| Titel: | Schmieröl-Probirmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 311 | 
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                        Schmieröl-Probirmaschine.
                        Mit Abbildungen.
                        Schmieröl-Probirmaschine.
                        
                     
                        
                           Mit dem Entwurf der nachstehend beschriebenen Schmieröl-Probirmaschine will der
                              									Vorsteher der mechanisch-technischen Versuchsanstalt, Professor Martens, dem ihm aus Interessentenkreise mehrfach
                              									geäuſserten Wunsche entgegenkommen: genau die gleiche Maschine, wie sie in der
                              									mechanisch-technischen Versuchsanstalt gebraucht wird, zu besitzen. Da indeſs die
                              									Maschine der Versuchsanstalt mit allerlei Vorkehrungen versehen ist, welche für
                              									Prüfungen, die nur praktischen Zwecken dienen sollen, überflüssig erscheinen, die
                              									jedoch den Anschaffungspreis sehr hoch stellen, so wurde von dem genannten Vorsteher
                              									die nachfolgend beschriebene Versuchsmaschine mit zwar im Wesentlichen denselben
                              									Verhältnissen wie das Vorbild, aber unter Weglassung der für praktische Zwecke
                              									überflüssig erscheinenden Vorkehrungen angegeben.
                           Die Maschine besteht in ihren wesentlichen Theilen aus der Welle mit dem
                              									Versuchszapfen, welche durch Riementrieb auf 200 Umdrehung an der Minute gebracht wird, aus
                              									dem auf dem Zapfen reitenden Pendelkörper, welcher die Lagerschalen trägt, aus einer
                              									Wasserkühlung, welche die Wärme der Schmierschicht regelt und aus einer
                              									Schreibvorrichtung, welche auf endloses Papier den Pendelausschlag als Schaulinie
                              									verzeichnet. (Textfiguren von 1 bis 5.)
                           
                              
                              Fig. 1–5., Bd. 276, S. 311
                              
                           Um nach Wunsch auch andere Geschwindigkeiten als 200 Umgehungen in der Minute zu
                              									ermöglichen, ist neben der Riemenscheibe Platz für eine zweite gelassen worden. (An
                              									der groſsen Maschine ist ein Regulator angebracht, welcher die Geschwindigkeit der
                              									Maschine so regelt, daſs
                              									sie auch bei langen Prüfungen und bei Schwankungen der Geschwindigkeit der
                              									Wellenleitungen nahezu gleich bleibt.) Bei dem neuen Entwurf ist vorausgesetzt, daſs
                              									die Versuche jedesmal nur 1 bis 1½ Stunden dauern werden und daſs die
                              									Geschwindigkeitsschwankungen der Zuleitungen während dieser Zeit nur gering sind.
                              									Die Anbringung eines Deckenvorgeleges mit Ausrückvorrichtung ist gleichfalls
                              									Voraussetzung. Alle mit der Hauptwelle laufenden Massen müssen gut zentrirt sein und
                              									deshelb ist die Riemenscheibe nicht mit Speichen versehen.
                           Die Welle ist der Länge nach durchbohrt, so daſs man von hinten her in den hohlen
                              									Versuchszapfen ein Wasserzuleitungsrohr einführen kann, durch welches der Zapfen
                              									mittels einer Brause Vorrichtung nach Bedarf gekühlt oder erwärmt werden kann. Die
                              									Welle ist mit einer Wasserleitung oder mit einem Wasser-, beziehentlich Dampfbade zu
                              									verbinden, je nachdem gekühlt oder erwärmt werden soll. Der Wasserausfluſs erfolgt
                              									durch die hohle Welle ebenfalls nach hinten, wie aus der Zeichnung hervorgeht. Diese
                              									Vorrichtung zur Regulirung der Wärme im Versuchszapfen ist nothwendig, da der
                              									Reibungscoeffizient in beträchtlichem Maſse von der Wärme der Schmierschicht
                              									abhängig ist, und man nur die Ergebnisse von Versuchen vergleichen kann, die unter
                              									völlig gleichen Bedingungen ausgeführt wurden. Deswegen muſs die Lagerschalenwärme
                              									jeweils auf einen ganz bestimmten Grad gebracht werden. Um die Brause vor
                              									Verstopfung zu schützen, ist vor dem Eintritt in die Wasserzuleitung eine
                              									Einrichtung zum leichten Einlegen eines engmaschigen Drahtsiebes angebracht. Die
                              									Brause wird auf das Zuleitungsrohr durch das verschlieſsbare Loch in der Stirnseite
                              									des Zapfens aufgeschraubt und mit einem Stift festgestellt, der Deckel hat
                              									Bajonnetverschluſs.
                           Der Versuchszapfen erhält einen äuſseren Durchmesser von 100 und eine Länge von 70mm. Er ist aus zähem dichtem Stahl herzustellen
                              									und ganz gleichmäſsig in Oel zu härten. Seine Lauffläche muſs ganz auſserordentlich
                              									sauber und vollkommen rund laufend geschliffen und hochglanz-polirt sein. Am besten
                              									geschieht das Schleifen in der Maschine selbst. Da die kleinste sichtbare
                              									Ungenauigkeit im Lauf den Versuch stört, so ist auf die richtige Herstellung und
                              									Erhaltung dieses Haupttheiles der Maschine ganz auſserordentlicher Werth zu
                              									legen.
                           Die Aufstellung muſs so bewirkt werden, daſs der Zapfen genau wagerecht liegt, da
                              									sonst der Pendelkörper nicht in der mittleren Lag verbleiben wird. Bei der Maschine
                              									der Versuchsanstalt ist der Zapfen nach geschehener Aufstellung mittels einer
                              									Schmirgelscheibe genau rund gemacht, mittels Kluppe mit Bleibacken nachgeschliffen
                              									und dann mit Polirroth polirt. Die Lagerschalen des Pendelkörpers sind zuerst durch
                              									Schaben möglichst genau auf den Zapfen gepaſst und haben dann unter Hinzufügung von
                              									Polirroth und Oel wohl 14 Tage einlaufen können, und zwar so lange, bis bei einer
                              									Anzahl von Versuchen mit ganz reine Rüböl unter gleichen Bedingungen gleiche Pendelausschläge
                              									beobachtet wurden.
                           Der Reibungscoeffizient wird nach dem Vorgange von Thurston und Anderen durch den Ausschlag des auf den Versuchszapfen
                              									gehängten Pendelkörpers gemessen. Der Kopf dieses Pendelkörpers nimmt die drei
                              									Lagerschalen, sowie den Druckerzeuger auf, ohne zugleich das feststehende
                              									Schmierölbad zu beeinträchtigen. Die Lagerschalen aus Bronze haben eine Breite von
                              									etwa 20mm. Die beiden unteren sind fest mit dem
                              									Kopfkörper verbunden und enthalten ein Loch von 8mm Weite, welches ganz nahe der Lagerfläche liegt (Wandstärke an dieser
                              									Stelle etwa 1½ bis 2mm) und ein Thermometer
                              									aufnimmt. Die obere Schale ist beweglich und im Kopfkörper geführt. Sie hat zwei
                              									seitliche Ansätze, welche dem Pendelkörper eine Verschiebung in der Längsachse des
                              									Zapfens von 4mm gestatten. Trichterförmige
                              									Vertiefungen an diesen Ansätzen sollen das mitgerissene Oel vor dem
                              									Verschleudertwerden bewahren und veranlassen, daſs es immer wieder dem Schmierbade
                              									zugeführt wird. Der Flächendruck auf die Schmierschicht wird durch einen Napoli'schen Druckerzeuger hervorgerufen. Dieser
                              									Druckerzeuger wird in den Kopfkörper hineingeschraubt und drückt mittels seines
                              									Stempels auf die obere Lagerschale. Der Druck überträgt sich auf die Kopfplatte des
                              									Stempels und durch die abschlieſsende Gummischeibe auf das im oberen Raum des
                              									Druckerzeugers befindliche Wasser und von hier aus auf das Manometer. Durch den
                              									unmittelbaren Versuch kann leicht der den Angaben des Manometers entsprechende Druck
                              									auf die obere Lagerschale bestimmt werden.
                           Bei der Maschine der Versuchsanstalt geschah dies, indem man den Druckkörper in die
                              									Festigkeitsprobirmaschine spannte und für jeden Manometerstrich die auf den Stempel
                              									der Druckvorrichtung auszuübende Kraft bestimmte. Der wirksame Durchmesser des
                              									Druckerzeugers beträgt etwa 26cm, der auszuübende
                              									Druck würde also bei 6at Ablesung am Manometer
                              									rund P = 3000k sein. Bei einer Gröſse der
                              									Reibungsfläche der Lagerschale von 2 × 7 = 14qc
                              									ergibt sich daher als gröſster auf die Schmierfläche ausübbarer Druck etwa 200at. Dieser Druck wird zur Erprobung der bekannten
                              									Schmieröle sicher ausreichen. Nimmt man an, daſs die Angaben des Manometers auf 0at,05 sicher sind, so wird man den Druck P auf
                              									etwa 10 bis 12k sicher bestimmen können; die
                              									Ablesungen am Manometer lassen sich vielleicht auf 0,01 bis 0at,02 ausführen und man würde dem entsprechend die
                              									Kraftablesungen für P bis auf etwa 5k vollziehen
                              									können.
                           Die obere Lagerschale ist durch zwei seitliche Schrauben, von denen die vordere mit
                              									gerändertem Kopf versehen ist und deswegen leicht entfernt werden kann, gegen
                              									seitliche Verschiebungen im Pendelkörper gesichert. Diese Schale wird
                              									herausgenommen, wenn Zapfen und Lagerschalen gereinigt werden sollen. Die Reinigung
                              									geschieht durch Bestreuen mit trockenem Sägemehl, Abbürsten und sorgfältiges Nachputzen mit Aether und
                              									reinen leinenen Lappen.
                           Die beiden unteren Lagerschalen sitzen, wie schon bemerkt, fest im guſseisernen
                              									Pendelkörper, der den Zapfen so eng umschlieſst, daſs zwischen ihm und der
                              									Versuchsfläche des Zapfens nur ein Raum von etwa 0mm,5 Dicke verbleibt. Diesen Zwischenraum füllt das zu prüfende Oel sehr
                              									leicht aus und bewirkt so eine reichliche Schmierung der oberen Schale. Um die
                              									Schmierung möglichst vollkommen und gleichartig zu machen, wurde ein Tauchbad
                              									angewendet, welches feststehend an einem besonderen Ständer angebracht ist. In
                              									dieses Bad taucht der Zapfen etwa 5 bis 10mm tief
                              									ein, wenn es eine gewisse mit einem Meſsgefäſs abgemessene Menge Oel enthält. Um den
                              									Zutritt zum Oel, sowie später das Abtropfen zu erleichtern, ist der Guſskörper unten
                              									mit einer Aussparung versehen. Das Oelbad ist doppelwandig und so eingerichtet, daſs
                              									man kaltes oder warmes Wasser, nötigenfalls auch Dampf durch das äuſsere Gefäſs
                              									leiten kann. Die Pendelstange ist durch einen das Schmiergefäſs umgreifenden Bügel
                              									mit dem Guſskörper verbunden. Sie ist mit einer Centimetertheilung versehen, so daſs
                              									unmittelbar die Entfernung des Schwerpunktes der 12k schweren Pendellinse von der Mittellinie des Versuchszapfens abgelesen
                              									werden kann. Die Linse ist zwischen 50 und 80cm
                              									beliebig einstellbar. Der Pendelkörper, ohne die Linse, ist durch ein unten an der
                              									Stange befestigtes Gegengewicht auszugleichen. Die in die unteren Lagerschalen
                              									eingelassenen Thermometer sind Stabthermometer mit eingeschmolzenem Emaillestreifen
                              									und einer Theilung von 0 bis 120°. Sie sind rechtwinklig gebogen und mit
                              									untergelegten Korkstücken und zwei Schrauben an dem Guſskörper befestigt, ihre
                              									Gefäſse in feine Metallfeilspäne gebettet, die nach Auſsen durch Schellackverkittung
                              									abgeschlossen sind. Ein drittes, loses Thermometer wird in das Oelbad eingetaucht,
                              									um dessen Wärme beständig controliren zu können. Diejenigen Kanten der Lagerschalen,
                              									an welchen das Schmieröl unter die Flächen tritt, müssen ganz schwach (etwa 0mm,5) gebrochen sein und ist der hierdurch
                              									entstehende Flächenausfall in Rechnung zu stellen.
                           
                              
                              Fig. 6., Bd. 276, S. 314
                              
                           Der Ausschlag des Pendels während des Versuches gibt ein Maſs für die Reibungsarbeit
                              									beziehentlich den Reibungscoeffizienten. Er wird gemessen an den Verschiebungen
                              									eines auf Rollen geführten Schiebers, der vom Pendel mittels Kurbelschleife
                              									mitgenommen wird und eine Theilung trägt, in welcher die Constanten der Maschine
                              									bereits berücksichtigt sind. Man hat die Ablesung nur noch mit einem Factor zu
                              									multipliziren, welcher von der Gröſse des Druckes Q und
                              									von der Entfernung der
                              									Pendellinse, von der Mittellinie des Zapfens abhängig ist. Aus Fig. 6 gehen die Grundlagen für die Berechnung des
                              									Versuchsergebnisses hervor, es bezeichnet:
                           
                              r = Halbmesser des
                                 										Versuchszapfens,
                              R = Entfernung der Pendellinse von
                                 										der Zapfenmitte in Centimeter,
                              a = Entfernung des Mitnehmers für
                                 										den Schieber von der Zapfenmitte in Centimeter,
                              G = Gewicht der Pendellinse in
                                 										Kilogramm,
                              g = Gewicht des ganzen Pendels in
                                 										Kilogramm,
                              P, P1, P2 =
                                 										Druck des Druckerzeugers auf die Lagerschalen in Kilogramm,
                              ρ = μ (P +
                                    											P1 + P2
                                 										+ g) = μ Q =
                                 										Reibungswiderstand in Kilogramm,
                              l = Pendelausschlag in
                                 										Centimeter,
                              l1
                                 										= Mitnehmerausschlag in Centimeter.
                              
                           Dann ist:
                           
                              
                                 
                                    \rho\,r=G\,l\ \mbox{und}\ l=\frac{R}{a}\,.\,l_1
                                    
                                 
                              
                                 
                                    \mu\,Q\,r=G\,\frac{R}{a}\,l_1\ \mbox{oder}\
                                       												\mu=\frac{G}{r\,a}\,.\,l_1\,.\,\frac{R}{Q}
                                    
                                 
                              
                           Durch Ausmessen und Gewichtsfeststellung sind zu bestimmen:
                           G = 12k; r = 5cm und a = 22cm,5
                           g kann man nach Maſsgabe der
                              									Maschine der Versuchsanstalt auf etwa 75k
                              									schätzen.
                           Dann würde sich ergeben:
                           
                              \mu=\alpha\,\frac{R}{Q}=\frac{12}{5\,.\,22,5}\,.\,l_1\,.\,\frac{R}{Q}=0,10667\,l_1\,\frac{R}{Q}
                              
                           Die Gröſse der auf dem Schieber anzubringenden Theilung würde sich hiernach
                              									berechnen:
                           α = 0,10667 l1 oder für α = 1
                           
                              l_1=\frac{1}{0,10667}=9,375^{cm}
                              
                           Diese Strecke ist in 100 Theile von je 0mm,938 zu
                              									theilen und jeder zehnte Theilstrich mit 0,0; 0,1; 0,2 u.s.w. zu bezeichnen. Mit
                              									Hilfe einer am Gestell angebrachten Marke (wenn gewünscht Nonius) kann man dann α bis auf 0,002 ablesen. Der gefundene Werth wird
                              									selbstredend nicht bis auf diese Gröſse genau sein, da sowohl Beobachtungsfehler in
                              									den gewogenen und gemessenen Gröſsen als auch Ausführungsfehler in den
                              									Führungstheilen vorkommen. Insonderheit kommt in letzterer Beziehung in Betracht,
                              									daſs das kugelförmige Ende des Mitnehmerstiftes genau ohne Zwang und freies Spiel in
                              									der Kurbelschleife paſst und daſs die letztere mit genau geraden und senkrecht zur
                              									Bewegungsrichtung des Schiebers stehenden Flanken ausgeführt ist. Endlich muſs in
                              									der Nullpunktslage des Schiebers der Schwerpunkt des Pendels genau in die Senkrechte fallen und die
                              									Bewegungsrichtung des Schiebers in der Wagerechten liegen. Da sich die
                              									Ausführungsfehler nicht summiren, sondern zum Theil ausgleichen werden, so darf man
                              									annehmen, daſs das Ergebniſs bis auf 0mm,5 also
                              										α = 0,5/9,375.10 oder nahezu fünf Einheiten der
                              									dritten Dezimalen von α sicher sein wird.
                           Mit der unmittelbar auf einander folgenden Ablesung des Druckes (n) am Manometer, der Thermometerangaben und der Gröſse
                              									von α ist eigentlich das Versuchsergebniſs erhalten.
                              									Diese Ablesungen müſsten aber während eines gröſseren Zeitraumes in bestimmten
                              									Zwischenräumen wiederholt werden und das würde den Beobachter fortwährend an die
                              									Maschine fesseln und ihn bald ermüden. Es ist deshalb eine selbsthätige Aufzeichnung
                              									der Versuchsergebnisse vorgesehen, und kann die Mitbeschaffung des Schreibapparates
                              									nach den in der Versuchsanstalt gemachten Erfahrungen dringend empfohlen werden.
                           Der Schreibapparat ist in Fig. 1 bis 5 nur angedeutet und wollen wir hier auf denselben,
                              									als nebensächlichen Theil, nicht näher eingehen, vielmehr Interessenten auf die
                              									Quelle verweisen.
                           Da es nothwendig ist, die Versuche stets genau unter den gleichen Bedingungen
                              									auszuführen, so hat man für die Versuche zunächst sich eine bestimmte Stufenleiter
                              									für die Drucksteigerung und für die gleichzeitig inne zu haltenden
                              									Lagerschalenwärmen zu bilden und nach Einstellung des Druckes die Wasserzufuhr so zu
                              									regeln, daſs die beiden Thermometer die gewünschte Wärme anzeigen. Die Angaben des
                              									letzteren werden um ein Geringes von einander abweichen, der Unterschied ist aber
                              									nahezu gleichbleibend, weil die Reibungsarbeit oder die Wärmeabgabe in beiden
                              									Schalen wohl nur selten genau gleich sein wird. Um es den Interessenten zu
                              									ermöglichen, ihre Versuche genau auszuführen, wie es in der Versuchsanstalt
                              									geschieht, seien hier die dort benutzten Druck- und Wärmestufen mitgetheilt. Es wird
                              									bei 200 Umdrehungen des Zapfens in der Minute oder nahezu 1m/Sec.
                              									Umfangsgeschwindigkeit:
                           
                              
                                 
                                    p=\frac{Q}{3\,f}=
                                    
                                 10
                                 25
                                 40
                                 53
                                 66
                                 80
                                 93
                                 106
                                 119
                                 132
                                 145
                                 158
                                 at
                                 
                              
                                 t =
                                 23,5
                                 26,8
                                 30,0
                                 33,2
                                 36,8
                                 40,7
                                 45,0
                                 49,5
                                 55,0
                                 61,4
                                 68,0
                                 –
                                 0°
                                 
                              
                           worin f die reibende Fläche der
                              									Lagerschalen in Quadratcentimetern bedeutet. Nach Erreichung der richtigen
                              									Versuchswärme läſst man die Maschine etwa noch 5 Minuten laufen. Der Pendelausschlag
                              									wird während dieser Zeit noch um ein Geringes abnehmen; es ist aber praktisch nicht
                              									wohl möglich, bis zum Eintritt des Beharrungszustandes zu warten, weil man hierdurch
                              									viel Zeit verlieren würde, ohne wesentlich andere Ergebnisse zu erzielen.
                           Die Controle darüber, ob die Maschine ihre Schuldigkeit thut, ist dadurch zu führen,
                              									daſs man von Zeit zu Zeit ein reines, möglichst säurefreies, raffinirtes Rüböl,
                              									das zu dem Zwecke sorgfältig aufzubewahren ist, auf der Maschine probirt. Die
                              									Reibungscoeffizienten müssen innerhalb der Fehlergrenzen unter gleichen
                              									Versuchsbedingungen die gleichen werden. Ist dies nicht der Fall, so muſs man die
                              									Maschine unter mittlerem Druck (etwa p = 50 bis 70k/qc) so lange
                              									einlaufen lassen (zuweilen tagelang), bis sie den guten Zustand wieder erlangt
                              									hat.
                           Um sich während des Versuches von dem guten Zustande der Maschine zu überzeugen,
                              									braucht man das Pendel nur anzustoſsen. Es muſs dann auch bei den höchsten Drucken
                              										p dem Stoſse so leicht folgen, als ob es an einer
                              									Uhrfeder aufgehängt wäre, und muſs nach mehreren Schwingungen von ganz regelmäſsig
                              									abnehmenden Ausschlägen genau wieder in die alte Lage zurückkehren.
                           Wegen der weiteren Einzelheiten der Versuchsausführung und der Beurtheilung der
                              									Ergebnisse verweisen wir auf die in der Quelle angezogenen Schriftstücke.
                           Da die erste Prüfung und Untersuchung der Maschine eine sehr sorgfältige sein muſs,
                              									so sei hier darauf hingewiesen, daſs diese auf Antrag durch die Versuchsanstalt
                              									bewirkt werden kann.