| Titel: | J. T. Golding's Scher- und Biegemaschine zur Herstellung von Gitterwerk aus Blechstreifen. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 11 | 
| Download: | XML | 
                     
                        J. T. Golding's Scher- und Biegemaschine zur Herstellung von Gitterwerk
                           								aus Blechstreifen.
                        Mit Abbildungen.
                        Golding's Scher- und Biegemaschine zur Herstellung von Gitterwerk
                           								aus Blechstreifen.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 281, S. 11Fig. 1.Golding's Maschine zur Herstellung von Gitterwerk. In dem Werke der British Metal Expansion
                                 										Company zu West-Hartlepool, England, ist eine
                              									Maschine zur Herstellung von Gitter werk in Thätigkeit, wozu Abfallstreifen von 175
                              									mm Breite und 2400 mm Länge aus weichem, 0,9 bis 1 mm starkem Stahlblech verwendet
                              									werden. Diese von J. T. Golding in Chicago erfundene,
                              									nach Engineering, 1890 Bd. 50 * S.
                                 										102 im Folgenden beschriebene Maschine (Fig.
                                 										1) ist im Wesentlichen einer Scher- oder Lochmaschine, bezieh. einer
                              									Ziehpresse vergleichbar, in deren lothrecht geführten Stösselschlitten eine ganze
                              									Reihe schuppenartig sich überdeckende Stempel angeordnet sind, die etwas schräg
                              									zur Bewegungsebene des Schlittens eingestellt sind.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 11Golding's Messer zum Gitterschneiden. Zu diesen sind passend eine gleiche Anzahl Unterstempel in gleicher
                              									Schräglage angeordnet, die ebenfalls eine Reihe bilden, keine lothrechte Bewegung,
                              									wohl aber eine seitliche wagerechte Ausschiebung dadurch erhalten, dass ihre
                              									Rahmenschiene vermöge einer Curvenscheibe irgend eine vorbestimmte
                              									Schwingungsbewegung in der Wagerechten erhält.
                           Durch die Kantenform der Plattenstempel einerseits und durch das Zusammenwirken der
                              									lothrecht bewegten oberen Plattenstempel mit den wagerecht schwingenden unteren
                              									Platten andererseits entsteht ein Arbeitsvorgang, durch welchen die Herstellung des
                              									rhombisch gestalteten Gitterwerkes ermöglicht wird.
                           Dieses Arbeitsverfahren ist an sich so einfach, dass es ohne weiteres in Papier
                              									nachgeahmt werden kann und dem bekannten Spielwerk, Körben u.s.w. aus geschnittenem
                              									und verzogenem Papier vergleichbar ist.
                           Die unteren Plattenstempel a (Fig. 2) sind durch
                              									Schrauben c in der vorbeschriebenen Weise an eine
                              									wagerecht geführte Schiene angeschraubt.
                           Der in Fig. 4
                              									eingezeichnete Pfeil gibt diese Bewegungsrichtung an, während die Schräglage der
                              									Platten Stempel a ohne weiteres: daraus ersichtlich
                              									ist.
                           Jeder dieser gleichgeformten Plattenstempel hat den nach 5,
                                 										6 und 7 abgeschrägten Kopftheil, welcher die
                              									eigentlichen Arbeitskanten und -Flächen bildet. In Fig. 2 ist nun die
                              									Anfangslage nach beendeter Blechverschiebung und beginnendem Niedergang des oberen
                              									Stösselschlittens dargestellt.
                           Jeder der oberen Plattenstempel b hat ebenfalls
                              									abgeschrägte Kanten und zwar mit folgenden Bestimmungen:
                           Die Kante 2–3 schneidet längs der Kante 6–7 einen Schlitz in das Blech von der Länge 2–3 in Fig. 5. Die Kantenecke
                              										2 liegt alsdann oberhalb von 6, eine Fortsetzung des niederwärts gerichteten
                              									Stösselhubes wäre unthunlich, sofern nicht die Stempelplatten a etwas nach links sich bewegten. Da nun dies
                              									thatsächlich erfolgt, so legt sich die Kantenfläche 2–1
                              									längs der Kantenfläche 5–6, so dass die Ecken 2 und 3
                              									mit den beiden Nachbarecken 5 und 5 zusammenfallen, wie Fig. 3 es anzeigt.
                              									Hierdurch wird der vor dem Schlitz (Durchschnitt) 2–3
                              									liegende Blechstreifen (Fig.
                                 										5) nach der Kante 5–6 gebogen, während das
                              									Vollblech 1–2 um den etwas abgerundeten Scheitel 6 (Fig. 2) einseitig
                              									abgebogen wird und sich die bereits vorher gebildete Ecke des Netzwerkes an die
                              									Kante 3–4 schmiegt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 12Fig. 6.Golding's Gitter aus Blechstreifen. Ist der Niederhub des Stössels beendet, so beginnt der Aufhub, wobei der
                              									untere Stösselrahmen nach rechts schwingt, sobald die oberen Plattenstempel b das Blech freilassen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 12Fig. 7.Golding's Gitter aus Blechstreifen. Alsdann findet eine Rechtsverschiebung des vollen Bleches um den Betrag
                              									der Theilung oder der zur Kante 2–3 parallelen
                              									Rhombusseite statt, was durch eine von der Excenterwelle betriebene Kammscheibe
                              									erreicht wird, die auf eine in den Stempelrahmen befestigte Rolle wirkt. Diese durch
                              									den Pfeil (Fig. 4)
                              									angegebene Richtung der Schaltbewegung der unteren Stempelschiene bedingt, dass die
                              									Arbeit an einer Blechecke beginnt, in der Art, dass der erste Stösselhub einen
                              									Blechschlitz, der zweite zwei Schlitze u.s.w. ausführt, bis diejenige, der
                              									Maschinenweite entsprechende Breite des Gitterwerkes entsteht, welche einer schrägen
                              									Abmessung des 2400 mm langen und 175 mm breiten Blechstreifens entspricht.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 12Fig. 8.Golding's Gitter aus Blechstreifen. Darauf folgend nimmt die Anzahl der Netze bis auf eines wieder ab. Es
                              									kann daher in einer und derselben Maschine je nach Bedarf ein schmales und langes,
                              									oder ein kurzes, dafür aber breiteres Vollblech zu Gitterwerk umgebildet werden.
                              									Wünscht man Abänderungen in der Gitterform, wie sie in Fig.
                                 										6 bis 8 zur Ansicht gelangen, so müssen
                              									sowohl die Plattenstempel entsprechend umgestaltet, als auch der Schaltungshub durch
                              									Auswechselung der Kammscheibe entsprechend abgeändert werden.
                           Diese Gitterbleche finden Verwendung als Zäune und als Einlagen zur Herstellung von
                              									feuerfestem Gussmauerwerk. Leider kann das fertige Gitter werk nicht gerollt
                              									versendet werden.
                           
                              
                                 Pr.