| Titel: | Stiles und Parker's Ziehpresse. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 64 | 
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                        Stiles und Parker's Ziehpresse.
                        Mit Abbildung.
                        Stiles und Parker's Ziehpresse.
                        
                     
                        
                           Wird die Bewegung des Klemmstosses für die Buchhaltung unmittelbar von der
                              									Kurbelwelle mittels Kammscheiben abgeleitet, so entsteht beim Beginn der
                              									Druckwirkung des inneren Formstosses eine so bedeutende Spannung in der Maschine und
                              									namentlich in der Kurbelwelle, dass der für die Blechhaltung bestimmte Stoss gerade
                              									im entscheidenden Augenblick entlastet wird. Das bedingt aber ein vorzeitiges
                              									Einziehen des Bleches und eine Faltung desselben, welches nicht beseitigt werden
                              									kann, weil eben der zur Glättung nöthige Druck fehlt. Dies hat so bedeutende
                              									Unzuträglichkeiten im Gefolge, dass man dieses sogen. Kammsystem immer mehr
                              									verlässt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 64Stiles und Parker's Ziehpresse. Im Anschluss der S. 36 beschriebenen Ziehpresse von Bliss soll im Folgenden nach American
                                       												Machinist, 1890 Bd. 13 Nr. 2 * S. 1, eine von der
                              										Stiles and Parker Press Comp. in
                              										Middletown, Conn., erbaute, 37,8 t schwere und 5028 mm
                              									hohe Maschine im Schaubilde vorgeführt sein.
                           Die 1500 k schwere stählerne Krumm ach se wird gleichzeitig von zwei 2184 mm grossen
                              									Stirnrädern durch ein Rädertriebwerk in einer Uebersetzung (50 : 1) bethätigt.
                              									Dieselbe treibt durch Vermittelung eines doppelten Flügelkreuzkopfes den Formstoss,
                              									während zwei Querachsen, eine an der Vor- und eine andere an der Maschinenrückseite
                              									mittels Stahlrollen in vier um starke Zapfen schwingende, offene Hebelschleifen
                              									eingreifen. Es ist wohl zu beachten, dass jede Hebelschleife selbständig an einem im
                              									Maschinengestell befestigten Zapfen schwingt. Nun ist auch jede einzelne
                              									Hebelschleife vermöge einer Gelenkstange an einem gemeinschaftlichen Schlitten
                              									angebolzt, dieser aber trägt mittels vier stellbarer Schrauben den äusseren Stoss
                              									für den Blechschnitt und zugleich für die Blechhaltung.
                           Diese vier Tragschrauben ermöglichen aber die feinste Einstellung und Druckregelung.
                              									Im äusseren Stoss führt sich durch die beiden Flügelkreuzköpfe der innere Formstoss,
                              									welcher wieder durch Einstellung einer Spindelmutter in der Höhenstellung
                              									eingerichtet werden kann. Bewirkt wird diese Verstellung durch das vorliegende
                              									Handrad, welches mit Kettenzug ein Stirnradgetriebe bewegt, welches in die als
                              									Zahnrad ausgebildete Stellmutter eingreift.
                           Wichtig ist aber der zu beschreibende Vorgang der Blechhaltung, welcher unabhängig
                              									von der Belastung der Kurbelachse durch den Formstoss gemacht ist.
                           Erreicht ist diese Hubbewegung des Klemmstosses durch die erwähnten Hebelschleifen in
                              									folgender Weise.
                           Beginnend von der Höchstlage der Kurbelachse, schiebt dieselbe in der ersten
                              									Viertelbogendrehung die Flügelkreuzköpfe nur wenig nach abwärts, dennoch ist dieser
                              									Theil der Hubbewegung zureichend, um die Hebelschleifen von der wagerechten Lage in
                              									eine nahezu lothrechte zu bringen.
                           In der Lothrechtstellung liegen aber der obere Schwingungsbolzen der Hebelschwinge,
                              									dessen oberer Gelenkbolzen und der des unteren Gelenks am Schlitten in gestrecktem
                              									Zuge, also in einer lothrechtstehenden Geraden.
                           Eingestellt ist aber diese gestreckte Hebellage am Ende der ersten Vierteldrehung der
                              									Kurbelachse, welche die Tiefstellung des Klemmstosses bedingt. Wenn nun jetzt diese
                              									Drehung der Kurbelachse fortgesetzt wird, was ja natürlich bei regelrechtem
                              									Arbeitsgange immer der Fall sein muss, so kann während der nächsten Vierteldrehung
                              									der Kurbel und im Abwärtsgange sowie in der nächst darauf folgenden im Aufhube des
                              									Formstosses keine Bewegung des Klemmstosses eintreten.
                           Gerade aber im Bereiche dieser beiden Vierteldrehungen findet die Wirksamkeit des
                              									Formstosses ihren Lauf und während derselben findet die grösste Kraftäusserung an
                              									der Kurbelachse statt.
                           Wenn daher in dieser Periode der Kurbeldrehung die Aenderung der Kraftäusserung
                              									keinen fühlbaren Einfluss auf die klemmende Wirkung des äusseren Stosses ausübt, so
                              									ist die gestellte Aufgabe in vollkommenster Weise gelöst.
                           
                           Bemerkt mag noch werden, dass der Hub des Formstosses 508 mm, die Regelung der
                              									Höheneinstellung ebenfalls bis 508 mm zu ermöglichen ist. Hingegen hat der
                              									Klemmstoss 381 mm Hub und 356 mm Höheneinstellung. Kleinere Ausführungen erhalten
                              									bloss zwei Hebelschleifen und nur eine Schubstange.
                           
                              
                                 Pr.