| Titel: | Selbstschliessender Zapfhahn für Hauswasserleitungen von F. Goodson. | 
| Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 161 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Selbstschliessender Zapfhahn für
                           								Hauswasserleitungen von F. Goodson.
                        Mit Abbildung.
                        Selbstschliessender Zapfhahn für Hauswasserleitungen.
                        
                     
                        
                           Um böswillige, muthwillige oder fahrlässige Wasservergeudung bei Hauswasserleitungen
                              									zu verhindern, bringt Thomas Goodson in Berlin einen
                              									neuen Hahn (D. R. P. Nr. 55134), den er „Neptunhahn“ nennt, in Vorschlag.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 279, S. 161
                              Selbstschliessender Zapfhahn von Goodson.
                              
                           Der Erfinder geht bei seiner Hahnconstruction von der Ansicht aus, dass
                              									Wasservergeudungen am zweckmässigsten entgegengetreten wird, wenn die Zapfhähne in
                              									Küchen oder Closets und Toiletten u.s.w. nur zeitweilig eine festgesetzte
                              									Wassermenge durchlassen. Lässt sich z.B. von dem Küchenzapfhahn nur alle 5 Minuten
                              									ein Eimer Wasser abzapfen, so wird sich die Haushaltung hiernach einzurichten
                              									suchen, und ist sie verhindert, den Hahn dauernd laufen zu lassen, z.B. um
                              									Bierflaschen zu kühlen oder eine Menge Wasser ablaufen zu lassen, nur um frisches
                              									kaltes Wasser zu erlangen. Auch verhindert der Hahn die bei gewöhnlichen Zapfhähnen
                              									leicht entstehenden Ueberschwemmungen.
                           Die Anordnung ist folgende:
                           Sobald das Auslaufventil G geöffnet wird, tritt
                              									Druckwasser unter die Lederplatte B, welche
                              									gleichzeitig dem Ventile G als Aufsitz dient. Im
                              									Schnitt ist diese Platte B durch den Wasserdruck
                              									bogenförmig abgehoben dargestellt und hat den Eingang c
                              									zum Kanäle C freigegeben. Das Druckwasser gelängt durch
                              									diesen Kanal und durch die Stellschraube C1 auf den Differentialkolben D und drückt diesen langsam herab, bis das Ventil i geschlossen und damit der Durchfluss durch den Hahn unterbrochen ist.
                              									Die Grösse der Wassermenge, welche den Hahn durchströmen kann, ist somit abhängig
                              									gemacht von der Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung des Differentialkolbens und wird
                              									diese durch Stellung der Schraube c1, welche einen schrägen Längeneinschnitt durch ihre
                              									Gewindegänge erhält, eingestellt und geregelt. Es wird der Hahn nun nicht eher
                              									wieder eine. gleiche Menge Wasser durchlassen, bis der Differentialkolben in seine
                              									ursprüngliche Lage zurückgegangen ist; dieses kann nur stattfinden, wenn das
                              									Ausflussventil G einige Zeit geschlossen gehalten wird.
                              									Das glockenartige Ventil G drückt bei seinem Schlüsse
                              									auf die Lederplatte B und schliesst damit den Eingang
                              										c des Kanales C, es
                              									tritt somit kein Druckwasser mehr auf den Kolben bei D,
                              									sondern es fängt nunmehr der Druck bei i zu wirken an
                              									und schiebt den Kolben wieder zurück. Das im Raume D
                              									befindliche tote Wasser findet einen Ausweg durch die Stellschraube E1, durch den Kanal E, den Raum H und
                              									schliesslich durch den Kanal h nach aussen. Die
                              									Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung des Kolbens ist abhängig von der mehr oder
                              									weniger geöffneten Stellschraube E1 und ist damit die Zeitdauer für die mögliche neue
                              									Wasserlieferung bestimmt.