| Titel: | Vorrichtung zum Regeln des Verbrauches an Presswasser bei hydraulischen Pressvorrichtungen; von Prentice. | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 580 | 
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                        Vorrichtung zum Regeln des Verbrauches an
                           								Preſswasser bei hydraulischen Preſsvorrichtungen; von Prentice.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									29.
                        Wasserdruckregulator.
                        
                     
                        
                           Die vorstehend gekennzeichnete Vorrichtung wird von Richard in Nr. 48 vom 30. November 1889 der Revue
                                       										industrielle beschrieben, und wird als Hauptzweck derselben angegeben, den
                              									hydraulischen Hebewerken oder Kraftmaschinen Wasser von einer Spannung zuzuführen,
                              									welche dem augenblicklichen Bedarfe entspricht.
                           Das Wesen der Prentice'schen Vorrichtung besteht in der
                              									Anwendung einer selbsthätigen Strahlpumpe nach Sellers'
                              									Construction, um die hydraulischen Maschinen mit Wasser von geringerem Drucke zu
                              									speisen und zu diesem Zwecke die höhere Spannung des Druckwassers, entsprechend dem
                              									vorliegenden Bedarfe, auszunutzen.
                           Das Hochdruckwasser wird mittels der Leitung a dem Rohre
                              										b zugeführt. Letzteres steht mit dem Stutzen und
                              									der Rohrleitung f in Verbindung, durch welche das
                              									Niederdruckwasser eines Behälters zugeführt und bei g
                              									eingestrahlt werden kann. Die Weiterleitung des Wassers von mittlerem Drucke erfolgt
                              									durch das Rohr g in der Richtung u und v nach der
                              									Verwendungsstelle hin.
                           Die Röhren b und g sind der
                              									Länge nach verschiebbar, durch Stopfbüchsen gedichtet und durch eine Pleuelstange
                              										g3 mit einander
                              									verbunden. Die Verbindung mit g wird durch die Hülse
                              										g2
                              									, die bei g4 durch die Bogenschleife g7, welche um g6 schwingt, bewirkt. Die Bogenschleife
                              										g7 umfaſst und
                              									verstellt den mit Bolzen b1 versehenen, auf b befestigten Knaggen.
                           Bei der Inbetriebsetzung findet die in Fig. 16 gezeichnete
                              									Stellung statt, wobei das Rohr g die Zutrittsöffnung
                              									des Rohres f abschlieſst, so daſs nur Hochdruckwasser
                              									aus dem Rohre a zutreten kann. Durch die Röhre t1 und t2 wird dieser Druck
                              									von u aus auch auf die beiden Seiten des Kolbens S geleitet, wo er zunächst eine Bewegung nicht
                              									hervorbringt, da er auf beide Seiten mit gleicher Stärke wirkt. Unterdessen wird der
                              									Kolben S durch die auf die durchgehende Kolbenstange
                              									wirkende Spiralfeder q1
                              									in der höchsten Stellung gehalten. Da der Kolben q mit
                              									der durchgehenden Kolbenstange des Kolbens S in fester
                              									Verbindung ist, so machen beide die entsprechenden Bewegungen. Der Kolben q ist so gestellt, daſs er die Kanäle p1 und p2 schlieſst. Der Raum
                              									um den Kolben q steht aber durch das Rohr o mit dem Hochdruckwasser des Rohres a in Verbindung.
                           Die Auslösung des Apparates tritt nun in folgender Weise ein:
                           Nehmen wir an, der Widerstand in der Hebevorrichtung oder der hydraulischen
                              									Betriebsmaschine verringere sich; dann vergröſsert sich naturgemäſs die
                              									Durchfluſsgeschwindigkeit bei u und es tritt in Folge
                              										dessen an dem bei
                              										u düsenförmig gestalteten Rohre eine Saugwirkung
                              									ein, welche den Druck in t2 vermindert, und eine Bewegung des Kolbens S
                              									nach abwärts bewirkt. Gleichzeitig wird der Kolben q
                              									nach unten bewegt, so daſs der Kanal p2 den Hochdruck hinter die Kolbenpackung des Rohres
                              										g bei n leitet.
                              									Nunmehr bewegt sich das bisher durch die Spiralfeder t
                              									in der obersten Stellung gehaltene Rohr g nach unten
                              									und öffnet dadurch dem Rohre f einen ringförmigen
                              									Zutritt, während gleichzeitig die Spitze d des Rohres
                              										b nach unten rückt und den Zutritt des
                              									Hochdruckwassers verringert. Auf diese Weise ist die Strahlung eingeleitet. Die
                              									ursprüngliche Stellung wird sich nach einiger Zeit selbsthätig wieder herstellen und
                              									in der umgekehrten Weise, wie beschrieben, vollziehen. Die kleineren Vorrichtungen,
                              									wie die Anstellung der Spiralfedern z und q1, das Rohr p3 zum Ableiten des
                              									verbrauchten Wassers für den Kolben q bedürfen wohl
                              									keiner Erörterung.
                           Für die praktische Verwendung des Prentice'schen
                              									Apparates wird wohl die gute Anordnung und Instandhaltung der Stopfbüchsen einige
                              									Schwierigkeit bieten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
