| Titel: | Alexander Crawford Chenoweth's Herstellung von Röhren für elektrische Leitungen. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 452 | 
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                        Alexander Crawford Chenoweth's Herstellung von Röhren für
                           								elektrische Leitungen.
                        Chenoweth's Herstellung von Röhren für elektrische
                           								Leitungen.
                        
                     
                        
                           Nach dem Journal of the Franklin Institute, 1889 S. 230,
                              									hat das Franklin Institute eine Anzahl seiner
                              									Mitglieder mit der Prüfung der von Alexander Crawford
                                 										Chenoweth erfundenen Röhren für Elektricitätsleiter beauftragt und nach der
                              									Prüfung ist die Ertheilung des John Scott Legacy Premium and
                                 										Medal an Chenoweth beantragt worden. Die
                              									Masse, woraus die Röhre hergestellt werden soll, wird in bildsamem Zustande um einen
                              									oder mehrere walzenförmige Kerne aufgelegt und letztere herausgenommen, wenn die
                              									Masse erhärtet ist. Das Wesentlichste ist eben der Kern. Derselbe besteht aus einem
                              									Streifen galvanisirten Eisens von 25mm Breite und
                              									einer Nr. 27 der Lehre gleichenden Dicke, welcher spiralförmig gewunden wird und so
                              									eine Röhre bildet. Diese Röhre wird steif gemacht, entweder indem sie rund um einen
                              									gespaltenen Holzkern gewickelt wird, oder indem Papier auſsen um ihn geleimt wird.
                              									Die bildsame Masse wird auſsen auf diese Röhre gepackt und dann der Spiralstreifen
                              									herausgezogen. Das herumgelegte Papier zerreiſst ganz leicht und gestattet die
                              									Entfernung des Streifens. Wurde ein Holzkern benutzt, so wird er zuerst
                              									herausgenommen, und dann läſst sich der Streifen leicht entfernen.
                           Soll Papier zur Versteifung verwendet werden, so wird der Streifen erst spiralförmig
                              									um eine Docke gewickelt, das Papier auſsen fest aufgeleimt und das Ganze mit einem
                              									wasserdichten Firniſs überzogen; dann wird die Docke herausgenommen und es bleibt
                              									eine dünne Röhre, welche steif genug ist, um die Cementpackung um sich herum
                              									aufzunehmen. Mehrere solche Röhren werden an einander gelegt und die Enden der
                              									Streifen durch Wirbel mit einander verbunden. Einige Tage nach dem Umgieſsen des
                              									Cementes ist dieser erhärtet und der ganze Streifen läſst sich in beträchtlicher
                              									Länge auf einmal herausziehen.
                           Wird ein Holzkern benutzt, so wird derselbe aus zwei halbcylindrischen Hälften
                              									hergestellt, die durch einen dünnen Eisenstreifen von einander getrennt sind. Die
                              									Auſsenseite wird mit einer Mischung aus Thon, Speckstein und Wasser angestrichen.
                              									Längen von 4 bis 6m werden mit Cement umkleidet
                              									und dann erst der Eisenstreifen und darauf die Holzkerne herausgezogen, der
                              									Spiralstreifen dagegen bleibt bis nach dem Erhärten und soll bis zu Längen von
                              										120m herausgezogen werden können, wozu der
                              									Erfinder einen besonderen Haspel anwendet.
                           Es wird eine Mischung aus 1 Th. hydraulischem Cement und 2 Th. Sand bevorzugt. Die
                              									Kosten einer Röhre von 0m,1 Durchmesser sollen
                              									sich auf 6 Cents für 1 Fuſs (85 Pf. für 1m)
                              									belaufen. Eine aus 4 Röhren bestehende Leitungsführung ist nur halb so theuer als
                              									bei Herstellung aus creosotirtem Holz und nur ein Sechstel so theuer als bei Anwendung von in eine Masse
                              									eingehüllten Eisenröhren; es kommen dann nur 3 Cents auf jede Röhre für 1 Fuſs.