| Titel: | Neue Gasmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 117 | 
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                        Neue Gasmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 60
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									4 und 7.
                        Neue Gasmaschinen.
                        
                     
                        
                           Derselbe Erfinder hat auch die in Fig. 9 Taf. 4 dargestellte
                              									Gasmaschine (D. R. P. Nr. 49152 vom 2. September 1888) angegeben, bei welcher im
                              									Arbeitscylinder zwei in einander laufende Kolben thätig sind. Die Maschine arbeitet
                              									im Viertakt.
                           Der gröſsere Kolben b bildet einen Cylinder, in welchem
                              									der Kolben a läuft. Dem letzteren Kolben a ist die Saug- und Verdichtungsarbeit zugetheilt,
                              									während der Cylinderkolben b im Hauptcylinder sich
                              									bewegt, die Expansions- und Ausblasearbeit verrichtend. Die Querschnitte beider
                              									Kolben verhalten sich zu einander, wie die Differenz zwischen Saug- und
                              									Expansionsraum, so daſs die Ausnutzung der Expansion jeder beliebigen Wahl
                              									anheimgestellt ist. Demzufolge arbeiten die beiden Kolben abwechselungsweise, und
                              									hat stets einer den anderen beim nächstfolgenden Hub abzulösen.
                           Der Cylinder des Kolbens b ist möglichst leicht und
                              									läuft in dem mit Luftlöchern versehenen Halsring i; den
                              									eigentlichen Kolben b bildet ein auf diesen Cylinder
                              									gezogener Ring oder Schuh, in dessen Wänden sich die Dichtungsringe befinden. Dieser
                              									Schuh hat einen offenen Boden, damit der durch Kolbenstange k und Hebel h mit der Kurbelstange verbundene
                              									Kolben a die Mischung einzusaugen vermag und sich in
                              									der tiefsten Stellung, was besonders zu berücksichtigen, auf den Boden des Kolbens
                              										b aufsetzt, durch welch letzteres Mittel der
                              									Kolbenwechsel erreicht wird.
                           Vorausgesetzt, die Ausblasearbeit ist eben beendigt, oder, wie es durch das letztere
                              									bedingt, der Raum q ist ohne Spannung, dann wird der
                              									Cylinderkolben b, welcher weder mit dem Kolben a, noch mit der Kurbel in direkter Verbindung steht,
                              									vermöge seiner Schwere und beanspruchten Reibung von selbst in seiner tiefsten
                              									Stellung verbleiben. Deshalb wird Kolben a, bei
                              									Ingangsetzung der Maschine, ohne den Kolben b in seiner
                              									Ruhe zu stören, seinen Aufhub verrichten und eine Ladung durch das Saugeventil
                              									einsaugen. Nachdem der Saughub beendet und die Mischung in den Cylinder b eingesaugt ist, verdichtet Kolben a durch seinen Rückhub die eingesaugte Mischung, indem
                              									er diese aus dem Cylinder b verdrängt, in den
                              									Verdichtungsraum q drückt und mit Beendigung dieses
                              									Hubes sich auf den Bodenrand des Kolbens b aufsetzt.
                              									Sind beide Kolben an dieser Stelle auf einander geschliffen oder sonstwie gedichtet,
                              									so bilden nun beide Kolben zusammen gleichsam einen Kolben. Nach erfolgter Explosion
                              									empfängt Kolben b die hierdurch erzeugte Kraft, wird
                              									dadurch vorgetrieben und gibt, weil er an Kolben a
                              									anliegt, die Kraft an die Kurbelachse ab, bis der Hub vollendet ist. Nach Eröffnung
                              									des durch Spiralfeder angedrückten Auslaſsventils findet der Rückschub in gleicher
                              									Weise wie der Vorschub statt, indem noch beide Kolben an einander geschlossen ein
                              									Ganzes bilden und durch Vermittelung des Kolbens a von
                              									der Kurbel zurückgedrückt werden, bis die Abgase ausgetrieben, der Hub beendigt und
                              									die Kolben in ihrer tiefsten. Stellung angelangt sind. Der Einzelgang des Kolbens
                              										a wird durch die Schwere des anderen Kolbens b, und der gemeinschaftliche Gang beider Kolben theils
                              									durch den erzeugten Verdichtungs- bezieh. Explosionsdruck theils durch genauen
                              									Anschluſs des Kolbens b an a bedingt.
                           Der Saughub ergibt bei keiner Gangart irgend welchen Anstand; kommt aber Kolben a auf seinem Rückwege zur Compression, so daſs im Raume
                              										q Spannung eintritt, so wird Kolben b durch diese Spannung dem Kolben a entgegengeschoben. Allerdings wird sich dennoch die
                              									Compression ordnungsgemäſs vollziehen, allein der auffallende Schlag beider Kolben
                              									gegen einander ist zu vermeiden, welcher am sichersten durch Festhalten des Kolbens
                              										b während der Compression verhindert wird. Hierzu
                              									eignet sich eine Federklinke, welche in einen am Kolben b angebrachten Knaggen in seiner tiefsten Stellung einschnappt, diesen
                              									festhält und nach vollzogener Compression sofort durch einen Hebel von der
                              									Steuerwelle wieder gelöst wird, um den Kolben b für den
                              									Expansionshub freizugeben. Den gleichen Dienst versieht auch Hebel o, welcher mit dem Cylinderkolben durch ein Glied
                              									verbunden ist und zwischen dem mit der Kurbel verbundenen Hebel h
                              									schwingt, zu welchem Zwecke letzterer gegabelt oder aus zwei gleichen Seitenstücken
                              									zusammengesetzt ist. Dieser Hebel o ist so gelagert,
                              									daſs dessen Bogenschiene m, wenn Kolben b sich in seiner tiefsten Stellung befindet, centrisch
                              									mit dem Schwingungspunkte o des Hebels h zusammenfällt, so daſs die Rolle oder besser ein
                              									Schleif backen r am Hebel h die Schiene m tangirt. Rolle oder Backen
                              										r läuft demnach schon beim Saughub des Kolbens a über die Schiene m, um
                              									beim Rück- oder Compressionshube zur bestimmten Wirkung zu gelangen, indem sie die
                              									Schiene m, mithin Hebel o
                              									und Kolben b in ihrer Anfangsstellung festhält, bis der
                              									Hub endet und die Rolle r von der Schiene m abläuft, gleichzeitig aber auch Kolben a am Bodenrande des Cylinderkolbens anliegt und der
                              									Expansionshub ungehindert hierauf erfolgt. Bei dem nun folgenden gemeinsamen
                              									Doppelhube der beiden Kolben eilt Schiene m der Rolle
                              										r vor. Die zweite zu verhütende Störung kommt der
                              									beseitigten ziemlich gleich und besteht darin, daſs, wenn beim gemeinsamen Rückhube
                              									der beiden Kolben der Kolben a in Verzögerung tritt,
                              									der Kolben b vermöge seiner Trägheit dann nicht mehr an
                              										a angeschlossen bleibt, sondern demselben
                              									vorauseilt und seinen Lauf durch einen Stoſs am Cylinderdeckel hemmt.
                           Den hierzu benöthigten Hilfstheil bildet der Zahn t an
                              									der Kolbenstange k, der in Folge der pendelnden
                              									Bewegung, welche die Kolbenstange durch die Schwingungen des Hebels h erleidet, in die am Cylinder b befestigten Klinke l ein- und austritt,
                              									vorausgesetzt, daſs Kolben a am Boden des Kolbens b aufsitzt. Der Bolzen der Kolbenstange k schwingt ungleichschenkelig, so daſs der
                              									Schwingungsbogen nach links sich unter die geometrische Cylinderachse neigt, nach
                              									rechts bis zur Achse schwingt, weshalb der Zahn t den
                              									ganzen Hub über im Eingriffe der Klinke bleibt, wenn er auch nicht sogleich im
                              									Anfange des Hubes eingreift. Der Spielraum zwischen Zahn t und Klinke l ist, wenn beide Kolben ihre
                              									tiefste Stellung einnehmen, so knapp als möglich zu halten, so daſs, wenn Kolben a einzeln seinen Hub macht, dieser Zahn t die Klinke l gerade noch
                              									unberührt läſst und nicht eintritt. Beim gemeinschaftlichen Aufhub beider Kolben
                              									wird dann um so früher nach Hubwechsel der Zahn t in
                              									die Klinke l eingreifen und darin verbleiben, bis durch
                              									den Rückweg die gleiche Stelle wieder erreicht wird und der Zahn austritt Da nun
                              									durch diese Vorrichtung die beiden Kolben an einander gefesselt werden, so ist
                              									ersichtlich, daſs Kolben b fast bis ans Hubende an a angeschlossen bleibt, wo seine Trägheit erlahmt ist
                              									und er gleich wie der Kolben a zur Ruhe, bezieh. nicht
                              									über das Hubende hinaus gelangen kann. Beim hierauf folgenden Einzelgange des
                              									Kolbens a kann der Zahn t
                              									nicht zum Eingriffe gelangen, indem kein Druck den Kolben b hebt, sondern derselbe in Ruhe bleibt, folglich Zahn t auch nicht eingreift.
                           
                           Die Reihenfolge des Kolbenwechsels wird unterbrochen, sobald sich nach dem Saughub
                              									Compression nicht einstellt oder die Explosion nicht erfolgt, Kolben b sich also nicht hebt und wie bei jedem Saughub in
                              									Ruhe verharrt. Dies tritt ein, wenn sich das Auslaſsventil e nicht schlieſst bezieh. vom letzterfolgten Ausblasen her offen bleibt.
                              									Kolben a wird dann fortgesetzt so lange seinen
                              									Einzelgang ohne jede Arbeit verrichten, bis sich das Auslaſsventil wieder
                              									rechtzeitig schlieſst und Kolben a dadurch wieder
                              									regelmäſsig die ihm übertragene Arbeit fortsetzt. Findet dieser Vorgang bei der
                              									Maschine die geeignete Anwendung, so ist dadurch die Regulirung der Maschine
                              									verwirklicht.
                           Zur Regulirung der Ladung wird ein Hilfskolben in der Gasmaschine von Ch. White
                                    											und A. Middleton in Baltimore (D. R. P. Nr. 50207 vom 10. Juli
                                 										1889) angewendet. Die Maschine ist in Fig. 10 dargestellt.
                           In dem Cylinder B ist ein dicht laufender Kolben C vorgesehen; der Kolben hat einen geflanschten
                              									vorderen Theil, welcher ein langes Auflager an die Cylinderwände sichert, ohne das
                              									Gewicht des Kolbens wesentlich zu vergröſsern. An dem hinteren Theil des Kolbens ist
                              									ein ähnlicher Flansch vorgesehen, der nicht ganz so lang wie der vordere ist. Eine
                              									Kolbenstange D mit kugelförmigem Ende hat ihr Lager
                              									ungefähr in der Mitte des Kolbens und liegt gegen den Sitz e an; ein Kragen f, dessen innerer Umfang dem
                              									Kugelende der Kolbenstange entsprechend ausgehöhlt ist, paſst in die Oeffnung des
                              									Kolbens, um das kugelige Ende der Kolbenstange einführen zu können. Der äuſsere
                              									Theil des inneren Kragenumfangs f ist abgeschrägt, um
                              									die nothwendige Bewegung der Kolbenstange zu gestalten, da dieselbe verschiedene
                              									Winkel bei ihrer Hin- und Herbewegung aus Anlaſs des Umlaufs der Kurbelwelle
                              									einnimmt. Das vordere Ende des Cylinders ist offen, während das hintere Ende durch
                              									einen Kopf g geschlossen ist, der fest angebolzt und
                              									mit einem hohlen Ansatz h versehen ist; dieser nimmt
                              									eine Spindel i auf, welche zwischen einem um 1
                              									schwingenden Hebel und einem Hilfskolben E in dem
                              									Cylinder liegt. Dieser Kolben E dichtet ebenfalls im
                              									Cylinder und wird von dem Hauptkolben C mittels eines
                              									Bolzens l getrennt, der auf der hinteren Seite in der
                              									Mitte des Kolbens C stellbar gehalten wird. Er besitzt
                              									hinten einen schrägen Theil, der gegen einen entsprechenden Sitz anliegt, welcher in
                              									der Nabe des Hilfskolbens E angebracht ist.
                           Während der Kolben C die Bewegung des Kolbens E nicht controlirt, regelt und begrenzt er die
                              									Entfernung zwischen beiden. Diese Entfernung kann durch Verstellen des Bolzens l verändert werden.
                           Der Raum zwischen den beiden Kolben bildet die Explosionskammer. Das Gas wird nach
                              									dem Cylinder durch den Kopf oder Deckel g hinter den
                              									Kolben bei E durch ein Rohr geleitet, das mit einem
                              									Behälter für Gas oder einer anderen zur Verwendung kommenden Explosivmischung in
                              									Verbindung steht und ein Rückschlagventil erhält. Der Kolben E ist mit
                              									Löchern versehen, die von hinten nach vorn durchgehen und durch Ventile o abgeschlossen werden, die gewöhnlich den Durchtritt
                              									des Gemisches nach der Explosionskammer verhindern. Der Hebel k ist bei 1 an dem
                              									Maschinengestell um einen Zapfen drehbar angeordnet. Um den Zapfen 3 drehbar ist mit dem Hebel eine Stange 2 verbunden, die am anderen Ende eine Feder 4 aufnimmt; letztere wird zwischen dem Anschlag 5, der gegen das Maschinengestell anliegt, und einer
                              									Regulirschraube 6 gespannt gehalten. Dieses Ende der
                              									Stange 2 wird mittels einer Kette 7 getragen. Die Spannung der Feder 4 kann durch die Schraube 6 geregelt werden. Die Stange k steht also
                              									unter der Wirkung der Feder 4. Das obere Ende der
                              									Stange k geht durch einen Schlitz in dem Ansatz h des Kopfes und ist mit einem abgerundeten Kopf
                              									versehen, der in eine entsprechende Aussparung eines Gleitblockes p paſst, welcher in dem Ansatz h hin und her läuft und mit der Spindel i
                              									verbunden ist, so daſs durch die Bewegung des Hebels k
                              									die Spindel i unter Druck gesetzt wird. Da das Ende
                              									dieser Spindel mitten an die Hinterfläche des Kolbens E
                              									angreift, wird der Kolben in gleicher Weise unter Druck gesetzt und erhält das
                              									Bestreben, nach vorn oder gegen das offene Ende des Cylinders hin zu gehen, je
                              									nachdem die Bewegung nach dieser Richtung durch die Bewegung des Kolbens C beim Vorgange stattfinden kann.
                           Zur Zündung der Ladung in der Explosionskammer wird ein Brenner r vorgesehen, der an der Mündung eines Rohres s liegt; dieses läuft in einen Abzug aus. Durch den
                              									wagerechten Theil dieses Rohres reicht ein Rohr t,
                              									welches durch den Mantel des Cylinders nach dem oberen Theil einer wagerechten
                              									Aussparung hindurchgeht, die einen Schieber trägt. In Richtung mit der Oeffnung des
                              									Rohres t ist eine Oeffnung nach dem Innern des
                              									Cylinders hergestellt. Der Schieber u schlieſst
                              									gewöhnlich diese Oeffnung mittels einer Feder 8. Das
                              									Rohr t reicht ganz durch das Rohr s hindurch und hat eine erweiterte kugelförmige Kammer
                              									am oberen Ende. Wenn das Rohr t durch die Flamme des
                              									Brenners r heiſs wird und der Schieber u offen ist, so geht etwas von dem unter Druck
                              									stehenden Gemisch aus der Explosionskammer nach dem Rohr t und durch dieses Rohr nach der Kammer auf der anderen Seite in Richtung
                              									des Brenners; sobald das Gemisch mit dem heiſsen Rohr in Berührung kommt, findet
                              									eine Zündung und darauf eine Explosion statt, die infolge der Lage der Oeffnung
                              									gegen das Rohr t nach der Mitte der Explosionskammer
                              									gerichtet ist und eine Explosion erzeugt, die durch die Zündung des Gemisches in der
                              									Mitte eine gleichmäſsig wirkende Expansionskraft erzeugt. Es hat sich gezeigt, daſs
                              									durch Fortsetzung des Rohres t durch das Rohr s jeder Schlag verhindert und jede Rotationswirkung
                              									ausgeschlossen wird, da der erste Strom von Explosionsgemisch durch das Rohr t nicht direkt abgeschnitten wird, vielmehr etwas davon
                              									nach der Kammer am Ende des Rohres gehen kann.
                           
                           Steht die Kurbelwelle in der Todtpunktlage, so befindet sich eine Ladung des
                              									Gemisches innerhalb der Explosionskammer zwischen den Kolben C und E; diese Ladung ist bei der Bewegung
                              									des Kolbens C nach hinten verdichtet und der Schieber
                              										u dadurch zurückgezogen worden, daſs die Fläche des
                              									Kolbens E in Berührung mit den Nasen q des Schiebers gekommen ist, sobald der Kolben E an die hintere Grenze seiner Bewegung gebracht worden
                              									ist. Die Ladung wird auf diese Weise gezündet, und die Explosion schafft eine
                              									Expansivkraft, welche den Kolben C mit einer
                              									Geschwindigkeit vortreibt, die ausschlieſslich durch die von der Maschine zu
                              									leistende Arbeit geregelt wird. Diese Expansivkraft ist auch Veranlassung, daſs der
                              									Hilfskolben fest an den Cylinderdeckel gedrückt wird, da sie gröſser ist als die
                              									durch die Feder 4 ausgeübte Kraft. Der Kolben C geht unter der Wirkung der Expansivkraft weiter vor,
                              									bis er den Auspuff 10 erreicht und freilegt, der nach
                              									einem geeigneten Abzug führt. In dem Augenblicke, wo der Auspuff nach dem Innern des
                              									Cylinders freigelegt ist, wird ein Kanal für das entzündete Gemisch gebildet, der
                              									Druck auf den Hilfskolben hört auf, und die Feder 4
                              									drückt durch den langen Arm, welcher durch den Hebel k
                              									gebildet wird, den Kolben schnell nach vorn, wobei eine Menge verbrauchter Gase
                              									ausgetrieben wird, die gleich dem Betrage an frischem Gasgemisch ist, das hinter den
                              									Kolben durch das Rückschlagventil zugelassen wird. Während der Kanal offen bleibt,
                              									kann sich der Hilfskolben bewegen. Das Maſs dieser Bewegung, und in Folge dessen der
                              									Betrag der eingelassenen Ladung, wird durch die Bewegung des Hauptkolbens geregelt.
                              									Um den Austritt der entzündeten Gase in den Maschinenraum zu verhindern, wird der
                              									Auspuff 10 derart gelegt, daſs er niemals gegen das
                              									offene Ende des Cylinders freigelegt wird. Sobald der Kolben E vorgeht, werden seine Ventile durch die Bewegung des Kolbens gegen den
                              									Inhalt des Cylinders geschlossen gehalten und es tritt in die Kammer hinter den
                              									Kolben E eine frische Ladung, wobei das
                              									Rückschlagventil gehoben wird. Sobald der Kolben C
                              									seinen Hub nach rückwärts beginnt und den Auspuff geschlossen hat, wird die Bewegung
                              									des Kolbens E allmählich durch die Verdichtung der
                              									zwischen den beiden Kolben noch zurückgebliebenen Verbrennungsrückstände angehalten;
                              									dieses Gemisch dient als ein Kissen zwischen beiden und verhindert jeden Schlag.
                              									Diese Verdichtung nimmt zu, bis der Bolzen l in
                              									Berührung mit der Fläche des Kolbens E kommt. Da die
                              									Bewegung des Kolbens C nach hinten fortgesetzt wird, so
                              									wird der Kolben E zurückgedrückt, und die neue Ladung,
                              									welche dahinter gelagert ist, geht durch das Ventil in diesem Kolben nach dem Raum
                              									zwischen den Kolben E und C, wobei der Auslaſs für das Gemisch durch das Zuführungsrohr in Folge
                              									Niederfallens des Rückschlagventils abgeschnitten wird. Die neue Ladung wird deshalb
                              									verdichtet, ehe der Kolben C die Grenze seines Hubes
                              									nach rückwärts erreicht hat, und wenn diese Grenze erreicht ist und ein anderer Antrieb
                              									eintreten kann, wird der Schieber w, welcher sich unter
                              									der Wirkung der Feder selbsthätig schlieſst, sobald der Kolben E seine Bewegung nach vorwärts beginnt, wiederum
                              									zurückgezogen, und es folgt eine weitere Explosion.
                           Der Hilfskolben E dient danach als Regulator und ist
                              									selbsthätig in seiner Arbeitsweise. Da der Kolben E
                              									durch seine Feder erst bewegt wird, nachdem der Auspuff geöffnet ist, so ist
                              									ersichtlich, daſs seine ganze Bewegung stattfindet, während der Auspuff offen ist;
                              									denn sobald dieses Ende geschlossen ist, verhindert die Verdichtung zwischen den
                              									beiden Kolben wirksam jedes weitere Vorgehen des Hilfskolbens. Daraus folgt, daſs,
                              									da der Raum zwischen dem Deckel des Cylinders und der Fläche des Kolbens E die Menge des Gemisches für die nächste Füllung
                              									miſst, die Geschwindigkeit der Bewegung des Hauptkolbens beim Schlieſsen der
                              									Auspufföffnung (die durch die geleistete Arbeit geregelt wird) die Kraft der
                              									nächsten Explosion dadurch regulirt, daſs sie den Hilfskolben ein gröſseres oder
                              									kleineres Stück nach vorn gehen läſst. Wenn darnach die erste Füllung für die
                              									Arbeitsleistung der Maschine zu groſs war, wird der Hauptkolben eine schnellere
                              									Bewegung erhalten und den Auspuff in kürzerer Zeit schlieſsen, d.h. die Bewegung des
                              									Kolbens E begrenzen und dadurch den Betrag der nächsten
                              									Füllung verringern. Wenn andererseits die erste Füllung kaum ausreichend war, die
                              									Arbeit zu leisten, dann wird die Bewegung des Kolbens C
                              									so langsam, daſs der Kolben E um ein gröſseres Stück
                              									nach vorn gehen kann und die nächste Füllung und die entwickelte Kraft gröſser
                              									wird.
                           Um die Regulirwirkung dieses Hilfskolbens beobachten zu können, ist eine Scala auf
                              									einer oder beiden Seiten des Ansatzes h vorgesehen, um
                              									die Spannung der Feder derart zu regeln, daſs die Bewegung des Hebels k auf den Nullpunkt eine Ladung ergibt, die ausreicht,
                              									die Reibung der Maschine zu überwinden, während die Bewegung dieses Hebels nach den
                              									verschiedenen Punkten der Scala die Anzahl Pferdestärken oder einen Bruchtheil
                              									derselben anzeigt, welche die Maschine leistet.
                           Diese Maschine kann durch einen Mann angelassen werden, der den Hebel k an dem Griff 10 faſst
                              									und ihn zurückzieht; hierdurch wird der Kolben E bewegt
                              									und die Füllung begrenzt.
                           Eine dreicylindrige Gasmaschine von E. Fürst in
                              										Nantes, Frankreich (D. R. P. Nr. 49379 vom 19. Februar 1889) ist in Fig. 11 bis
                              										13 Taf. 4
                              									dargestellt.
                           Die drei Kolben wirken auf eine gemeinsame Kurbel nahezu fortwährend ein, so daſs das
                              									Gewicht des Schwungrades verringert und eine leichte, besonders für Fahrzeuge
                              									geeignete Maschine hergestellt werden kann. Bei diesem Gasmotor ist ein Cylinder von
                              									dem anderen abhängig, indem jede Explosion auſser der verwerthbaren Arbeit noch jene
                              									Arbeit liefert, welche zum Bewegen des Kolbens in jenem Cylinder erforderlich ist, wo die nächste
                              									Explosion stattfinden soll. In jedem Cylinder findet bei jeder zweiten Umdrehung der
                              									Kurbelwelle eine Explosion statt. Der rotirende Maschinentheil, welcher die
                              									Steuerung antreibt, dreht sich in entgegengesetztem Sinne wie die Kurbelwelle mit
                              									halb so groſser Geschwindigkeit, so daſs die Aufeinanderfolge der Explosionen sich
                              									in dem der Umlaufsrichtung der Kurbelwelle entgegengesetzten Sinne vollzieht.
                           Wie aus Fig.
                                 										11 ersichtlich, sind die drei Cylinder ABC
                              									des Motors in derselben, auf die Kurbelwelle X
                              									senkrechten Ebene radial angeordnet. Jeder Cylinder enthält einen Kolben P, welcher durch eine Pleuelstange Q mit der gemeinschaftlichen Kurbel M der Welle X verbunden
                              									ist. Die Cylinder ABC sind alle mittels Schrauben oder
                              									Bolzen mit einem Centralstücke verbunden, in welchem die Wellenlager angebracht
                              									sind, und welches nach allen Seiten derartig geschlossen ist, daſs nur die Enden der
                              									Kurbelwelle durch Stopfbüchsen herausstehen. In den im Mittelstück und zwischen den
                              									Kolben der Cylinder ABC eingeschlossenen Hohlraum,
                              									dessen Volumen während des Ganges der Maschine ein nahezu constantes bleibt, läſst
                              									man eine Schmier- und Kühlflüssigkeit eintreten. Wenn ein Umlauf dieser Flüssigkeit
                              									eingeleitet wird, kann gleichzeitig mit dem Schmieren auch ein beständiges Kühlen
                              									der Cylinder erzielt werden. Diese Cylinder ABC treten
                              									nach einander in Thätigkeit und sind in wechselseitiger Abhängigkeit.
                           Jeder Cylinder ist mit einem Einströmungsventil H
                              									Fig. 12 und
                              										13 und
                              									mit einem Ausströmungsventil K versehen. Diese beiden
                              									Ventile sind in einem gemeinschaftlichen Gehäuse mit der Zündvorrichtung angebracht
                              									und alle drei werden von einer Excentertrommel T aus
                              									angetrieben, welche ihre Bewegung von der Kurbelwelle X
                              									empfängt und in entgegengesetztem Sinne wie diese umläuft.
                           Die Bewegungsübertragung auf die Excentertrommel geschieht mittels eines Zahnrades
                              										a b, welches auf die Kurbelwelle X aufgekeilt ist, und zweier Getriebe c c, deren Durchmesser halb so groſs ist, als jener des
                              									Rades a b. Diese Getriebe sind auf ihren Achsen d frei drehbar und übertragen die Bewegung des Rades
                              										a b auf die innere Zahnung q r der Excentertrommel T. In Folge dieser
                              									Anordnung macht die Excentertrommel T eine Umdrehung,
                              									während Rad a b und Welle X
                                 										zwei Umdrehungen machen, und zwar dreht sich die Trommel in dem der
                              									Bewegungsrichtung der Welle entgegengesetzten Sinne.
                           Auf Trommel T sind drei verschiedene Curvenexcenter
                              									angebracht, von welchen das eine die Einströmungsventile H für das bei H1 eintretende explosible Gasgemenge hebt, das andere die mittleren
                              									Stangen, durch welche die Zündvorrichtungen in Thätigkeit versetzt werden, und das
                              									dritte die Ausströmungsventile K, von welchen die
                              									Ausströmungsstutzen K, (Fig. 13) abgehen.
                           Während einer vollen Umdrehung der Trommel T kommt jeder
                              										Daumen gegen den
                              									betreffenden Steuerungstheil aller drei Cylinder ACB in
                              									Thätigkeit, woraus folgt, daſs bei einer Umdrehung der Daumentrommel T in jedem Cylinder eine Explosion erfolgt, und daſs
                              									die Kurbelwelle während der Zeit, in welcher diese drei Explosionen vor sich gehen,
                              									zwei vollständige Umdrehungen macht, und zwar in dem der Bewegungsrichtung der
                              									Daumentrommel T entgegengesetzten Sinne.
                           Nimmt man nun an, die Bewegungsrichtung der Kurbel M sei
                              									durch den Pfeil F angegeben, so wird die Explosion
                              									zuerst im Cylinder A stattgefunden haben, dann im
                              									Cylinder C, weiter im Cylinder B, dann wieder im Cylinder A u.s.f., d.h. die
                              									Explosionen schreiten in der Richtung ACB fort, welche
                              									durch den Pfeil G angedeutet und der Umlaufsrichtung
                              									der Kurbel M entgegengesetzt ist.
                           Wenn im Cylinder A die Explosion stattfindet, so wird
                              									dadurch der Kolben P nach innen geschleudert und gibt
                              									auf diesem Wege bewegende Kraft an die Welle X ab. Da
                              									dann die anderen Kolben nach einander auf die Kurbel M
                              									wirken, wird Kolben P an seinen Ausgangspunkt
                              									zurückgeschoben, was das Austreiben der verbrannten Gase zur Folge hat; das
                              									Ausströmungsventil K des Cylinders wird nämlich gerade
                              									während dieser Zeit gehoben erhalten, dann wird durch die Pleuelstange und Kurbel
                              										M der Kolben P gegen
                              									die Mitte des Motors hingezogen, was das Einsaugen explosiblen Gemenges veranlaſst,
                              									und zwar tritt dieses Gasgemenge durch das während dieser Zeit offen gehaltene
                              									Einströmungsventil H ein. Endlich wird der Kolben durch
                              									die Kurbel, welche sich unter der Einwirkung der in den anderen Cylindern
                              									entwickelten Energie weiter bewegt, wieder in seine Ausgangsstellung geschoben,
                              									wobei er das explosible Gasgemenge verdichtet. Nun findet Zündung statt und dann
                              									wiederholt sich das Spiel.
                           Das Zünden des explosiblen Gemenges geschieht mit Hilfe der dem Platin, Iridium und
                              									einigen anderen verwandten Metallen eigenthümlichen Eigenschaft, daſs sie, zur
                              									Dunkelrothglut erhitzt, die Gase condensiren und deren Verbindung mit dem Sauerstoff
                              									veranlassen, so daſs dann das Platin weiſsglühend wird. Eine Vorrichtung zur
                              									Durchführung dieser Zündweise ist in Fig. 12 dargestellt. Ein
                              									zusammengerolltes dünnes Platinrohr reicht mit beiden Enden durch den geschlossenen
                              									Boden des Rohres b2, wobei ein Ende des Platinrohres an eine Röhre f gelöthet ist. Das Gasgemenge (atmosphärische Luft und
                              									mehr oder minder carburirter Wasserstoff), welches das Platin im Glühen zu erhalten
                              									hat, tritt durch Rohr f ein und durchströmt das
                              									Platinrohr seiner ganzen Länge nach. Wenn der Zünddaumen den mittleren Stift hebt
                              									und das Ventil h von seinem Sitze abhebt, wird das in
                              										m befindliche explosible Gemenge vermöge seines
                              									Contactes mit dem Platin durch die Oeffnungen des Ventils h hierdurch entzündet.
                           Man könnte die Zündung auch mittels eines elektrischen Funkens bewirken, welcher
                              									durch das Unterbrechen der Leitung eines inducirten Stromes hervorgerufen wird. In
                              									diesem Falle trägt der Stift einen gezahnten Kopf a3
                              									b3, Fig. 13, welcher das
                              									Polende eines durch die ganze Masse der Maschine gebildeten Leitung darstellt,
                              									während der andere Pol durch den festen und von der Schraubenfeder vollständig
                              									isolirten Stift d1
                              									gebildet wird. Wenn der Zünddaumen unter dem Zündstift durchgeht, hebt er ihn und
                              									veranlaſst gleichzeitig dessen Drehung um seine Achse um einen gewissen Winkel. Die
                              									Zähne des Kopfes a3
                              									b3 treten dabei nach
                              									einander mit dem Stift d1 in und auſser Contact, was die Entstehung des Unterbrechungsfunkens zur
                              									Folge hat. Zündstift und die Spindeln der Ventile H K
                              									endigen unten in Köpfe p q1 von möglichst groſsem Durchmesser. Jeder von den Curvenexcentern, welche
                              									diese Spindeln verstellen, ist an einer Stelle eingebuchtet, so daſs an dieser
                              									Stelle das volle Gewicht der Ventile und der volle Federdruck auf dem Ventilsitz
                              									ruht. An dieser Stelle sind auch Knaggen angebracht, welche auf den Umfang der Köpfe
                              										p q1 wirken. Durch
                              									die Einwirkung der Knaggen wird eine kleine Drehung des Ventils um seine Achse
                              									veranlaſst, so daſs dasselbe in seinen Sitz eingeschliffen und dadurch vollständig
                              									dicht gemacht wird. Diese Vorrichtung ist sowohl beim Zündstift als auch bei den
                              									Ventilspindeln H und K
                              									vorhanden. Durch ihre Anbringung beim Zündstift wird auſserdem die elektrische
                              									Zündung ermöglicht, indem sie den Umlauf des Kopfes a3
                              									b3 veranlaſst, welcher
                              									das Ueberspringen der elektrischen Funken bewirkt.
                           Der Daumen der Trommel, welcher die Einströmungsventile in Thätigkeit versetzt, kann
                              									auch zur Regulirung der Umlaufsgeschwindigkeit der Maschine durch Aenderung der
                              									Mengen, welche zugeführt werden, verwendet werden. Zu diesem Zwecke genügt es,
                              									diesem Daumen dreieckige Form zu geben und ihn so anzuordnen, daſs er durch einen
                              									Centrifugalregulator in der Richtung der Trommelachse verstellt werden kann.
                           Um das Ingangsetzen des Motors zu erleichtern, läſst man während der ersten Touren
                              									der Maschine das explosible Gemenge in den Arbeitscylindern nicht verdichten. Zu
                              									diesem Zwecke kann auf der Daumentrommel noch ein anderer beweglicher Daumen
                              									angebracht sein, welcher durch eine geeignete Bewegungsübertragung so verstellt
                              									wird, daſs er das Ausströmungsventil K während des
                              									Verdichtungsspiels hebt, oder es kann jeder Cylinder noch ein Ventil besitzen,
                              									dessen Gehäuse mittels eines nach Bedarf zu öffnenden und zu schlieſsenden Hahnes
                              									mit dem Cylinder communicirt. Dieses vierte Ventil wird dann während des
                              									Verdichtungsspiels durch einen der Daumen auf der Trommel gehoben.
                           Bei der rotirenden Gasmaschine von F. Gordenons in
                              										Vicenza (D. R. P. Nr. 48640 vom 18.
                                 										Januar 1889) sind mehrere Arbeitscylinder mit der Mittellinie tangential
                              									am Umfange des Schwungrades angeordnet und rotiren mit demselben, indem sie
                              									letzteres dadurch ständig andrehen, daſs ihr Arbeitskolben mit seiner Stange sich im
                              									Augenblick der Zündung an einem festen Stützpunkte des Maschinengestells fängt.
                           Die in Fig. 14
                              									und 15 Taf. 7
                              									dargestellte rotirende Gasmaschine von H. Vieweger in
                              										Mittweida (D.
                                 										R. P. Nr. 45296 vom 10. Januar 1888) wird im Wesentlichen aus einem
                              									System kreisender Treibcylinder gebildet, die wechselweise zur Kraftwirkung
                              									gelangen. Diese kreisenden Cylinder (in der Zeichnung vier an der Zahl, es können
                              									jedoch auch mehr angeordnet werden) stehen zu zweien einander gegenüber und diese
                              									arbeiten je auf einer Kröpfung der Welle E. Die
                              									Cylinder sind an einem, ebenfalls mit diesem kreisenden, Stück fest verbunden, welch
                              									letzteres in dem Gestell gelagert ist. Das Cylindersystem dreht sich um die
                              									Mittellinie O, während die Kurbelwelle in der Linie E ihre Drehachse hat. In Folge dieser eigenartigen
                              									Vorbewegung der Drehpunkte von Kurbelwelle und Cylindersystem wird erreicht, daſs
                              									trotz geringen Kurbelhubes ein langer Kolbenschub erreicht wird, während die
                              									Kurbelwelle bei einem Umlauf des Cylindersystems eine doppelte Drehung vollbringt.
                              									Durch diese Einrichtung wird erzielt, daſs je zwei gegenüberstehende Cylinder in
                              									besondere Wechselwirkung gebracht werden können, so zwar, daſs jedesmal der eine
                              									Cylinder die Arbeit des Ansaugens und Zusammendrückens von dem im anderen Cylinder
                              									zur Entzündung zu bringenden Gemische bewirkt.
                           Die Cylinder A A und B B,
                              									von welchen die Vorderseiten (von der Kurbel gerechnet) als Pumpen, die Hinterseiten
                              									als Arbeitscylinder dienen, sind mit dem ringförmigen Theil C aus einem Stück gegossen. Der`ringförmige Theil C ist drehbar in dem Gestell D gelagert,
                              									derart, daſs sich die Cylinder um die Linie O-O drehen
                              									können. Excentrisch hierzu liegt in dem Gestell D die
                              									zweimal gekröpfte Welle E, deren Kurbel um 180°
                              									versetzt ist. Wenn die Kolbenstangen sich geradlinig hin und her bewegen, drehen
                              									sich die Cylinder um die Linie O-O und die gekröpfte
                              									Welle dreht sich mit doppelter Geschwindigkeit um ihre Mittellinie. Das Hin- und
                              									Hergehen der Kolben wird durch die Expansion eines im Raume S entzündeten Gasgemisches bewirkt.
                           Das explosible Gemisch wird durch Zuführung von Luft und Gas durch Hähne F (Fig. 14) in dem
                              									ringförmigen Kanal G erzeugt und gelangt von hier durch
                              									das gesteuerte Ventil H in den vorderen, als Pumpe
                              									dienen den Cylinderraum. Beim Rückgange des Kolbens wird das angesaugte Gemisch
                              									zunächst zusammengedrückt und dann durch die Kanäle r
                              									und das gesteuerte Ventil J in den hinteren schädlichen
                              									Raum des gegenüberliegenden Cylinders gepreſst, wo es durch einen elektrischen
                              									Funken entzündet wird (Fig. 15). Nachdem das
                              									entzündete Gas den Kolben vorwärts gedrängt hat, [öffnet sich beim Rückgange des
                              									Kolbens das gesteuerte Ventil N, durch welches die
                              									Verbrennungsrückstände zum Theil entweichen. Der Schluſs des Ventils erfolgt vor
                              									vollendetem Hube. Die Steuerung der Ventile H J und N geschieht durch ringförmig gestaltete, am Gestell D befestigte Gleitstücke K
                                 										L und L1,
                              									durch welche die Hebel M im geeigneten Moment
                              									herabgedrück0 werden und diese hier durch die durch Federn geschlossenen Ventile
                              									öffnen.
                           Durch e wird den Cylindern Oel zugeführt. Die Kühlrippen
                              									dienen in Verbindung mit der durch die Rotation erzeugten Luftströmung dazu, die
                              									Temperatur der Cylinderwandungen herabzumindern.
                           Zwei Hähne F für jedes Cylinderpaar, welche auf dem
                              									Gestell D sitzen, münden in den ringförmigen Kanal G, welcher seinerseits durch die Ventile H in Verbindung mit den vorderen Seiten der Cylinder
                              									steht. Die Vorderseite eines jeden Cylinders ist durch einen Kanal r und das Ventil J mit der
                              									Hinterseite des gegenüberliegenden Cylinders verbunden. Das Spiel ist nun folgendes:
                              									Der Einfachheit halber mögen die Cylinder vorläufig als ruhend angenommen werden.
                              									Befindet sich der Cylinder A rechts in der äuſseren
                              									Todtpunktlage, so ist der gegenüberliegende Cylinder in der inneren Todtpunktlage.
                              									Der schädliche Raum S des Cylinders A rechts ist angefüllt mit explosiblem Gemisch und
                              									Verbrennungsrückständen in comprimirtem Zustande. Vor dem Kolben befindet sich das
                              									eben angesaugte explosible Gemisch und im gegenüberliegenden Cylinder hinter dem
                              									Kolben Verbrennungsrückstände; das comprimirte explosible Gemisch im Raum S wird durch einen elektrischen Funken entzündet und
                              									beide Kolben bewegen sich hierdurch von oben rechts nach links. Hierdurch wird das
                              									vor dem Kolben befindliche Gemisch comprimirt, hingegen die Verbrennungsrückstände
                              									im gegenüberliegenden Cylinder durch das Ventil N in
                              									die Luft entweichen. Im vorderen Raum dieses Cylinders werden durch die beiden Hähne
                              										F, den ringförmigen Raum G und das geöffnete Ventil H Luft und Gas
                              									angesaugt. Haben die beiden Kolben etwa ¾ ihres Hubes zurückgelegt, so öffnet sich
                              									das Ventil J, während sich das Ventil N desselben Cylinders schlieſst. Es wird also das im
                              									vorderen Theil des Cylinder rechts befindliche, bereits comprimirte Gemisch während
                              									des letzteren Hubviertels in den schädlichen Raum des links liegenden Cylinders
                              									gepreſst, wo es sich mit den Verbrennungsrückständen mischt.
                           Das Saugventil H wird etwas vor vollendetem Hube
                              									geschlossen. Damit die in dem Kanal r befindlichen
                              									comprimirten Gase nicht durch das Ventil H und die
                              									Hähne F abblasen, wird das Ventil erst geöffnet, wenn
                              									die Spannung im Kanal r unter die atmosphärische
                              									Spannung gesunken ist. Die Cylinder sind aber nicht, wie vorausgesetzt war, stehen
                              									geblieben, sondern haben sich um 180° gedreht, so daſs sie ihre Stellung gerade
                              									vertauscht haben. Es befindet sich also wiederum der Cylinder rechts in demselben
                              									Zustande wie vorhin, überhaupt befindet sich ein beliebiger Cylinder an derselben
                              									Stelle des Raumes genau in derselben Phase wie seine Vorgänger. Das rechtzeitige
                              									Oeffnen der Ventile, geschlossen gehalten werden sie durch Federn, geschieht durch
                              									Herabdrücken der Hebel
                              										M an der Stelle, wo die Röllchen sich befinden.
                              									Besorgt wird dieses Herabdrücken durch unrunde Ringe von rechteckigem Querschnitt
                              										K und L L1, welche fest mit dem Gestell verbunden sind.
                           Die Zuführung des Inductionsstromes geschieht durch die Klemmen k, welche auf dem Gestell D, jedoch von diesem durch das Brettchen b
                              									isolirt, befestigt sind. Zwei Federn f, in Verbindung
                              									mit diesen Klemmen, schleifen auf den metallischen Belegungen m und n, welche mit den
                              									Cylindern, aber getrennt durch den isolirten Ring i,
                              									fest verbunden sind. Die Belegung m, welche einen
                              									geschlossenen Ring bildet, ist durch vier Leitungsdrähte mit je einem Zündstift z verbunden. Die Belegung n besteht aus vier einzelnen Segmenten, von denen ein jedes durch einen
                              									Leitungsdraht mit dem anderen Zündstift z verbunden
                              									ist.
                           Eine Abänderung der beschriebenen Construction besteht darin, daſs an Stelle der im
                              									Cylinderende befindlichen schädlichen Räume besondere Entzündungskammern angebracht
                              									sind, in denen sich zwangläufig bewegte Ventile befinden. Eins derselben dient zur
                              									Abführung der Verbrennungsgase, während ein anderes erforderlich ist, um die
                              									erhitzten gepreſsten Verbrennungsproducte auf die Treibfläche des Kolbens zu leiten.
                              									Die Ventile werden durch Hebel bewegt, welche von einem am Gehäuse befindlichen
                              									Treibstücke beeinfluſst werden.
                           An die bekannte Parsons'sche Dampfturbine schlieſst die
                              									Maschine von Desgoffe und Giorgio in
                              										Odessa an (D. R. P. Nr. 43452 vom 3.
                                 										August 1887), welche in Fig. 16 dargestellt ist.
                              									Dieser Motor besteht aus concentrisch in einander gesteckten und paarweis
                              									angeordneten Schraubengängen, deren Gewinde, ohne sich wechselseitig zu berühren,
                              									scheeren und dadurch eine eigenthümliche mechanische Einrichtung schaffen, deren
                              									Schraubenflächen als Receptoren die motorischen Kräfte aufnehmen und bei ihrer
                              									Drehung um die gemeinsame Schraubenachse, oder schon bei der Rotation einer
                              									einzelnen Schraube, sie in mechanische Arbeit umsetzen. Die Anordnung von sich
                              									scheerenden, links und rechts gewundenen Gängen hat zur Folge, daſs ein parallel zur
                              									Achse wirkender Druck eine Rotationsbewegung erzeugt, deren Richtung winkelrecht
                              									gegen die ursprüngliche Druckrichtung ist.
                           In Fig. 17
                              									mögen die Dreiecke a b c und d
                                 										b c die abgewickelten Flächen eines Schraubenpaares darstellen, deren
                              									Hypothenusen a c und d c
                              									ihren Gewinden, deren gemeinschaftliche Kathete b c der
                              									Steigung und deren Grundlinien a b und b d dem abgewickelten cylindrischen Schraubenumfange
                              									entsprechen. Ist die Richtung einer Kraft P winkelrecht
                              									gegen die Grundlinien a d gegeben, so zerlegt sich
                              									dieser Druck zunächst in seine Componenten längs der schiefen Ebene c a und c d und in die
                              									Komponenten c e und c k
                              									normal zu den Schraubenflächen; aus beiden letzteren bildet sich wiederum eine
                              									Resultante c b in der Richtung der Achse und die
                              									Componenten c l und c m
                              									normal zur Achse.
                           Denkt man sich nun die beiden Dreiecke verschiebbar bezieh. die beiden Schrauben drehbar, so
                              									wird der Angriffspunkt der Kraft in der Richtung c b
                              									fortschreiten, während gleichzeitig ein jedes der beiden Dreiecke um die Länge
                              									seiner Grundlinie a b bezieh. b
                                 										d nach auſsen verschoben wird, so daſs die Hypothenusen a c und c d nach
                              									Beendigung dieser Verschiebung sich in den Lagen b f
                              									und b g befinden werden, d.h. während der Angriffspunkt
                              									der Kraft die Höhe einer Steigung der Schraubengänge durchläuft, macht jede der
                              									beiden beweglichen Schrauben eine Umdrehung um ihre gemeinschaftliche Achse.
                           Wenn dagegen die Mantelschraube feststeht, so wird die allein bewegliche innere
                              									Schraube eine Umdrehung zurücklegen, während der Angriffspunkt der Kraft um den Weg
                              										cb/2 fortschreitet,
                              									bezieh. zwei Umdrehungen machen, während dieser Punkt c
                              									um die Höhe einer Steigung vorrückt.
                           Die Wirkungsweise der Kraft P auf die beiden
                              									convergirenden Schraubenflächen kann mit der Wirkungsweise eines Keiles h c i auf die Flächen c h
                              									und c i verglichen werden, woraus hervorgeht, daſs der
                              									Druck auf die Schraubenflächen, in der Richtung ihrer Verschiebung gemessen, um so
                              									gröſser wird, je spitzer der Keil oder je steiler der Neigungswinkel der Gänge wird,
                              									während gleichzeitig das Maſs der Verschiebung rechtwinklig zur Achse abnimmt.
                           Die Einrichtung ermöglicht, Druck und Umdrehungsgeschwindigkeit nach Maſsgabe des
                              									Neigungswinkels der Gänge zu variiren und den letzteren in solcher Weise zu
                              									bestimmen, daſs entweder ein Maximum der mechanischen Nutzarbeit erreicht werde,
                              									oder daſs hinsichtlich der Umdrehungszahl die Anforderungen eines bestimmten Falles
                              									der Anwendung erfüllt werden. Erfahrungsmäſsig ist die Neigung der Gänge 17° 40' zur
                              									Normalebene der Achse hinsichtlich des sparsamen Verbrauches der motorischen
                              									Substanz am geeignetsten. Durch den in der Richtung der Schraubenachse wirkenden
                              									Druck P wird eine Reibung am Spurzapfen hervorgerufen.
                              									Diese und die Reibung in den Stopfbüchsen sind die einzigen Reibungen mechanischer
                              									Theile in diesem Motor. Die erstere wird jedoch durch die nachfolgende erläuterte
                              									Anordnung, welche ein Gleichgewicht zwischen den Achsendrücken herbeiführt,
                              									aufgehoben.
                           Eine Spindelschraube a, Fig. 16, welche auf ihrer
                              									halben Länge rechtsgängig, auf der anderen Hälfte ihrer Länge linksgängig ist, wird
                              									von einem mit dem Zuführungsrohr b und den Abzugsrohren
                              										c c versehenen Mantel d umgeben, welcher die scheerenden Gewinde an der inneren Mantelfläche
                              									enthält. Diese Gänge sind sowohl unter sich als denjenigen der Schraubenspindel
                              									entgegengesetzt gewunden. Gemeinsam ist allen jedoch die Einrichtung, daſs die
                              									Ganglücken von der Stelle des Eintritts bei b nach den
                              									Seiten der Austritte c c sich vertiefen, um die
                              									Expansion, welche nach der Theilung in zwei Strahlen während seines Verlaufes nach
                              									beiden Seiten des Scheerengewindemotors sich vollzieht, vollkommen auszunutzen. Die
                              									Schraubenspindel tritt, durch Stopfbüchsen gedichtet, aus dem Mantel heraus und wird
                              									durch die Kupplung e mit der Arbeitswelle f gekuppelt.
                           Eine Abänderung dieser Maschine ist von C. W. Thiele in
                              										Odessa (* D.
                                 										R. P. Nr. 45637 vom 10. Juni 1888) angegeben. Die Maschine besitzt eine
                              									drehbare, im festen Gehäuse mit Muttergewinde gelagerte Schraube von
                              									entgegengesetzter Gewinderichtung. Zur Steigerung ihres Nutzeffectes sind
                              									Scheidewände angeordnet, welche, von dem Gehäuse und dem Schraubenkern ausgehend,
                              									bis zur cylindrischen Berührungsfläche reichen und so Kammern bilden, welche die
                              									gleich hohen Schraubengänge streckenweise und wechselweise schlieſsen und
                              									öffnen.
                           Eine Kolbenschmierung für stehende Gasmaschinen bringt B. Lutzki
                              									in Harburg (* D.
                                 										R. P. Nr. 48641 vom 20. Januar 1889) in Vorschlag. Fig. 18 zeigt die
                              									bezügliche Einrichtung. Von einem Oeltropfapparat gelangt das Oel durch das Röhrchen
                              										l in den Ringkanal m,
                              									von hier durch zwei Oeffnungen in eine wagerechte Nuth, dann, um den Kolben ringsum
                              									zu schmieren, in eine spiralförmig gewundene Schmiernuth o3. Hier nimmt der Arbeitskolben das Oel
                              									auf und vertheilt es beim Aufwärtsgang gleichmäſsig über die Cylinderwandungen. Den
                              									Oelabschluſs vermitteln mit Hilfe der wagerechten Nuth o1 die feinen, in einer Kegelfläche o4 centrisch
                              									eingefeilten Riefen o5,
                              									welche es in den sich eng an den Cylinderkolben legenden Oelfänger f führen. Die Oeffnung o2 dient zum Ablassen des Oeles aus dem
                              									Fänger.
                           Fig. 19
                              									erläutert eine Einrichtung von P. Niel in Paris (* D. R. P. Nr.
                                 										50834 vom 26. Mai 1889) um die Wärme der gasförmigen
                              									Verbrennungsrückstände, die sonst unmittelbar nach der Explosion abgeblasen werden,
                              									dadurch auszunutzen, daſs dieselben in einem Luftverdichtungscylinder mit der für
                              									die Ladung erforderlichen Luft vermischt und zur Wirkung gebracht werden. Diese
                              									Luftpumpe kann in der Achse des Arbeitscylinders oder parallel zu diesem Cylinder
                              									angeordnet werden und steht mit dem Arbeitscylinder durch eine besondere
                              									Ventilsteuerung in Verbindung. Die Luftpumpe erhält zweckmäſsig ein gröſseres
                              									Volumen wie der Arbeitscylinder, und zwar etwa das Doppelte desselben.
                           Der Zeichnung ist als Beispiel ein Viertaktmotor mit Arbeitscylinder 1, Kolben 2, Kurbel und
                              									Schubstange zu Grunde gelegt. Die Gas- und Luftzuführung erfolgt durch den Kanal 5 und wird mittels der umlaufenden Welle 6 geregelt. Der Austritt der Verbrennungsrückstände
                              									erfolgt durch den Kanal 7 mit Ventil 14 in einen Vertheilungskasten, welcher mit dem
                              									Luftcylinder 8 in Verbindung steht. Der Kolben 9 ist durch die Schubstange 10 mit einer Kurbel 11 verbunden, die auf der
                              									Antriebswelle des Motors befestigt ist. Die Kurbeln sind entweder einander gegenüber
                              									oder unter einem gewissen Winkel zu einander angeordnet. Zwischen dem Cylinderboden
                              									und dem Kolben 9 befindet sich der Verdichtungsraum 12; in dem Boden des Luftcylinders ist ein Saugventil
                              										13 angeordnet. Das in dem Vertheilungskasten
                              									befindliche Ventil 14 wird durch die Daumenscheibe 15 und das Ventil 16 durch
                              									die Daumenscheibe 17 in der auf der Zeichnung
                              									ersichtlichen Weise durch Hebel gesteuert. Die Verbrennungsrückstände werden mit der
                              									durch das Ventil 13 angesaugten Luft vermischt, darauf
                              									durch den Luftcylinderkolben zusammengepreſst und entweichen zum Theil durch das
                              									Ventil 16 und den in dessen Verlängerung befindlichen,
                              									unter ihm angeordneten Kanal 18. Beim Rückgange des
                              									Arbeitskolbens 2 wird die vorher angesaugte
                              									Explosionsladung verdichtet; gleichzeitig saugt der Luftcylinderkolben 9 frische Luft durch das Ventil 13 in den Cylinder 8. Sobald der Kolben 2 in Folge der Explosion wieder vorgeht, bewegt sich
                              									der Kolben 9 wieder zurück, und es wird bis zum halben
                              									Kolbenhub durch das gleichzeitig bethätigte Ventil 16
                              									ein Luftvolumen wieder ausgeschieden, welches dem in dem Arbeitscylinder angesaugten
                              									Volumen des Explosionsgemisches entspricht; hierauf schlieſst sich das Ventil 16 und der Kolben 9
                              									comprimirt das übrigbleibende Luftvolumen. Bei dem dritten Kolbenhub, wenn der
                              									Kolben 2 zurückgeht, um die Verbrennungsrückstände aus
                              									dem Cylinder auszutreiben und der Kolben 9 sich wieder
                              									nach auswärts bewegt, öffnet sich das Ventil 14 und es
                              									bildet sich ein Gemisch von Verbrennungsrückständen und verdichteter Luft in dem
                              									Cylinder 8. Erwärmt durch diese Vermischung, leistet
                              									diese dann auf den Kolben 9 eine gröſsere Arbeit als
                              									diejenige, welche zu ihrer Verdichtung erforderlich war, und hieraus entspringt der
                              									Vortheil einer mechanischen Hilfsarbeit. Beim vierten und letzten Kolbenhub des
                              									Viertaktmotors, wenn der Kolben 2 sich wieder nach
                              									auswärts bewegt, wobei seine Explosionsladung ansaugt, und wenn der Kolben 9 wieder zurückgeht, wobei er das aus den
                              									Verbrennungsrückständen und der Luft bestehende Gemisch vor sich hertreibt, hat sich
                              									das Ventil 14 geschlossen und das Ventil 16 geöffnet, worauf das Gemisch endgültig durch den
                              									Kanal 18 entweicht.
                           Einen gleichen Vorgang könnte man auch in einem zweiten Cylinder eintreten lassen.
                              									Man könnte auch die Luft durch das Ventil 13 ansaugen
                              									und theilweise wieder verdrängen oder nur während eines halben Kolbenhubes ansaugen
                              									lassen, in welchem Falle das Ventil von der Welle 6 zu
                              									steuern wäre. Oder es könnte auch dieses Ventil 13
                              									fortgelassen und die Luft durch das Ventil 16
                              									angesaugt, dann zum Theil wieder verdrängt und der übrigbleibende Theil verdichtet
                              									werden. Werden die Cylinder hinter einander angeordnet, so sind die Kanäle
                              									entsprechend abzuändern.
                           Ein Schalldämpfer für die Auspuffgase wird von O. Blessing in
                              										Reudnitz-Leipzig (* D. R. P. Nr. 47256 vom 8. Juli 1888) angegeben. Derselbe
                              									besteht gemäſs Fig.
                                 										20 aus einer Rohrleitung x2x3 für Auspuffgase mit einem oder mehreren Behältern
                              										v1, sowie mit einem
                              									oder mehreren Ventilen
                              										z2 und einer oder
                              									mehreren Federn a, je auf einem Behälter v1 oder auf einem Rohr
                              										x2 der Leitung,
                              									welche mit einem Ende auf einem Behälter v1 bezieh. Rohr x2 und mit dem anderen Ende an einem Deckel d, dicht auf demselben aufliegend, befestigt sind,
                              									wobei der von jeder Feder a eingeschlossene Raum in
                              									Verbindung mit dem Inneren der Rohrleitung steht. In der Rohrleitung x2 befinden sich
                              									Verengungen durch Einschalten von kurzen Rohrstutzen x3 mit geringerer Durchgangsöffnung als
                              									die der übrigen Rohre x2, welche aber auch fortgelassen werden sollen. Die Auspuffgase des Motors
                              									werden in der Richtung der auf der Zeichnung angedeuteten Pfeile durch die Rohre x2x3 und die Behälter v1 geleitet.
                           Die Ventile z2, welche an einem Deckel d
                              									angebracht sind, haben den Zweck, daſs, wenn bei mehreren auf einander folgenden
                              									Kolbenhüben die Explosion ausbleibt, wobei der Kolben mit den Auspuffgasen spielt,
                              									wie das der Fall ist, wenn wenig Kraft vom Motor gefordert wird, sobald der Kolben
                              									saugend wirkt, nicht die Auspuffgase aus der langen Leitung x2x3 zurückgezogen werden müssen und eventuell das
                              									gewöhnlich durch Federdruck geschlossen gehaltene Mischventil aufgezogen wird.
                           Beim Auspuff der Gase vom Motor wirken dieselben zunächst auf die innere Wandung der
                              									Leitung, schlieſsen die Ventile z2 und heben die Deckel d von den Behältern v1 etwas hoch, wodurch die Windungen der Federn a aus einander gezogen werden, so daſs die Auspuffgase
                              									theils durch die zwischen den Windungen der Federn a
                              									entstehenden Räume und theils durch die Rohrleitung x2x3 entweichen.
                           Nach dem Auspuff der Gase ziehen sich stets die Windungen der Federn a wieder von selbst dicht auf einander, und es tritt
                              									durch das Ventil z2
                              									Auſsenluft hinter den saugend wirkenden Kolben des Motors.
                           In Folge der abwechselnden Erweiterung und Verengung dieser Leitung, sowie in der
                              									Hauptsache dadurch, daſs beim Auspuff die Gase durch die Oeffnung zwischen den
                              									Windungen der Federn a vertheilt in das Freie gelangen,
                              									wird das Geräusch gedämpft.
                           Die gemeinschaftliche Verwendung von Gasexplosionen und Wasserdampf in derselben
                              									Maschine wird neuerdings wieder mehr gepflegt. A. B. Drautz in
                              										Stuttgart (* D. R. P. Nr. 50771 vom 13. Juni 1889) läſst beide Kraftmittel in
                              									demselben Cylinder auf mehrere Arbeitskolben wirken (Fig. 21).
                           Die Maschine besitzt zwei verschieden groſse steuernde Arbeitskolben, die in
                              									entsprechenden Cylindern, welche mittels zweier Vertheilungskanäle verbunden sind,
                              									arbeiten. Die zwischen den beiden Kolben liegenden Cylinderräume, sowie der eine
                              									kleinere Kanal dienen zum Ansaugen, Verdichten und Entzünden des Explosivgemenges,
                              									während der vor dem kleineren Kolben liegende Cylindertheil, sowie der dazugehörige
                              									hohl geformte Cylinderdeckel als Explosionsraum verwendet wird, welcher durch eine
                              									selbsthätig wirkende Wassereinspritzung abgekühlt und zur Erzeugung von Dampf von
                              									hoher Spannung verwendet wird. Der erzeugte Dampf sammt dem explodirten Gemenge wird
                              									gegen Ende des einen Kolbenlaufes mittels des gröſseren Vertheilungskanals der
                              									rechtsseitigen Hälfte des gröſseren Cylinders zugeführt und expandirt daselbst bei
                              									entgegengesetztem Kolbenlauf weiter, um gegen Schluſs des letzteren mit geringer
                              									Spannung zu entweichen, d.h. ins Freie auszuströmen oder eventuell zu weiterer
                              									Ausnutzung einem Condensator zugeführt zu werden.
                           Denkt man sich die beiden Kolben A und A1 in der bezeichneten
                              									Lage und in der angegebenen Pfeilrichtung fortschreitend, so wird zunächst die
                              									rechtsseitige Kanalmündung von h1 durch Kolben A1 abgeschlossen und das zwischen dem Cylinderdeckel
                              										C und dem Kolben A1 befindliche Explosivgemenge durch den mittels
                              									Gasflamme erhitzten Zündstift t entzündet. Letzteres
                              									wird dadurch bewirkt, daſs in einer bestimmten Lage der Kolben der Zündstift t, der an einem Stängchen k1 mit Rolle r befestigt ist, welches in dem Zündcylinder E beweglich gelagert ist und durch eine Schraubenfeder p1 in einer bestimmten
                              									Lage auſserhalb des Zündkanals o festgehalten wird,
                              									mittels von einer Excenterstange S auf einen
                              									Winkelhebel k3
                              									ausgeübten Zuges der Röllchen r1 sammt Stängchen k1 und Zündstift t in
                              									den Zündkanal o und Kanal h1 einstöſst und das Gemenge entzündet.
                              									Die durch die Explosion erzeugten Gase von hoher Spannung schleudern den
                              									Differentialkolben D d nach links und pressen das
                              									zwischen den beiden Ventilen i1 und i2 befindliche Wasser durch die geöffnete
                              									Ventilmündung von i1
                              									und durch die kleinen Oeffnungen des Vertheilers l in
                              									den Explosionsraum b. Die heiſsen Gase bewirken eine
                              									sofortige Verdampfung des eingespritzten Wassers und eine starke Abkühlung der
                              									Verbrennungsgase und der Explosionsraumwandungen, wodurch eine Abkühlung derselben
                              									auſserhalb unnöthig wird. Das Gemisch von Verbrennungsgasen und Dampf treibt nun
                              									beide Kolben so lange in der Pfeilrichtung, bis die linksseitige Kanalmündung von
                              										h durch den Kolben A1 freigegeben ist und das
                              									Gas-Dampfgemisch durch den Kanal h in den
                              									rechtsseitigen Cylinderraum von B eintritt und
                              									Druckausgleich in Beziehung auf die beiden Kolben A und
                              										A1 stattfindet. In
                              									Folge der Flächendifferenz der letzteren werden die Kolben nunmehr nach links
                              									getrieben und das Gas-Dampfgemenge expandirt auf der rechtsseitigen Kolbenhälfte von
                              										A so lange weiter, bis der Auslaſskanal J vom Kolben A freigegeben
                              									wird und derselbe ins Freie entweicht oder eventuell in einen Condensator ausströmt,
                              									während auf der linksseitigen Kolbenseite von A1 Compression stattfindet bezieh. frisches
                              									Gasgemenge eingepreſst wird.
                           Während somit links und rechts der beiden Kolben A1 und A die arbeitenden
                              									Gase bezieh. Dämpfe wirken, wird zwischen beiden Kolben bei der Bewegung derselben
                              									von links nach rechts zuerst die rechtsseitige Kanalmündung von h1 durch Kolben A1 abgeschlossen und in der Weiterbewegung der Kolben
                              									in den Cylindertheilen zwischen den Kolben ein Vacuum erzeugt, das Speiseventil v geöffnet und Gas und Luft angesaugt. Beim
                              									Kolbenwechsel wird das Ventil v geschlossen, das
                              									Gasluftgemenge verdichtet und endlich durch den Kanal h1 in den Verbrennungsraum B1
                              									C eingepreſst und nach wiederum stattgehabtem
                              									Kolbenwechsel bei entsprechender Lage der Kolben und vorherigem Abschluſs der
                              									rechtsseitigen Kanalmündung von h1 durch das Excenter der Zündstift t wieder in den Kanal h1 eingestoſsen und das Gemenge entzündet, worauf die
                              									eben beschriebenen Wirkungen von neuem auftreten. Zur Regulirung des Motors dient
                              									das Speiseventil des Gasgemenges v selbst, welches,
                              									wenn überschüssige Kraft vorhanden, vom Hebel d, der
                              									durch eine Stange r mit dem Regulator in Verbindung
                              									steht, entweder theilweise oder vollkommen zugehalten wird, wodurch nur geringe oder
                              									gar keine Ansaugung von explosiblem Gemenge stattfinden kann, und dementsprechend
                              									nur eine geringe oder gar keine Explosion, d.h. eine geringe oder gar keine
                              									Kraftentwickelung stattfindet. Der belastete Hebel d1 dient dazu, die Reibungswiderstände des
                              									Ventilstängchens s im Deckel m und in der Stopfbüchse m1 des Ansaugetopfes G,
                              									sowie des Gewichtes des Ventils v genügend
                              									auszubalanciren. Der lose eingelegte Conus y hat nur
                              									den Zweck, den Ansaugeraum möglichst zu verringern.
                           Damit eine Einspritzung von Wasser nur bei einer jedesmaligen Explosion stattfindet,
                              									ist in dem hohlen linksseitigen Cylinderdeckel C von
                              									Cylinder B1 ein hohler
                              									Differentialkolben D d derart beweglich gelagert, daſs
                              									derselbe mittels einer Schraubenfeder f in einer
                              									bestimmten normalen Lage gehalten wird. In dem Hohlkolben D
                                 										d ist das Druckventil i1 während das Saugventil i2 in einem an den Deckel angegossenen
                              									senkrechten Saugstutzen, der mit dem Saugrohr n
                              									verbunden ist, liegt. Der Lufthahn e dient zur
                              									Regulirung des Weges des Kolbens D d bei einer
                              									stattfindenden Explosion und damit der Menge des eingespritzten Wassers. Wird
                              									nämlich der Kolben D zurückgeschleudert, so muſs
                              									derselbe den Widerstand der Feder f überwinden und
                              									auſserdem die zwischen dem Kolben D und seinem Cylinder
                              									befindliche Luft comprimiren. Diese Comprimirung kann nun mittels des Hahnes e regulirt werden. l ist
                              									ein Wasservertheiler, der am gröſseren Kolben D
                              									festgemacht ist. l1 ist
                              									ein am Cylinderdeckel C festgemachter Ring, gegen den
                              									der Kolben D durch die Spiralfeder f gepreſst wird. Beim Zurückschleudern der Kolben D d wird durch Ventil i1 Wasser in den Explosionsraum gespritzt und beim
                              									Zurückdrängen beider Kolben D d mittels der Feder f Wasser nachgesaugt in den Raum c2 aus dem Saugraum c3. (Vgl. Nebenfigur zu
                              										Fig.
                                 									21.)
                           Zum Betriebe von Straſsenbahnwagen benutzt E. Capitaine in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Nr. 48302 vom 12. Juli 1888) vier zu je zwei gekuppelte Gasmaschinen. An den Enden
                              									dieses Wagens sind unter den Sitzbänken vier Motoren durch Wände und Sitzbrett
                              									allseitig dicht eingeschlossen angebracht. Das Sitzbrett, welches an dieser Stelle
                              									etwas erhöht ist, läſst sich mit der Wand drehen bezieh. heben, so daſs der einzelne
                              									Motor vom Wageninneren aus leicht zugänglich ist. Die Wellen der beiden vorderen
                              									Motoren einerseits und der beiden hinteren andererseits sind mit einander verbunden
                              									und ragen seitlich vom Wagen heraus, zum Zwecke eines Andrehens der Motoren mittels
                              									einer auf das Wellenende gesteckten Handkurbel. Die Drehbewegung der Motorenwelle
                              									wird durch einen Gummiriemen auf eine gröſsere Scheibe übertragen. Auf der dieser
                              									Scheibe zugehörigen Welle sitzt ein Zahnrad, welches in ein gröſseres Zahnrad
                              									greift. Ersteres sitzt lose auf der Radachse und wird nach Bedarf durch eine
                              									Frictionskuppelung mit derselben gekuppelt. Das Ein- und Ausrücken der Kuppelung
                              									geschieht mittels Winkelhebels von einer Handkurbelwelle aus.
                           Unter normalen Verhältnissen arbeitet ein Motorenpaar,
                              									und die Verbindung zwischen der zweiten, nicht zu diesem Motorenpaar gehörigen
                              									Kuppelung und dem Bremshebel wird gelöst; das zweite Motorenpaar dient nur zur
                              									Reserve bei irgend welcher Betriebsstörung oder zur Ueberwindung von groſsen
                              									Widerständen, welche im Vorstehenden näher bezeichnet wurden. Es bedarf zur
                              									Inbetriebsetzung des zweiten Motorenpaares nur der Wiederherstellung der Verbindung
                              									zwischen Bremshebel und Winkelhebel.
                           Um ein Herabsinken der Umdrehungszahl der Motoren bei eintretenden gröſseren
                              									Widerständen, als Befahren von Curven oder Steigungen oder beim Anfahren des Wagens,
                              									zu verhüten, welches eine verhältniſsmäſsig bedeutende Minderleistung des Motors in
                              									Folge der stärkeren Abkühlung der arbeitenden hocherhitzten Gase durch die längere
                              									Berührung mit den stets kälteren Cylinderwandungen und schlieſslich einen Stillstand
                              									der Motoren zur Folge haben würde, ist eine Centrifugalreibungskuppelung
                              									vorgesehen.
                           
                        
                           
                              Steuerungen.
                              
                           Dürr und
                                    											Krumpelt in München (* D. R. P. Nr. 48 839 vom 12. Februar
                                 										1889). Fig. 22 zeigt einen Gasmotor, bei welchem die Luft im vorderen Theile des
                              									Arbeitscylinders verdichtet wird, durch ein Ventil in eine Rohrleitung r r tritt, von dort durch das eingeschaltete Mundstück
                              										m durch den Schlitz des Schiebers S1 in den
                              									Explosionsraum e des Arbeitscylinders gelangt und auf
                              									diesem Wege das in dem Kanal i i befindliche Gas mit
                              									sich reiſst. Die Bewegungsmechanismen sind so angeordnet, daſs kurz bevor der
                              									Arbeitskolben an dem hinteren todten Punkte angelangt ist, das Gasgemisch unter
                              									entsprechendem Druck in die Explosionskammer eintritt. Der Schieber h schlieſst bei Beginn des Hubes den Gaszutritt ab und
                              									wird das Gasgemisch dann entzündet.
                           
                           Sämmtliche Mechanismen, welche Gaseintritt (Schieber), Gasaustritt (Ventil) und
                              									Zündung (Zündschieber) bewerkstelligen, werden von der Scheibe x der Welle u aus bewegt.
                              									Der Hauptschieber wird von einem Bügel L gefaſst,
                              									welcher auf dem Zapfen X1 der Scheibe X sitzt, das Auspuffventil a wird direkt durch den Ansatz X2 derselben bewegt, während der
                              									Zündschieber durch Anschlagen des verstellbaren Bolzens B an den Winkelhebel K in Zusammenwirkung mit
                              									einer Feder seine Bewegung erhält. Durch diese Anordnung liegen alle genannten
                              									Mechanismen frei, können unabhängig von einander ausgewechselt werden und sind alle
                              									von auſsen zugänglich.
                           Läſst man in einen mit verdichteter Luft angefüllten Arbeitscylinder verdichtetes Gas
                              									im Bereich einer Zündung einströmen, so gelingt es, auf diesem Wege Gasmengen in
                              									Luft zu entzünden, deren Mischungsverhältniſs weit über die Grenzen der bisher
                              									angewendeten hinausgeht. Dies erklärt sich aus dem Umstände, daſs bei dem fraglichen
                              									Verfahren eine Verbrennung eintritt, bevor das einströmende Gas sich mit der
                              									gesammten im Arbeitscylinder enthaltenen Luft vermischt hat, bevor es sich also z.B.
                              									zu sehr mit Luft verdünnt hat, um bei späterer Zündung noch entzündbar zu sein. Auf
                              									diese Weise werden also auch beliebig geringe Gasmengen noch verbrannt und dadurch
                              									auch beliebig geringe Druckhöhen erzeugt, so daſs man den Motor bei geringerer
                              									Belastung nicht wie bisher durch Aussetzen von Gasladungen und Explosionen, sondern
                              									viel einfacher und vortheilhafter durch Verringerung der einströmenden Gasmenge
                              									regeln kann. Damit aber diese Regelung der einströmenden Gasmenge auch ökonomisch
                              									und praktisch brauchbar werde, und damit sie andererseits nicht nur mit geringen,
                              									sondern auch mit den höchsten, sonst nur bei den sogen. Explosionsmotoren
                              									vorkommenden Druckhöhen arbeiten könne, soll nach dem Verfahren von W. von
                                    											Oechelhäuser in Dessau (* D. R. P. Nr. 49935 vom 16. Februar
                                 										1889) die Regelung der einströmenden Gasmenge so stattfinden, daſs jede
                              									Gaseinströmung, sowohl die groſser als geringer Gasmengen, momentan oder stoſsweise
                              									bei nahezu constantem Volumen des durch den Arbeitskolben abgeschlossenen
                              									Verbrennungsraumes erfolgt, welche Geschwindigkeit der Arbeitskolben auch an der
                              									betreffenden Stelle des Arbeitshubes haben möge. Dadurch wird jede beliebige
                              									Druckhöhe der Verbrennung ebenso schnell wie bei den explosibelsten Mischungen in
                              									den Motoren nach dem Otto-Typus erreicht und die Expansion durch ein- oder
                              									mehrmalige Gaseinspritzung während eines Arbeitshubes vortheilhaft ausgenutzt.
                           Während man also bei gleichzeitiger Einströmung und Entzündung des Brennstoffes,
                              									bisher z.B. bei den Motoren Simon, Brayton u.a., eine
                              									Regelung dadurch bewirkt, daſs man bei nahezu constantem Verbrennungsdruck und
                              									veränderlichem Volumen des Arbeitsraumes den Eintritt des Brennstoffes während eines
                              									längeren oder kürzeren Theiles des Kolbenweges andauern läſst und demnach bei constantem
                              									Anfangsdruck mit veränderlicher Expansion arbeitet, so wird hingegen bei der hier
                              									vorliegenden neuen Regelung für jede veränderte Belastung des Motors ein veränderter
                              									Verbrennungsdruck bei nahezu constantem Volumen des Arbeitsraumes direkt durch die
                              									Regulirung selbst erzeugt und beginnt die Expansion jedesmal unmittelbar mit
                              									Erreichung des höchsten Verbrennungsdruckes, bleibt also für jede wechselnde
                              									Belastung und jeden wechselnden Verbrennungsdruck dieselbe.
                           In Fig. 23 ist
                              									ein Diagramm der neuen Regelungsart dargestellt, und zwar bedeuten p p1
                              									p2
                              									p3 bis p7 die jeweiligen, der
                              									abwechselnden Belastung des Motors entsprechenden veränderlichen Verbrennungsdrucke
                              									von 1, 2, 3 bis 7at, welche für jedes
                              									Mischungsverhältniſs von Gas zur Luft bei nahezu constantem Volumen des
                              									Arbeitsraumes erreicht werden und annähernd dieselbe Expansionsdauer haben. Durch
                              									Verbindung der stoſsweisen, momentanen Gaseinspritzung mit einer in ihrem Bereiche
                              									gelegenen Zündvorrichtung und der zeitlich und örtlich getrennten Einführung von Gas
                              									und Luft werden also zunächst auch die geringsten Gasmengen bei schwacher Belastung
                              									des Motors schnell, d.h. bei nahezu constantem Volumen des Arbeitsraumes zur relativ
                              									höchsten Druckentwickelung gebracht (siehe z.B. die schnell aufsteigenden Curven o p1, op2, welche einem Anfangsdrucke von nur 1 bezieh. 2at entsprechen). In der Praxis tritt aber ferner
                              									noch das Hauptmerkmal zur Unterscheidung der alten von der neuen Regulirung hervor,
                              									daſs bei ersterer der Verbrennungsdruck niemals höher werden kann, als der Druck des
                              									einströmenden, vorher comprimirten Gases, weil sonst ein kürzeres oder längeres
                              									Nachströmen des Brennstoffes in einen Raum mit höherem Drucke nicht möglich wäre,
                              									während bei der neuen Regulirung auch wesentlich höhere Verbrennungsdrucke erzielt
                              									werden können, so daſs, wenn z.B. die Gasverdichtung p
                              									= 3at beträgt, gleichwohl Verbrennungsdrucke von 6
                              									und 7at erreicht werden können (siehe die schnell
                              									aufsteigenden Curven o p6 und o p7).
                              									Bei vorheriger Verdichtung der Verbrennungsluft, welche im Diagramm nicht
                              									dargestellt ist, sonst aber die Regel bildet, können auch dieselben Druckhöhen
                              									erreicht werden, wie bei den sogen. Explosionsmaschinen, also z.B. 10 bis 12at.
                           Der Erklärungsgrund für diese bisher nicht bekannt gewordene Thatsache, daſs also,
                              									trotzdem die Zündung im Bereiche der Gaseinströmung liegt, dennoch Druckhöhen durch
                              									die Verbrennung erzeugt werden können, welche um ein Vielfaches höher sind als der
                              									Verdichtungsdruck des einströmenden Gases, liegt in Benutzung der erst neuerdings
                              									festgestellten physikalischen Thatsache, daſs die eigentliche
                              									Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Verbrennung des Leuchtgases selbst in dem
                              									explosibelsten Gemische von Gas und Luft auſserordentlich gering, nämlich nur etwa
                              										1m,25 in der Secunde ist, während man, wie Versuche des Erfinders
                              									beweisen, die Einströmungsgeschwindigkeit des Gases leicht um ein Vielfaches, z.B.
                              									auf 100m in der Secunde, steigern kann, so daſs
                              									die Entzündung zwar im Bereiche der Gaseinströmung stattfindet, stets aber die
                              									Gaseinströmung schneller bewirkt werden kann, als sich die Entzündung durch die
                              									ganze Masse des Verbrennungsraumes fortgepflanzt und damit den höchsten
                              									Verbrennungsdruck erreicht hat. Schon bevor der relativ langsam steigende
                              									Verbrennungsdruck den Einströmungsdruck des verdichteten Gases überschritten und
                              									damit ein weiteres Nachströmen desselben verhindert hat, ist bereits das ganze
                              									Gasquantum eingespritzt, welches, der Belastung des Motors entsprechend, zur
                              									Verbrennung gelangen soll. Die wesentlichsten Kennzeichen dieser Regulirung lassen
                              									sich demnach wie folgt derjenigen der alten Regulirung gegenüberstellen:
                           
                              
                                 
                                    bei der alten Regulirung:
                                    
                                 
                                    bei der neuen Regelung:
                                    
                                 
                              
                                 allmähliche Einspritzung veränder-  licher Mengen eines Gemisches
                                    											von  Gas und Luft,
                                 stoſsweise Einspritzung veränderlicher  Mengen nur von Gas,
                                 
                              
                                 bei veränderlichem Arbeitsvolumen,
                                 bei constantem Arbeitsvolumen,
                                 
                              
                                 bei constantem Verbrennungsdrucke,
                                 bei veränderlichem Verbrennungs-  drucke,
                                 
                              
                                 bei veränderlicher Expansion;
                                 bei gleichbleibender Expansion,
                                 
                              
                           und ergeben sich hieraus für die Praxis der Ausführung die
                              									Merkmale:
                           
                              
                                 die Gaseinströmung dauert nach Er-  reichung des höchsten
                                    											Verbrennungs-  druckes noch fort;
                                 die Gaseinströmung ist stets vor Er-  reichung des höchsten
                                    											Verbren-  nungsdruckes beendigt;
                                 
                              
                                 der höchste Verbrennungsdruck bleibt  stets geringer als die
                                    											vorherige Ver-  dichtung der Gas- und Luftmischung;
                                 der höchste Verbrennungsdruck kann  um ein Vielfaches über den
                                    											Druck  des einströmenden, vorher verdich-  teten Gases gesteigert
                                    											werden;
                                 
                              
                                 die Expansion ist veränderlich und  beginnt bei starker Belastung
                                    											später,  bei schwacher Belastung früher.
                                 die Expansion ist für jede Belastung  des Motors gleich groſs und
                                    											beginnt  stets unmittelbar mit Erreichung des  höchsten
                                    											Verbrennungsdruckes.
                                 
                              
                           Zur Ausführung dieses Verfahrens genügt es nicht, den Zufluſs der Gaspumpe bei
                              									geringerer Belastung des Motors einfach zu drosseln und das Gas aus dem todten Raume
                              									der Pumpe in den Arbeitscylinder direkt überzudrücken, weil alsdann die Einspritzung
                              									allmählich, bei veränderlichem Volumen nicht stoſsweise, bei constantem Volumen des
                              									Arbeitsraumes im Motor stattfindet und die Zeitdauer der Gaseinströmung stets von
                              									der verhältniſsmäſsig geringen Geschwindigkeit der Gaspumpe oder ihrer jeweiligen
                              									Kolbenstellung abhängig bleibt. Es wird vielmehr das Verfahren in der Weise
                              									ausgeführt, daſs das Gas vor Eintritt in den Arbeitsraum unter Ueberdruck in einem
                              									Sammelraume aufgespeichert wird, welcher einerseits durch eine gesteuerte
                              									Einlaſsvorrichtung vom Verbrennungsraume und andererseits von der Gaspumpe
                              									abgesperrt ist, so daſs sich die für eine Verbrennung nöthige Gasmenge momentan und
                              									an beliebiger Stelle des Weges vom Arbeitskolben in den Verbrennungsraum entladen
                              									kann.
                           
                           Die Regelung der einströmenden Gasmenge erfolgt also nicht durch allmähliches
                              									längeres oder kürzeres Ueberdrücken und Drosselung des angesaugten Gases, sondern
                              									durch Veränderung der Spannung des bereits zusammengedrückten Gases und seine
                              									momentane Entladung. Man erzielt auf diese Weise vollkommene Unabhängigkeit der
                              									Regelung von der Geschwindigkeit und Kolbenstellung der Pumpe und der
                              									Einlaſsvorrichtung für das verdichtete Gas in den Arbeitscylinder, ist also in der
                              									Lage, das Regelungsverfahren auch dort anzuwenden, wo während eines und desselben
                              									Hubes der Arbeitscylinder mehrmals mit Gas gespeist wird oder eine Speisung erst
                              									nach dem zweiten, vierten u.s.w. Hub erfolgt.
                           In Verbindung mit der Spannung im Gassammler könnte man auch die Dauer der Oeffnung
                              									der gesteuerten Einlaſsvorrichtung regeln und vom Regulator beeinflussen; letzteres
                              									erfordert aber complicirtere Mechanismen, weil die ganze Dauer aller Einströmungen
                              									überhaupt nur ungemein kurz ist, indem der Arbeitskolben während dieser Zeit nur
                              									einen so kleinen Theil seines Weges zurücklegt, daſs der Verbrennungsraum in
                              									demselben Sinne und Maſse als constant gelten kann, wie bei der Druckentwickelung in
                              									den sogen. Explosionsmotoren.
                           Fig. 24
                              									veranschaulicht als Beispiel die wesentlichen Theile eines Gasmaschinencylinders,
                              									soweit derselbe für das Regelungsverfahren in Betracht kommt. In dem Arbeitsraume
                              										A des Cylinders H kann
                              									durch die Oeffnung a Luft von gewöhnlicher
                              									Atmosphärenspannung oder auch verdichtete Luft eintreten; die Oeffnung d dient zum Auslaſs der Verbrennungsproducte. Der
                              									Einlaſs des verdichteten Gases erfolgt durch Vermittelung der von der Maschine
                              									gesteuerten Einlaſsvorrichtung b (Ventil, Schieber,
                              									Hahn), wobei die im Bereiche der Gaseinströmung gelegene Zündung beim Einströmen des
                              									Gases in den mit Luft erfüllten Arbeitsraum A,
                              									beispielsweise durch eine elektrische Zündvorrichtung z
                              									bewirkt wird. Das verdichtete Gas kommt mittels Leitung p aus dem Sammelraume g, der von der Pumpe
                              										P aus gespeist wird. Die Verbindung dieses Raumes
                              									mit der Pumpe P und dem Regulator zeigt Fig. 23 in etwas
                              									gröſserem Maſsstabe im Längsschnitte. Die Gaspumpe P
                              									ist hier einfach wirkend angenommen, sie kann indessen auch doppelt wirkend sein und
                              									sowohl mit Ventilen als Schieber- oder Hahnsteuerung arbeiten; sie ist durch r an das Gaszuleitungsrohr l angeschlossen und mit Saugventil s und
                              									Druckventil e versehen. Der Raum oberhalb des letzteren
                              									steht mit dem Sammelraume in Verbindung. Auſserdem zweigt sich von dem Sammelraume
                              										g ein Rohr f ab, das
                              									zu der von dem Regulator beeinfluſsten Absperrvorrichtung t führt, welche es gestattet, aus dem Sammelraume g einen Theil des von der Pumpe P
                              									verdichteten Gases herauszulassen, sobald die Spannung des Gases in diesem Raume
                              									vermindert werden soll. Das auf diese Weise aus dem Sammelraume kommende Gas wird am
                              									zweckmäſsigsten durch ein Rohr q der Saugleitung r der Pumpe wieder zurückgeführt, wobei in der Gasleitung ein
                              									Rückschlagventil s1
                              									angeordnet sein kann.
                           Bei Zunahme der Geschwindigkeit wird durch den Regulator R die Absperrvorrichtung t selbsthätig so
                              									eingestellt, daſs aus dem Sammelraume g Gas ausströmen
                              									kann, so daſs die Spannung des Gases in demselben abnimmt. Da nun die
                              									Einlaſsvorrichtung b stets während einer gleichen Zeit
                              									geöffnet ist, so wird bei geringerer Spannung im Raume g weniger Gas in den Arbeitscylinder eindringen, die entwickelte Druckhöhe
                              									und Arbeit also auch geringer sein. Nimmt dann die Geschwindigkeit des Motors wieder
                              									ab, so wird die Vorrichtung t weniger und zuletzt gar
                              									kein Gas aus dem Sammelraume g strömen lassen, es wird
                              									also die Spannung in demselben steigen und mehr Gas in den Arbeitscylinder H treten. Bei normalem Gange der Maschine bleibt die
                              									Absperrvorrichtung geschlossen oder doch nur so weit geöffnet, als zur
                              									Aufrechterhaltung der normalen Spannung im Sammelraume g erforderlich ist.
                           Bei der Geschwindigkeitsregulirung nach G. Röselmüller in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Nr. 50368 vom 24. Januar 1889) wird die Schwungkraft eines
                              									Gewichtes, dessen Schwerpunkt eine Kreislinie oder annähernde Kreislinie beschreibt,
                              									zur Verschiebung eines Gestänges in der Ebene der Kreisbewegung benutzt; durch diese
                              									Verschiebung werden die zur Regelung der Geschwindigkeit dienenden
                              									Constructionstheile beeinfluſst.
                           A (Fig. 26) ist der
                              									Mittelpunkt der Kreisbewegung, B das Schwunggewicht,
                              									welches an einer Stange C C mittels der Feder D aufgehängt ist. Gleichzeitig ist die Stange C C die Lenkerstange eines Kurbelmechanismus, durch den
                              									das Auslaſsventil E gesteuert wird. Die
                              									Bewegungsübertragung geschieht durch den Doppelhebel F
                                 										G, indem die Stange C den Hebel F, der durch die Feder Q
                              									stets niedergezogen wird, zeitweilig hebt, sobald sie gegen den Ansatz R der Gelenkstange S
                              									stöſst, welche sich der Führung halber in einer Längsbohrung der Stange C schiebt und durch Bolzen P mit dem Hebel G verbunden ist. An der
                              									Stange C befinden sich Führungen, in welchen sich eine
                              									zweite Stange H schiebt, deren oberes Ende
                              									gegebenenfalls von dem Gewichte B beeinfluſst wird,
                              									während das untere Ende auf einen Hebel K L wirkt,
                              									dessen Drehpunkt fest mit der Stange C C verbunden ist.
                              									Das Ende des Hebels L wirkt auf eine Falle N, die sich um einen festen Zapfen O dreht. Am Ende dieser Falle befindet sich eine
                              									Schneide, die einer anderen Schneide M am Ende des
                              									Armes G entspricht, so zwar, daſs, wenn der Hebel L die Falle N nach auſsen
                              									schiebt, die Schneide der letzteren bei niedergedrückter Lage des Hebels G über die Schneide M
                              									greift und dadurch den Hebel G so lange in dieser Lage
                              									hält, als der Hebel L einen Druck auf die Falle N ausübt. Diese Druckausübung hängt ab von der
                              									Geschwindigkeit, mit der die Schwungmasse B kreist.
                              									Sobald die Centrifugalkraft der Masse den Widerstand der Feder D so viel übersteigt, daſs eine Beeinflussung des
                              									Endgliedes J der Stange H
                              									durch das Gewicht D eintritt, erfolgt die Verschiebung
                              									des Gestänges H K L, das Schlieſsen des Auslaſsventils
                              									wird gehindert und dadurch die Kraftäuſserung der Maschine aufgehoben. Hört die
                              									verringerte Geschwindigkeit der Maschine, die Beeinflussung des Gestänges H K L auf, so fällt bei niedergedrücktem Hebel G die Falle N selbsthätig
                              									aus dem Eingriffe mit der Schneide M heraus.
                           Das Gewicht B kann mit der Stange H auch fest verbunden sein. Anstatt auf das
                              									Auslaſsventil kann die Bewegung des Hebels K L auch auf
                              									das Gaseinlaſsventil wirken.
                           Derselbe Erfinder (* D. R. P. Nr. 50558 vom 24. Januar 1889) bringt für die Steuerung
                              									ein Schaltwerk in Vorschlag, durch dessen Einwirkung eine von der Hauptwelle
                              									ausgehende Bewegung nur bei jeder zweiten Umdrehung auf die Steuerung übertragen
                              									wird.
                           In der Fig. 27
                              									ist A die Hauptwelle, B
                              									ein Excenter mit Stange, C der durch die
                              									Excenterbewegung bei jeder mehrfachen Umdrehung der Hauptwelle einmal zu hebende und
                              									zu senkende Hebel für das Auslaſsventil, D das
                              									Schaltwerk mit den Vorsprüngen Y und den Rücksprüngen
                              										X, F ein mit dem Schaltwerke fest verbundenes
                              									gezahntes Drehrad. H ist ein in der Treibrichtung der
                              									Excenterbewegung beweglicher, durch ein Gewicht oder eine Feder L stets gegen das Zahnrad F gedrückter, aber durch einen Anschlag K
                              									zurückgehaltener Treibzapfen oder Treibstock. Hier ist die Beweglichkeit des Zapfens
                              										H dadurch hervorgebracht gedacht, daſs derselbe
                              									sich an einem um einen festen Punkt drehbaren Hebel befindet.
                           Nur die untere Hälfte der Excenterbewegung dient der Bewegung des Auslaſsventils C, die obere Hälfte und die Seitenbewegung der
                              									Excenterstange dient der Verdrehung des Schaltwerkes in der Weise, daſs ein Zahn des
                              									Rades F sich sanft gegen den Zapfen H legt, wenn das Excenter bei seiner Aufwärtsbewegung
                              									auſser Verbindung mit dem Ventilgestänge gekommen ist. Dies ist der Fall, wenn die
                              									Seitenbewegung der Excenterstange nach der einen Richtung ihr Maximum annähernd oder
                              									genau erreicht hat. Beim weiteren Steigen des Excenters verbleibt der Zapfen H im Eingriffe mit den Zähnen des Rades F und bewegt sich mit denselben nach oben, bewirkt aber
                              									gleichzeitig eine Drehung des Rades F um den Betrag der
                              									ganzen Seitenbewegung der Excenterstange, bis beim Rückgange des Excenters diese
                              									Seitenbewegung wiederum das Maximum nach der anderen Richtung erreicht hat. Durch
                              									den Anschlag K zurückgehalten, löst sich der Treibstock
                              									dann bei weiterem Niedergange des Excenters sanft aus und läſst das Schaltwerk in
                              									der verdrahten Lage stehen, und in dieser Stellung desselben beginnt bei fernerem
                              									Niedergange des Excenters wiederum die Einwirkung der Bewegung des letzteren auf den
                              									Ventilhebel C.
                           
                           Die Uebertragung der Excenterbewegung auf das Ventil ist hier so dargestellt, daſs
                              									die Excenterstange der Länge nach durchbohrt ist und diese Durchbohrung zur Führung
                              									einer anderen Stange dient, welche Theil des Ventilgestänges bildet.
                           In einer Erweiterung der Excenterstange liegt das Schaltwerk D mit seinen Vorsprüngen und Rücksprüngen Y
                                 									X, welches, wie oben gesagt, bei jeder Drehung der Hauptwelle regelmäſsig
                              									gedreht wird. Trifft nun je nach der Stellung des Schaltwerkes beim Niedergange des
                              									Excenters die innere Stange, die dauernd mit dem Ventil C verbunden ist, auf einen Vorsprung Y, so
                              									wird beim weiteren Niedergange das Ventil gehoben. Trifft sie auf einen Rücksprung
                              										X, so schiebt sich die Stange in diesen hinein und
                              									das Ventil bleibt an seinem Platze und wird nicht gehoben.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
