| Titel: | G. Bettini's Mikro-Graphophon. | 
| Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 467 | 
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                        G. Bettini's Mikro-Graphophon.
                        Mit Abbildung.
                        Bettini's Mikro-Graphophon.
                        
                     
                        
                           Ein zur Zeit in New York lebender italienischer Schiffsofficier, Gianni Bettini, verbindet in seinem Mikro-Graphophon
                              									den die Rede aufzeichnenden Stift an verschiedenen Stellen mit der schwingenden
                              									Platte, um das Vorhandensein der Schwingungsbäuche in derselben zur besseren und
                              									deutlicheren Aufzeichnung zu verwerthen. Nach dem Scientific
                                       										American, 1890 Bd. 63 * S. 264, wird von einem elektrischen Motor aus mittels eines Riemens
                              									eine liegende Welle in Umdrehung versetzt, auf welche die für die Aufzeichnung
                              									bestimmten Röhren über einem Metallcylinder aufgesteckt werden. Hinter dieser Welle
                              									ist ein Winkelhebel drehbar angebracht, dessen beide Arme in zwei Rahmen die beiden
                              									Platten tragen, welche das Aufzeichnen und das Wiedergeben der Rede zu besorgen
                              									haben. Auf den zum Aufzeichnen bestimmten Rahmen wird ein biegsames Rohr
                              									aufgesteckt, das beim Sprechen benutzt wird. Auf den die Rede wiedergebenden Rahmen
                              									wird ein Schallrohr gesteckt. Enthält der Rahmen bloſs eine Platte, so laufen von
                              									einem unter ihrer Mitte liegenden, mit dem Schreibstifte verbundenen Punkte aus
                              									geneigte Stäbchen von verschiedener Länge nach ausgewählten Stellen der Platte; bei
                              									gleicher Länge der Stäbchen an der die Rede wiedergebenden Platte werden die so
                              									wichtigen Obertöne deutlich wiedergegeben. In anderen Fällen sind, wie in der
                              									zugehörigen Abbildung, mehrere Platten im Rahmen vorhanden, welche entweder an
                              									Gröſse oder an Spannung, oder an beiden von einander abweichen und daher sich in
                              									einem gröſseren Umfange für die Töne eignen, da jede Platte ihr besonderes Tongebiet
                              									besitzt. Auch diese kleineren Platten werden durch Stäbchen mit dem Stifte
                              									verbunden. Das Instrument ist in einem Zimmer von gewöhnlicher Gröſse überall
                              									vernehmbar und eignet sich ebenso wohl gut zum Singen, wie für Instrumentalmusik und
                              									zum Flüstern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 278, S. 468