| Titel: | Gwosdeff's Telephon mit zwei Platten. | 
| Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 14 | 
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                        Gwosdeff's Telephon mit zwei Platten.
                        Mit Abbildungen.
                        Gwosdeff's Telephon mit zwei Platten.
                        
                     
                        
                           In England ist unter Nr. 2137 vom 6. Februar 1889 ein als Sender und als Empfänger
                              									brauchbares Telephon für E. Gwosdeff in St.
                                 										Petersburg patentirt worden, worin die eiserne Platte zwischen den
                              									Polen zweier Hufeisenmagnete angeordnet ist und – beim Sender durch einen, beim Empfänger dagegen
                              									durch zwei oder mehr nicht magnetisirbare Stäbe – mit einer gröſseren Platte aus
                              									nichtmagnetischem Stoffe in Verbindung steht, gegen welche gesprochen wird und
                              									welche auch die Wiedererzeugung der Töne zu bewirken hat. Letzteres geschieht so
                              									laut, daſs man beim Sprechen die Stimme nicht zu erhöhen nöthig hat. Die auf den
                              									Polschuhen der Magnete sitzenden Spulen sind so mit einander verbunden, daſs der
                              									erzeugte Strom die Summe der in jedem Spulenpaare erregten Ströme ist. Fig. 3 der beigegebenen Abbildungen bietet einen
                              									Grundriſs dieses Telephons nach Wegnahme des oberen Theiles, Fig. 1 und 2 sind zwei
                              									Schnitte, der eine nach der Linie WX, der andere nach
                              									der Linie YZ in Fig.
                                 									3.
                           Fig. 1., Bd. 278, S. 15Fig. 2., Bd. 278, S. 15Fig. 3., Bd. 278, S. 15D ist die eiserne Platte und liegt zwischen den Polen
                              									der Hufeisenmagnete M und H; die auf die Polschuhe der Magnete aufgesteckten Rollen B und G sind so mit
                              									einander verbunden, daſs die in ihnen durch die Schwingungen der Platte D erregten Ströme sich addiren. Die Platte D ist so zwischen den beiden Magneten angeordnet, daſs
                              									jeder von ihnen die Platte gleich stark anzieht. Der Schraubenring A, worin die Platte D mit
                              									ihrem Rande befestigt wird, gestattet eine genaue Einstellung der Platte. Gegenüber
                              									dem Magnete M ist nun in der Büchse C noch eine Platte E aus
                              									Holz, Ebonit, Aluminium, Aluminiumbronze oder sonst einem nichtmagnetisirbaren
                              									Stoffe angeordnet, deren Durchmesser den von D
                              									übertrifft. Bei dem als Geber zu benutzenden Telephon ist E mit D durch einen zwischen den Rollen B, B des oberen Magnetes M
                              									hindurch gehenden Stab F verbunden, und zwar von Mitte
                              									zu Mitte; bei dem als Empfänger zu gebrauchenden Telephon dagegen werden zur
                              									Verbindung der beiden Platten E und D zwei oder mehr solche Stäbe angewendet, welche in E etwas weiter von der Mitte abstehen und gegen die
                              									Mitte von D hin schräg zusammenlaufen. Die Rollen auf
                              									den Polschuhen sollen eine doppelte Bewickelung erhalten, und zwar soll die eine mit
                              									der Telephonleitung verbunden, die andere aber in sich kurz geschlossen werden, ihre
                              									Ströme sollen sich aber addiren.