| Titel: | G. Booth's Kesselbohrmaschine. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 103 | 
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                        G. Booth's Kesselbohrmaschine.
                        Mit Abbildungen.
                        Booth's Kesselbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Vortheilhaft gestaltet sich das Bohren der Nietlöcher grosser Schiffsdampfkessel
                              									unter entsprechend eingerichteten Bohrmaschinen. The
                                       										Engineer, 1890 Bd. 70 * S. 540, beschreibt ein von George Booth und Comp. in Halifax gebautes Kesselbohrwerk.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 103Booth's Kesselbohrmaschine. Dasselbe hat zwei, einen Winkel bildende Wangen von 6400 und 5638 mm Länge
                              									und 1333 mm Wangenbreite. In der todten Winkelecke, welche die Wangen a und b bilden, ist ein
                              									lothrechter Bohrständer c festgeschraubt (Fig. 2 u. 3), an dessen stehender Führung zwei Schlittenwinkel
                              										d1
                              									d2 stellbar sind, an
                              									denen je eine 76 mm starke Bohrspindelhülse in einem Schlitten geht. Um die
                              									Arbeitsgrenze dieser beiden Bohrer bis zu 3658 mm zu erweitern, ist beim oberen
                              									Bohrwerk d1 der
                              									Bohrerschlitten auf dem Schlittenwinkel, beim unteren d2 aber dieser ganze Winkel umgekehrt
                              									ausgeführt, so dass der Bohrerschlitten an der Unterseite des Winkels mit einem
                              									Aushube von 203 mm gleitet. Für den Antrieb dieser Bohrwerke ist die Stufenscheibe
                              										e bestimmt, welche mittels Winkelräder auf eine
                              									stehende Keilnuthwelle und von dieser auf die in die Bohrhülsen sich einschiebenden
                              									Bohrspindeln wirkt, sowie von derselben mittels Räderwerke f eine hängende Steuerwelle g für die
                              									Schaltung der Bohrwerke in Betrieb gesetzt werden kann. Die feststehende
                              									Hängespindel h dient zur Einstellung der Bohrwerke
                              									mittels Hand, während zwei über Seilrollen geführte Gegengewichte i jedes einzelne Bohrwerk entlasten.
                           Der auf der Wange b stellbare Drehtisch k von 2438 mm Durchmesser erhält Dreh Verstellung vom
                              									Stellwerk l und ununterbrochen fortlaufende
                              									Drehbewegung von der Stufenscheibe m, welche durch die
                              									Schneckenwelle n auf das Schneckenrad des Tisches
                              									wirkt.
                           Zum Drehen der Ränder und Flanschen der Kesselringe dient ferner ein auf dem
                              									Schlitten p aufgesetzter Stahlhaltersupport, alsdann
                              									müssen wohl die am Tisch angebrachten Verlängerungsstreben o entfernt werden.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 103Fig. 3.Grundriss von Booth's Kesselbohrmaschine. Im Gegensatz zu diesem feststehenden Bohrwerk (c bis o), mit welchem die Nietlöcher im
                              									äusseren Kesselmantel gebohrt werden, ist das am verschiebbaren Bohrständer q befindliche Wagerechtbohrwerk r (Fig. 1 u.
                              										3) sowohl zum Bohren der Ankerlöcher als auch zum
                              									Schneiden der Schraubengewinde in den Kesselböden eingerichtet. Zum Betriebe dieses Bohrwerkes
                              									dient die Stufenscheibe mit Rädervorgelege s, welche
                              									mittels Wendegetriebe t von der stehenden Keilnuthwelle
                              									auf die Bohrspindel wirkt. Von u aus findet die
                              									Ueberleitung der Schaltbewegung, von v hingegen die
                              									Verschiebung des Bohrständers q auf der Wange a durch die Spindel w
                              									mittels Kraftbetrieb statt, wie auch durch das Schnecken trieb werk x mittels Hand.
                           Der durch ein Gegengewicht y entlastete Bohrschlitten
                              									kann durch Bethätigung der auf der Hängespindel z
                              									laufenden Schneckenradmutter bequem in jede Höhenlage eingeführt werden.
                           Die 76 mm starke Stahlspindel hat 610 mm axialen Vorschub, 4267 mm wagerechte und
                              									3658 mm lothrechte Verstellung.
                           Die ganze Kesselbohrmaschine wiegt 26 t.
                           
                              
                                 Pr.