| Titel: | Mix und Genest's Linienwähler für grössere Haus-Telephonanlagen. | 
| Autor: | Ed. Zetzsche | 
| Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 85 | 
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                        Mix und Genest's Linienwähler für grössere
                           								Haus-Telephonanlagen.
                        Mit Abbildungen.
                        Mix und Genest's Linienwähler für grössere
                           								Haus-Telephonanlagen.
                        
                     
                        
                           In D. p. J. 1889 271 * 579
                              									ist ein Vielfachumschalter für die Vermittelungsämter städtischer Telephonanlagen
                              									beschrieben worden, welcher für Mix und Genest in
                              									Berlin unter Nr. 44918 vom 10. Mai 1887 ab patentirt worden ist. Der in diesem
                              									Umschalter durchgeführte Grundgedanke ist auch bei dem Linienwähler der
                              									Actiengesellschaft Mix und Genest verwerthet worden,
                              									welcher für grössere Haus-Telephonanlagen bestimmt ist und in diesen die Herstellung
                              									eines besonderen, von einem Beamten zu bedienenden Umschalteamtes (einer
                              									Centralstelle) entbehrlich machen soll.Einen für den nämlichen Zweck brauchbaren, jedoch wesentlich anderen
                                    											Umschalter hat A. A. Campbell Swinton
                                    											angegeben; derselbe ist in D. p. J. 1888 267 * 589 eingehend beschrieben worden, während
                                    											ich ebenda * S. 590 auf eine zweckmässige Vereinfachung hingewiesen habe,
                                    											deren Swinton's Anordnung fähig ist; die
                                    											Anordnung Fig. 12 auf Taf. 30 daselbst löst dieselbe Aufgabe, wie die nach
                                    											der hier folgenden Fig. 3, jedoch mit etwas
                                    											anderen Mitteln. – Vgl. auch Köhn 1887 264 * 442. Mit dem Wegfalle des die
                              									Verbindung zweier Leitungen vermittelnden Beamten wird aber zugleich auch die für
                              									eine solche Verbindung erforderliche Zeit erspart, weil jede Sprechstelle sich mit
                              									einer beliebigen anderen selbst, und zwar durch blosses Einstecken eines Stöpsels in
                              									das betreffende Loch des Linienwählers verbinden kann. Derartige Einrichtungen sind
                              									von der genannten Gesellschaft seit dem Sommer von 1889 ausgeführt worden und haben
                              									den telephonischen Verkehr sogar zwischen einander naheliegenden Zimmern als
                              									vortheilhaft erscheinen lassen, wenn die von der Gesellschaft seit einigen Jahren in
                              									den Handel gebrachten bequemen Tischapparate (vgl. 1889 273 * 365) angewendet werden.
                           Unter den in Berlin ausgeführten Haus-Telephonanlagen mit Linienwählern wären zu
                              									nennen: die der Dresdener Bank mit 24 Sprechstellen,
                              									die der Internationalen Bank mit 30 Stellen, die der
                              									Fabrik landwirthschaftlicher Maschinen Eckertsberg mit
                              									20 Stellen, die der Versicherungsgesellschaft Victoria
                              									mit 20 Stellen, die der Architecturfirma Kayser und v.
                                 										Grossheim, die der Disconto-Gesellschaft, die
                              									des Cyclop. Grössere Einrichtungen ausserhalb Berlin
                              									sind u.a. hergestellt worden für Berghausen in
                              									Elberfeld, für die Continental-Gasgesellschaft in
                              									Dessau, für Schäffer und Budenberg in Buckau bei
                              									Magdeburg.
                           Bei Netzen mit 30 bis 40 Stellen pflegt ein Beamter in einer Centralstelle vollauf
                              									beschäftigt zu sein; deshalb wird bei Anlagen mit noch mehr Stellen die Benutzung
                              									eines Centralumschalters um so mehr in Erwägung zu ziehen sein, als ja die
                              									Anschaffungskosten der Linienwähler mit der Zahl der Stellen wachsen.
                           Es können übrigens, wie dies z.B. in dem Eisenbahnbetriebsamt „Berlin-Erfurt“
                              									in Berlin (mit 70 Sprechstellen) und im Grusonwerke in Buckau bei Magdeburg (mit 45
                              									Sprechstellen) geschehen ist, die Linienwähler auch in Verbindung mit einer
                              									Telephonanlage mit Centralumschalter angewendet werden, so dass z.B. zwischen
                              									einigen bestimmten Stellen der unmittelbare Verkehr unter einander mittels
                              									Linienwähler ermöglicht wird, ausserdem aber für die entfernteren und nicht so
                              									häufig mit einander verkehrenden Stellen die Verbindung mittels Centralumschalter
                              									hergestellt wird.
                           Die Benutzung der Linienwähler in Haus-Telephonanlagen gestattet endlich zugleich
                              									auch, dass eine Sprechstelle mit mehreren anderen zugleich in Verbindung treten
                              									kann, was ja unter Umständen sehr wünschenswerth sein kann.
                           Die Fig. 1 gibt die Ansicht eines Linienwählers zu
                              									sechs Leitungen. Der Linienwähler kann entweder an der Wand, oder bei Anwendung von
                              									tragbaren Apparaten auf dem Schreibtische und anderen bequemen Stellen befestigt
                              									werden. Im letzteren Falle dienen besondere Kuppelungsdosen (vgl. Fig. 7 und 8) und
                              									Leitungskabel mit einer entsprechenden Anzahl von Leitungen zur Verbindung der an
                              									der Wand endenden gewöhnlichen Leitungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 85
                              Fig. 1.Linienwähler für sechs Leitungen von Mix und Genest.
                              
                           Die nächst liegende Schaltung der Linienwähler und der sonst zum Telephonverkehre
                              									erforderlichen Apparate ist (nach * S. 153 des in D. p.
                                 										J. 1890 278 432 besprochenen Buches) in der Fig. 2 für vier Stellen
                              									schematisch dargestellt. Jede der vier Sprechstellen erhält einen gewöhnlichen
                              									Telephonapparat T und einen Linienwähler U, welcher so viele einfache Contactkörper (Stöpsellöcher, oder
                              									Stifte) enthält, als andere Sprechstellen von der
                              									betreffenden Stelle aus unmittelbar sollen angerufen werden können. Die in der Figur
                              									mit gleichen Zahlen bezeichneten Stöpsellöcher sind durch je eine Leitung L verbunden; diese muss sonach bei allen denjenigen
                              									Stellen vorübergeführt werden, von welchen aus die betreffende, durch die
                              									Zimmerleitung l an L
                              									angeschlossene Stelle angerufen werden soll.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 86
                              Fig. 2.Schaltung und Linienwähler für vier Stellen.
                              
                           Jeder Sprechapparat besitzt ausser der festen Verbindung l zu der zugehörigen Leitung L einen Stöpsel
                              										s mit Leitungsschnur, welcher mit der
                              									Leitungsklemme des Apparates, also mit der Abzweigungsstelle der Leitung l von L verbunden ist. Die
                              									Apparate besitzen ausserdem die gewöhnlichen, in der Figur nicht angedeuteten
                              									Verbindungen für die Batterien und zur Erde, wobei die Schaltung insofern
                              									vereinfacht werden kann, als die Rufbatterie in der auch sonst bei Haustelegraphen
                              									üblichen Weise (ähnlich wie in Fig. 3) für alle
                              									Stellen gemeinsam sein kann, wozu von ihr zu allen Stellen ein Draht geführt werden
                              									muss. Der Stöpsel s ist im Ruhezustande nicht
                              									eingesteckt, seine Schnur enthält nur einen einzigen Leitungsdraht. Kommt ein Anruf
                              									in der Leitung, z.B. in L1, zum Apparat T1, so arbeitet der Apparat wie in einer gewöhnlichen Leitung. Will man,
                              									z.B. in T4, eine andere
                              									Stelle, z.B. T2, rufen,
                              									so steckt man den Stöpsel s4 in das betreffende Stöpselloch 2 in U4 ein und ruft dann in
                              									gewöhnlicher Weise. Nach Beendigung des Gespräches stellt die rufende Stelle den
                              									Ruhezustand dadurch her, dass sie den eingesteckten Stöpsel wieder herauszieht und
                              									unverbunden lässt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 86
                              Fig. 3.Schaltung von Mix und Genest.
                              
                           Die Schaltung lässt sich noch in der Weise abändern, dass in jedem Linienwähler auch
                              									der eigene Apparat ein Stöpselloch erhält; dann fällt die Zweigleitung l weg, dagegen wird im Ruhezustande der Stöpsel s in das eigene Stöpselloch gesteckt. Diese Schaltung
                              									wird in dem Falle angewendet, wenn eine Stelle zu gewissen Zeiten nicht gerufen
                              									zu werden wünscht; die Stelle hat dazu nur den Stöpsel aus ihrem Linienwähler
                              									herauszuziehen; deshalb ist jedoch die Schaltung mit dem Uebelstande behaftet, dass
                              									jede Stelle auch dann von dem Verkehre abgeschnitten bleibt, wenn sie das Einstecken
                              									des Stöpsels in die Ruhestellung nach einem beendeten Gespräche vergisst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 86
                              Fig. 4.Schaltung einer Telephonstelle mit Mikrophon.
                              
                           Eine dritte Schaltung ist in Fig. 3 skizzirt. Bei
                              									dieser ist die Schaltung des Sprechapparates derart abgeändert, dass z.B. in der
                              									zweiten Stelle T2
                              									der
                           Zinkpol Z der Batterie B
                              									durch den Draht B von b2 aus mit dem Telephon T, der andere Zuleitungsdraht des Telephons mit dem Contacte a des selbsttätigen Umschalters und dieser mit der zum
                              									Linien Wähler U2
                              									führenden Schnur des Stöpsels s2 verbunden ist. Der Hebel h der Umschaltevorrichtung ist durch die Leitung I2 mit der eigenen Leitung L2 verbunden. Vom
                              									Ruhecontacte r des Hebels h läuft ein Draht durch den Wecker W2 nach e2, von wo der Draht E
                              									nach dem Kupferpole K der Batterie B führt. Diese Schaltung gewährt den Vortheil, dass der
                              									Anruf durch Einstecken des Stöpsels s erfolgt; denn,
                              									wie aus der Figur bei T4 zu ersehen, geht der Strom vom Zinkpole Z
                              									der Batterie B durch b4, T über a, s4 in die
                              									gestöpselte Leitung L2
                              									und bei der Ankunftsstelle T2, bei welcher das Telephon T am Haken hängt,
                              									durch l2 über h und r, durch den Wecker
                              										W2 über e2 im Drahte E zum
                              									Kupferpole K der Batterie B zurück; der Wecker W2 der gerufenen Stelle T2 läutet mit Selbstunterbrechung, und in
                              									dem abgenommenen Telephon T der rufenden Stelle T4 macht sich ein
                              									starkes Geräusch vernehmbar, woraus der Rufende hört, dass der Wecker W2 bei der gerufenen
                              									Stelle T2 wirklich
                              									läutet. Sobald auch bei der gerufenen Stelle das Telephon T vom Haken genommen wird, hört das Geräusch in T4 auf, und beide Stellen T4 und T2 sind nun unter
                              									Benutzung der gemeinsamen Rückleitung B mit einander
                              									zum Sprechen verbunden. Antwortet die gerufene Stelle nicht sogleich, so ist
                              									anzunehmen, dass bei derselben niemand anwesend ist, und die rufende Stelle hängt
                              									das Telephon wieder an den Haken, womit jedoch der Wecker W2 zu läuten nicht aufhört, sofern nicht auch s4 aus dem Loche 2 in U4 herausgezogen wird. Ist ein Gespräch beendet, und
                              									haben beide mit einander verkehrende Stellen ihre Telephone angehängt, so läutet der
                              									Wecker W2 der gerufenen
                              									Stelle ebenfalls fort, bis die rufende Stelle T4 den Stöpsel s4 herausgezogen hat. Dieses auch in dem Telephon T der Stelle T4 hörbare Fortläuten des Weckers W2 nach dem
                              									Wiederanhängen des Telephons dient zugleich dazu, die rufende Stelle T4 nöthigen Falls an
                              									das Ausziehen des Stöpsels zu erinnern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 87
                              Fig. 5.Verbindung von fünf Stellen mittels Linienwählers.
                              
                           Die Fig. 4 gibt die vollständige Schaltung einer
                              									Telephonstelle mit Mikrophon M für Hausbetrieb mit
                              									Linienwähler und Stöpselanruf. Von der Klemme S (dem
                              									Stöpsel) führt durch das Telephon T und die zu ihm
                              									parallel geschaltete secundäre Wickelung ss der
                              									Inductionsrolle Jr ein Draht zu WZ. Die Leitungsklemme L ist mit dem
                              									selbsthätigen Umschalter U, r durch den Rasselwecker
                              										W mit der Erde E,
                              									bezieh. über WK mit der Kohle der Weckerbatterie
                              									verbunden; der Mikrophonkreis geht von MZ über pp, M zu a1, und beim Abheben des Telephons über U weiter zu MK. Mit L wird die feste Leitung l
                              										(Fig. 2 und 3)
                              									verbunden, zwischen MK und MZ die Mikrophonbatterie, zwischen WK und WZ die Rufbatterie eingeschaltet. Die aus L einlangenden Rufströme gehen über U und r durch W zur Erde
                              										E; bei abgenommenem Telephon T dagegen finden die ankommenden, bezieh. aus pp in ss inducirten
                              									Telephonirströme einen Weg von L über U und a2, durch T nach WZ, WK zur Erde E. Wird
                              									aber der Stöpsel S in ein Loch des Linienwählers
                              									eingesteckt, so liegt die Rufbatterie mit dem einen Pole über WK an Erde, mit dem Zinkpole über WZ und S an der Leitung
                              									der gewünschten Stelle und dort an Erde; derselbe Strom weg bietet sich jetzt den
                              									über S ankommenden, bezieh. abzusendenden
                              									Telephonirströmen. Die Parallelschaltung der Secundärrolle ss und des Telephons T,
                              									die beide ziemlich gleichen Widerstand besitzen, bewirkt, dass der durch sie in den
                              									Stromkreis gebrachte Widerstand nur ¼ so gross ist, als bei ihrer
                              									Hintereinanderschaltung, dass man also mit einer wesentlich schwächeren Batterie
                              									auskommen kann. Die Lautwirkung im Telephon beeinträchtigt die Parallelschaltung
                              									nicht; ebenso wenig der Umstand, dass in der sprechenden Stelle das Telephon T eine Nebenschliessung zu dem von E und S ausgehenden
                              									Stromwege nach der hörenden Stelle bildet, denn der Widerstand von T beträgt ja etwa 150 Siemens-Einheiten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 87
                              Fig. 6.Schaltbrett von Mix und Genest.
                              
                           Wenn während der Verbindung zweier Stellen eine dritte Stelle sich durch den Stöpsel
                              									an eine der beiden anschliesst und sie ruft, so kann in dieser der Wecker nicht
                              									läuten und die dritte merkt aus dem Schweigen ihres Telephons, dass die gewünschte
                              									Stelle nicht frei ist. Beim Rufen der dritten Stelle hören die beiden Sprechenden
                              									ein schwaches Knacken im Telephon, und sie merken daraus vielleicht, dass eine
                              									dritte sich angeschlossen hat. Auch deshalb ist die Schaltung nach Fig. 3 und 4
                              									vorzuziehen, eben weil bei ihr beim Einstecken des Stöpsels zugleich auch schon
                              									gerufen wird, es also für eine dritte Stelle minder verlockend ist, durch blosses
                              									Einstecken ihres Stöpsels das eben stattfindende Gespräch zweier anderer Stellen zu
                              									behorchen.
                           Die Fig. 5 zeigt ferner die Verbindung von fünf
                              									Stellen mittels eines Linienwählers unter Benutzung der vorstehend beschriebenen
                              									Einrichtung der Stellen. An Leitungen sind erforderlich zwei bei allen fünf Stellen
                              									vorüberzuführende Batterieleitungen K und Z, zwischen welche die gemeinschaftliche Anrufbatterie
                              									zu schalten ist; ferner für den Sprechverkehr fünf Leitungen I bis V, von welchen jede mit einer Stelle
                              									und mit den Linienwählern der anderen vier Stellen verbunden wird. Die Fig. 5 gibt zugleich die Einschaltung der
                              									gebräuchlichen Apparate, wobei die Linien Wähler für die Stellen A und E (mit Tischgehäuse,
                              									bezieh. Tischuntersatz, vgl. 1889 273 * 366 und* 367)
                              									mittels Kabel und Kuppelungsdosen angeschlossen sind. Die Leitung K ist gleichzeitig die allgemeine Rückleitung für den
                              									Sprechverkehr. Die Vorgänge beim Betriebe lassen sich leicht verfolgen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 87
                              Fig. 7.Kuppelungsdose.
                              
                           Um bei den Anlagen mit Linienwählern die gegenseitige Inductionswirkung der neben
                              									einander geführten Drähte aufzuheben, empfiehlt es sich, inductionsfreie Kabel zu
                              									verwenden. In diesem Falle dient der ausser den besponnenen und gewachsten Drähten,
                              									deren jeder mit einer mit der Erde verbundenen Stanniolbelegung versehen ist, in dem Kabel noch
                              									vorhandene blanke Kupferdraht zur allgemeinen Rückleitung K und macht zufolge seiner Verbindung mit der Erde die Induction
                              									unschädlich. Die Abzweigung zu den an verschiedenen Punkten des Kabels
                              									anzuschliessenden Verbindungskapseln oder Wandapparaten ist so auszuführen, dass die
                              									Adern des Kabels an den betreffenden Stellen nur von der Isolirhülle befreit, aber
                              									nicht zerschnitten werden. Die Stanniolbekleidung der Bespinnung ist von der
                              									letzteren auf wenigstens 2 cm Länge zu beiden Seiten der blanken Stelle abzuwickeln.
                              									Die Zweigleitungen, welche aus gewöhnlichem Zimmerleitungsdrahte hergestellt werden
                              									können, werden angelöthet und die Löthstellen (welche an den einzelnen Adern um je 3
                              									cm versetzt sind, damit die Verbindungsstelle nicht zu dick wird) mit
                              									Guttaperchapapier und gummirtem Band bewickelt. Will man die Abzweigungen nicht
                              									löthen, so bedient man sich auch an jeder Verbindungsstelle eines der in Fig. 6 abgebildeten Schaltbretter, welche sieben gegen
                              									einander versetzte Klemmen mit je zwei Schrauben tragen. An jeder Klemme wird
                              									alsdann mit der einen Schraube eine blank gelegte Ader des von rechts nach links
                              									laufenden Kabels und mit der anderen Schraube der in Fig.
                                 										6 nach unten weiter gehende Abzweigungsdraht befestigt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 88
                              Fig. 8.Kuppelungsdose.
                              
                           Die bereits erwähnten, in Fig. 7 und 8 abgebildeten Kuppelungsdosen werden derartig
                              									eingeschaltet, dass zu dem an der Wand befestigten Untertheile (Fig. 8) durch die Oeffnung an dessen oberem Rande die
                              									an der Wand entlang gezogenen, zu einem Kabel zusammengewickelten Drähte geführt und
                              									an die einzelnen Klemmen angeschraubt werden. Die in Fig.
                                 										8 abgebildete Kuppelungsdose enthält 20 Klemmen, zu denen also 20
                              									Leitungsdrähte geführt werden. Der zu ihr gehörige Deckel (Fig. 7) besitzt unten eine seitliche Oeffnung; durch diese wird ein
                              									20drähtiges, mit grüner Wolle beklöppeltes Kabel eingeführt, und es werden die
                              									einzelnen Drähte dieses Kabels ebenfalls zu den 20 Klemmen geführt. Das durch den
                              									Deckel in die Dose eingeführte Kabel ist nun so lang zu nehmen, dass der mit dem
                              									anderen Ende desselben zu verbindende Linienwähler an dem gewünschten Punkte im
                              									Zimmer aufgestellt werden kann. Jede der Klemmen in den Kuppelungsdosen wird ebenso,
                              									wie bei den in Fig. 5 dargestellten, mit dem
                              									betreffenden Buchstaben bezeichnet, so dass ein Irrthum ausgeschlossen ist. Bei
                              									einer geringeren Anzahl von Drähten wird das Kabel aus der Mitte des Deckels
                              									herausgeführt. Bei der jüngst vollendeten Linienwähleranlage im Grusonwerke sind
                              									Kuppelungsdosen mit 52adrigem Kabel angewendet worden, welches ohne dieses
                              									Hilfsmittel nicht übersichtlich hätte geführt werden können.
                           Ed. Zetzsche.