| Titel: | Neuerungen im Metallhüttenwesen. | 
| Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 456 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Neuerungen im Metallhüttenwesen.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 277 * S.
                           								481.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									25.
                        Neuerungen im Metallhüttenwesen.
                        
                     
                        
                           Jgnaz Curter
                                    											von Breielstein in Wien hat einen Apparat zur Gewinnung der metallhaltigen Theile aus
                              									metallführendem Gestein oder Sand (D. R. P. Nr. 50929 vom 14.
                                 										August 1889) construirt, welcher besonders bei der Edelmetallgewinnung
                              									verwendet werden soll.
                           Der Apparat besteht im Wesentlichen aus zwei Theilen, dem in Fig. 1 dargestellten
                              									Quirlapparat und der in Fig. 4 veranschaulichten
                              									Centrifuge.
                           Das todtgepochte Material wird, nachdem es durch ein feines Sieb (1600 Maschen auf
                              										1qc) hindurchgegangen ist, um alle gröberen
                              									nochmals zu mahlenden
                              									Theile zurückzuhalten, zunächst mit Wasser in den Quirlapparat gebracht. Derselbe
                              									zeigt folgende Einrichtung:
                           In einem Balkengestell aa ist ein cylindrisches Gefäſs
                              										b fest aufgestellt. Die feste, hohle Achse e desselben ruht unten auf einem Zapfen b1 und wird oben durch
                              									einen Bügel c gehalten. Der Einlaſstrichter E dient zur Aufnahme der erzführenden Trübe. Rohr e reicht bis nahe an den Boden des Gefäſses b. In letzterem ist ein oben und unten offenes
                              									cylindrisches Gefäſs d befestigt.
                           Auf der hohlen Achse e sitzt lose eine Röhre r, welche im Gestell des Apparates bei r1 entsprechend
                              									gelagert ist und eine Schnurscheibe S trägt, mittels
                              									welcher sie in schnelle Rotation versetzt werden kann. Auf der Röhre r sind die rotirenden Theile des Apparates montirt; es
                              									sind dies ein Rechen R, welcher zum Aufrühren des
                              									Niederschlages dient; oberhalb dieses Rechens sind die aufgebogenen Arme Z am Rohr r befestigt;
                              									dieselben tragen an den aufgebogenen Enden und an der Auſsenseite des inneren festen
                              									Gefäſses schraubenförmig gekrümmte Flügel t1 (Fig. 3). Oberhalb dieser
                              									Flügel sitzt lose auf dem Rohr r ein Ring r3, welcher durch Arme
                              										d2 mit dem unteren
                              									Rande des Gefäſses d verbunden ist und es unten
                              									unterstützt.
                           Oberhalb dieses Ringes ist innerhalb des Gefäſses d am
                              									Rohr r der Quirl t mittels
                              									der Nabe Q befestigt. Fig. 2 ist eine Draufsicht
                              									dieses Quirls, welcher die Gestalt eines Windrades zeigt und dessen einzelne Flügel
                              									am inneren Ende, wie bei t2 (Fig.
                                 										2) gezeigt, ausgeschnitten sein können.
                           Beiläufig im obersten Drittel des Gefäſses d ist an dem
                              									Rohr r ein kleines cylindrisches Gefäſs g befestigt, an dessen unterem Rande sich kleine Löcher
                              										g1 befinden.
                           In dieses Gefäſs reicht das untere Ende eines Rohres h
                              									von ringförmigem Querschnitt hinein, das lose auf dem Rohr r sitzt, mittels des Ringes h1 und der Bügel d3 am Gefäſs b befestigt
                              									ist und mit dem Ausguſs N in Verbindung steht.
                           Die Wirkungsweise dieses Apparates ist die folgende:
                           Die erd- oder metallhaltige Trübe läuft vom Trichter E
                              									aus längs des Rohres e herab und gelangt durch die
                              									Löcher r2 am unteren
                              									Ende dieses Rohres in das Gefäſs b. Vermöge der Drehung
                              									des Quirls t und der Flügel t1 entsteht innerhalb des Gefäſses d eine Strömung der Trübe von unten nach oben und
                              									innerhalb des Zwischenraumes zwischen den Gefäſsen d
                              									und b eine solche von oben nach unten, welche letztere
                              									Strömung noch durch die Rotation der Trübe und die festen schraubenförmigen Flügel
                              										l an der Auſsenseite des Gefäſses d unterstützt wird. Die Krümmung der Flügel t1 und l, sowie der Flügel des Spieles t und die Drehungsrichtung des Apparates müssen natürlich zweckmäſsig
                              									bestimmt werden, um diese Strömung zu erhalten.
                           In Folge dieser Circulation der Trübe in dem Gefäſs d
                              									und dem Zwischenraum
                              									zwischen dem letzteren und dem Gefäſs b und in Folge
                              									der bei der Drehung der Flüssigkeit entwickelten Fliehkraft werden die specifisch
                              									schweren Erz- und Metalltheilchen nach auſsen gedrängt, gelangen an die Auſsenseite
                              									des Cylinders d, sinken dort rasch nieder und setzen
                              									sich am Boden des Gefäſses b ab.
                           Der so gebildete Schlamm wird durch die Rechen R
                              									aufgerührt und werden hierdurch noch taube Theilchen in die Strömung zurückgeführt
                              									und der Schlamm noch reicher gemacht. Hierauf steigt die arme Trübe im Rohre h auf und läuft durch den Ausguſs N ab, um in der Centrifuge (Fig. 4) weiter behandelt
                              									zu werden. Der reiche Schlamm wird von Zeit zu Zeit durch Oeffnen des Spundes M abgelassen.
                           Die Centrifuge hat folgende Einrichtung:
                           Das Gestell a2 trägt
                              									einen Bügel p; in diesen beiden ist die hohle, mit
                              									Schnurscheiben s versehene Welle S entsprechend gelagert. Diese Welle trägt eine
                              									kegelförmige Centrifugaltrommel T, in welche ein unten
                              									abgerundeter innerer Kegel K eingesetzt ist. Die
                              									Trommel ist oben durch einen Reifen D1 verstärkt und durch einen genau passenden Deckel
                              										D abgeschlossen. Zwischen dem äuſseren Kegel T und dem inneren ist ein kleiner Zwischenraum K1 frei gelassen.
                           Die zu behandelnde Trübe wird durch den Trichter E1 am oberen Ende des Einlaufrohres u2, das bis nahe an den Boden des Trichters K reicht, eingelassen.
                           Am unteren Ende des Rohres u2 ist ein nach oben sich öffnender Kegel K2 befestigt, welcher die Aufgabe hat, die
                              									einlaufende Flüssigkeit sofort nach auſsen zu drängen. Das Rohr u2 von einem weiteren
                              									Teleskoprohr u1
                              									umgeben, dessen oberer Rand kegelförmig nach abwärts gebogen ist und das tief in den
                              									Trichter K hinabreicht. Auf dem Rohr u2 ist oben ein nach
                              									unten sich öffnender Kegel u befestigt, welcher sich
                              									über dem umgebogenen Rand des Rohres u1 befindet. Diese Kegel sind von einem Gefäſs G mit nach aufwärts gebogenem unteren Rande umgeben,
                              									welcher unter den umgebogenen oberen Rand des Rohres u1 greift; oben ist das Gefäſs G durch einen durchlöcherten Deckel G1 abgeschlossen,
                              									welcher durch geeignete Mittel, etwa eine Feder f1, niedergedrückt wird. Das Gefäſs G hat unten einen Abfluſs G3 und wird von einem Ring G2 getragen, der durch
                              									eine Stange i3 am
                              									Ständer m1 stellbar
                              									befestigt ist.
                           Die Arme i1i2 halten das Rohr u2 in seiner centralen
                              									Lage im Rohr u1 fest
                              									und das letztere wird durch das Lager m im Arm n festgehalten, der am Ständer o des Gestelles festgemacht ist.
                           Die Trommel T ist unten offen und mündet in das Innere
                              									der hohlen Welle S. Das obere Ende dieser hohlen Welle
                              									wird durch ein Ventil r, die Stange v1 desselben und die
                              									Feder f2 abgeschlossen.
                              									Die Oeffnung des Ventils erfolgt durch die Stange H1 und den Hebel H.
                           Die Wirkungsweise dieser Centrifuge ist folgende:
                           
                           Die in den Trichter E eingeführte Trübe läuft durch das
                              									Rohr u bis auf den Boden des Trichters K. Der Kegel K2 drängt die ausströmende Flüssigkeit nach auſsen,
                              									die bei der Drehung des Trichters entwickelte Fliehkraft schleudert die specifisch
                              									schweren Metalltheilchen nach auſsen an den oberen Rand des Trichters, wo sich ein
                              									dichter Ring von abgeschiedenen Metalltheilchen bildet, welcher während der Drehung
                              									des Trichters durch die Fliehkraft in dem Zwischenraum K1 zwischen dem Trichter K und dem Trichter T
                              									schwebend erhalten wird.
                           In dem Maſse, als Trübe nachflieſst, vergröſsert sich die Menge des abgeschiedenen
                              									Metalles oder Erzes, während die ihres Metall- oder Erzgehaltes beraubte Flüssigkeit
                              									aus der Mitte des Trichters K durch den ringförmigen
                              									Zwischenraum zwischen den Röhren u1u2 in das Gefäſs G
                              									gepreſst wird und durch den Ausfluſs G3 abläuft.
                           Hat sich eine hinreichende Menge abgeschiedenen Metalles im Raum K1 angesammelt, so wird
                              									die Rotation des Apparates unterbrochen; sobald der Apparat stillsteht, sinkt der
                              									Schliech aus dem Raum K1 zwischen den Trichtern K und T herab und kann nach dem Oeffnen des Ventils v aus dem Apparat geschafft, werden.
                           Wird dieser Apparat zur Goldgewinnung benutzt, so empfiehlt es sich, in die
                              									Centrifuge eine angemessene Menge Quecksilber einzuführen, da hierdurch die Leistung
                              									des Apparates bedeutend erhöht wird.
                           Die aus dem Ausfluſs G3
                              									ablaufende Trübe enthält bei rationellem Betrieb kaum Spuren von Metall oder Erz.
                              									Wie man sieht, gestattet dieser Apparat ein vollständiges Ausbringen des Metall-
                              									oder Erzgehaltes bei geringem Zeit-, Kraft- und Raumaufwand und einen fast
                              									continuirlichen Betrieb.
                           In Fig. 5 ist
                              										Jordan's Vorrichtung zur Extraction von
                              									Edelmetallen aus ihren Erzen dargestellt (D. R. P. Nr. 52907 vom 15. Oktober 1889).
                              									Dieselbe zeigt folgende Einrichtung:
                           In dem zweitheiligen cylindrischen Gehäuse A sind über
                              									einander vier oder mehr amalgamirte Kupferplatten oder Tröge B befestigt, welche etwas nach abwärts gegen die Mitte geneigt sind. In
                              									der Mitte des Gehäuses A ist eine senkrechte Welle D angeordnet, an welcher eine Reihe von gleichfalls
                              									amalgamirten schüsselförmigen Kupferplatten E befestigt
                              									ist, welche sich mit der genannten Welle drehen. Die Schüsseln sind derart
                              									gestaltet, daſs die Oberfläche jeder Schüssel in der Nähe der Welle wagerecht und
                              									gegen den Rand zu nach aufwärts geneigt ist oder allmählich steiler wird. Diese
                              									Schüsseln sind von geringerem Halbmesser als das Gehäuse A und so an der Welle befestigt, daſs, wenn das Gehäuse um die Welle
                              									geschlossen wird, die am Gehäuse A befestigten Platten
                              										B und die an der Welle D befestigten, sich drehenden Schüsseln E mit
                              									einander abwechseln. Ein Fülltrichter oder Rumpf A3 ist im Deckel A2 des Gehäuses angebracht, um den gold- oder
                              									silberhaltigen Sand einführen zu können.
                           
                           Am unteren Ende des Gehäuses A befindet sich ein
                              									kegelförmiger Absetzraum F mit einer oder mehreren
                              									Ablauföffnungen in verschiedener Höhe. Nahe am Boden des Absetzraumes befindet sich
                              									ein Rohr a zur Einführung eines aufwärts gerichteten
                              									Wasserstromes unter Druck. Die Welle D ist mit einer
                              									Reihe von Armen G versehen, welche sich mit der Welle
                              									drehen und ein beständiges Umrühren des Wassers und Sandes im Absetzraum
                              									bewirken.
                           Um den oberen Theil jeder der Platten oder Tröge B und
                              									nahe am Gehäuse A befindet sich ein Kanal B1. Wenn die Maschine
                              									geschlossen ist, so bilden diese Kanäle ringförmige Vertiefungen von beliebiger
                              									Weite und Tiefe, die zur Aufnahme von flüssigem Quecksilber dienen. Die Kupferwände
                              										C trennen die Oberfläche des Quecksilbers in den
                              									Kanälen, und diese Wände sind so angeordnet, daſs der Sand und das Wasser, wie sie
                              									über die Platten B hinlaufen, unter den Wänden durch
                              									das Quecksilber hindurchgehen müssen.
                           Die Welle D läuft in einem Lager D1 in einem Lagerständer D2, der am Deckel des
                              									Gehäuses A befestigt ist, und ferner in einem Lager D3 am unteren Ende des
                              									genannten Gehäuses. Die Arme G ragen radial aus der
                              									Welle D heraus, welche bis nahe an den Boden des
                              									Absetzraumes reicht.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
                           Der senkrechten Welle D wird eine drehende Bewegung
                              									ertheilt, entweder durch ein geeignetes Vorgelege oder durch einen Riemen, und der
                              									gold- oder silberhaltige Sand wird mit einem Wasserzuschuſs durch den Rumpf A3 oder mittels einer
                              									selbsthätigen Aufgabevorrichtung oberhalb der Mitte des Gehäuses aufgegeben. Das
                              									Material fällt aus dem Rumpf auf die oberste Schüssel E, welche sich mit der Welle D hinreichend
                              									rasch dreht, damit die Theilchen in Folge der Fliehkraft längs der schiefen oder
                              									gekrümmten Fläche dieser Schüssel sich nach aufwärts bewegen.
                           Die Fliehkraft wird mit der Zunahme des Abstandes vom Mittelpunkt vergröſsert, und,
                              									wie vorhin bemerkt, wird die Neigung der Oberfläche der Schüsseln gegen den äuſseren
                              									Umfang hin gröſser. Es folgt hieraus, daſs die Theilchen sich an den amalgamirten
                              									Flächen kräftig reiben und die Reibung in beiläufig demselben Maſse steigt wie die
                              									Fliehkraft, welche den aus der wachsenden Steilheit der Schüsseloberfläche sich
                              									ergebenden Widerstand überwindet.
                           Der Sand wird von der obersten umgehenden Schüssel weggeschleudert und gelangt auf
                              									die nächst untere schiefe, feste Platte B. Zufolge der
                              									Neigung dieser Platte geht der Sand und das Wasser vermöge der Schwere durch den
                              									vorerwähnten Quecksilberkanal und über die Oberfläche der erwähnten Platte zum
                              									mittleren Loch in derselben und fällt durch dieses Loch auf die zweite rotirende
                              									Schüssel E. Dieselbe Wirkung wiederholt sich durch die
                              									ganze Reihe von Platten in der Maschine.
                           
                           Das Edelmetall wird als Amalgam auf den Schüsseln oder in den Quecksilberkanälen
                              									zurückgehalten.
                           Der Sand fällt, nachdem er über die Kupferplatten hingegangen ist, in den Absetzraum
                              									Farn unteren Ende der Maschine; die leichteren Theile gehen als Abfall mit dem
                              									Wasser durch die eine oder die andere der Oeffnungen, und die schwereren
                              									metallischen Theile und etwa krank gewordenes Quecksilber oder Amalgam werden im
                              									Absetzraum zurückgehalten, von wo aus sie zu geeigneten Zeiten durch ein zu diesem
                              									Zweck am Boden des Absetzraumes angebrachtes Rohr b
                              									abgelassen werden können.
                           Penny und Richardson in Adelaide (Südaustralien) haben
                              									eine Maschine erfunden, welche zur Zerkleinerung und Amalgamirung von Gold-, Silber-
                              									und anderen Erzen dient (D. R. P. Nr. 52911 vom 19. December 1889).
                           Die in Fig. 6
                              									im Längenschnitt dargestellte Einrichtung besitzt ein aus Eisenplatten
                              									zusammengenietetes Gehäuse A mit Boden und
                              									Einwurftrichter.
                           H ist ein offenes Rahmen- oder Gitterwerk, welches mit
                              									den Kastenseiten in Verbindung steht. An dem Gitterwerk (Fig. 7) sind die Harken
                              										B1 befestigt, die
                              									sich nach dem unteren Theil des Kastens erstrecken. Ueber dem Gitterrahmen B liegt eine perforirte Platte. C ist die obere, aus Eisen und Stahl bestehende Zerkleinerungsplatte,
                              									dieselbe ist von solcher Breite und Länge, daſs sie bei ihrer Bewegung nicht mit den
                              									Wandungen des Kastens A in Berührung kommt. C1 sind flache
                              									Einschnitte in der Platte C mit conischer Erweiterung
                              									nach unten, so daſs die Erze im Durchfallen nicht gehindert sind. D ist ein Vorsprung oder Ständer, an dem die obere
                              									Zerkleinerungsplatte C befestigt ist, und D1 eine Triebstange,
                              									der durch irgend geeignete Mittel eine schnelle hin und her gehende Bewegung gegeben
                              									wird, während D2 die
                              									Muttern bezeichnen zur Befestigung der Triebstange an dem Vorsprung. D3 ist eine
                              									Lagerscheibe für Triebstange D1, mit Stopfbüchse versehen, zur Verhinderung des
                              									Austretens der Flüssigkeit aus dem Behälter. E ist eine
                              									feste Zerkleinerungsplatte, mit geeigneten Oeffnungen E1 versehen: dieselbe hat solche
                              									Abmessungen, daſs sie ohne Seitenbewegung frei und lose in dem Behälter sitzt. Fist
                              									eine untere Zerkleinerungsplatte, welche ebenso wie die Platte E mit einem centralen Ausschnitt für Ständer D versehen ist, durch welchen der Platte dieselbe hin
                              									und her gehende Bewegung mitgetheilt wird wie der Platte C, und ist ebenfalls mit flachen Oeffnungen F1 versehen. An dieser Platte sind die
                              									Arme oder Harken F2
                              									befestigt, G ist ein falscher Boden, der aus einer
                              									Reihe von Platten besteht, die sich über die ganze Länge des Behälters A erstrecken. Die obere Fläche dieses Bodens bildet
                              									eine Zerkleinerungsplatte, auf der die Platte F
                              									aufliegt; letztere wird mittels des Ständers D und in
                              									Verbindung mit dem Boden G hin und her bewegt.
                           
                           Die den falschen Boden G bildenden Platten stehen in
                              									solchen Zwischenräumen von einander ab, daſs die Arme oder Harken F2 sich frei zwischen
                              									denselben bewegen können.
                           H ist der Behälter für das Quecksilber, auf dem
                              									Kastenboden A1
                              									aufliegend. I bezeichnet eine galvanische Batterie,
                              									welche in direktem Contact mit der Bodenplatte A1 steht. K ist der
                              									Auslaſs für das Quecksilber, K1 derjenige für das Metall und L der Auslaſs für den tauben Erzbrei. M ist ein Rahmen von solchen Gröſsenverhältnissen, daſs
                              									er sich frei in dem Behälter auf und nieder bewegen kann. M1 sind die am Rahmen M befestigten Amalgamirplatten und M2 die Durchlöcherungen
                              									in den Platten, durch welche der Erzbrei circulirt. M3 ist die centrale Oeffnung in den
                              									Amalgamirplatten M1,
                              									durch welche der Füllschacht nach der oberen Zerkleinerungsplatte C geht. N sind Hängearme
                              									in gelenkiger Verbindung mit dem Rahmen M. O sind
                              									Gelenkstangen, mittels welcher den Armen die auf und ab gehende Bewegung mitgetheilt
                              									wird. P ist ein Excenter, das in geeigneten Lagern
                              									läuft, die am Behälter A angebracht sind. Q ist eine Verbindungsstange, durch welche die Bewegung
                              									vom Excenter P auf die Gelenkstangen O übertragen wird.
                           Die Wirkungsweise ist folgende:
                           Die gepochten Erze gelangen, entweder für sich oder mit Chemikalien vermengt,
                              									gleichmäſsig in den Trichter T, von wo aus sie durch
                              									den Gitterrahmen B auf die obere Fläche der
                              									Zertheilungsplatte C fallen, welcher durch die
                              									Verbindungs- oder Triebstange D1 vor- und rückläufige Bewegung gegeben wird,
                              									während das Erz durch die Harken B1 in beständiger Bewegung erhalten wird, so daſs es
                              									mittels seiner Schwere durch die Oeffnungen C1 auf die obere Fläche der festen Platte E fällt.
                           Durch das rasche Hin- und Hergehen der Zertheilungsplatte C wird das Erz schnell zu groſser Feinheit zerrieben und gelangt in diesem
                              									Zustande durch die Schlitze E1 nach der oberen Fläche der unteren Zertheilungsplatte F, um zwischen dieser und der festen Platte E weiter zerrieben zu werden und durch die Schlitze F1 auf die Oberseite
                              									des falschen Bodens G zu gelangen, woselbst eine
                              									nochmalige Zerreibung zwischen G und F stattfindet.
                           Das Erz ist nunmehr in einen feinen Brei verwandelt und zum Ausziehen des Goldes
                              									mittels Amalgamation oder auf andere Weise genügend vorbereitet. Die Masse läuft nun
                              									durch die Längsöffnungen im falschen Boden in den Quecksilberbehälter H und wird dort zugleich mit dem Quecksilber durch die
                              									Harken F2 in Bewegung
                              									erhalten, bis die Amalgamirung vollzogen ist. Unterdessen wird dem
                              									Quecksilberbehälter ununterbrochen durch die galvanische Batterie Strom zugeführt,
                              									um hierdurch das Krank- oder Mehligwerden des Quecksilbers zu verhüten.
                           Während im oberen Theil der Maschine der Erzbrei in Berührung kommt mit den
                              									Amalgamirungsplatten M1, und durch das Steigen und Fallen des Rahmens M
                              									gezwungen ist, zwischen den Platten M1 zu circuliren und durch die Löcher in den
                              									letzteren hindurchzutreten, wird die Amalgamirung der schwimmenden Goldblättchen
                              									befördert.
                           Nach Beendigung des Prozesses wird das Amalgam durch den Auslaſs K ablaufen gelassen und das Gold in der bekannten Weise
                              									abgetrieben.
                           Crawford in Liverpool benutzt zur Verarbeitung von
                              									Alluvialsanden den in Fig. 8 und 9 dargestellten
                              									Setzkasten. Derselbe besteht aus einem länglich viereckigen Kasten A, dessen Boden durch mehrere hinter einander liegende
                              									schiefe Ebenen a gebildet wird. Der Kasten ist auf
                              									beiden Seiten, sowie an beiden Enden A2A3 oder auch nur an einem Ende A2 geschlossen. In der
                              									Regel werden mehrere Kasten in einen Rahmen B neben
                              									einander eingesetzt. Dieser wird von Federn bb getragen
                              									und durch Stangen, Riemen oder Ketten mit den Ringen von Excentern dd verbunden, deren Welle D von einem Motor oder von Hand in Drehung gesetzt wird, so daſs die
                              									Kasten seitliche oder Hin- und Herbewegung erfahren. An dem Ende der Kasten, gegen
                              									welches die schiefen Ebenen sich neigen, wird durch eine Vorrichtung W Wasser zugeleitet, für welches am entgegengesetzten
                              									Ende des Kastens ein Ablauf a2 vorgesehen ist.
                           Wenn mehrere Etagen von Kasten über einander gebaut sind, so wird das Wasser von der
                              									oberen Etage in die nächst untere geleitet und aus dieser durch den Abfluſs e entfernt.
                           Um die Neigung der Kasten verstellbar zu machen, sind deren Unterseite gegenüber an
                              									dem Ende, wo die Wasserzuleitung stattfindet, auf Wellen g2 Hubdaumen g angeordnet, durch deren Drehung die Kasten mit dem betreffenden Ende
                              									höher oder tiefer zu stellen sind.
                           Um diese Verstellung zuzulassen, sind die Stangen f an
                              									Armen h befestigt und diese in h2 drehbar im Gestell gelagert.
                           Wenn die Kasten genügend beschickt sind, läſst man Wasser zulaufen und setzt
                              									gleichzeitig die Welle D in Drehung, so daſs die Kasten
                              									gleichmäſsig seitlich hin und her bewegt werden. In Folge der so in der Beschickung
                              									erzeugten Wagerechtrüttelung und des gleichzeitigen Flusses des Wassers,
                              									entgegengesetzt zur Neigung der schiefen Ebenen a,
                              									sinken die schwereren metallischen Theilchen nach den schiefen Ebenen a, gleiten auf denselben hinunter und sammeln sich am
                              									tiefsten Orte der von jenen gebildeten Taschen. Beim Rütteln schleudern die
                              									Seitenwände der Kasten das Wasser gegen die Beschickung zurück und werden dadurch
                              									etwa mitgerissene edle Theilchen zum Setzen gebracht.
                           Zum gleichen Zwecke kann man auch Querwände i (Fig. 9)
                              									anordnen, welche nicht ganz bis an die schiefen Ebenen heranreichen.
                           Für manche Zwecke, wie zum Waschen von Alluvium, werden über den Kasten bezieh. der
                              									obersten Kastenetage ein oder mehrere Siebe, in letzterem Falle von verschiedener Maschenweite,
                              									angeordnet, um die groben Bestandtheile aufzuhalten, und werden zweckmäſsig in
                              									solchem Falle noch Vorrichtungen getroffen, um das Gut von einem Siebe auf das
                              									folgende überzuführen, sowie Vorrichtungen, um das durch die Siebe gegangene Gut in
                              									die Kasten zu befördern (vgl. D. R. P. Nr. 52660 vom 29. Januar 1890).
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
