| Titel: | B. und S. Massey's Schmiedepresse mit Dampfbetrieb. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 12 | 
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                        B. und S. Massey's Schmiedepresse mit
                           								Dampfbetrieb.
                        Mit Abbildung.
                        Massey's Schmiedepresse mit Dampfbetrieb.
                        
                     
                        
                           Eine direct mit Dampfkraft wirkende Schmiedepresse ist von B.
                                 										und S. Massey in Openshaw, Manchester, aufgestellt
                              									worden.
                           Bemerkenswerth an derselben ist nach Industries, 1889
                                 										Bd. 7 * S. 396, die Anordnung der beiden Dampfcylinder, welche zwischen
                              									den vier Gerüstsäulen der Presse selbständig eingebaut sind, deren Kolben durch
                              									Stopfbüchsen gehen und deren unterer Kolben vermöge einer durch den, oberen
                              									Kolbenkörper geführten Kolbenstange unmittelbar auf die Gesenkplatte wirkt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 12Massey's Schmiedepresse mit Dampfbetrieb. Indem aber diese Gesenktischplatte eigentlich auf der freien Fläche des
                              									oberen Dampfkolbens ruht, so kann durch diese Verdoppelung der Kraftmaschinen nicht
                              									nur eine Verstärkung des Arbeitsdruckes, sondern auch eine Vervielfältigung der
                              									Arbeitsvorrichtungen ermöglicht werden.
                           Das feste Gesenk wird an die obere Kopfplatte der Presse, das untere, bewegliche auf
                              									die Tischplatte eingestellt.
                           Nun kann man unter Umständen unmittelbar an die Kolbenstange des unteren Dampfkolbens
                              									einen Durchstoss anbringen, so dass man in das zwischen den Gesenktheilen gehaltene
                              									Schmiedestück ohne weiteres Löcher stanzen oder sonstige Formen einpressen kann.
                           Obwohl diese Unabhängigkeit der beiden Arbeitsmittel namentlich in Bezug auf die
                              									Hubgrösse vortheilhaft sein kann, so ist doch die Uebertragung der Kraft durch eine
                              									freie Kolbenstange nicht gerade sehr günstig.
                           Der Durchmesser jeder der beiden Dampfkolben ist 124,8 cm, die Druckfläche demnach
                              									12200 qc, was bei einer Dampfspannung von 4,1 k/qc Ueberdruck annähernd 50 t Pressung
                              									für jeden Kolben, demnach 100 t für die gleichzeitige Wirkung beider ausmacht. Bei
                              									einem grössten Kolbenhube von 0,38 m entspricht dies einer Leistung von 38 mt.
                           
                           Der grösste freie Abstand zwischen Tisch und Kopfplatte beträgt 600 mm, die
                              									Seitenlänge der viereckigen Tischplatte 1270 mm. Hiernach ergibt sich ein genügender
                              									Arbeitsraum für die Aufnahme der Gesenktheile.