| Titel: | Aurientis' Drehbank mit Schleif- und Polirwerk für Feinblech-Walzen. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 577 | 
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                        Aurientis' Drehbank mit Schleif- und Polirwerk
                           								für Feinblech-Walzen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									30.
                        Aurientis' Drehbank mit Schleif- und Polirwerk.
                        
                     
                        
                           Bemerkenswerth bei dieser Walzendrehbank ist nach Revue
                                       										industrielle, 1890 * S. 29, das Schleif- bezieh. Polirwerk, welches aus
                              									einem geführten Schlitten besteht, der längs der oberen Scheitellinie der Walze,
                              									unter sanfter Anpressung an dieselbe, mittels eines Kurbeltriebwerkes in kurze
                              									Hubbewegung versetzt wird. Geschliffen wird, indem zwischen die im Schlittenkasten
                              									eingespannten Kupferblöcke p (Fig. 7) und der langsam
                              									kreisenden Walze Schmirgelpulver von stetig zunehmender Feinheit gestreut wird.
                           Nach diesem Verfahren von Aurientis soll nicht nur eine
                              									hohe Politur, sondern auch eine groſse Genauigkeit der Walzenoberfläche deicht zu
                              									erzielen sein, was für Fertigwalzen bei Feinblech-Walzwerken von hoher Wichtigkeit
                              									ist.
                           Diese Maschine besteht aus einem 6m,5 langen Bett
                              										a (Fig. 7 u. 8) mit einer vorliegenden
                              									überhöhten und kürzeren Seitenwange für den Drehstahlsupport, aus Spindelstock b und Reitstock c, sowie
                              									aus dem, auf einem Böckchen der Bettverlängerung aufgestellten Kurbeltriebwerk für
                              									den Schleifbockschlitten g.
                           Hiernach erhält das Bett a die aus Fig. 9 und 10 ersichtliche
                              									Querschnittsform. Während die zwischen Spitzen laufende Walze mit ihren Zapfen in
                              									den Setzstöcken d lagert, wird der Schleif backen sammt
                              									der Kurbelachse des Triebwerkes dem Walzendurchmesser entsprechend nachgestellt,
                              									wozu die Druckschrauben F und T dienen. Um die Einstellung der Kurbelachslager gleichmäſsig und rasch
                              									durchzuführen, werden die beiden unteren Stützschrauben gleichzeitig durch ein
                              									doppeltes Schneckenradwerk bethätigt.
                           Beim Schleif Vorgang kreist die Walze mit 7 minutlichen Umläufen, während der
                              									Schleifbackenschlitten bei 120mm Ausschlag 22
                              									Doppelhübe in der Minute macht. Die Lagerführungen für die Schlittenstange g in den Setzstöcken d
                              									gewähren Nachstellungen für Walzen von 300 bis 600mm Durchmesser bei 1000mm Länge und 1300
                              									Zapfenmittelentfernung.
                           Die bisher üblichen Schleifverfahren zum Poliren der Feinblechplattwalzen bestanden
                              									darin, daſs entweder ein mit dem Support-Schlitten wandernder, den Walzenumfang
                              									umspannender und mit Bleiklötzchen ausgesetzter Setzstock die kreisende Walze
                              									mittels eingestreutem Schmirgelpulver glättete oder daſs eine rasch kreisende
                              									Schmirgelscheibe längs der langsamer umlaufenden Walzen geführt wird (vgl. Schleif-
                              									und Riffelmaschinen für Mahlwalzen 1890 276 * 529).
                           Obwohl dieses letztere Schleifverfahren gewiſs als ein Fortschritt, gegenüber dem
                              									vorerwähnten anzusehen wäre, so ist doch wegen des Lagerspielraumes, welcher bei
                              									einer so rasch kreisenden Spindel, wie jene des Schleifrades, unbedingt vorhanden
                              									sein muſs, und wegen der ferneren Abhängigkeit von der Lagerschlittenbahn nicht
                              									immer möglich, jenen Grad von Genauigkeit und Politur ohne Nacharbeit zu erreichen,
                              									welcher bei Feinblechwalzen erforderlich ist.
                           Mit dem Schleifwerk von Aurientis sollen aber nicht nur
                              									alle diese Schwierigkeiten leicht zu umgehen, sondern es soll bei entsprechender
                              									Einstellung der kupfernen Schleifbacken ebensowohl genau cylindrische, als auch
                              									schwach geballte Walzen zu glätten möglich sein. Aber auch hierbei wird der Erfolg
                              									wesentlich von der sorgfältigen Einstellung der Schleifbacken und der genauen
                              									Führung des Schlittens abhängen.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
