| Titel: | Universalholzarbeiter. | 
| Autor: | A. G. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 446 | 
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                        Universalholzarbeiter.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									23.
                        Universalholzarbeiter.
                        
                     
                        
                           Der durch die Fig.
                                 										1 bis 3 Taf. 23 veranschaulichte Universalholzarbeiter vereinigt in sich
                              									folgende vier Holzbearbeitungsmaschinen: Abrichthobelmaschine, Langlochbohrmaschine,
                              									Bandsäge und Tischfräse. Dadurch, daſs die Abrichthobelmaschine auch zur Herstellung
                              									von Kehlungen eingerichtet ist und das Futter für die Langlochbohrer auch wagerecht
                              									zu spannende Fräseköpfe, wie man sie zu sogen. Bockfräsearbeiten gebraucht,
                              									aufnehmen kann, werden eigentlich noch zwei weitere Maschinen dargeboten. Die
                              									vorliegende Construction gestattet, von der Benutzung des einen Werkzeuges zu der
                              									eines anderen ohne das zeitraubende und lästige „Umbauen“, welches bisher
                              									hauptsächlich die Anwendung der Universalholzarbeiter verleidete, überzugehen.
                              									Abrichthobelmaschine und Langlochbohrmaschine einerseits, Bandsäge und Tischfräse
                              									andererseits, können sogar gleichzeitig: von zwei verschiedenen Arbeitern benutzt
                              									werden.
                           Damit die Treibriemen gleiche Flucht erhalten, ist für die Antriebsscheibe a der Bandsäge A eine
                              									Leitrolle a1
                              									angeordnet, während auf die Antriebscheiben b und c der Abrichthobelmaschine B und der Tischfräse C der Riemen unmittelbar
                              									geleitet ist. Die Messerwelle der Abrichthobelmaschine B endet in ein Futter b1, in welches die Langlochbohrer gespannt werden.
                              									Das mit Schlitzen zu versehende Arbeitsstück wird dann auf den Tisch D mittels der Spannvorrichtung E festgeklemmt. Der obere Theil des Tisches D
                              									ist in Kreuzführung verschiebbar, in der Weise, daſs durch Bewegung des Hebels d das Arbeitsstück gegen das Werkzeug vorgeschoben und
                              									das Eindringen des letzteren geregelt, durch Drehung des Handrades d1 aber, welch
                              									letzteres mit einem Zahnstangengetriebe in Verbindung steht, die Hin- und
                              									Herbewegung des Arbeitsstückes vor dem Werkzeuge, entsprechend der gewünschten
                              									Schlitzlänge, bewirkt werden kann.
                           Ueber dem Schlitz des Hobeltisches, durch den die Messerwelle tritt, befindet sich
                              									das senkrecht, wie wagerecht verstellbare Schutzdach e.
                           Die vordere Hälfte f des Hobeltisches läſst sich in der
                              									üblichen Weise durch Handrad f1 zur Erzielung der verschiedenen Spanstärken hoch
                              									und tief stellen. Auſserdem lassen sich beide Hälften des Hobeltisches von der
                              									Messerwelle wegziehen, was bekanntlich erforderlich ist, wenn man auf letzterer
                              									Kehlmesser befestigen will. Um das Kehlen bequemer und gefahrloser zu machen, ist an
                              									das Lineal G des Hobeltisches, welches übrigens mittels
                              									des Quadranten g (Fig. 2) auch schräg
                              									gestellt werden kann, eine Druckvorrichtung F
                              									angeschraubt. Damit das Holz von der Seite her an das Lineal G angedrückt werde, ist auf der einen Hälfte des Hobeltisches eine Blattfeder
                              									angeordnet, welche in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt worden ist.
                           Werkstätten, in denen die einzelnen mechanischen Bearbeitungsarten nicht
                              									ununterbrochen ausgeübt werden, finden in dem erläuterten, von der Maschinenfabrik
                              										Hirsch und Co. in Berlin gebauten
                              									Universalholzarbeiter gegenüber der Anschaffung gesonderter Maschinen die Vortheile,
                              									daſs der beanspruchte Raum geringer und der Kaufpreis niedriger ist. Zum Antriebe
                              									sind 2  ausreichend.
                           
                              
                                 A. G.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
