| Titel: | Frigard und Domon's elektrische Bogenlampen. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 504 | 
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                        Frigard und Domon's elektrische
                           								Bogenlampen.
                        Mit Abbildungen.
                        Frigard und Domon's elektrische Bogenlampen.
                        
                     
                        
                           Frigard und Domon lassen in ihrer Bogenlampe zur Bildung
                              									des Lichtbogens einen Elektromagnet den untern Kohlenträger ein Stück nach unten bewegen und benutzen
                              									denselben Elektromagnet zur Schliessung eines Nebenstromes durch einen zweiten
                              									Elektromagnet, wenn der Lichtbogen zu lang geworden ist und durch Senkung des obern
                              									Kohlenträgers auf seine normale Länge zurückgebracht werden soll. Die beigegebene
                              									Abbildung (Fig. 1) zeigt nach Armengaud, Publication Industrielle Bd. 32 * S. 400 den untern Theil der
                              									Lampe. Die beiden Schäfte f des Rahmens der Lampe sind
                              									durch das Querstück e aus Messing verbunden.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 276, S. 505
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 276, S. 505
                              
                           Auf e ist der erste Elektromagnet
                              										c so angebracht, daſs seine Kerne unterhalb e hinabreichen und hier zwei Pole g1 bilden, zwischen
                              									denen ein s-förmiger Anker h aus weichem Eisen drehbar gelagert ist; für gewöhnlich legt eine
                              									rückwärts auf h wirkende Spiralfeder den Anker h an einen in der Abbildung links vor h liegenden Contact; so lange dagegen der durch c geführte Hauptstrom kräftig genug ist, ziehen die
                              									Pole g1 den Anker h an und entfernen ihn von der Contactschraube. Den
                              									beiden oberen Polen g des Elektromagnetes c liegt ein zweiter Anker b gegenüber, welchen eine Spiralfeder d nach
                              									oben drängt und in einem veränderlichen Abstande von den Polen erhält. Tritt der
                              									elektrische Strom in den Elektromagnet c ein, so wird
                              										b von g angezogen und
                              									bildet, da in die auf b angebrachte Fassung a die untere Kohle eingesteckt wird, den Lichtbogen,
                              									dessen normale Länge etwa 5mm miſst. Wird durch
                              									das Abbrennen der Kohlen der Bogen zu lang, so reiſst die Feder den Anker h von den Polen g1 ab und dieser sendet einen Nebenstrom durch den im
                              									obern Theile der Lampe untergebrachten zweiten Elektromagnet; letzterer zieht daher
                              									jetzt seinen ähnlich wie h zwischen den beiden
                              									Elektromagnetpolen gelagerten Anker m (Fig. 2) an, dreht mittels eines am Anker angebrachten
                              									Sperrkegels n ein Sperrrad o und eine mit diesem verbundene Schraubenmutter p ein Stück, die Spindel q der Mutter p aber kann, weil sie mittels zweier Elfenbeinrollen an
                              									den Schäften f geführt ist, die Drehung nicht mitmachen
                              									und geht deshalb in p nach unten; da nun dieser zweite
                              									Elektromagnet mit einer Selbstunterbrechungsfeder ausgerüstet ist, so wiederholt
                              									sich das Spiel seines Ankers m, bis sich die von q getragene obere Kohle so weit gesenkt hat, daſs der
                              									Lichtstrom wieder kräftig genug geworden ist, um h
                              									wieder anzuziehen.
                           
                           Die Mutter p und das Zahnrad o sind auf, bezieh. unter einer messingenen Scheibe u angebracht, die Mutter p
                              									aber besteht aus zwei Theilen, von denen der eine in Fig.
                                 										2 hinter q sichtbar ist und festliegt, der
                              									andere dagegen sich um einen Zapfen an dem einen Ende drehen kann und durch eine
                              									Feder kräftig an q herangepreſst wird. Will man q rasch heben, so drückt man den beweglichen Theil von
                              										p von q hinweg, macht
                              									so q frei und kann dann die Spindel q schnell emporschieben. An der Scheibe u ist nach unten zu das Rohr v befestigt, das mit milder Reibung sich in dem innern Rohre x drehen kann; das Rohr x
                              									aber liegt im Buge des zweiten Elektromagnetes fest.
                           In neuester Zeit haben Frigard und Domon einige
                              									Aenderungen an ihrer Lampe angebracht, welche a. a. O. * S. 402 besprochen werden.
                              									Sie bringen einen Elektromagnet mit Bewickelung aus dickem, oder aus dünnem Drahte
                              									an, der als Relais dient und für sich besteht, oder mit dem die Lichtbogenbildung
                              									vermittelnder Elektromagnete vereinigt ist; derselbe hat die Aufgabe den Strom einem
                              									zweiten Elektromagnete zuzuführen und durch diesen die Bewegung entweder der obern
                              									Kohle, oder der untern Kohle, oder endlich beider Kohlen zugleich bewirken zu
                              									lassen, in verwandter Weise, wie in Fig. 2, nur unter
                              									Ersetzung des Sperrkegels n und Sperrrades o durch eine mit dem Kohlenträger verbundene eiserne
                              									Röhre, welche beim Auftreten des Stromes magnetisch wird, an den Anker anhaftet und
                              									sich mit ihm dreht.