Fischinger
                              									an.
                           Fig. 25 gibt die Ansicht, Fig. 26 den wagerechten
                              									Schnitt einer solchen Maschine. Die Grundplatte ist mit den wagerecht liegenden
                              									Magnetschenkeln aus einem Stücke gegossen; die letzteren umfassen den quadratischen
                              									Ringanker mit ihren Polstücken auf drei Seiten (Fig. 26), während im Joch
                              									das eine Lager der Ankerwelle angebracht ist. Der Ankerkern ist aus
                              									Bandeisenwickelungen und dünnen Blechscheiben zusammengesetzt (Fig. 26), damit die
                              									Flächen dieser einzelnen Theile möglichst mit der Richtung der magnetischen Kraftlinien (die sich etwa wie
                              										Fig. 27
                              									gestalten) zusammenfallen, wodurch die schädliche Selbstinduction vermieden
                              									wird.
                           
                              
                              Fig. 25., Bd. 275, S. 540
                              
                           Der Stromabgeber der Maschine ist sehr lang gehalten. Jede Bürste besteht aus einem
                              									Drahtbündel, welches in eine Hülse von rechteckigem Querschnitt eingeschoben ist,
                              									deren breite Flächen aus dünnem Kupferblech und deren Schmalseiten aus Metallgewebe
                              									bestehen, wodurch eine sehr groſse Elasticität der Bürsten erzielt wird. Der Druck,
                              									mit welchem dieselben auf dem Stromabgeber ruhen, wird durch die Feder F (Fig. 28) geregelt,
                              									während der ganze Bürstenhalter um A drehbar ist.
                           Die Maschinen werden angeblich in den in folgenden Tabellen angegebenen Gröſsen
                              									gebaut; sie erhalten für den Betrieb von parallel geschalteten Glüh- und Bogenlampen
                              									gemischte Wickelung, zum Laden von Accumulatoren und zum Betrieb von Bogen- und
                              									Glühlampen Nebenschluſswickelung (Tabelle I).
                           Die Maschinen D bis N werden auch für parallel geschaltete Gruppen von Bogenlampen
                              									benutzt und erhalten gemischte Wickelung. Leistung und Kraftverbrauch derselben
                              									ergeben sich aus Tabelle II.
                           Die Fabrik von O. L. Kummer verwendet ferner (nach dem
                              										Centralblatte
                           
                           
                              Hauptverhältnisse der Dynamo mit gemischter Wickelung für
                                 										parallel geschaltete Bogen- und Glühlampen, sowie für Nebenschluſs-Dynamo zum
                                 										Laden von Accumulatoren und zum Betrieb von Bogen- und Glühlampen in
                                 										Parallelschaltung (Tabelle I).
                              
                           
                              
                                 
                                 
                                    Modellbezeichnung
                                    
                                 
                              
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 E
                                 F
                                 G
                                 H
                                 I
                                 K
                                 L
                                 M
                                 N
                                 
                              
                                 Stromstärke in Ampère    bei einer
                                    											Klemmen-    spannung von
                                   67 Volt105   „120   „
                                     15      9      8
                                     24    15    12
                                     38    24    20
                                     60    38    33
                                     90    57    56
                                   140    90    78
                                     200    135    110
                                     290    180    160
                                     460    290    250
                                     700    450    370
                                   1000    630    550
                                 –    930    800
                                 –    1240    1080
                                 
                              
                                 Leistung in Volt-Ampère
                                   100
                                 1600
                                 2500
                                 4000
                                 6000
                                 9400
                                 13400
                                 19400
                                 30700
                                 47000
                                 67000
                                 97000
                                 130000
                                 
                              
                                 Umdrehungen in der Minute
                                 1490
                                 1320
                                 1175
                                 1050
                                   950
                                   850
                                     775
                                     710
                                     635
                                     570
                                     520
                                     470
                                       435
                                 
                              
                                 Kraftverbrauch in 
                                 1,9
                                 3,0
                                 4,8
                                 7,5
                                 10,7
                                 15,5
                                 21,6
                                       30
                                       47
                                       68
                                       97
                                     144
                                       186
                                 
                              
                                 Breite der Riemenscheibe in mm
                                     40
                                     50
                                     60
                                     80
                                   100
                                   140
                                     180
                                     250
                                     350
                                     500
                                     550
                                     600
                                       650
                                 
                              
                                 Gewicht der Maschine in k
                                   190
                                   270
                                   370
                                   530
                                   710
                                 1000
                                   1300
                                   1700
                                   2500
                                   3300
                                   4400
                                   5950
                                     7500
                                 
                              
                           Tabelle II.
                           
                              
                                 
                                 D
                                 E
                                 F
                                 G
                                 H
                                 I
                                 K
                                 L
                                 M
                                 N
                                 
                              
                                 Stromstärke in AmpèreKraftverbrauch in 
                                 bei 200 VoltSpannung
                                 207,5
                                   2710,5
                                   45  16
                                   6321,5
                                   9530,5
                                 145  45
                                 230  68
                                 330  97
                                 480140
                                 630182
                                 
                              
                                 Stromstärke in AmpèreKraftverbrauch in 
                                 bei 300 VoltKlemmenspann.
                                 ––
                                   18  10
                                   27  15
                                   40  20
                                   58  29
                                   90  43
                                 140  64
                                 200  90
                                 310135
                                 400173
                                 
                              
                                 Stromstärke in AmpèreKraftverbrauch in 
                                 bei 400 VoltKlemmenspann.
                                 ––
                                 ––
                                   20  14
                                   2718,5
                                   4025,5
                                   65  40
                                 100  60
                                 140  83
                                 210124
                                 280160
                                 
                              
                                 Stromstärke in AmpèreKraftverbrauch in 
                                 bei 600 VoltKlemmenspann.
                                 ––
                                 ––
                                 ––
                                   18  18
                                   25  24
                                   40  38
                                   60  54
                                   90  80
                                 134116
                                 170148
                                 
                              
                                 Umdrehungen in der Minute
                                 1050
                                 950
                                 850
                                 775
                                 710
                                 635
                                 570
                                 520
                                 470
                                 435
                                 
                              
                           
                           für Elektrotechnik, 1887 * S. 82) Secundär-Dynamo (Elektromotor) vielfach für
                              									Ventilationseinrichtungen, besonders auf Seedampfern in der in Fig. 26a (Modell 3) dargestellten Form. Die
                              									Ventilatoren werden unmittelbar mit den kleinen Secundär-Dynamo gekuppelt, welche
                              									von einer gemeinsamen Primär-Dynamo gespeist werden.
                           
                              
                              Fig. 26a., Bd. 275, S. 542
                              
                           Dieser Motor hat einen hufeisenförmigen Magnet, dessen Joch das eine Lager der
                              									Ankerwelle aufnimmt, während sich das zweite Lager derselben in einem beide Schenkel
                              									verbindenden Metallbügel befindet; auf das über denselben vorstehende Wellenende
                              									wird unmittelbar das Flügelrad des Ventilators aufgesetzt. Der Anker ist der in D. p. J. 1887 265 * 440
                              									beschriebene Ringanker von Fischinger und wird von den
                              									Polstücken des Magnetes theilweise umfaſst, wie die Figur erkennen läſst. Die
                              									folgenden Tabellen enthalten 1) Versuchsergebnisse mit einem Motor Nr. 1, 2)
                              									Hauptverhältnisse der verschiedenen Maschinen.
                           Bremsversuche mit einem Motor, Modell 1, zur Ermittelung des
                              									Nutzeffectes in Procenten.
                           
                              
                                 Versuchs-Nr.
                                 Umdrehnungenin der Minute
                                 Zugkraft amRadius 19 mmin
                                    											g
                                 Winkel-geschwindigkeitin m am
                                    											Radius19 mm
                                 EffectiveLeistung in mkg
                                 Spannungin Volt
                                 Stromstärkein Ampère
                                 Kraftaufwand
                                 Nutzeffectin Procenten
                                 
                              
                                 in V-A.
                                 in mkg
                                 
                              
                                 1234567
                                 2300199021701780168015201490
                                   8201080  9401400168018901950
                                 4,583,964,323,553,343,032,96
                                 3,754,304,054,955,605,725,78
                                 65
                                 0,8250,9500,8901,1001,2501,3751,400
                                   59,6  61,8  57,8  71,5  81,0  89,2  91,0
                                   5,45  6,30  5,90  7,30  8,30  9,10  9,30
                                 68,868,268,667,867,263,262,0
                                 
                              
                                 8
                                 1320
                                 2415
                                 2,68
                                 6,35
                                    65,5
                                 1,550
                                 101,0
                                 10,30
                                 61,8
                                 
                              
                           Hauptverhältnisse der Motoren, Modell 0 bis 5.
                           
                              
                                 Modell-Nr.
                                 EffectiveLeistung inder
                                    											Secundein mkg
                                 Um-drehnungenin
                                    											derMinute
                                 Verbrauch in Ampère
                                 Gewicht desMotors in k
                                 
                              
                                 bei 65 V.
                                 bei 100 V.
                                 
                              
                                 0
                                     2,5
                                 2200
                                   0,7
                                   0,5
                                     6
                                 
                              
                                 1
                                     5,0
                                 1800
                                   1,2
                                   0,8
                                   10
                                 
                              
                                 2
                                   12,0
                                 1500
                                   2,6
                                   1,7
                                   16
                                 
                              
                                 3
                                   25,0
                                 1200
                                   5,4
                                   3,5
                                   34
                                 
                              
                                 4
                                   75,0
                                 1000
                                 16,0
                                 10,4
                                   70
                                 
                              
                                 5
                                 150,0
                                   850
                                 30,0
                                 19,5
                                 126
                                 
                              
                           
                           
                              
                              Fig. 29a., Bd. 275, S. 543
                              
                           
                              
                              Fig. 29b., Bd. 275, S. 543
                              
                           10) C. und E. Fein in Stuttgart bauen ihre in D. p. J. 1888 267 * 62 und *
                              									408 beschriebene Gleichstrom-Dynamo nach dem Centralblatte
                                 										für Elektrotechnik, 1889 * 378, in der durch Fig.
                                 										29a veranschaulichten Form (NC) in neun verschiedenen Gröſsen von 600 bis
                              									18000 Volt-Ampère Leistung. Magnete und Anker haben die früher besprochene
                              									Construction, erstere sind mit dem Gehäuse und der Grundplatte aus einem Stück
                              									gegossen. Die Stirnflächen des Gehäuses sind durch gelochte Platten geschlossen, um
                              									das Eindringen von Fremdkörpern in den Anker zu verhindern. Die Anordnung der
                              									Bürsten,
                           
                           
                              
                                 LaufendeNummer
                                 Dynamomaschinen-Modell NC.
                                 Nr. 1
                                 Nr. 2
                                 Nr. 3
                                 Nr. 4
                                 Nr. 5
                                 Nr. 6
                                 Nr. 7
                                 Nr. 8
                                 Nr. 9
                                 
                              
                                   1
                                 Maximalstromstärke in Volt-Ampère
                                 600
                                 900
                                 1500
                                 2400
                                 3600
                                 5400
                                 8000
                                 12000
                                 18000
                                 
                              
                                   2
                                 Klemmenspannung in Volt
                                 65
                                 65
                                 65
                                 110
                                 110
                                 110
                                 110
                                 110
                                 110
                                 
                              
                                   3
                                 Maximalstromstärke in Ampère
                                 9,2
                                 14
                                 23
                                 22
                                 33
                                 50
                                 73
                                 110
                                 164
                                 
                              
                                   4
                                 Tourenzahl in der Minute
                                 1700
                                 1500
                                 1300
                                 1200
                                 1100
                                 1000
                                 950
                                 825
                                 700
                                 
                              
                                   5
                                 Anzahl der Glühlampen à 54 Volt-Ampère
                                 10
                                 15
                                 26
                                 42
                                 63
                                 95
                                 140
                                 211
                                 333
                                 
                              
                                   6
                                 Länge der Maschine mit Riemenscheibe in mm
                                 560
                                 610
                                 720
                                 800
                                 920
                                 1020
                                 1150
                                 1320
                                 1450
                                 
                              
                                   7
                                 Breite der Maschine in mm
                                 380
                                 410
                                 460
                                 520
                                 570
                                 660
                                 740
                                 820
                                 900
                                 
                              
                                   8
                                 Höhe der Maschine in mm
                                 390
                                 420
                                 470
                                 530
                                 580
                                 670
                                 750
                                 840
                                 935
                                 
                              
                                   9
                                 Gesammtgewicht der Maschine in k
                                 90
                                 120
                                 170
                                 250
                                 360
                                 530
                                 720
                                 1010
                                 1440
                                 
                              
                                 10
                                 Kupfergewicht der Ankerwickelung in k
                                 1,700
                                 2,500
                                 3,800
                                 5,300
                                 6,800
                                 8,500
                                 11,500
                                 15,000
                                 22,400
                                 
                              
                                 11
                                 Gesammt-Kupfergewicht in k
                                 8,400
                                 12,200
                                 19,300
                                 28,200
                                 40,700
                                 57,200
                                 80,300
                                 110,000
                                 155,000
                                 
                              
                                 12
                                 Leistung für 1k des Maschinengewichts in
                                    											Volt-    Ampère
                                 6,7
                                 7,5
                                 8,8
                                 9,6
                                 10,0
                                 10,4
                                 11,1
                                 11,8
                                 12,5
                                 
                              
                                 13
                                 Leistung für 1k des Kupfergewichts des
                                    											Ankers    in Volt-Ampère
                                 353
                                 360
                                 395
                                 453
                                 530
                                 635
                                 695
                                 800
                                 804
                                 
                              
                                 14
                                 Leistung für 1k des
                                    											Gesammt-Kupfergewichts in    Volt-Ampère
                                 72
                                 74
                                 79
                                 85
                                 89
                                 95
                                 100
                                 109
                                 116
                                 
                              
                                 15
                                 Elektrischer Wirkungsgrad in Procenten
                                 80,6
                                 81,2
                                 82,7
                                 85,3
                                 87,5
                                 91,3
                                 92,8
                                 93,2
                                 95,0
                                 
                              
                                 16
                                 Mechanischer Wirkungsgrad in Procenten
                                 74,6
                                 75,5
                                 77,2
                                 80,0
                                 82,4
                                 86,4
                                 88,1
                                 88,7
                                 91,5
                                 
                              
                                 17
                                 Voltampère für die effective 
                                 550
                                 555
                                 570
                                 590
                                 606
                                 635
                                 648
                                 652
                                 673
                                 
                              
                                 18
                                 Erforderliche  bei vollem Betriebe
                                 1,1
                                 1,6
                                 2,6
                                 4,0
                                 5,9
                                 8,5
                                 12,0
                                 18,0
                                 26,7
                                 
                              
                           
                           deren Anzahl je nach der Gröſse der Maschine zwischen 1 und 4
                              									Paaren wechselt, sowie ihre Stellung zum Collector ergibt sich aus den Fig. 29b und 29c ohne
                              									alle weiteren Erklärungen.
                           
                              
                              Fig. 29c., Bd. 275, S. 545
                              
                           Die vorstehende Tabelle über die Leistungen und Abmessungen der Maschinen bezieht
                              									sich auf solche mit gemischter Wickelung. Die Abweichungen in der Klemmenspannung
                              									betragen, gleiche Umdrehungszahlen vorausgesetzt, bei der Maximalstromstärke und bei
                              									geöffnetem Stromkreis im ungünstigsten Falle nur 1 bis 1,5 Volt. Die gemischte
                              									Wickelung wird bei Maschinen für Glühlichtanlagen oder zum gleichzeitigen Betrieb
                              									von Glüh- und Bogenlicht, sowie für Kraftübertragung angewendet. Für Maschinen zum
                              									Laden von Accumulatoren, mit oder ohne gleichzeitigen Betrieb von Lichtanlagen,
                              									empfiehlt sich Nebenschluſswickelung.
                           11) W. D. Sandwell in London sucht nach dem * D. R. P.
                              									Nr. 45153 vom 14. März 1888 die durch Beschädigung oder Erhitzung des Ankers
                              									entstehenden Betriebsstörungen dadurch zu vermeiden, daſs er auf der nämlichen Welle
                              									zwei Anker anordnet, von denen immer nur einer ins magnetische Feld gebracht wird.
                              									Zu diesem Zwecke wird entweder das Feld, oder die Ankerwelle verschiebbar
                              									angeordnet. Gleichzeitig mit der Verschiebung des betreffenden Theils wird eine
                              									Drehung der Bürstenhalter bewerkstelligt, derart, daſs die Bürsten des
                              									ausgeschalteten Ankers von ihrem Stromsammler abgehoben, die des eingeschalteten
                              									Ankers aber auf ihren Stromsammler aufgelegt werden. In Anwendung dieses Gedankens
                              									auf elektrische Locomotiven wird jeder der beiden Anker für eine Fahrtrichtung benutzt.
                           12) A. L. H. Desbois in Angers gibt in dem * D. R. P.
                              									Nr. 42453 vom 13. Februar 1887 eine Regulirvorrichtung für Dynamomaschinen an, bei
                              									welcher sich die inducirenden und inducirten Theile in entgegengesetzter Richtung
                              									drehen. Der Anker wird vom Motor angetrieben und überträgt seine Bewegung durch
                              									Räder auf die Feldmagnete. Zur Regulirung der Geschwindigkeit dienen zwei in das
                              									Rädertriebwerk eingeschaltete mit ihren Achsen parallel gelagerte Kegel C und C1 (Fig. 30), von denen der
                              									eine C vom Anker aus angetrieben wird und seine Drehung
                              									mittels Reibungsrolle G auf den zweiten Kegel C1 überträgt. Diese
                              									Rolle G wird durch einen vom Anker aus betriebenen
                              									Centrifugalregulator R zwischen den Kegeln verschoben,
                              									derart, daſs bei
                              									zunehmender Ankergeschwindigkeit die der Feldmagnete sich verringert und
                              									umgekehrt.
                           13) Die von Latimer Clark, Muirhead und Co. in
                              									Westminster gebaute, mit dem Namen „Westminster-Dynamo“ bezeichnete, in den
                              										Fig. 34,
                              										35 und
                              										36 in
                              									Längenschnitt, Seitenansicht und Grundriſs dargestellte Maschine hat schmiedeeiserne
                              									Magnete und einen Trommelanker. Die hier abgebildete Maschine ist für das Schiff
                              										„Anson“ der englischen Flotte bestimmt; sie ist unmittelbar an eine Willems-Maschine gekuppelt, macht 370 Umläufe in der
                              									Minute und gibt 400 Ampère bei 80 Volt. Der Anker besteht aus Scheiben von
                              									Holzkohlen-Eisenblech (Nr. 24 B. W. G., 0mm,77
                              									stark), welche durch mit Schellack getränkte Papierscheiben gegen einander isolirt
                              									sind; dieselben werden mittels dreier flacher Spitzkeile von Phosphorbronze auf der
                              									Welle befestigt und durch zwei Endplatten von Kanonenmetall zusammengehalten. Die
                              									Welle hat 89mm, das Loch in den Scheiben 114mm Durchmesser, so daſs mit Hilfe der Keile drei
                              									Luftkanäle A (Fig. 35) im Inneren des
                              									Kerns entstehen. Die Bronzekeile greifen mit ihrer inneren flachen Seite in eine in
                              									die Welle eingehobelte Nuth, welche nach einem Ende hin etwa 6mm Fall besitzt. Die Endplatten haben jede drei
                              									Ansätze, welche denselben Querschnitt haben wie die Keile, daher auch in die Nuthen
                              									passen; deshalb ist den Luftkanälen ein freier Durchgang durch die Endplatten
                              									gesichert, wie in der Endansicht des Ankers (Fig. 37) bei B und auch in der unteren Hälfte des Längenschnittes
                              										(Fig. 34)
                              									zu sehen ist. In letzterer ist angenommen, daſs die Luft auf der rechten Seite
                              									eintritt; ihr Durchgang durch den Kern wird durch Ventilatorflügel D auf der Commutatorseite befördert. Es hat sich indeſs
                              									jüngst herausgestellt, daſs diese Flügel ganz entbehrt werden können, weil der
                              									Commutator selbst als Ventilator wirkt. Bei der Zusammenstellung des Ankers werden
                              									die Endplatten und die Kernscheiben mit ihren Zwischenlagen, nachdem sie auf die
                              									aufrecht und mit dem Commutatorende nach unten gestellte Welle gebracht sind, durch
                              									Querstücke und lange Bolzen zusammengepreſst, durch Aufstauchen mit der Welle aber
                              									fest auf die Keile aufgetrieben und schlieſslich durch die auf der Welle sitzenden
                              									Endmuttern in ihrer Lage festgehalten. Gegen Drehung auf der Welle wird der Kern
                              									durch die in Fig.
                                 										35 angedeutete Feder in dem einen Keile gehindert.
                           Die Wickelung des Ankers besteht aus zwei Reihen Kupferleitern in Stabform. Die Stäbe
                              									der ersten Reihe bestehen jeder aus zehn dünnen Streifen von nacktem Bandkupfer von
                              									12,4 × 0,89mm Querschnitt; diese Bündel sind durch
                              									Firniſs isolirt, hochkantig parallel zur Achse auf den Kern aufgelegt und überragen
                              									denselben an beiden Enden (vgl. die untere Ankerhälfte in Fig. 34). Die Stäbe der
                              									zweiten Reihe bestehen jeder aus 30 nackten Kupferdrähten von 2mm,1 Durchmesser, sie wechseln mit den Stäben der
                              									ersten Reihe und sind an beiden Enden über die Endscheiben des Ankers gekröpft, wie aus der oberen
                              									Ankerhälfte in Fig.
                                 										34 zu ersehen ist. Fig. 38 zeigt den
                              									Querschnitt eines Theiles der Wickelung in gröſserem Maſsstabe. Der Zweck dieser
                              									Theilung der Wickelung ist die möglichste Vermeidung Foucault'scher Ströme. Die in derselben Vergröſserung gezeichneten Fig. 39 und
                              										40
                              									zeigen, wie die Drähte an einem gekröpften Ende aus einander gebreitet und in
                              									gleicher Anzahl an die beiden Leiter eines flachen Kupferstreifens von 63,5 × 1,6mm Querschnitt angelöthet sind, um eine Verbindung
                              									zwischen einem gekröpften Leiter auf der einen Seite des Ankers und einem geraden
                              									Stabe auf der anderen Seite desselben herzustellen.
                           Zu diesem Zwecke sind die flachen Streifen halbkreisförmig gebogen, wie dies in Fig. 37 für
                              									drei Streifen an der einen Stirnseite des Ankers bei F
                              									durch volle, und für drei Streifen auf der anderen Stirnseite durch punktirte Linien
                              									angegeben ist; ebenso sind in Fig. 34 diese Streifen
                              									bei F zu sehen. Die Streifen sind mit schmalem Band
                              									umwickelt und gefirniſst; sie werden zunächst in geradem Zustande an die gekröpften
                              									Drähte der Ankerwickelung angelöthet, mit diesen auf den Ankerkern gebracht und dann
                              									sämmtlich gleichzeitig zusammen gebunden, mit Hilfe von Holzhämmern so umgebogen,
                              									wie Fig. 37
                              									und 40
                              									zeigen. Die Ankerwickelung enthält in jeder Reihe 54, im Ganzen also 108 Leiter. Um
                              									einen geschlossenen Stromkreis herzustellen, ist die Verbindung in folgender Weise
                              									ausgeführt. Es wird z.B. der obere Stab Nr. 1 (Fig. 37) durch den
                              									mittleren der drei in voller Linie gezeichneten gebogenen Streifen mit dem
                              									gegenüberliegenden gekröpften, aus Draht bestehenden Leiter verbunden; dieser auf
                              									der anderen Ankerseite durch einen (punktirt gezeichneten) Streifen mit der geraden
                              									Stange Nr. 3 und diese wieder an der Vorderseite (durch den voll gezeichneten
                              									Streifen) mit dem gekröpften Stabe Nr. 52 u.s.w. Es sind also die Stäbe gerader und
                              									ungerader Zahl mit den nahezu im Durchmesser gegenüberliegenden verbunden.
                           Der Anker hat 394mm äuſseren Durchmesser, 470mm Länge. Der Commutator enthält 54 Kupferstreifen
                              									von 38mm radialer Tiefe. Jeder Bürstenhalter
                              									besteht aus dem die Drähte der Bürste aufnehmenden Gehäuse I (Fig.
                                 										41), welches an einem auf dem Lager der Ankerwelle sitzenden Ringe drehbar
                              									befestigt ist und nach unten zwei Ansätze trägt, und aus dem gebogenen festen Stücke
                              										J. Mit Hilfe der Schraube G kann der Bürste durch das Stück J eine
                              									beliebige Stellung gegen den Kommutator gegeben werden. Der Druck, mit welchem die
                              									Bürste auf dem Commutator aufliegt, kann mit Hilfe der Schraube H geregelt Werden, an deren durch J gehenden Wirbel eine nach den Backen von I reichende Feder in geeigneter Weise befestigt ist. Um
                              									die Bürsten genau auf dem Commutator einstellen zu können, ist an ihrem Hauptträger
                              									ein Schneckenradbogen angebracht, in welchen die Schnecke K greift.
                           
                           Die Magnete haben 457 × 241mm Querschnitt, 432mm Länge in der Wickelung und sind mittels Füſsen
                              										M aus Kanonenmetall auf der Grundplatte befestigt.
                              									Um der gegenseitigen magnetischen Anziehung der Pole Widerstand zu leisten, sind
                              									einerseits die Füſse M mit den vorspringenden Leisten
                              										O (Fig. 35) in die
                              									Grundplatte eingelassen, andererseits greifen die Magnete mit einer Nuth N über eine entsprechende Leiste der Füſse. Die Bohrung
                              									der Magnete zur Aufnahme der Anker hat 435mm
                              									Durchmesser. Die Hauptwickelung der Magnete besteht aus Kupferstreifen von 22,9 ×
                              										6mm,7 Querschnitt in 20½ Windungen; beide
                              									Spulen sind parallel geschaltet. Die Nebenwickelung besteht aus 14 Lagen von 3¼mm starkem Draht in Hintereinanderschaltung. Das
                              									Gewicht der Magnetwickelung ist 249k, das des
                              									Kupfers im Anker 138k, demnach im Ganzen 387k.
                           Der Widerstand des Ankers bei der Arbeitstemperatur (etwa 37° C.) beträgt 0,00599
                              									Ohm, der der Hauptwickelung 0,00203 Ohm und der der Nebenwickelung 6,46 Ohm; die
                              									entsprechenden Energie Verluste im Anker, der Haupt- und Nebenwickelung sind 958,
                              									325 und 1016 Watt, der elektrische Wirkungsgrad ist 93,3 Proc. (Industries vom 26. April 1889, * S. 400.)
                           14) G. Hookham in Birmingham (1887 265 * 441) und R. H. Housmann in Bromsgrove
                              									(Worcester) suchen die Regulirung einer Dynamo, oder eines Motors bei verschiedenen
                              									Stromstärken nach dem englischen Patent Nr. 1875 vom 8. Februar 1888 durch
                              									Verwendung eines oder mehrerer Hilfsmagnete zu erreichen. Dieselben werden entweder
                              									mit einer vom Hauptstrome durchflossenen Spule bewickelt, oder der oder die
                              									Hilfsmagnete stehen in Verbindung mit einer gemischten Wickelung auf einem Schenkel
                              									des Hauptmagnetes. Die Stärke des oder der Hilfsmagnete ist dann der der
                              									Hauptmagnete proportional und dieser so angepaſst, daſs die Stellung der Bürsten
                              									unverändert bleibt und die elektromotorische Kraft der Maschine bei veränderlichen
                              									Strömen regulirt wird. In Fig. 42 ist A der Anker, B sind die
                              									Hauptmagnete, verbunden durch den Bug C, und D bezeichnet die Nebenwickelung des Hauptmagnetes. Der
                              									zwischen beiden Magneten auf dem Bug befestigte Hilfsmagnet E ist mit der Hauptwickelung versehen. Wenn sowohl die Polstücke der
                              									Hauptmagnete, als auch die des Hilfsmagnetes gleichen Abstand vom Eisen des Ankers
                              									haben, werden die besten Erfolge bezüglich der Unveränderlichkeit der Stellung der
                              									Bürsten und der elektromotorischen Kraft erzielt, sobald die Ampèrewindungen des
                              									Hilfsmagnetes etwa das Doppelte von denen des Ankers betragen. In diesem Falle wird
                              									der Wechsel der Induction in den Spulen, veranlaſst durch den Durchgang durch die
                              									Hilfsfelder, gleich dem durch die Stromumkehrungen in demselben veranlaſsten
                              									Inductionswechsel sein.
                           15) W. Humans in Cambridge (Massachusetts) verwendet
                              									nach dem englischen Patent Nr. 9991 vom 10. Juli 1888 einen Doppelanker, aus zwei Kernen bestehend,
                              									deren jeder mit eigener Wickelung versehen ist. Fig. 43 ist ein Grundriſs
                              									der Gesammtanordnung, Fig. 44 eine Ansicht des
                              									Ankers und Fig.
                                 										45 ein Querschnitt desselben und der Polstücke. Die vier Magnete A, B, C, D sind so angeordnet, daſs sie zwei Nordpole
                              										E1, O1 und zwei Südpole F1, Q bilden; die Anker fi, F
                              									sind auf einer Achse befestigt. Der vom Nordende der
                              									Wickelung des Ankers E ausgehende Draht ist durch den
                              									Draht G in elektrischer Verbindung mit dem halben Ring
                              										H, während der vom Südende der Ankerwickelung F kommende Draht durch G1 mit dem Halbringe I verbunden ist; es ist daher die Bürste J1 der eine und die
                              									Bürste K1 der andere
                              									Pol des Apparates, und der dieselben verbindende Draht L (Fig.
                                 										43) bezeichnet die Leitung oder den äuſseren Stromkreis. Bei jeder
                              									Umdrehung der Anker E, F nach jeder Richtung werden
                              									zwei Ströme erzeugt. Die Polaritäten der beiden Halbringe H und I sind jederzeit entgegengesetzt, und
                              									jeder derselben ist durch die Bürsten J1, K1 in Verbindung mit einem der beiden Enden des
                              									äuſseren Stromkreises. Die beiden Anker E und F sind durch die Scheiben L und J (Fig. 44) verbunden,
                              									jedoch durch zwischengelegte Holzklötze oder durch anderes flicht magnetisches
                              									Material von einander isolirt. Die Scheibe J trägt den
                              									Zapfen M, die Scheibe L
                              									den Zapfen I1. Das
                              									Getriebe N steht mit dem Rade N1 im Eingriff, auf dessen Achse die
                              									Treibkurbel P1
                              									aufgesteckt ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
