| Titel: | Das Diamantwerkzeug für die Steinbearbeitung. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 121 | 
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                        Das Diamantwerkzeug für die
                           								Steinbearbeitung.
                        Mit Abbildungen.
                        Das Diamantwerkzeug für die Steinbearbeitung.
                        
                     
                        
                           Eine grosse Bedeutung hat der schwarze Diamant als Werkzeug bei der Bearbeitung von
                              									Steinmaterial erlangt, seitdem man seine Fassung in den Werkzeugträger mit
                              									Sicherheit bewerkstelligen konnte. Bemerkenswerth ist es, dass ein Ersatz für diesen
                              									theueren Stein nicht aufzufinden ist. Der dem Diamant an Härte anscheinend
                              									nahestehende Korund erreicht nicht annähernd die Leistungsfähigkeit des ersteren.
                              									Der Grund liegt in der ganz ausserordentlichen Härte des Diamantes, welcher zwar in
                              									der Mohs'schen Härtestufe den Härtegrad 10 einnimmt,
                              									jedoch 100 Mal härter ist als der mit dem Grad 9 bezeichnete Korund, so dass der
                              									Unterschied in der Härte zwischen Diamant und Korund weitaus grösser anzunehmen sein
                              									wird, als zwischen Korund und Talkstein, welches den Härtegrad 1 führt.
                           Die gewerblichen Zwecken dienenden Diamantsteine sind der schwarze Diamant, auch Carbon genannt, eine Abart, welche weder
                              									krystallisirt noch amorph ist und die in allen Farbenabstufungen zwischen
                              									Tiefschwarz und Sepiabraun vorkommt. Ferner der Boort,
                              									ein krystallisirter, nach Zusammensetzung oder Farbe fehlerhafter Diamant, bezieh.
                              									der Kugelboort, ein dichtes, kugelförmiges Agglomerat ausserordentlich kleiner
                              									Diamantkrystalle. Er ist wegen der natürlichen Rauhigkeit seiner Oberfläche als
                              									Werkzeug sehr geschätzt. Doch ist die Fassung des Boort viel schwieriger als jene
                              									des schwarzen Diamanten, welcher 50 bis 56 M. das Karat, also im Verhältniss fünf
                              									Mal so viel kostet als der Boort, welcher mit 8 M. das Karat (20,59 cg) bewerthet
                              									wird.
                           Sobald es sich um die Besetzung der Werkzeugträger mit Diamanten handelt, ist eine
                              									geeignete Auswahl derselben von der höchsten Bedeutung, welche bei Boortsteinen mit
                              									Sicherheit zu erreichen selbst den Diamanthändlern nicht immer möglich ist.
                           Deshalb sind die zum Bohren und Schneiden harter Gesteine wie Granit, Syenit u.s.w.
                              									verwendeten Werkzeugträger, Bohrkronen, Sägeblätter nur mit den besten schwarzen
                              									Diamanten, Carbonsteinen, zu besetzen.
                           Die Wahl guter Boortdiamanten ist aus dem Grunde sehr schwierig, weil die Händler
                              									diese Steine färben und dadurch die schwammige Beschaffenheit und Porosität der
                              									Steine zu verdecken vermögen.
                           Nach Revue générale, 1890 Bd. 4 Nr. 12 * S. 90, reichen
                              									die Bestrebungen, Diamanten als Werkzeuge für die Steinbearbeitung zu verwenden, bis
                              									in das Jahr 1854 zurück, in welchem Jahre Bigot-Dumaine
                              									am 18. Mai ein französisches Patent darauf erhielt, während in demselben Jahre Hermann am 30. Juli ebenfalls ein Patent erwarb,
                              									welches Veranlassung zu einem Process gab, in welchem Hermann unterlag, trotzdem derselbe als der eigentliche Urheber angesehen
                              									wird.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 121Fig. 1.Fromholt's liegende Steinsäge. Zwei Jahre später (1856) führte Georg Leschot
                              									den Diamant in den Bergwerksbetrieb zum Zwecke des Gesteinbohrens ein, während
                              									dessen Sohn Rudolf Leschot (1859) den mit Diamanten
                              									besetzten Bohrer in rascher Kreisung betrieb. Diese Gesteinsbohrer wurden von
                              									amerikanischen und englischen Technikern, Beaumont und
                              										Appleby, verbessert, sowie 1878 von Brandt beim Bau des Gotthardt-und 1881 beim
                              									Arlbergtunnel verwendet, wobei Presswasser als Triebkraft wirkte. Angeblich soll
                              									diese Brandt'sche Gesteinsbohrmaschine einen Vorläufer
                              									in den von Leschot und Stapff 1869 bereits angeregten, mit Presswasser betriebenen
                              									Diamantbohrmaschinen besitzen.
                           Hermann hatte bereits früher, jedoch mit geringem Erfolg
                              									versucht, gerade Blätter aus Eisen oder Kupfer mit Diamanten zu besetzen, um dieses
                              									Werkzeug zum Sägen der Steinblöcke zu verwenden.
                           Das erste Kreissägeblatt wurde von James Gilmore von
                              									Painsville, Ohio, im J. 1863 mit Diamanten besetzt, worauf 1867 von Branck-Crookes aus Saint-Louis ein Sägeblatt von 1,07 m
                              									Durchmesser mit 48 Diamanten hergestellt wurde, welches zum Schneiden von
                              									Steinblöcken diente und 40000 M. gekostet haben soll. Allerdings war die Leistung
                              									gewaltig im Verhältniss zu den damals üblichen Sägewerken mit Verwendung von Sand;
                              									indem mittels Diamantsäge 11 qm Schnittfläche in einer Stunde in mittelhartem Stein
                              									zu liefern möglich war. Von Hugh-Young in New York
                              									wurde zu derselben Zeit der geraden Blattsäge mit Diamantbesetzung viel
                              									Aufmerksamkeit geschenkt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 122Fig. 2.Dearden's Steinsäge. Dem Einwande, dass beim Eingriff der Kreissäge in die Schnittfurche die
                              									einzelnen Diamantspitzen starken Stössen ausgesetzt sind, steht bei der geraden
                              									Blattsäge mit Schnittwirkung im Hin- und Rücklauf der Nachtheil entgegen, dass durch
                              									die Umkehrung der Druckrichtung die Diamanten in ihrer Fassung gelockert werden. Man
                              									hat dies dadurch zu umgehen versucht, dass man die Blattsäge nur in einer Richtung
                              									zum Schnitt veranlasste, im Rück laufe jedoch durch geeignete
                              									Kammrollenunterstützung das Sägeblatt von dem Schnittfurchenboden abhob.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 122Fromholt's Kreissäge mit Diamantbesatz. Dieses Verfahren hatte aber den weiteren Nachtheil im Gefolge, dass die
                              									Leistung auf die Hälfte verringert wurde, ohne dabei einen Vortheil zu erlangen,
                              									weil das Niederlassen des Sägerahmens mit dem Sägeblatt auf den Boden der
                              									Schnittfurche niemals stossfrei zu ermöglichen war.
                           Ganz eigenthümlich ist das Verhalten einer, nach Art der Bundgatter ausgeführten
                              									mehrfachen Säge mit 20 Blättern. Bei diesem Sägewerke verminderte sich der Vorschub
                              									um 9/10 desjenigen
                              									Werthes, wie er bei einer Säge mit einem Blatte vorkommt, und sobald ein einziges
                              									dieser Blätter abwich, hielt es alle anderen zurück.
                           Auch die Frage, ob die lothrechte der wagerechten Betriebsweise der geraden Blattsäge
                              									vorzuziehen sei, ist zu Gunsten der wagerechten Anordnung entschieden worden. Es ist
                              									allerdings hierbei die Gefahr, welche durch das Losreissen eines einzigen Diamanten
                              									entsteht, das den Bestand der übrigen gefährdet, gross, doch kann man dieser Gefahr
                              									dadurch begegnen, dass in den Blattrücken zwischen den einzelnen Diamanten
                              									Aussparungen freigelassen werden, in welchen die losgebrochenen Diamantsplitter
                              									abgefangen werden.
                           Uebrigens wird durch den starken Spülwasserstrahl der losgelöste Diamantsplitter mit
                              									dem Steinschlamm sofort weggeschwemmt.
                           Dahingegen ist der Vortheil ersichtlich, welchen die wagerechte Betriebsweise gegen
                              									die lothrechte in der Leichtigkeit einer genauen Schnittführung und Schaltung
                              									besitzt, welche bei lothrecht schwingendem Sägerahmen und gesteuertem Steinblock nur
                              									mit vielen Verwickelungen und ziemlichen Umständen zu ermöglichen ist. Man braucht
                              									bloss an die Unzulänglichkeit der Unterstützungen eines mehrere 1000 k schweren
                              									Steinblockes auf zwei unabhängigen Wagengestellen u.s.w. zu denken, um sofort von
                              									dieser Betriebsart abzukommen.
                           Ebenso wenig hat sich die Bandsäge zum Schneiden der Gesteinsblöcke bewährt, weil die
                              									Schwierigkeit der Diamantfassung mit der schwächeren Blattdicke zunimmt und ein
                              									Reissen des Sägebandes stets den Verlust mehrerer Diamantspitzen im Gefolge hat.
                              									Immer bleibt die Fassung oder die Befestigung des Diamanten im Werkzeughalter, d. i.
                              									die Herstellung des Sägeblattes, die wichtigste Verrichtung.
                           L. Taverdon hatte 1878 mit Hilfe eines
                              									galvanoplastischen Verfahrens sich eine Bohrkrone aus Kupfer hergestellt, in welche
                              									die Diamanten eingeschlossen waren und die entweder an das Bohrerrohr angelöthet
                              									oder in das selbe eingeschraubt wurde. Durch die fortwährenden Erschütterungen
                              									lockerten sich aber die Diamanten und verloren die Fassung, weil das Kupfer viel zu
                              									wenig widerstandsfähig gegen den Druck war, welchen das Bohrwerkzeug auszuhalten hatte. Es musste
                              									deshalb dieses Verfahren als erfolglos aufgegeben werden.
                           Nachher wurden in den Vereinigten Staaten unzählige Versuche zur Fassung der
                              									schwarzen Diamanten wiederholt und alle möglichen Verschlüsse, sowie das Einpressen
                              									des Diamanten unter Wasserdruckpressen im kalten Zustande versucht, welche aber
                              									keine dauernde und haltbare sichere Fassung gewährten.
                           Taverdon versuchte es später mit dem Löthen, aber leider
                              									lässt sich ein Diamantstein nicht wie ein Metallstück mittels Löthung innig
                              									verbinden.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 123Fromholt's Kreissäge mit Diamantbesatz. Da jedoch der aus reinem Kohlenstoff bestehende Diamant in der Hitze
                              									verbrennt und je nach der Dauer durch die Hitze mehr oder weniger angegriffen wird,
                              									so hatte man anfänglich vor jeder bedeutenderen Erwärmung der Diamantsteine sich in
                              									Acht genommen.
                           Wird der Diamant während 2 bis 3 Minuten einer Erhitzung bis 800° C. ausgesetzt, so
                              									verliert derselbe seine Durchsichtigkeit und wird opalisirend. Einer höheren Hitze
                              									ausgesetzt, verbrennt derselbe an der Oberfläche; dieselbe wird, wenn sie
                              									ursprünglich glatt gewesen, später genarbt, welches aber durch Schleifen zu
                              									beseitigen geht.
                           Nachdem man nun erkannt hat, dass die Fassung der Diamanten im kalten Zustande
                              									unzulänglich, die Löthung ebenso unzureichend und ebenso wie das Umschliessen der
                              									Steine mit erhitzten Metallen den Diamant in schädlicher Weise beeinflussen, sofern
                              									diese Erhitzung länger andauert, wird neuerdings von Fromholt in Paris ein rasches Walzverfahren in einer einzigen
                              									entsprechenden Hitze mit einer besonderen Vorrichtung in der Weise durchgeführt,
                              									dass der Diamant vorher in einem Stahlstück kalt eingesetzt und diesem Stück durch
                              									das Walzverfahren die gewünschte Form gegeben wird, in welcher es später am
                              									Sägeblatt am passendsten angebracht wird. Die auf diese Weise durch kurze Hitze
                              									hervorgebrachte Fassung gibt ohne Vorversuche einen sehr guten Schluss.
                           Dieses nach Revue industrielle, 1891 Nr. 4 * S. 33, von
                              										Kohler patentirte Verfahren wird in der Weise
                              									durchgeführt, dass man eine kleine Leiste aus weichem Stahl U-förmig schliessend
                              									umbiegt, zwischen den Schenkeln einen Diamant klemmt, dieses Stück bis zur
                              									Schweisshitze erhitzt und die Schweissung vornimmt, indem man dieses Stück
                              									schwalbenschwanzförmig auspresst.
                           Bei der Herstellung dieser Einsatzstücke muss besonders beachtet werden, dass
                              									die Diamantsteine eine bestimmte Freilage erhalten und derart gegen einander
                              									versetzt sind, damit bei der Besetzung des Kreis- oder Blattsägehalters eine
                              									entsprechende, staffelförmig abgesetzte Reihenfolge quer zur Bewegungsrichtung, also
                              									im Sinne der Schnittfurchenbreite erhalten wird, welche ausserordentlich zum Erfolge
                              									der Arbeitswirkung beiträgt.
                           Nachdem nun in den Umfang des Kreissägeblattes oder in den Rücken der Blattsäge eine
                              									entsprechend eingetheilte Anzahl von schwalbenschwanzförmigen Einschnitten
                              									eingefräst worden sind, erfolgt die Einstellung der Einsätze nach der Hauptebene
                              									bezieh. nach dem Schnittkreise und nach vollendeter Berichtigung der Diamanten mit
                              									Rücksicht auf die Schnittbreite findet das Einlöthen dieser Einsatztheile mittels
                              									Zinnloth statt.
                           Beachtet muss dabei werden, dass die Diamanten in der Schnittrichtung frei liegen und
                              									derart auch in den Stand gesetzt sind, den Angriff auf den Stein auszuführen.
                           Dass die Schnittwirkung oder die Leistung mittels Diamantwerkzeugen 20 bis 50 Mal
                              									grösser ist als nach dem alten Verfahren mittels Sandzugabe bedarf kaum einer
                              									Erwähnung.
                           
                        
                           Fromholt's liegende Steinsäge.
                           Zum Zerlegen grosser Steinblöcke sind Blattsägen nicht zu entbehren. Durch diese
                              									Vorarbeit werden die Steinblöcke für die Bearbeitung mittels Kreissägen erst
                              									vorgerichtet. Das Schaubild (Fig. 1 S. 121) zeigt die
                              									Anordnung einer solchen Blattsäge nach Revue générale,
                              									1890 Bd. 4 Nr. 12 * S. 91. Sie besteht aus einem Rahmengestell a, in welchem zwei an Schraubenspindeln b, bezieh. an Ketten hängende Gabellager zwei
                              									Stützrollen c tragen, auf denen der Sägerahmen d gleitend sich stützt.
                           Der nach Art gewöhnlicher Handsägen gebaute Sägerahmen d
                              									mit freiliegendem Blatt e wird durch ein seitlich
                              									angeordnetes, selbständiges Kurbeltriebwerk f in
                              									Schwingungen versetzt, während ein Schneckentriebwerk g
                              									die ununterbrochen verlaufende Schaltung der Hängespindeln b besorgt.
                           Um aber sowohl das Heben, als auch das Niederlassen des Sägerahmens d in rascher Gangart zu ermöglichen, ist ein
                              									Winkelradwendetriebwerk h vorgesehen, welches durch den
                              									Handhebel i eingestellt wird.
                           Der Steinblock ruht auf dem über Schienen laufenden Wagen k, welcher während der Arbeit mit den seitlichen
                              									Grubenleisten l verschraubt oder verankert wird.
                           Der Sägehub ist auf 600 mm, die minutliche Hubzahl auf 90 bemessen, was einer
                              									mittleren Schnittgeschwindigkeit von 1,8 m/Sec. entspricht.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 124Steinsäge mit fliegendem Kreisblatt und Diamantbesatz. Der Vorschub des mit Diamanten besetzten Blattes quer zur Schnittrichtung
                              									beträgt für eine Stunde beim Schneiden von Carraramarmor, Kalkstein u.s.w. 250 mm,
                              									von mittelhartem Stein von Enville aus Lothringen 500 mm. Bei einer Blattlänge von 6
                              									m können mit diesem Sägewerk Steinblöcke von 5 m Länge und 2,5 m Höhe zerlegt
                              									werden.
                           
                        
                           Dearden's Steinsäge.
                           Die Haupteigenthümlichkeit dieses Sägewerkes besteht in dem in der Höhe stellbaren
                              									Kurbeltriebwerk, welches dieselbe Höheneinstellung wie der Sägerahmen selbsthätig
                              									einnimmt.
                           Nach dem englischen Patent Nr. 7525 vom 6. Mai 1889 wird diese Steinblocksäge von S. und W. Dearden in Nelson Lancashire, England, nach
                              									der in Fig. 2 S. 122 dargestellten Anordnung
                              									ausgeführt.
                           An dem Seitenständer A gleitet vermöge einer
                              									Schraubenspindel D ein Lagerschlitten B, in welchem das Kurbeltriebwerk E läuft, das durch die Kurbelschubstange E F den an vier Ketten schwebend gehaltenen Säger ahmen
                              									bethätigt.
                           Der Betrieb des Kurbelwerkes ist mittels eines Riemens ermöglicht, welcher über die
                              									Scheibe L auf der Kurbelwelle, die Triebscheibe J, die Gegenscheibe J1 und über die Leitrollen G
                                 										H geführt ist. Dieser an Ketten hängende Lagerschlitten B wird durch ein von der Hubbetriebs welle bethätigtes
                              									Excenterschaltwerk mittels Winkelräder durch die bereits erwähnte Schraubenspindel
                              										D, welche in der Mutter C einsetzt, gesteuert.
                           
                        
                           Fromholt's Kreissäge mit Diamantbesatz
                           (Fig.
                                 										3 bis 6 S. 122
                              									und 123).
                           Diese kleine für Hand- oder Kraftbetrieb eingerichtete Kreissäge ist mit besonderer
                              									Berücksichtigung des Hausgewerbes gebaut.
                           Nach Revue générale, 1890 Bd. 4 Nr. 12 * S. 93, beträgt
                              									der Durchmesser des Kreisblattes 180 mm, und es kann der gerade Vorschub des
                              									Aufspanntisches zwischen 0,06 bezieh. 0,26 mm für eine Umdrehung der Kreisscheibe
                              									abgeändert werden.
                           Der Aufspanntisch (Fig.
                                 									6) gleitet vermöge vier Stützrollen auf zwei sauber abgehobelten ⌶-Schienen,
                              									welche auf irgend einer Werkbank genau wagerecht und parallel angebracht sind.
                           Im Lagerstück a kreist die Spindel mit dem
                              									Kreissägeblatt b vermöge der Riemenscheibe c zwischen den Spitzen d
                                 										d, welche im angegossenen Bügel sitzen. Vermöge der Stufenscheiben e und f wird die
                              									Schneckenwelle g bethätigt, die wieder mittels des
                              									Schraubenrades h ein grosses Schraubenrad i treibt, welches in die 1040 mm lange Zahnstange k des Aufspanntisches eingreift.
                           Zu rascheren Einstellbewegungen ist aber ein Winkelradantrieb l mit Handkurbel n vorgesehen, welches durch
                              									Verschiebung der Hülse m mittels des Handhebels p eingerückt wird.
                           
                        
                           D'Espine Achard's Kreissägen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 124Fig. 9.Steinsäge mit fliegendem Kreisblatt und Diamantbesatz. Nach Revue industrielle, 1891 Nr. 4 * S. 33,
                              									werden von D'Espine Achard und Comp. mit Diamanten
                              									besetzte Kreissägen für Steinbearbeitung nach folgenden Anordnungen und in je vier
                              									Grössenabstufungen gebaut. Mit fest gelagertem Kreissägeblatt, mit hochstellbarem
                              									Lagerschlitten, mit wagerecht stellbarem Kreisblatt und endlich mit lothrecht
                              									stellbarem Lagerschlitten und gleichzeitig mit wagerecht verstellbarem
                              									Kreisblatt.
                           Für alle Grössenabstufungen beträgt die Tischbreite 750 mm. Mit diesen Maschinen
                              									mittlerer Grösse können Steinblöcke von den folgenden Abmessungen mit entsprechenden
                              									Kreissägeblattdurchmessern geschnitten werden und zwar:
                           
                           
                              
                                 Blattdurchmesser
                                 750
                                 1000
                                 1250
                                 1500 mm
                                 
                              
                                 Blockhöhe
                                 300
                                 425
                                 550
                                   650 mm
                                 
                              
                                 Blocklänge
                                 1500
                                 1750
                                 2000
                                 2500 mm
                                 
                              
                           Dahingegen können mit den Kreissägemaschinen grosser Ausführung bei den
                              									Blattdurchmessern von 2200, 2500, 2700, 3000 mm Steinblöcke von
                           
                              
                                 900
                                 1000
                                 1100
                                 1250 mm Höhe
                                 
                              
                                 2200
                                 2500
                                 2700
                                 3000 mm Länge
                                 
                              
                                 2000
                                 2000
                                 2800
                                 2800 mm Breite
                                 
                              
                           geschnitten werden.
                           Der Schnittvorschub richtet sich nach der Härte des Steinmaterials und beträgt für
                              									Granit aus den Alpen 2, verschiedene Marmorarten aus der Schweiz 5 bis 8, Marmor
                              									mittlerer Härte 10, weissen Carraramarmor 15 und Molasse aus Bern und Freiburg 20 cm
                              									in der Minute.
                           
                        
                           Mittlere Steinsäge mit fliegendem Kreisblatt und
                              									Diamantbesetzung (Fig. 7
                              									bis 9).
                           Eine dieser vorgenannten Ausführungen mittlerer Grösse mit hochstellbarem
                              									Lagerschlitten ist in Fig.
                                 										7 bis 9 dargestellt.
                           An der lothrechten Führung des Ständers b, welcher
                              									überdies zu einer Fussplatte a erweitert ist, kann ein
                              									Schlittenlager c vermöge einer Handradspindel d in entsprechende Hochstellungen gebracht und in
                              									diesen durch zwei Bremsschrauben e gesichert
                              									werden.
                           An der im Schlitten c lagernden Welle ist fliegend das
                              									Kreissägeblatt f und am anderen freien Ende die
                              									Antriebscheibe g angeordnet.
                           Um das Kreisblatt f bei Beginn des Schnittes vor
                              									Schwankungen und Abweichungen zu bewahren, sind am vorderen Schlittenlager zwei
                              									Führungsbügel h angeschraubt, in welchem mittels
                              									Stellschrauben i das Kreisblatt geführt wird. Später
                              									führt sich dasselbe in der Schnittfurche von selbst, in welche mittels eines Rohres
                              										k reichliche Wassermengen eingeleitet werden.
                           Der Aufspanntisch l gleitet auf zwei Schienen, von
                              									welchen die rechtsliegende, m, eine dachförmige, die
                              									andere, n, aber eine flache Führungsleiste besitzt.
                           Diese Schienen liegen auf der Bettplatte a und auf drei
                              									gusseisernen Querschwellen o, die auf Steinpfeilern
                              									aufgelegt sind.
                           An die Unterseite des Tisches l ist eine
                              									Schneckenzahnstange p der ganzen Länge nach
                              									angeschraubt, in welche die Schnecke q einsetzt, die
                              									entweder in langsamer Gangart durch das Schneckentriebwerk r
                                 										s durch Vermittelung des Rädervorgeleges t u
                              									und eines Riemen Vorgeleges von der Scheibe v an der
                              									Kreissägespindel betrieben wird, bezieh. während der Schnittwirkung den Steinblock
                              									schaltet, oder es kann bei Einstellbewegungen, welche behufs Zeitersparniss rascher
                              									durchzuführen sind, das aus Winkelrädern zusammengesetzte Wendegetriebe w in Anwendung kommen. Alsdann wird mittels einer auf
                              									der Steuerwelle x vorgesehenen Zahnkuppelung y das Schneckentriebwerk r
                                 										s ausgerückt, während die von einem selbständigen Vorgelege betriebene
                              									Riemenscheibe z auf das Wendegetriebe einwirkt.
                           Mit dieser Maschine können ohne Umspannung des Steinblockes keine Parallelschnitte
                              									geführt werden. Dies ist jedoch leicht abzuändern, indem man den Standfuss b auf einer Wange stellbar und beweglich macht, welche
                              									winkelrecht zur Tischrichtung steht, also eine Anordnung trifft, welche bei
                              									Wagerechtbohrmaschinen oft anzutreffen ist.
                           
                        
                           Grosse Steinkreissäge (Fig. 10
                              									und 11).
                           Textabbildung Bd. 281, S. 125Fig. 10.Grosse Steinkreissäge. Das mit Diamanten besetzte 3 m grosse Kreisblatt A wird vermöge der mit Längskeil versehenen glattgebohrten Nabe auf die
                              									Welle B verlegt und durch zwei Ringmuttern, die sich
                              									auf das Gewinde von B schrauben, sichergestellt. Zu
                              									diesem Behufe ist die Gewindewelle B mit einer Längsnuth für den
                              									Nabenkeil versehen. Der Betrieb dieser Welle wird durch Fest- und Losscheibe D und C, die
                              									Schaltbewegung der Plattform H durch die Stufenscheibe
                              										E besorgt.
                           An einen oberen Rahmen sind sowohl die drei Hauptlager für die Welle B, als auch auf dessen Querverbin düngen der an Ketten
                              									hängende Schutzhelm des Kreisblattes A gestützt.
                              									Daselbst finden ebenfalls die beiden Gabeln mit den Führungsschrauben für das
                              									Kreisblatt entsprechende Befestigung.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 126Fig. 11.Grosse Steinkreissäge. In dem zwischen den Lagerpfeilern F
                              									freibleibenden Raum gleitet auf zwei Führungsleisten, von denen eine dachförmig, die
                              									andere aber glatt ist, die Plattform H, auf welcher der
                              									den Steinblock tragende Wagen G auf zwei Gleisen geht,
                              									der vermöge Kuppelungsschrauben I und Bremsklötzen mit
                              									der Plattform H gehörig verankert wird.
                           In die an der Unterseite der Plattform H vorgesehene
                              									Zahnstange K greift die Schnecke J, welche zur Schaltung der Plattform H, sowie zu anderen Einstellbewegungen derselben dient.
                              									Um den dabei auftretenden axialen Druck günstig aufzufangen, lauft die
                              									Schneckenwelle J zwischen Druckschrauben.
                           Während die Schaltung für den Arbeitsbetrieb von der Stufenscheibe E abgeleitet wird, ist für die rascher verlaufenden
                              									Anstellbewegungen der Plattform ein zweites, aus offenen und gekreuzten Riemen
                              									bestehendes, auf die unteren Scheiben L geführtes
                              									selbständiges Riementriebwerk angebracht. Mittels eines Schnekkentriebwerkes M erfolgt die Uebertragung auf die früher erwähnte
                              									Schneckenwelle J.
                           Durch eine Zahnkuppelung N kann jederzeit der
                              									Schaltungsbetrieb dieser Welle J entweder durch einen
                              									Handhebel oder durch ein selbsthätiges Stellwerk unterbrochen werden, sowie bei
                              									Anstellbewegungen die Verbindung mit dem Stufenscheibentriebwerk mittels Kuppelung
                              									aufzuheben ist.
                           Ausserdem ist der Wagen G noch mit einer Drehscheibe
                              									ausgerüstet, welche, mittels eines Schneckenrades bethätigt, verschieden gerichtete
                              									Schnitte durch Wendung des Steinblockes ermöglicht.
                           
                              Pregél.