| Titel: | Neue Erdöl-Maschinen. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 97 | 
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                        Neue Erdöl-Maschinen.
                        (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 49
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									5 und 10.
                        Neue Erdöl-Maschinen.
                        
                     
                        
                           Ad.
                                    											Spiel in Berlin (* D. R. P. Nr. 46703 vom 21. April
                                 										1888) Fig. 22 und 23.
                           Die Steuerung der im Viertakt arbeitenden Maschine wird bewirkt durch einen im
                              									Cylinder selbst geführten Ringschieber f, d. i. ein der
                              									Länge nach aufgeschnittener, vorher auf einen etwas gröſseren Durchmesser, als wie
                              									ihn der Cylinder besitzt, abgedrehter Ring aus Stahl oder sonst geeignetem Material,
                              									welcher vermöge der so erlangten Federung gut dichtend an der Cylinderwand anliegt.
                              									Selbstredend kann diese Abdichtung auch durch federnde Liderungsringe eines übrigens
                              									unaufgeschnittenen, dagegen mit Nuthen zur Aufnahme jener versehenen Ringes f bewirkt werden. Dieser Ringschieber empfängt seine
                              									dem Zwecke entsprechende Bewegung hin und her durch eine Stange e, welche, bei der Ausführung nach Fig. 22 durch Stopfbüchse
                              									gedichtet, nach auſsen führt und mittels Hebels d (Fig. 23) an
                              									die Steuerstange c angeschlossen ist. Dieselbe
                              									überfaſst mit einem Schlitz die Steuerwelle b und trägt
                              									ein Röllchen h, gegen welches ein auf b sitzender Hebedaumen g
                              									wirkt. Für den erforderlichen Andruck des Röllchens h
                              									an den Daumen g sorgt eine die Stange c umgebende Feder c1. Die Bewegung der Steuerwelle b erfolgt von der Kurbelwelle a aus mittels Zahnräderwerkes a1b1.
                           Ein excentrischer Zapfen i an der Stirn der Steuerwelle
                              									mag noch zum Betriebe der Oelpumpe p dienen. In diesem
                              									Falle ist deren Cylinder drehbar am Maschinengestell gelagert und derselbe vollführt
                              									während des Hin- und Herganges des Kolbens eine schwingende Bewegung. Es könnte
                              									indessen auch eine Pumpe mit festgelagertem Cylinder und dem entsprechenden
                              									Kurbelmechanismus Anwendung finden. Das von der Pumpe angesaugte Erdöl wird von ihr
                              									in ein Rohr k ein- und dadurch dem Lufteinströmungsrohr
                              										l zugedrückt, in welches es bei k1, vor dem
                              									Lufteinlaſsventil m, eintritt bezieh. eingespritzt
                              									wird. An das Rohr l schlieſst sich in Richtung auf den
                              									Betriebscylinder a zu ein Rohr m1 an, welches vor der Ingangsetzung der
                              									Maschine anzuwärmen ist, beispielsweise durch einen Gasbrenner. Die dadurch
                              									erhitzten Theilchen von Luft und Erdöldunst im Innern des Rohres m1 gehen in Folge
                              									dessen eine innige Vermischung mit einander ein und bilden ein gleichmäſsiges
                              									Explosionsgemenge, welches eine schnelle und zuverlässig erfolgende Zündung und ein
                              									leichtes Angehen der Maschine gewährleistet, sowie eine weitestgehende Verbrennung
                              									aller festen Theilchen des Gemisches Schert. Die Entzündung des Explosionsgemenges
                              									erfolgt durch eine geeignete, bei n vorgesehene
                              									Zündvorrichtung.
                           Zur Austreibung der Verbrennungsgase dient ein verhältniſsmäſsig groſser, im Cylinder
                              									angeordneter Schlitz o, dessen rechtzeitige Eröffnung
                              									und Wiederschlieſsung durch den Schieberring f bewirkt
                              									wird.
                           Bei Beginn der Saugperiode nimmt der Schieberring die aus Fig. 22 ersichtliche (mit
                              									vollen Linien gezeichnete) Stellung ein. Der Zündschlitz ist geöffnet, der
                              									Auspuffschlitz o aber geschlossen. Der nach auswärts
                              									schiebende Kolben saugt Explosionsgemisch aus m1 an; gleichzeitig aber auch die Gase aus dem
                              									Zündschlitz und den damit verbundenen Räumen der Zündvorrichtung ab, diese
                              									entlastend. Mit darauf beginnendem Einschube des Kolbens stellt sich der
                              									Schieberring f in die Stellung x, wobei Auspuff o noch geschlossen bleibt,
                              									der Zündschlitz aber abgesperrt wird, es erfolgt eine Zusammenpressung des
                              									Explosionsgemisches im hinteren Cylinder und anschlieſsenden Rohrraum m1. Am Ende des
                              									Einschubes und bei Beginn des Ausschubes des Kolbens geht der Schieber f wieder in die ersterwähnte Stellung über, so daſs bei
                              									noch geschlossenem Auspuff o der Zündschlitz wieder
                              									geöffnet wird. Sogleich erfolgt die Zündung und es empfängt der Kolben einen
                              									nützlichen Antrieb durch den Gasdruck.
                           Bei Beginn des Wiedereinschubes wird der Schieberring in die Stellung x1 gestellt, so daſs
                              									der Auspuffschlitz o geöffnet, der Zündschlitz jedoch
                              									geschlossen ist. Der zurückkehrende Kolben schiebt die Verbrennungsrückstände unter
                              									dem im Auspuff' herrschenden Druck aus dem Cylinder hinaus. Dadurch, daſs das Rohr
                              										m1 dauernd mit dem
                              									Cylinder A in Verbindung bleibt, also während des Zünd-
                              									und während des Auspuffkolbenhubes mit heiſsen bezieh. warmen Gasen erfüllt ist,
                              									erhitzt es sich bald so stark, daſs es keiner fernerweiten Anwärmung von auſsen mehr
                              									zu dem Zwecke bedarf, um das jeweils angesaugte Gemisch von Erdöldunst und Luft vor
                              									seinem Eintritt in den Cylinder in ein gleichmäſsiges Explosionsgemenge
                              									umzuwandeln.
                           Die Regelung des Ganges der Maschine je nach der Geschwindigkeit kann in bekannter
                              									Weise, z.B. durch Regelung der Erdölmenge, welche bei jeder Cylinderladung zur
                              									Verwendung kommt, geschehen. In einem quer durch den Pumpenstangenkopf in
                              									senkrechter Richtung gehenden Schlitz wird eine Gewichtsstange s geführt, die sich auf eine sie oberhalb umgebende
                              									Feder s1 stützt. Diese
                              									Stange ist schlank kegelförmig zulaufend oder mit einem Absatz versehen; sie nimmt
                              									an der Bewegung des Pumpenstangenkopfes Antheil, wodurch das Gewicht an s zur Schwungmasse wird, welche mit zunehmender
                              									Maschinengeschwindigkeit an Wirkung der Feder s1 gegenüber gewinnt, d.h. diese mehr oder weniger
                              									zusammenpreſst. Da nun der seitens des Kurbelzapfens i
                              									auf die Pumpenstange ausgeübte Druck sich auf diese mittels der jeweils im Schlitz
                              									befindlichen Stangendicke von s überträgt, so erhellt,
                              									daſs der Hub der Pumpenstange und damit des Pumpenkolbens um so kleiner ausfällt, je
                              									weiter die Stange s, unter Ueberwindung des Druckes der
                              									Feder s1, durch den
                              									Schlitz im Pumpenstangenkopf hindurchgezogen ist, dagegen um so gröſser, je
                              									weniger s1
                              									zusammengepreſst ist; der erstere Fall tritt ein bei zu schnellem Gange der
                              									Maschine, und es wird dann durch verminderten Pumpenhub eine kleinere Menge Erdöl
                              									durch k übergepreſst; der zweite Fall tritt bei zu
                              									langsamem Gange ein, und es folgt die Speisung der Ladung mit vermehrter
                              									Erdölmenge.
                           Gebr. List
                                    											und J. Kosakoff in Moskau (* D. R. P. Nr. 51164 vom 29. Juni
                                 										1889), Fig. 24 und 25.
                           Die Erfindung betrifft einen Steuerungsmechanismus für Erdölgasmaschinen, durch
                              									welchen die Erdölpumpe, das Ueberströmventil und die Zündvorrichtung bewegt werden,
                              									und der in solcher Weise mit einem Regulator in Verbindung steht, daſs bei zu
                              									raschem Gang der Maschine die Bewegung der besagten Theile unterbrochen und zugleich
                              									das Druckventil der Luftpumpe offen gehalten wird, um die Einführung neuer
                              									Luftmengen in den Arbeitscylinder zu verhindern. Der Motor besteht aus einer
                              									Luftpumpe A und dem Arbeitscylinder B, welche über einander und parallel zu einander
                              									stehen. Die Lenkstangen der beiden Kolben schlieſsen sich an eine und dieselbe
                              									Kurbel der Arbeitswelle C an. Die Luft wird vom
                              									Pumpenkolben D mittels der Saugventile a aus der Atmosphäre durch die am vorderen Ende des
                              									Arbeitscylinders angebrachten Oeffnungen d1, den Mantelraum d
                              									(welcher zugleich als Saugtopf dient), die Kanäle e und
                              									die Ventilkammer c angesaugt. Diese Anordnung der
                              									Saugkanäle hat den Zweck, die Luft aus dem vorderen Theil des Arbeitscylinders
                              									abzusaugen, um den üblen Geruch der durch die Undichtigkeiten des Arbeitskolbens
                              									etwa entweichenden Erdöldämpfe dadurch zu vermeiden, daſs dieselben zusammen mit der
                              									Luft angesaugt werden. Die während des ganzen Vorwärtshubes des Pumpenkolbens
                              									angesaugte Luft wird bis auf etwa die Hälfte ihres Volumens zusammengepreſst und
                              									durch die Druckventile b1 der Ventilkammer c1 in den Mischraum g
                              									getrieben. Dann erfolgt die Oeffnung des Ueberströmventils k (Fig.
                                 										25), um die verdichtete Luft nach dem Arbeitscylinder zu leiten. Während
                              									dieses Ueberströmens imprägnirt sich die Luft mit dem von der Pumpe P durch Rohr m
                              									eingespritzten und mittels eines geeigneten Apparates i
                              									zerstäubten Erdöl. Die so gebildete Explosivmischung erwärmt sich an dem heiſsen
                              									Ventil k, sowie an den ebenfalls heiſsen Wänden der
                              									Kammer h und des Kanals h1 und gelangt in den Raum H des Arbeitscylinders zu den daselbst noch vorhandenen
                              									Verbrennungsgasen. In Folge der gleichgerichteten Bewegung der beiden Kolben findet
                              									alsdann eine weitere Verdichtung der ferner noch von A
                              									aus überströmenden Luft, sowie der in H verbliebenen
                              									Verbrennungsgase und des gebildeten Explosivgemisches statt, bis die Kolben am Ende
                              									ihres Rückwärtsganges angelangt sind. Kurz darauf wird das Gemisch entzündet.
                           Der dargestellte Zünder besteht aus einem unten geschlossenen Zündröhrchen t und einem beweglichen, lose in das letztere
                              									hineinziehenden Stab v, welcher mit einer Verstärkung
                              										w versehen ist, die, wie ein Ventil wirkend, das Rohr
                              										t oben schlieſst. Der Stab t ist an der vom Steuerungsmechanismus bewegten Stange u befestigt. Dieser Zünder wirkt in der Weise, daſs
                              									beim Zurückziehen des Stabes v Gasmischung in das vor
                              									dem Anlassen der Maschine mittels eines Brenners J zu
                              									erhitzende Rohr t eindringt und sich an diesem bezieh.
                              									später an dem Stab v entzündet und dadurch die
                              									Entflammung des im Cylinder enthaltenen Gemisches herbeiführt. Die vom Brenner J erzeugten heiſsen Gase dienen während des Anlassens
                              									des Motors dazu, die Kammer g von auſsen zu erwärmen,
                              									indem sie dieselbe im Mantelraum x umspülen.
                           Das Ueberströmventil k steht mit der Welle C durch den in Fig. 25 im Aufriſs
                              									dargestellten Mechanismus in Verbindung. Dieser besteht aus dem Excenter k1, der Excenterstange
                              										k2, der mit
                              									letzterer gelenkig verbundenen Stange k3, den beiden Hebelarmen k4k5, der Welle k6, auf welcher letztere befestigt sind, und der
                              									Ventilstange k7. Die
                              									Stangen k2k3 werden einerseits an
                              									ihrer Verbindungsstelle durch eine Schwinge k8 getragen, während andererseits die Stange k3 an der mit dem
                              									Regulator in Verbindung stehenden Schwinge f6 aufgehängt ist. k9 ist eine Feder, welche das Ventil k schlieſst. Die Stange k3 bildet eine Gabel, welche den Hebelarm
                              										k4 lose umfaſst und
                              									an ihrem Ende mit einer Platte k10 versehen ist. Durch das Anstoſsen der in der
                              									Zeichnung linksseitigen Kante dieser Platte an das an dem Hebelarm k4 befestigte
                              									Anschlagstück k11 wird
                              									der Hebelarm bewegt, dadurch Arm k5 niedergedrückt und das Ventil k geöffnet. Die Verbindung zwischen der besagten
                              									Schwinge f6 und dem
                              									Regulator R wird durch das Gestänge ff1 und den Winkelhebel
                              										f2f4 hergestellt, welcher
                              									letztere auf der Achse f3 befestigt ist. Die genannten Theile sind nun so zu einander angeordnet,
                              									daſs bei normalem Gang der Maschine die Platte k10 gegen das
                              									Anschlagstück k11
                              									stöſst und das Ueberströmventil öffnet, wogegen, wenn die Maschine zu rasch läuft,
                              									der Regulator die Stange k3 und damit die Platte k10 hebt, so daſs diese alsdann über das
                              									Anschlagstück k11
                              									hinweggeht und das Ventil k geschlossen bleibt. Damit
                              									die Stange k3 nicht
                              									durch ihr Gewicht auf den Regulator einwirke, ist dieselbe rückwärts verlängert und
                              									mit einem Gegengewicht k12 versehen.
                           Auſser der Eröffnung des Ventils k bewirkt der Hebelarm
                              										k4 die
                              									Niederbewegung des Kolbens der Erdölpumpe P. Zu diesem
                              									Zwecke ist die Stange n des Kolbens an einen
                              									Winkelhebel n1n2 angeschlossen, gegen
                              									dessen Arm n2 der
                              									Hebelarm k4 mittels der
                              									Stellschraube n3
                              									drückt. Mittels dieser Stellschraube wird die Menge des der Maschine zuzuführenden
                              									Erdöls geregelt. Die Aufwärtsbewegung des Kolbens erfolgt durch die Feder n4 : n5 ist ein Anschlag zur
                              									Begrenzung dieser Bewegung und n6 ein Arm mit Handgriff zur Bethätigung der Pumpe
                              									während des Anlassens der Maschine. Der Kolben drückt das Erdöl zum Zerstäuber i während seines Niederganges, also zu derselben Zeit,
                              									da das Ueberströmventil sich öffnet.
                           
                           Das Auspuffventil l wird durch eine Curvenscheibe
                              									bethätigt.
                           Der Mechanismus zur Bewegung des Zündstäbchens v umfaſst
                              									eine zum gröſsten Theil kreisförmige und nur mit einer kurzen Vertiefung versehene
                              									Curvenscheibe.
                           Bei zu raschem Gang der Maschine erfolgt weder eine Eröffnung des Ueberströmventils,
                              									noch eine Zuführung von Erdöl, noch ein Heben des Zündstäbchens. Zugleich wird aber
                              									auch die Pumpe A daran gehindert, atmosphärische Luft
                              									anzusaugen, dadurch, daſs während der Saugperiode eines der Druckventile der Pumpe
                              									offen gehalten wird. Zu diesem Zwecke erstreckt sich von der Ventilkammer c1 aus eine Achse,
                              									welche an ihrem inneren Ende einen in die geschlitzte Stange des Ventils b1 eingreifenden Daumen
                              									trägt und an ihrem äuſseren Ende einen Hebelarm b4, der so gestellt ist, daſs die Platte k10 der Stange k3 dagegen stöſst, wenn
                              									dieselbe vom Regulator hoch genug gehoben ist, um nicht mehr auf den Anschlag k11 des Hebelarmes k4 zu wirken. Bei
                              									dergestalt geöffnetem Druckventil tritt die verdichtete Luft wieder in die Luftpumpe
                              									zurück und findet kein neues Ansaugen von Luft statt.
                           
                        
                           
                              Steuerung des
                                 									Einlaſsventils.
                              
                           O.
                                    											Engel in Berlin (* D. R. P. Nr. 46670 vom 1. Juli
                                 										1888), Fig. 26. Bezweckt wird durch die Steuerung die Kraftregelung der
                              									Maschine.
                           k bedeutet den zum Verbrennungsraum führenden Kanal,
                              									welcher durch das in bekannter Weise nach innen sich öffnende Einlaſsventil E geschlossen gehalten wird. Die Einlaſsventilstange
                              									ist oben mit dem Querstück Q verbunden, gegen welches
                              									die das Ventil schlieſsende Feder f drückt. Das
                              									Querstück Q trägt an seinem anderen Ende die Stange des
                              									die Arbeit der kleinen Erdölpumpe P regelnden Ventils
                              										v, welches sich nach auſsen öffnet.
                           Ferner sind in der Darstellung angedeutet der Pumpenstempel S, das Druckventil d, die Druckleitung m und der Zerstäuber M.
                           Am Kopf der Zeichnung ist die Steuerwelle W mit der
                              									Daumenscheibe U angedeutet, welche mittels der Hebel
                              										hh1 und der
                              									Gegendruckfeder f1 die
                              									in einer Geradführung geführte Stange F steuert. Die
                              									Stange F trägt am unteren Ende den Zapfen g, auf welchem ein Prisma p von dem Hebel b, welcher durch die Stange
                              										C mit dem Regulator in Verbindung steht, verschoben
                              									werden kann.
                           Die Regelung der Kraftleistung des Motors geschieht in folgender Weise.
                           Beim Stillstand des Motors steht das vom Regulator beeinfluſste Prisma p in seiner äuſsersten Stellung links, so daſs es etwa
                              									mit der punktirten Linie x-y abschlieſst. Wird nun das
                              									Schwungrad des Motors in Drehung versetzt, so drückt beim Beginn der Saugperiode die
                              									Daumenscheibe U mittels der Hebel hh und der Stange F das
                              									Prisma p gegen das Querstück Q und öffnet das Einlaſsventil E. Das vor
                              									Eintritt dieser Bewegung
                              									geöffnete Ventil v, welches in seinem unteren, fest mit
                              									der Stange verbundenen Federhalter eine Spiralfeder s
                              									trägt, ist nach derselben geschlossen und zwar mit einem Druck, welcher von der
                              									Stärke der Feder s abhängt, da das Querstück Q die Feder s um die
                              									Differenz der Ventilhube zusammengedrückt hat. Wenn also das Einlaſsventil E geöffnet, das Pumpenventil v mit Ueberdruck gegen seinen Sitz gedrückt worden ist, so wird der von
                              									einem geeigneten Steuerungsorgan bewegte Pumpenstempel S nach unten bewegt und drückt ein dem gewählten Pumpenhub entsprechendes
                              									Quantum Brennflüssigkeit durch die Rohrleitung m in den
                              									Zerstäuber M, von wo dieselbe mit der durch das
                              									Ventilgehäuse eintretenden Luft als explosibles Gemisch in den Cylinderraum gesaugt
                              									wird. Nachdem die Daumenscheibe U die Rolle des Hebels
                              										h passirt hat, wird die Stange F durch Federdruck zurückgeschnellt, in Folge dessen
                              									schlieſst sich das Einlaſsventil und öffnet sich das Pumpenventil v, so daſs der von z zum
                              									Pumpenstiefel führende Kanal, welcher mit einem Erdölbehälter in Verbindung steht,
                              									ebenfalls geöffnet wird. Ist nun das vom Cylinderkolben angesaugte Gemisch im
                              									Cylinder comprimirt und in bekannter Weise entzündet worden, so werden nach der
                              									darauf folgenden Expansions- und Auspuffperiode sich die oben beschriebenen Vorgänge
                              									wiederholen, nachdem in der Zwischenzeit der Pumpenstempel neue Flüssigkeit
                              									angesaugt hat. Erreicht der Motor durch die aufeinander folgenden Explosionen eine
                              									Geschwindigkeit, welche nicht überschritten werden soll, so ist der vom Regulator
                              									beeinfluſste Winkelhebel b mit dem Prisma p so weit von links nach rechts gedrückt, daſs das
                              									letztere bei einer Abwärtsbewegung von F das Querstück
                              										Q nicht mehr trifft, sondern an demselben
                              									vorbeistöſst. Das Einlaſsventil bleibt geschlossen, die Saugrohrleitung zur Pumpe
                              									geöffnet, und da das Druckventil d durch Federdruck
                              									stärker belastet ist, als das Gewicht der über z
                              									stehenden Flüssigkeitssäule beträgt, so drückt der Pumpenstempel S die vorher angesaugte Flüssigkeit durch die
                              									Saugrohrleitung zurück. Die Füllung und ihre Kraftwirkung fällt aus. Ist in Folge
                              									einer oder mehrerer Aussetzungen die Geschwindigkeit des Motors wieder entsprechend
                              									vermindert worden, so treten die vorher beschriebenen Vorgänge zur Füllung des
                              									Cylinders mit explosivem Gemisch wieder in die Erscheinung.
                           Der Schwerpunkt der in Vorstehendem beschriebenen Neuerung liegt in dem Verfahren,
                              									das Einlaſsventil eines Erdölmotors während der Regelung der Kraftleistung, also
                              									beim Aussetzen der Füllungen, geschlossen zu halten, wodurch das Einsaugen von Luft
                              									und die dadurch bedingte Abkühlung im Cylinderinneren vermieden wird.
                           J. M. Grob
                                    											und Co. in Eutritzsch-Leipzig (*
                              										D. R. P. Nr. 52709 vom 11. December 1889), Fig. 27. Die
                              									Maschine erhält zweimalige Luftzuführung, mit deren Hilfe die Oelzufuhr gesteuert
                              									wird.
                           a ist der Cylinder, b der
                              									Deckel desselben, e der Einlaſs für die Verbrennungsluft, welche durch
                              									das Ventil d von dem Cylinder getrennt ist. Letzteres
                              									wird durch die Feder e, welche mittels des Hebels f zusammengepreſst werden kann, geschlossen gehalten,
                              										g ist der Einlaſs für die zum Zerstäuben des Oeles
                              									dienende Luft, welche durch den Kanal h über das Ventil
                              										i tritt und das Oel im Kanal k zerstäubt. Das Oel tritt durch das seitliche Rohr
                              									ein, steigt durch das Ventil m und die Röhrchen n in den Kanal k, wo es
                              									von der Luft getroffen wird. Hierbei wird das jedesmalige Quantum von dem Ventile
                              										i aus regulirt, welches mit dem Ventil m durch den Hebel o in
                              									direkter Verbindung steht. Der Oelzufluſs durch das Rohr ist nämlich constant, und
                              									wird durch das Ventil m die für die Vergasung bestimmte
                              									Oelmenge regulirt, während das übrige Oel in einen Behälter flieſst und daselbst zur
                              									weiteren Verwendung gesammelt wird. Die Kraft der Feder des Ventils d ist so bemessen, daſs der Druck der durch c einströmenden Luft dieselbe gerade überwindet, was
                              									bei der Gröſse des Ventils d zur Folge hat, daſs nur
                              									Luft durch den Lufteinlaſs e in den Cylinder dringen
                              									würde, während der Lufteinlaſs g auſser Thätigkeit
                              									bliebe. Um dies zu vermeiden, ist der Hebel f
                              									angeordnet, mit welchem beim Beginn der Maschine die Stärke der Feder vergröſsert
                              									werden kann, so daſs nun während der Ansaugperiode auch Luft durch den Einlaſs g in den Cylinder gelangen muſs.
                           
                        
                           
                              Vergaser.
                              
                           H.
                                    											Wadzeck in Berlin (* D. R. P. Nr. 48637 vom 8. Januar
                                 										1889), Fig. 28.
                           Das erzeugte Gas soll nicht nur zum Betriebe der Maschine, sondern auch zur Speisung
                              									der Heizflammen und Zündflamme dienen. In Folge einer eigenthümlichen
                              									Ventilanordnung tritt beim Ansaugen der Maschine ein inniges Mischen des erzeugten
                              									Gases mit atmosphärischer Luft in Folge von Gegenströmung ein und findet hierauf ein
                              									gleichzeitiger Abschluſs des Gases und der Luft statt.
                           A ist ein Behälter, welchem das zu vergasende Benzin,
                              									Naphta, Erdöl etc. mittels des Röhrchens g zugeführt
                              									wird. Dieser Behälter A ist auſsen von einem Mantel
                              									umgeben und oben durch einen Deckel abgeschlossen, dessen cylindrischer Aufsatz f mit Schlitzen b und am
                              									Umfange mit Muttergewinde versehen ist, auf welchem eine Kapselmutter h behufs Regulirung des Luftzutrittes auf und nieder
                              									geschraubt werden kann. In dem cylindrischen Aufsatze f
                              									des Apparatdeckels ist das Ventil B angeordnet, dessen
                              									Boden mit Durchlochungen a versehen ist. i bedeutet das nach der Maschine führende Rohr. Die
                              									unter dem Behälter A angeordneten Heizflammen umspülen
                              									denselben von auſsen und die Verbrennungsproducte gelangen durch Oeffnungen der
                              									Ummantelung ins Freie.
                           Beim Eintritt der Saugperiode der Maschine wird das Ventil B gehoben und aus dem Behälter A Gas
                              									angesaugt, welches durch die Oeffnung im Deckel und durch die Oeffnungen a im Ventilboden in Richtung der Pfeile
                              									hindurchtritt. Gleichzeitig wird auch durch die Oeffnungen b des cylindrischen Aufsatzes f, und zwar,
                              									wie die eingezeichneten Pfeile andeuten, in entgegengesetzter Richtung
                              									atmosphärische Luft angesaugt, und durch diese Gegenströmung wird eine äuſsert
                              									intensive Mischung beider herbeigeführt.
                           Ein Theil des in A erzeugten Gases tritt durch das
                              									centrale Rohr abwärts in den Sammelraum C und gelangt
                              									von hier aus zu den Heizflammen und der Zündflamme für die nach dem Cylinder der
                              									Maschine gesaugten Gase.
                           C.
                                    											Wigand in Hannover (* D. R. P. Nr. 49102 vom 14. März
                                 										1889), Fig. 29.
                           Die Kohlenwasserstoffe werden zuerst verdampft, dann nach Art des Vorganges im
                              									Bunsenbrenner mit Luft gemischt, um in diesem gemischten Zustande direkt zur
                              									Verbrennung zu kommen. In Fig. 29 ist B ein Behälter für den Brennstoff, welcher durch das
                              									Rohr R in den Verdampfungsapparat G flieſst. Das Wesen des letzteren besteht darin, daſs
                              									das flüssige Brennmaterial in ihm eine dünne Schicht bildet, welche sich an die von
                              									einer Flamme umspülte Hülse G anschmiegt. Die dünne
                              									Schicht wird dadurch hergestellt, daſs der innere Raum der Hülle G von einem festen Kerne oder einem schwimmenden Kerne
                              									so weit ausgefüllt wird, daſs ein freier Raum zwischen diesen Theilen und der
                              									äuſseren Wandung in der Stärke der Schicht übrig bleibt. Das zu verdampfende
                              									Material wird dadurch sofort bei seinem Eintritt in G
                              									ganz der Wärme ausgesetzt, und seine Verdampfung bezieh. Vergasung bei genügend
                              									groſser Wärme wird so zu sagen momentan stattfinden. Der so entstandene Dampf
                              									bezieh. das Gas strömt oben durch die feine Oeffnung der Düse D in ein Rohr T, in
                              									welchem, wie in einem Strahlgebläse, die Mischung mit der Luft vor sich geht. Von
                              									diesem Rohre geht eine Abzweigung zu der die Verdampfung oder Vergasung bewirkenden
                              									Flamme, welche die Hülle G umspült. Der andere Theil
                              									des Gemisches speist diejenige Flamme, welche den Zweck des Brenners bildet.
                           Die eigenthümliche Construction desjenigen Theiles des Apparates, in dem die
                              									Verdampfung stattfindet, sichert eine selbständige Regulirung der Flüssigkeitshöhe
                              									darin. Wird zu viel Flüssigkeit verdampft, so steigt der Dampfdruck in dem Raume G und drückt die Flüssigkeit nach B zurück; dadurch wird die der Einwirkung der Flamme
                              									ausgesetzte Oberfläche derselben reducirt, und in Folge dessen wird die Verdampfung
                              									eine geringere werden. Es wird sich demgemäſs die Höhe der Flüssigkeit in G ganz dem Verbrauche entsprechend einstellen. Um die
                              									Menge des nothwendigen brennbaren Dampfes zu verändern, kann in der Ausströmungsdüse
                              										D desselben eine verstellbare Nadel angebracht
                              									werden.
                           Wird ein Schwimmer benutzt, so trägt derselbe unten ein kleines Ventil, welches durch
                              									den Auftrieb des Schwimmers zugehalten wird.
                           
                           Durch diese Einrichtung wird bewirkt, daſs die Flüssigkeit trotz gröſserer Druckhöhe
                              									nie zum Ueberflieſsen kommen kann. Auch hier wird der Druck der in G entwickelten Gase im Stande sein, die Flüssigkeit,
                              									wenn es nothwendig ist, in den Behälter B
                              									zurückzudrücken. Dadurch wird auch hier ein selbständiges Einstellen der Flüssigkeit
                              									dem Verbrauche entsprechend stattfinden.
                           Zum Zwecke des Anlassens wird bei A etwas Spiritus oder
                              									ein anderer flüssiger Kohlenwasserstoff in den Ringraum, welchen das äuſsere Gehäuse
                              									des Verdampfungsapparates um den Hilfsbrenner bildet, hineingegossen und
                              									angezündet.
                           Ed.
                                    											Hahn in Frankfurt a.
                                 										M. (* D. R. P. Nr. 48739 vom 9. März
                                 									1889), Fig.
                                 										30.
                           Um die Vertheilung der Flüssigkeit in den von Luft durchstrichenen Räumen ABC (Fig. 30) nicht nur auf
                              									die Saugfähigkeit des eingelegten Stoffes zu beschränken, ist die Anordnung
                              									getroffen, daſs die Flüssigkeit aus dem Behälter D,
                              									welcher mit einer luftdicht verschlieſsenden Füllschraube versehen ist, durch ein
                              									gekrümmtes Rohr b nach dem Behälter B flieſst, der saugende Stoff an zwei Draht- oder
                              									durchbrochenen Gestellen angeheftet, die in den Räumen ABC so gelagert sind, daſs sie mit dem einen Ende auf dem Boden des
                              									Behälters B aufsitzen, auf den beiden Seiten im Raume
                              										A bis zum Boden herabhängen, im Raum C bis zum Boden von B
                              									aufsteigen und diese Räume ausfüllen. Der so gelagerte Stoff wirkt nicht nur in dem
                              									Maſse seiner Saugfähigkeit, sondern er vertheilt die Flüssigkeit durch seine
                              									heberartige Wirkung nach dem Raum C, indem er aus dem
                              									Raum B sich mit Flüssigkeit vollsaugt und am Boden des
                              									Raumes A den Ueberschuſs ablagert, der sich alsdann
                              									auch nach dem Hahnenrohr o, in welches das Rohr e eingesteckt ist, ergieſst. Das Rohr e mündet oben in den Behälter D ein.
                           J. C.
                                    											Bull in Erith, England (* D. R. P. Nr. 51798 vom 1. September 1889), Fig. 31 Taf. 10 (folgt in
                              									Heft 4).
                           Das zu verdampfende Erdöl wird durch Trichter e und
                              									Schlange b in einen Behälter C eingeführt, aus welchem es durch ein Rohr c
                              									in den inneren Behälter A abflieſst. Die Schlange b ist in einen mit Kühlwasser gefüllten Behälter B eingeschlossen und steht durch ein Rohr b1 mit dem
                              									Sicherheitsventil a des Behälters A in Verbindung. Dieses Ventil a ist mit A durch ein Rohr a1 verbunden und ist
                              									auſserhalb eines den Behälter A umgebenden zweiten
                              									Behälters E angeordnet. Letzterer ist mit
                              									Wärmeschutzmasse bekleidet. Unterhalb des Trichters e
                              									befindet sich ein Absperrhahn d und in das Rohr c ist ein Hahn g
                              									eingeschaltet. Auf dem Behälter C befindet sich
                              									ebenfalls ein Sicherheitsventil h. Von dem Behälter A, der unten mit einem Abfluſsrohr i versehen ist, führt oben ein Rohr K, das mit Wärmeschutzmasse umgeben ist, zum Cylinder
                              									der betreffenden Maschine. Der Behälter E ist mit
                              									Wasser, Salzlösung oder einer anderen Flüssigkeit angefüllt, welche mit Hilfe einer
                              									durch E hin durchgehenden Heizschlange o erhitzt wird. Der Druck dieser in E befindlichen Flüssigkeit wird durch ein
                              									Sicherheitsventil m regulirt, durch welches, wenn die
                              									höchste Spannung überschritten wird, der Dampf in ein Rohr m1 und eine im Behälter G befindliche Condensationsschlange m2 tritt, wo er
                              									condensirt wird. Das Niederschlagswasser flieſst aus der Schlange m2 in einen Behälter
                              										F, aus welchem es durch Hahn m3 wieder in den
                              									Behälter E zurückgeführt werden kann. Zur gröſseren
                              									Sicherheit ist auf dem Behälter F noch ein
                              									Sicherheitsventil n angeordnet, durch welches die
                              									hochgespannten Dämpfe ins Freie austreten können.
                           Um die Verdampfung des in A befindlichen Erdöls zu
                              									erleichtern, kann der Behälter A vortheilhaft mit einer
                              									Heizschlange versehen werden. Der Druck in A wird durch
                              									das Sicherheitsventil a regulirt, welches sich bei
                              									Ueberschreitung des höchsten beabsichtigten Druckes öffnet und Dampf durch das Rohr
                              										b1 in die
                              									Condensationsschlange b übertreten läſst, aus welcher
                              									die condensirte Flüssigkeit nach C abflieſst. Aus C kann die Flüssigkeit durch Hahn g wieder nach A
                              									zurückflieſsen. Sollte in C eine zu groſse Spannung
                              									entstehen, so gestattet das Sicherheitsventil h den
                              									Austritt der Dämpfe ins Freie.
                           Die in A entwickelten Dämpfe können durch Rohr K gefahrlos und ohne Verlust zur Maschine geleitet
                              									werden, da die passende Spannung durch das Sicherheitsventil a regulirt wird und die Dämpfe von höherer Spannung in B condensirt werden. Vor der Mündung des Rohres K in den Behälter A ist in
                              									letzterem ein Drahtsieb p angebracht, um jede
                              									Zurückzündung unmöglich zu machen, obwohl dieselbe nicht zu befürchten ist, da die
                              									Dämpfe mit Spannung zur Maschine gehen.
                           Wollte man aber ein ferneres Sicherheitsmittel anwenden, so kann man das Rohr K in einen Behälter D
                              									ausmünden lassen, von dem aus das Rohr K1 zur Maschine führt. Vor und hinter dem Behälter
                              										D sind dann Ventile q
                              									und q1 angeordnet,
                              									welche selbsthätig von der Maschine geöffnet und geschlossen werden, und zwar so,
                              									daſs immer der eine offen, der andere geschlossen ist. Der Behälter E ist mit Ablaufrohr s und
                              									die Condensatoren B und G
                              									sind mit Zu- und Ableitungsrohren für das Kühlwasser versehen.
                           Um den Apparat in Gang zu setzen, wird die in E
                              									befindliche Flüssigkeit durch Unterstellen einer Flamme unter den Schirm (bei i) erwärmt. Um die Verdampfung in A einzuleiten, kann man, nachdem das Erdöl in A durch Trichter c
                              									eingefüllt ist, eine kleine Menge leichten Oels (Naphta) nachgieſsen, das auf der
                              									Oberfläche schwimmt und schnell zur Verdampfung gelangt. Sobald in A Dämpfe von genügender Spannung entwickelt sind,
                              									werden sie durch K bezieh. K1 zur Maschine geleitet, wo sie mit Luft
                              									gemischt zur Explosion kommen. Die Verbrennungsproducte werden vom Cylinder der
                              									Maschine durch das Rohr r zur Heizschlange o geleitet und sind mehr als genügend, um die weitere
                              									Verdampfung zu unterhalten, da sie eine Temperatur von circa 400° C. besitzen und etwa dem
                              									zehnfachen Gewicht des zu verdampfenden Erdöls entsprechen.
                           Wenn der Behälter E mit Kochsalzlösung gefüllt ist, so
                              									ist zum Verdampfen des Erdöls ein Erhitzen der Kochsalzlösung bis auf den Siedepunkt
                              									nicht nöthig, da letztere bei atmosphärischem Druck erst bei 180° C. siedet, während
                              									der Siedepunkt des im Handel käuflichen Erdöls schon bei 150° C. liegt.
                           Obwohl es vortheilhaft ist, einen mäſsigen Druck im Behälter A zu halten, so kann es in einzelnen Fällen von Vortheil sein, den
                              									Eintritt der Dämpfe und der Luft in den Cylinder so zu reguliren, daſs ein
                              									partielles Vacuum in A entsteht, wodurch der Siedepunkt
                              									der in A befindlichen Flüssigkeit erniedrigt wird und
                              									Flüssigkeiten von hohem Siedepunkt (bei atmosphärischem Druck) zur Verdampfung
                              									gebracht werden können.
                           Die Vorrichtung arbeitet auch ohne den Wasserbehälter E
                              									und die zugehörige Condensationsvorrichtung GF. Der
                              									Erdölbehälter A wird in diesem Falle direkt durch eine
                              									untergestellte Heizvorrichtung erwärmt.
                           Auch kann der Apparat mit dem Wasserkessel E versehen
                              									sein; letzterer braucht aber nicht mit der Condensationsvorrichtung GF ausgerüstet zu sein, da eventuell durch das
                              									Sicherheitsventil m übertretender Wasserdampf direkt
                              									ins Freie entweichen kann.
                           F.
                                    											Dürr in München (* D. R. P. Nr. 52583 vom 9. November
                                 										1889), Fig. 32.
                           Die Einrichtung besteht der Hauptsache nach aus dem Verdampfer A, dem gekühlten Standrohr S und dem Reservoir R. Ersterer gleicht in
                              									seiner Anordnung einem Niederdruckdampfkessel und besteht aus dem Mantel m mit Verdampfungsrinne ii, Standglas s und Ablaſshahn b, dem Deckel mit Manometer und Dampfrohr d nebst Hähnchen h und
                              									angegossenem Heizkörper c, und dem Bodenstück mit
                              									Anschluſsstutzen für die Abgase.
                           In die ganz in das Erdöl reichende Verdampfungsrinne ii
                              									wird Spiritus oder irgend eine leichte, brennbare Flüssigkeit geschüttet und
                              									angezündet. Die Flamme heizt zunächst die inneren Wände dieser Rinne, sowie je nach
                              									der Menge des eingeschütteten Spiritus auch einen gröſseren oder kleineren Theil der
                              									Mantelfläche, wodurch das Erdöl zur Verdampfung gebracht wird. Der Apparat soll mit
                              									einer Spannung von etwa 0,2 Atmosphären arbeiten, und ist dieser Druck am Manometer
                              									ersichtlich. Die Entfernungen von der Oberfläche des Erdöls im Verdampfer A bis zum Erdölspiegel im Reservoir R entspricht beim Betriebe einer Erdölsäule, deren
                              									Gewicht genanntem Druck gleichkommt.
                           Nachdem sich nun genügend Erdöldampf gebildet hat, wird der Motor wie gewöhnliche
                              									Gasmotoren angelassen. Zwischen dem Verdampfungsapparat und dem Schieber z sitzt noch ein Hahn h,
                              									ein selbstthätiges Sicherheitsventil v und eine kleine
                              									Stopfbüchse f.
                           
                           Das Auslöschen der Spiritusflamme erfolgt, wenn der Heizkörper c durch die abziehenden Gase so erhitzt ist, daſs diese
                              									selbst bei jedem Hub die nöthige Menge Erdöl verdampfen können, welcher Zeitpunkt
                              									durch Versuche an jedem Motor festgestellt wird.
                           Wird der Druck im Apparat zu groſs, so drückt er die Erdölsäule nach dem Reservoir,
                              									bei welchem in Folge des bedeutend gröſseren Inhalts ein Ueberlaufen nicht zu
                              									fürchten ist. Auſserdem kann das Steigrohr mit Rippen oder Doppelmantel mit Wasser
                              									für Kühlung versehen werden. Bei gröſserem Druck nimmt somit auch die
                              									Verdampfungsfläche ab, und da stets eine gleiche Menge Wärmeeinheiten zugefügt wird,
                              									so können die Schwankungen in der Spannung, da die Heizfläche für jede Motorengröſse
                              									auf empirischem Wege festgestellt werden muſs, nie so groſs sein, daſs aus diesem
                              									Grunde Störungen im Betriebe eintreten können. Die Luft selbst tritt durch ein
                              									gewöhnliches Saugventil V in den Motor.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
