| Titel: | Proportional-Galvanometer für ärztliche Zwecke. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 366 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Proportional-Galvanometer für ärztliche
                           								Zwecke.
                        Mit Abbildungen.
                        Proportional-Galvanometer für ärztliche Zwecke.
                        
                     
                        
                           In der Elektrotherapie werden jetzt Ströme von genau bestimmter Stärke angewandt, zu
                              									deren Messung nicht verwickelte Apparate verwendet werden können; daher ist es eine
                              									wesentliche Anforderung, die man an ein für diesen Zweck bestimmtes Galvanometer
                              									stellen muſs, daſs die Ablenkungen den Stromstärken proportional sind.
                           Die Fig. 1 und 2 zeigen
                              									ein solches für medizinische Zwecke brauchbares Galvanometer. Es ist eine Abänderung
                              									des bekannten Galvanometers von Deprez-d'Arsonval und
                              									besteht aus einem aufgehängten Rahmen, von dem die eine Seite in der Achse und zwar
                              									in der Verlängerung des Aufhängefadens f liegt, während
                              									die andere Seite c sich in dem ringförmigen Felde bewegt, das durch die
                              									kreisförmigen Polstücke P und Q an den Enden eines senkrechten Hufeisenmagnets A gebildet wird.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 276, S. 367
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 276, S. 367
                              
                           Die Ablenkungen werden an der mit Theilung versehenen Trommel C mittels eines wagerechten Zeigers a aus
                              									Aluminium abgelesen, der an seinem Ende rechtwinkelig umgebogen und durch eine an
                              									der entgegengesetzten Seite des Rahmens befestigte kleine Masse äquilibrirt ist.
                           Mit einem Galvanometer, dessen Rahmen 500 Windungen von 0mm,010 dickem Kupferdraht enthielt und einen Widerstand von 191,7 Ohm bei
                              									19° C. hatte (die Dicke des Silberdrahtes f war 0mm,15), wurden folgende Ablesungen erhalten:
                           
                              
                                 Stromstärke:
                                 0,006
                                 0,005
                                 0,004
                                 0,003
                                 0,002
                                 0,001
                                 Ampère
                                 
                              
                                 Ablenkung:
                                 171°
                                 145,5°
                                 115°
                                 85,5°
                                 55°
                                 26,5°,
                                 
                                 
                              
                           oder im Durchschnitt 1° für 35 Mikro-Ampère. Diese Ablesungen
                              									geben eine Curve, welche sich an eine gerade Linie anschmiegt und fast mit ihr
                              									zusammenfällt- von 70° bis 180° weicht sie um nicht mehr als 2 Proc. von ihr ab.
                           Diese Empfindlichkeit und dieser Grad von Proportionalität wird für ärztliche Zwecke
                              									jedenfalls ausreichen; man kann übrigens auch noch durch einen passenden
                              									Nebenschluſs eine Ablenkung von 1° für. je 1 oder 0,1 Milliampère erhalten.