| Titel: | Ueber Schiffshebewerke. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 249 | 
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                        Ueber Schiffshebewerke.Vgl. 1890 277 * 551.
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber Schiffshebewerke.
                        
                     
                        
                           Die erhöhte Aufmerksamkeit, welche die Binnenschifffahrt auf Flüssen und Kanälen
                              									seitens der Regierungen erfährt, hat namentlich auch auf eine Verbesserung der
                              									Schleusen hingewirkt. Die Schleusen, welche bekanntlich den Verkehr zwischen
                              									ungleich hoch liegenden Wasserstrassen vermitteln sollen, sind bei grossen
                              									Niveauunterschieden der in Frage stehenden Kanäle sehr umständlich und zeitraubend,
                              									da zur Ueberwindung grösserer Steigungen eine entsprechend grosse Anzahl Schleusen
                              									Verwendung finden muss. Um nun die Ueberwindung solcher Steigungen
                           
                           nicht allmählich, wie es mit Schleusen nur möglich ist, sondern schnell und mit
                              										einem Arbeitsaufwand zu ermöglichen, hat man
                              									senkrechte Schiffshebewerke vorgeschlagen und bereits mehrfach eingeführt.
                           Solche senkrechten Schiffshebewerke bedingen, dass die beiden zu verbindenden
                              									Wasserstrassen in eine senkrechte Ebene gelegt werden. Beide Strassen sind an ihren
                              									einander zugekehrten Enden durch ein Schleusenthor verschlossen.
                           Das zu fördernde Schiff fährt nach Oeffnung eines dieser Thore in eine Mulde, welche
                              									nach Schliessung des bezüglichen Thors hydraulisch in das Niveau des zweiten
                              									Wasserweges vor das zweite Schleusenthor gehoben bezieh. gesenkt wird; das Schiff
                              									kann dann nach Oeffnung dieses Thores in den bezüglichen Kanal einfahren.
                           Auf diese Weise können starke Steigungen in kurzer Zeit bewältigt werden. Mit Erfolg
                              									sind solche Hebewerke in Belgien, Frankreich und England seit längerer Zeit schon in
                              									Benutzung.
                           Nunmehr hat sich in Deutschland der Centralverein für Fluss-
                                 										und Kanalschiffahrt mit dieser Angelegenheit näher befasst, wie ein Vortrag
                              									des Regierungsbaumeisters Petri in Glaser's Annalen, Bd. 23 Nr. 266 und 267 bekundet.
                           In diesem Vortrage wird namentlich der Entwurf von C.
                                 										Hoppe in Berlin eingehend gewürdigt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 250Fig. 1.Hoppe's Hebewerk für Schleusen. Das Hoppe'sche Hebewerk besteht aus zwei
                              									beweglichen Schleusenkammern a (Fig. 1), deren jede durch zwei bis sechs Presstempel
                              									von 2 m Durchmesser mit 35 bis 40 at Wasserdruck unterstützt wird.
                           Die Enden der Kammern sowie der oberen und der unteren Kanalhaltung können durch
                              									Schützen mit Kraftwasserantrieb geschlossen werden. Die Dichtung zwischen Kammer und
                              									Kanalende erfolgt durch Dichtungsschläuche, in denen durch Verbindung mit einem
                              									Druckwasserbehälter innerer Druck erzielt wird.
                           Die Absperrung der unteren Kanalhaltung bezweckt die Vermeidung des in Anderton
                              									bestehenden Fehlers, dass die Schleusenkammer in das Unterwasser taucht und der
                              									Auftrieb durch Kraftwasser aus einem Kraftsammler überwunden werden muss.
                           Der Hub wird so bemessen, dass der Wasserspiegel der Kammer in der Endstellung oben
                              									150 mm unter und unten 150 mm über dem Wasserstande der anschliessenden Kanalhaltung
                              									sich befindet.
                           Nach der Oeffnung der Schützen findet ein Ausgleich der Wasserspiegel statt, und
                              									können die Fahrzeuge aus- und einfahren. Die um 150 mm höhere Wasserfüllung der
                              									oberen Kammer ergibt nun die Betriebskraft zur Ueberwindung der Stopfbüchsenreibung
                              									und zur Erzielung einer Geschwindigkeit von 0,1 m in der Secunde. Bei einer Länge
                              									von 72 m und einer Breite von 9 m der Kammer beträgt demnach der Wasserverbrauch für
                              									eine Schleusung 72 × 9 × 0,15 = rund 98 cbm.
                           Es ist zu beachten, dass dieser Verbrauch für jede Hubhöhe derselbe ist und für die
                              									Beförderung zweier Fahrzeuge, nämlich je eines zu Berg und zu Thal dient.
                           Die Dauer der Schleusung beträgt für
                           
                              
                                 1) die Hubbewegung
                                   2½
                                 Minuten
                                 
                              
                                 2) Ein- und Ausfahren
                                 12½
                                 „
                                 
                              
                                 ––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 insgesammt
                                 15
                                 Minuten.
                                 
                              
                           Der Ueberdruck unter dem herabsinkenden Kolben gegenüber dem hinaufsteigenden beträgt
                              									beim Anfange des Hubes 2,8 at. Durch den mit dem Hube veränderlichen Auftrieb der
                              									Kolben sinkt der Ueberdruck am Ende des Hubes auf 1 at.
                           Die Grundbedingung für die vollkommene Betriebssicherheit des Hebewerkes ist die,
                              									dass die beiden Kolben unter jeder Kammer ganz unabhängig von der auf jedem ruhenden
                              									Last und der Stopfbüchsenreibung völlig gleich-massig sich heben und senken und in
                              									jeder Stellung gleichzeitig zum Stillstand gebracht werden können.
                           Diese Bedingung wird durch die an C. Hoppe in Berlin
                              									unter Nr. 42347 patentirte Steuerung für Parallelhebung mittels mehrerer
                              									Wasserdruckpressen auf äusserst einfache und sichere Weise gelöst. Die genannte
                              									Firma hat sich seit Jahren mit dieser Aufgabe beschäftigt und schon 1882 diese
                              									Bauart zum Heben einer Brücke über den Louisenstädtischen Kanal in Berlin in
                              									Vorschlag gebracht. Gegenwärtig hat sie ein Gasometerdach mittels 32 mit dieser
                              									Steuerung versehener Cylinder gehoben. Die Steuerung ist in Fig. 1 mit b bezeichnet und in Fig. 2 in grösserem Maasstabe dargestellt.
                           Das gusseiserne Ventilgehäuse und mit ihm der Drehpunkt des zweiarmigen Hebels f sind zwischen den beiden Schleusenkammern unbeweglich
                              									gelagert. Der eine Arm des Hebels f bewegt durch ein
                              									Gestänge die Absperrschieber g g1, welche die Verbindung zwischen den vier
                              									Presscylindern herstellen oder schliessen. Jeder Cylinder musste zwei Schieber
                              									erhalten, da die Kammern abwechselnd sinken und steigen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 251Fig. 2.Neuerung zu Hoppe's Hebewerk. Das andere Hebelende trägt die Mutter d,
                              									deren Schraubenspindel c (Fig.
                                 										1) mit der beweglichen Schleusenkammer verbunden ist und eine dem Hube des
                              									Hebewerks entsprechende Länge besitzt. Bei wagerechter Lage des Hebels f sind die Absperrschieber geschlossen, und es findet
                              									Stillstand statt. Sobald jedoch durch Drehung der Stirnräder o die Mutter auf der augenblicklich feststehenden Schraubenspindel c verschoben und der Hebel f in eine geneigte Lage gebracht wird, so öffnet einer der Schieber, und
                              									die Schleusenkammer und damit die Spindel c bewegt
                              									sich. Hierdurch wird die Mutter d gehoben oder gesenkt
                              									und der Hebel f wieder wagerecht eingestellt, so dass
                              									die Schieber absperren. In Folge dieser Differenzbewegung kann sich die
                              									Schleusenkammer nur genau in gleicher Geschwindigkeit mit der Mutter d bewegen. Durch die Wellen h und i mit Kegelrädern sind die einzelnen
                              									Steuervorrichtungen eines jeden der vier Cylinder zwangläufig mit einander
                              									verbunden, so dass alle Muttern d und mit ihnen alle
                              									Presskolben sich genau gleichmässig bewegen müssen.
                           Die Welle i wird von dem Maschinistenstand k aus durch einen Wasserdruckmotor bewegt. Sobald sie
                              									bewegt wird, bewegen sich die Schleusenkammern. Bei ihrem Stillstand stehen
                              									dieselben.
                           Hinter den Schiebern sind Rückschlagventile l l1 angeordnet, um ein Steuern in entgegengesetztem
                              									Sinne zu verhüten. Von den beiden oben befindlichen Ventilen m m1 steht das eine mit der Luft, das
                              									andere mit der Hochdruckleitung in Verbindung. Sie dienen als Sicherheit gegen zu
                              									hohen Druck und ermöglichen die Veränderung des Inhalts der Presscylinder durch
                              									Zuführung von Druckwasser aus einem Kraftsammler, wenn der Cylinderinhalt durch
                              									Undichtheiten verringert ist oder eine Hubveränderung durch Schwankungen der
                              									Kanalspiegel nothwendig wird. Ausserdem verhindern sie ein Voreilen eines Kolbens
                              									bei groben Unregelmässigkeiten. Die Grenze, die man den Schiebern setzt, bis sie die
                              									Hilfsventile öffnen, bildet das grösste Maass, um das die Kammern sich schief
                              									stellen lassen und beträgt etwa 50 mm. Die Bewegung der Schieber wird auf ein
                              									Zeigerwerk am Maschinistenstande übertragen, so dass der Führer die Bewegung regeln
                              									und Unregelmässigkeiten sofort erkennen kann.
                           Der Längenausdehnung bei Temperaturänderungen wegen sind die Hauptführungen der
                              									Schleusenkammer nur an einem Ende, nämlich in dem Portal an der oberen Kanalhaltung,
                              									angeordnet, während das andere Portal ausschliesslich zur Seitenführung dient.
                           Ebenso ist auf die Längenausdehnung bei der Auflagerung der Schleusenkammern auf die
                              									Presskolben Rücksicht genommen.
                           Die Presscylinder sind ähnlich wie bei dem Hebewerk in La Louvière aus 2 m langen
                              									gusseisernen Schüssen mit warm aufgezogenen Stahlringen gebildet. Die
                              									Verbindungsrohre der Presscylinder sind mit Gelenkflanschen versehen und so
                              									angeordnet, dass Längenausdehnungen oder Lageveränderungen der Cylinder keine
                              									Undichtheiten oder Rohrbrüche verursachen können.
                           Der Mittelpfeiler des Hauptportals ist als voller Blechpfeiler gedacht und nimmt
                              									gleichzeitig zwei Druckwassersammler auf, welche für den Betrieb der Thorwinden, der
                              									Steuermaschine und der Spills, sowie zur Ergänzung der Wasserfüllung der
                              									Presscylinder nothwendig sind. Das
                           
                              
                                 Pos.
                                 
                                    Gegenstand
                                    
                                 BetragM.
                                 
                              
                                 1.2.3.4.5.6.7.
                                 Die gesammte Blecharbeit, bestehend aus    den Schleusenkammern,
                                    											Portalen, Lauf-    brücken u.s.w.Acht Schleusenthore mit
                                    											RahmenVier Presscylinder mit Kolben und
                                    											Aufsatz-    stückenSchmiedeeiserne Träger als
                                    											CylinderunterlageVier Steuervorrichtungen nebst Antrieb
                                    											und    Rohrleitungen zu den CylindernDampfmaschine mit Presspumpe
                                    											und zwei    Kraftsammlern und den Rohrleitungen
                                    											im    MaschinenhauseAcht Stück Wasserdruckwinden zu
                                    											den    Schützen, zwei Stück Wasserdruckwinden     (Spills), die
                                    											gesammte Rohrleitung dazu,    Signalvorrichtungen,
                                    											Schleusendichtungen    u.s.w.
                                 4850004800054100019000970005500061000
                                 
                              
                                 
                                 Summa der Eisentheile
                                 1306000
                                 
                              
                                 
                                 30000 cbm Erd- und Schachtarbeit zu 3 M.5000 cbm Mauerwerk zu 30
                                    											M.Maschinenhaus und Beamtenwohnungen
                                 9000015000024000
                                 
                              
                                 
                                 
                                 1570000
                                 
                              
                           
                           
                           Druckwasser wird durch eine Presspumpe erzeugt, welche durch
                              									eine Dampfmaschine angetrieben wird.
                           Die Kosten belaufen sich, wie der vorstehende Ueberschlag zeigt, auf 1570000 M.
                           Es bleibt noch zu erwähnen, dass von einer Ausführung dieses Entwurfes gute
                              									Ergebnisse um so mehr zu erwarten sind, nachdem ein in San Francisco angelegtes Dock
                              									für Seeschiffe, dessen Tragkraft durch 36 mit der oben erörterten Steuerung
                              									versehene Cylinder von 0,75 m Durchmesser gestützt wird, nach einer Mittheilung des
                              										Centralblatt der Bauverwaltung sich gut bewährt
                              									hat.
                           Das eigentlich Neue an diesem Entwurf gegenüber den bekannten Ausführungen in
                              									Anderton, Les Fontenettes und La Louvière ist die durch die Grösse der
                              									Schleusenkammern bedingte Unterstützung derselben durch mehrere Kolben und Parallelhebung derselben. Gegen die Sicherheit der
                              									letzteren ist kaum von irgend einer Seite ein Bedenken erhoben worden, weil die
                              									gelungenen Ausführungen dieser Construction, d.h. die Hebung des Gasbehälterdaches
                              									auf der IV. Gasanstalt in Berlin mittels 32 hydraulischer Pressen und die unabhängig
                              									davon zur Ausführung gekommene hydraulische Hebevorrichtung eines Docks in San
                              									Francisco mit 36 Pressen keinen Zweifel aufkommen liessen. Dahingegen hat man sich
                              									gegen die Anwendung zweier Kolben, die in dem Entwürfe gewählt waren, als der
                              									erforderlichen Sicherheit entbehrend, gewandt.
                           Gegen die Berechtigung dieses Einwurfs lässt sich kaum etwas sagen, denn der Bruch
                              									z.B. eines Cylinders dürfte dem Bauwerk wohl
                              									verhängnissvoll werden. Da man aber bei den bestehenden hydraulischen Hebewerken
                              									dieser Möglichkeit keine Bedeutung beigemessen hatte – denn der glückliche Ausgang
                              									des Cylinderbruches in Anderton war nur dem Umstände zu danken, dass die
                              									Bruchöffnung im Verhältniss zum Cylinderinhalt klein war – und da ferner auch bei
                              									anderen Bauwerken gleiche Bedenken nicht erhoben worden, so hat man diesem Umstände
                              									um so weniger ein Gewicht beigelegt, als es sich hier um die möglichst einfache
                              									Darstellung des Grundgedankens handelte und es von vornherein klar war, dass durch
                              									Anwendung mehrerer Kolben dem Einwurf Rechnung getragen werden könne. Es sei
                              									gestattet, dies näher zu begründen. Wendet man statt eines Cylinders auf jeder Seite der Schleusenkammer deren drei an und
                              									wählt deren Stärke so, dass bereits zwei Cylinder die Last mit der gleichen
                              									Sicherheit tragen, wie früher der eine, so ergibt sich bei dem Bruche irgend eines
                              									durch die Last in Anspruch genommenen Theiles noch völlige Sicherheit, selbst wenn
                              									der Maschinist nichts merkend oder im Falle er sich entfernte, die Steuerung mittels
                              									der hydraulischen Antriebsmaschine weiter arbeiten liesse. Bricht z.B.:
                           1) ein Cylinder oder ein Rohr zwischen einem Cylinder und dem zugehörigen
                              									Schieberkasten, so strömt das Druckwasser dort aus und die Schleusenkammer sinkt,
                              									aber nur um die Schieberöffnung der anderen Cylinder, denn die unteren Schieber g derselben schliessen sich mit der sinkenden Kammer,
                              									während durch die oberen g1 wegen der oberen Rückflussventile l1 kein Wasser aus den intacten Cylindern entweichen
                              									kann. Bei dem gebrochenen Cylinder ist auch der untere Schieber g geschlossen, der obere g1 aber offen, so dass der Druck aus der
                              									gemeinschaftlichen Rohrleitung entwichen ist. Lässt der Maschinist trotz des
                              									Unfalles die Steuerung weiter gehen, so sind zwei Fälle möglich:
                           a) die Kammer mit dem gebrochenen Cylinder wird auf Niedergang, die andere auf
                              									Aufgang gesteuert. Es schliessen sich bei den Cylindern der niedergehenden Kammer,
                              									auch bei dem gebrochenen, die oberen Schieber g1, die unteren g öffnen
                              									sich. Der gebrochene Cylinder ist gegen die gemeinschaftliche Rohrleitung
                              									abgeschlossen und die Kammer sinkt normal nach Maassgabe der Steuerung. Bei der
                              									anderen Kammer beträgt die Hebung nur ⅘ der normalen, vielleicht noch weniger, wenn
                              									der obere Schieber am gebrochenen Cylinder nicht völlig dicht ist. In Folge dessen
                              									stellen sich die Hebel f schräge, d.h. die Schieber
                              									gehen über ihren höchsten normalen Stand hinaus, es öffnet sich das
                              									Accumulatorventil m, die Accumulatoren liefern zur
                              									Innehaltung des normalen Hubes so lange Wasser, bis sie erschöpft sind. Damit hört
                              									aber auch das Treibwasser zum Betriebe der hydraulischen Antriebsmaschine für die
                              									Steuerung auf und es tritt Stillstand ein sowohl der Steuermaschine als auch der
                              									Kammern.
                           b) Die Kammer mit dem gebrochenen Cylinder wird auf Aufgang gesteuert. Da der obere
                              									Schieber g1 des
                              									gebrochenen Cylinders offen bleibt, so kann das Wasser stets aus der
                              									gemeinschaftlichen Druckleitung durch den gebrochenen Cylinder abfliessen. Die
                              									niedergehende Kammer gehorcht der Steuerung normal, das Wasser derselben fliesst
                              									durch den Defect ab, die andere Kammer bleibt stehen, denn die unteren Schieber g der intacten Cylinder bleiben geschlossen, die oberen
                              										g1 bleiben offen,
                              									wegen des oberen Rückschlagventils l1 kann aber kein Wasser aus ihnen austreten. Geht
                              									die Steuerung noch weiter, so werden wieder die Accumulatorventile m, auch des gebrochenen Cylinders geöffnet, die
                              									Accumulatoren erschöpfen sich, der hydraulische Druck hört auf und die
                              									Steuermaschine sowie die Kammern bleiben stehen.
                           2) Es bricht die gemeinschaftliche Rohrleitung. Die abwärts gesteuerte Kammer geht
                              									normal herab; die aufwärts gesteuerte bleibt stehen, da die unteren Schieber g und die oberen Rückschlagventile l1 geschlossen bleiben,
                              									die Steuerung öffnet die Accumulatorventile m, der
                              									Inhalt der Accumulatoren strömt in die Cylinder, bis er erschöpft ist, und es kommt
                              									wieder die Steuermaschine und somit alles in Stillstand.
                           3) Ein Schiebergehäuse bricht. Dieses Vorkommniss fällt unter einen der beiden
                              									vorerwähnten Fälle, je nachdem der gebrochene Theil dem Inhalte der
                              									gemeinschaftlichen Rohrleitung, eines Cylinders, oder beider zugleich einen Ausweg
                              									ins Freie gibt.
                           4) Ein oberer Schieber g1 bricht. Hierbei sind wiederum zwei Fälle möglich: a) der Durchgang des
                              									Wassers durch den gebrochenen Schieber ist ungehindert. Es fliesst mehr Wasser in
                              									den Cylinder unter den steigenden Kolben (beim Niedergehen des Kolbens ist die
                              									Beschaffenheit der oberen Schieber g1 wegen des Rückschlagventils l1 gleichgültig), die
                              									Kammer hebt sich auf diesem Ende mehr, die intacten Schieber der beiden anderen
                              									Cylinder schliessen mehr und übernehmen die Regulirung. – b) Der gebrochene Schieber
                              									versperrt den Durchgang des Wassers. Da dieser Cylinder kein Wasser bekommt, also
                              									auch nicht hebend wirkt, für die beiden intacten der Druck zum Heben aber nicht
                              									ausreicht, so bleibt die Kammer auf dieser Seite stehen. Die weitergehende Steuerung
                              									öffnet wieder das Accumulatorventil m des nicht intacten
                              									Cylinders, die Accumulatoren entleeren ihren Inhalt in diesen, der Druck des
                              									Triebwassers sinkt auf den Druck, der in den Hebecylindern herrscht, und
                              									Steuermaschine und Kammern kommen in Stillstand.
                           5) Ein unterer Schieber g bricht. Wegen des unteren
                              									Rückschlagventils l kommt hier nur das Herabgehen des
                              									betreffenden Kolbens in Betracht. Ist nun wieder a) der Durchgang des Wassers durch
                              									den Schieber ungehindert, so tritt dasselbe ein, wie im Falle 4 a, ist b) der
                              									Durchgang gehindert, so bleibt der betreffende Kolben stehen, die Steuerung geht
                              									aber weiter, das Ausgangsventil m1 öffnet sich, so dass das Wasser dieses Cylinders
                              									in das Freie abströmt. Dieser Zustand hält an bis zur Vollendung des Hubes der
                              									niedergehenden Kammer.
                           6) Ein oberes Rückschlagventil l1 bricht oder bleibt hängen, der Durchgang ist
                              									ungehindert. Nur beim Niedergang des Kolbens ist dies von Einfluss. Die Kammer sinkt
                              									auf dieser Stelle mehr und es übernehmen die unteren Schieber der beiden intacten
                              									Cylinder die Regulirung.
                           7) Ein oberes Rückschlagventil l1 geht nicht auf. Dieser Fall deckt sich mit dem 4b
                              									erwähnten.
                           8) Ein unteres Rückschlagventil l bricht oder bleibt
                              									hängen, ein Vorkommniss, welches nur beim aufgehenden Kolben von Einfluss und wie
                              									Fall 6 zu behandeln ist. Die Kammer hebt sich auch auf diesem Ende mehr und es
                              									übernehmen die oberen Schieber g1 der beiden intacten Cylinder die Regulirung.
                           9) Ein unteres Rückschlagventil l geht nicht auf. Der
                              									Fall deckt sich mit 5 b.
                           Hiermit sind die tragenden Theile erschöpft, der Bruch regulirender Theile, z.B. der
                              									Spindel c und der Hebel f,
                              									dürfte kaum in Betracht kommen, da man Steuertheile aus praktischen Gründen nicht so
                              									schwach ausführen kann, wie sie sich rechnungsmässig aus den auf sie wirkenden
                              									Kräften ergeben würden. Ueberdies beträgt im normalen Betriebe der Differenzdruck in
                              									den Schiebern nur 2 bis 3 at, während sie für den Maximaldruck von etwa 40 at
                              									vorgesehen werden. Da sie ferner zur Revision frei und offen daliegen, so ist ein
                              									Bedenken kaum zu erheben.
                           In allen erwähnten Fällen konnte sich der Maschinist an seinen Controlapparaten, d.h.
                              									dem Zeigeapparat für die Stellung der Schieber, dem Zeigeapparat für die Stellung
                              									der Accumulatoren und an den Manometern von der eingetretenen Unregelmässigkeit
                              									unterrichten und die Steuermaschine anhalten, womit in allen Fällen Stillstand
                              									eintritt.
                           Es sei noch des einen Falles gedacht, dass ein Schleusenthor an der Kammer bricht und
                              									die Kammer ihr Wasser verliert. An der Hebevorrichtung geschieht in diesem Falle
                              									nichts. Man steuert alsdann die gefüllte Kammer auf Niedergang und kann nach
                              									vollendetem Hube den Schaden repariren.
                           Durch die Anwendung von mehr als einem Cylinder an jedem Ende einer jeden
                              									Schleusenkammer wird der Wasserdruck in dem Hebewerk beim normalen Betriebe
                              									verkleinert, gegen den Druck, für den die Cylinder construirt sind, die Sicherheit
                              									wird also erhöht. Die einzelnen Cylinder werden ferner kleiner und bieten dadurch
                              									für die Herstellung geringere Schwierigkeiten. Es sind das Vorzüge, die bei
                              									Beurtheilung der finanziellen Frage ins Gewicht fallen.
                           Ist im Falle einer oben beschriebenen Störung ein Hubcylinder ausser Betrieb
                              									gekommen, so ist keine zwingende Nothwendigkeit vorhanden, den Schleusenbetrieb
                              									ausser Thätigkeit zu setzen, man kann vielmehr mit je zwei Cylindern auf jeder der
                              									beiden Schleusenkammern den Betrieb fortsetzen und werden dabei alle Theile der
                              									Anlage noch die übliche Sicherheit gewähren. Im Falle eines wiederholt eintretenden
                              									Unfalls würden alsdann die Tragetheile mit dem Probedruck in Anspruch genommen
                              									werden.
                           Aus diesen Auseinandersetzungen dürfte wohl hervorgehen, dass mit der Anwendung
                              									mehrerer Cylinder die Sicherheit des Bauwerkes ausserordentlich hoch ist.
                           C. Hoppe hat auch ein solches Hebewerk für Seeschiffe
                              									vorgeschlagen, welches für eine Hubhöhe von 15 m berechnet ist und gleichzeitig als
                              									Trockendock Benutzung finden könnte.
                           Jede der beiden Schleusenkammern hat 95 m Länge, 12,5 m Breite, 6,5 m Tiefe und wird
                              									von 20 Stempeln von 1,5 m Durchmesser getragen. Die Belastungen stellen sich
                              									folgendermassen:
                           
                              
                                 Wassergewicht einer Kammer,
                                    											einschließlich    Betriebswasser
                                 8400 t
                                 
                              
                                 Eigengewicht einer Kammer nebst Stempel
                                 3000 t
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 11400 t.
                                 
                              
                           Es entspricht diese Last einer Wasserpressung von 32 at in den Hebecylindern. Diese
                              									Hebecylinder sind paarweise unter den Schleusenkammern angeordnet. Je ein Paar hat
                              									eine gemeinschaftliche Steuerung. Nur an den beiden Enden jeder Kammer ist zwischen
                              									die beiden Cylinder noch je ein dritter mit einer besonderen Steuerung versehener
                              									Cylinder gestellt, um bei Ausserbetriebstellung der äusseren die Gurtungen der
                              									Kammern zu entlasten. Die letzteren sind als Kasten von verhältnissmässig geringer
                              									Höhe mit äusserer und innerer Blechhaut wie die Schiffsrumpfe gebaut, hinreichend
                              									stark gegen den Wasserdruck und auch gegen die auf ihn wirkenden Kräfte, selbst wenn
                              									ein Cylinderpaar ausser Betrieb gestellt ist. Zwischen Aussen- und Innenhaut ist
                              									durchweg reichlich Platz behufs Anstrich und Reparaturarbeiten.
                           An beiden Enden sind die Kammern durch Thore verschlossen. Nachdem in der unteren,
                              									wie in der oberen Stellung durch Einlassen von Wasser zwischen die beiden Thore die
                              									Entlastung derselben bewirkt ist, werden sie zusammen von dem Drehkrahn ausgehoben
                              									und zur Seite geschwenkt. In gleicher Weise geschieht das Einsetzen derselben. Gegen
                              									den bei aufgezogenen Thoren auftretenden Wasserdruck gegen die Kammern in der
                              									Längenrichtung derselben, sowie gegen andere Kräfte in dieser Richtung, erhalten
                              									dieselben eine kräftige Mittelführung in den Mittelthürmen, gegen Kräfte in der
                              									Querrichtung, z.B. Winddruck, sind sie in den Endthürmen geführt. Die letzteren
                              									gestatten aber die freie Ausdehnung der Kammern in der Längenrichtung, wie überhaupt
                              									auf Wärmeausdehnung bei den hier stattfindenden grossen Abmessungen in jeder Weise
                              									Rücksicht genommen ist.
                           Der Anschluss an die obere Kanalhaltung ist durch einen gemauerten, mittels
                              									Verankerungen gegen den Wasserdruck genügend gesicherten Aquaduct gebildet, unter
                              									dem eine, den Kanal kreuzende Strasse hindurch geführt ist. Von dieser Strasse aus
                              									gelangt man sowohl in die beiden Hauptthüren an der oberen Haltung, in denen sich
                              									die Amtsräume für die Schleusenbeamten, Telegraphen- bezieh. Telephonbeamten befinden,
                              									als auch auf Treppengängen zum mittleren Theil des Hebewerks, zum oberen Krahn, zum
                              									Steuerhäuschen und zur mittleren Laufbrücke. Selbstredend geben auch die Thore, wenn
                              									sie eingesetzt sind, einen Verbindungsweg über die Kanalarme nach diesem mittleren
                              									Theil.
                           In den oberen Theilen der Thürme stehen die Wasserreservoire, die zum Aufschwellen
                              									der Dichtungsschläuche das Wasser liefern. In dem Steuerhäuschen steht die
                              									hydraulische Steuermaschine; es befinden sich daselbst auch die Beobachtungsapparate
                              									als Manometer, Zeiger für die Steuerschieber, Zeiger für den Stand des Wassers in
                              									der oberen und unteren Haltung und schliesslich die Signalapparate für die
                              									Verständigung des dort befindlichen Schleusenmeisters mit dem anderen Personal.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 254Fig. 3.Hebewerk des Grusonwerkes. Die hydraulische Druckwasseranlage mit den Presspumpenmaschinen und
                              									Accumulatoren zum Treiben der Spills, der Thorkrähne, zum erstmaligen Aufpumpen der
                              									einen Kammer oder zum Höherpumpen beim Steigen des Wassers in der oberen oder in der
                              									unteren Haltung und zum Ersatz des Leckwassers, wird neben dem Hebewerk seinen Platz
                              									finden und ist in dem Entwurf nicht angegeben, ebenso die Pumpe zum Leerhalten der
                              									Kammergruben.
                           Muss der Kanalbetrieb im Winter wegen starken Frostes ruhen, so werden beide
                              									Schleusenkammern herabgelassen, die Kammergruben im Niveau der unteren Kanalhaltung
                              									unter Wasser gesetzt und das Presswasser aus den über Wasser befindlichen Rohren
                              									abgelassen. Die Steuerapparate bleiben dann behufs Revision zugänglich. Soll
                              									hingegen bei Frostwetter der Betrieb fortbestehen, so steht dem nichts im Wege, wenn
                              									der die Steuerapparate umgebende Schutzraum, die Rohrkanäle in den Kammergruben und
                              									die Wasserbehälter in den Thürmen geheizt werden.
                           Zum Ueberwinden der Reibungen und sonstigen Widerstände, sowie des Auftriebes der
                              									Kolben bekommt die niedergehende Kammer eine Ueberfüllung von 0,5 m.
                           In dem Steuerhäuschen befindet sich an der Steuermaschine der Schleusenmeister, der
                              									die Bewegung der Kammern bewirkt. Er steht durch Signale mit den beiden Krahnführern
                              									am Ober- und Unterhaupt in Verbindung. Durch elektrische Verriegelungen, wie die bei
                              									den Centralweichenstellungen auf den Bahnhöfen in Anwendung gebrachten, werden
                              									unrichtige Manipulationen verhindert.
                           Der Vorgang beim gleichzeitigen Durchschleusen eines zu Berg und eines zu Thal
                              									fahrenden Schiffes würde sich in folgender Weise abspielen:
                           Die eine Schleusenkammer sei mit der oberen, die andere mit der unteren Haltung
                              									verbunden, die Thore seien herausgehoben und zur Seite geschwenkt. Oben wie unten
                              									wird je ein Schiff mit Hilfe der hydraulischen Spille und der Rollen in die Kammern
                              									gezogen, zum Stillstande gebremst, wobei hölzerne Seitenbalken u. dgl. Querbalken am
                              									Ende das Anfahren zu verhindern haben, und darauf in den betreffenden Kammern
                              									befestigt. Die beiden Krahnführer setzen alsdann die vier Thore ein, haken dieselben
                              									von den betreffenden Krähnen ab und schwenken die Krähne nach der Mitte. Hierauf
                              									bewirken sie durch Drehen eines Handrades, das einen Steuerapparat bethätigt, dass,
                              									in richtiger Reihenfolge, das Wasser zwischen den Thoren abgelassen und darauf das
                              									Wasser aus den die Dichtung zwischen den Kammern und den Kanalenden herstellenden
                              									Schläuchen herausgelassen wird. Nach Beendigung dieser Vorgänge geben sie dem
                              									Schleusenmeister im Steuerhäuschen das Signal und riegeln damit die Steuerung der
                              									Steuermaschine aus, so dass dieser erst nach Beendigung der beschriebenen
                              									Operationen die Steuermaschine in Bewegung setzen kann. Es erfolgt nun nach
                              									Verriegelung der Steuerapparate an den beiden Häuptern seitens des Schleusenmeisters
                              									die Senkung der oberen und Hebung der unteren Kammer in 5 Minuten. 0,5 m vor
                              									Vollendung des Hubes bleibt die Steuermaschine selbsthätig stehen, so dass der
                              									Wasserspiegel der oberen Kammer behufs Ueberfüllung 0,5 m unter dem der oberen
                              									Haltung steht. Der Schleusenmeister gibt jetzt nach den beiden Häuptern das Signal
                              									und riegelt damit deren Steuerapparate aus. Darauf erfolgt Verriegelung der
                              									Steuermaschine und Bewegung der Handräder der Steuerapparate an den Häuptern,
                              									wodurch zuerst die Dichtungsschläuche mit Reservoirwasser und darauf der
                              									Zwischenraum zwischen den Thoren mit Wasser aus den Haltungen gefüllt werden. Bevor
                              									nun die Thore ausgehoben werden, öffnen sich vorher kleine Schieber in den Thoren,
                              									welche am Oberhaupt das Einlassen, am Unterhaupt das Auslassen des Ueberfüllwassers
                              									zum Zweck haben. Erst nach dem Herstellen gleich hoher Wasserspiegel in den Kammern
                              									und den betreffenden Kanalhaltungen erfolgt das Ziehen und Rückwärtsschwenken der
                              									Thore. Hiermit ist der Ausgangspunkt des Kreislaufes wieder erreicht.
                           Ist der Wasserspiegel in der oberen oder in der unteren oder in beiden Haltungen
                              									gestiegen, so muss die Wasserfüllung in den Hebecylindern vermehrt werden. Um diese
                              									zu erzielen, rückt der Schleusenmeister die Steuerwelle i der herabgehenden Kammer aus, steuert aber auf Aufgang der anderen; es
                              									öffnen sich dann die Accumulatorventile an den Steuerschiebern der aufgehenden
                              									Kammer und es strömt Druckwasser aus den Accumulatoren bezieh. den Presspumpen in
                              									die Hebecylinder und es heben sich diese. Man fährt damit so lange fort, bis die
                              									obere Kammer ihren richtigen Stand erreicht hat, alsdann kuppelt man die andere
                              									Welle wieder ein. In gleicher Weise verfährt man beim Sinken der Wasserspiegel: Die
                              									Welle der aufgehenden Kammer wird abgekuppelt und die andere auf Hinabgehen
                              									gesteuert, es öffnen sich dann die Auslassventile und es fliesst Wasser aus allen
                              									Cylindern heraus.
                           Die Zeitdauer der Durchschleusung eines zu Berg und eines zu Thal fahrenden Schiffes
                              									ist auf 40 Minuten anzunehmen.
                           Bei dem in Fig. 3 und 4
                              									dargestellten Hebewerke des Grusonwerkes in
                              									Magdeburg-Buckau ist von einer Hebung durch hydraulische Pumpen Abstand  genommen zu
                              									Gunsten einer Benutzung des Auftriebes des Wassers als bewegende beziehungsweise
                              									hebende Kraft.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 255Fig. 4.Hebewerk von Gruson. Die Schleusenkammer a (Fig. 3 und 4) wird hier
                              									in Führungen c geführt und durch 27 Säulen mittels
                              									zweier Hohlcylinder b getragen, welche in einer aus dem
                              									Längsschnitt und Querschnitt ersichtlichen, mit Wasser gefüllten Grube schwimmen.
                              									Der Auftrieb dieser Hohlcylinder ist so gross, dass die Schleusenkammer dadurch in
                              									der Schwebe gehalten wird. Soll die oben stehende Kammer gesenkt werden, so wird die
                              									Wasserfüllung derselben erhöht, so dass hier ein Uebergewicht entsteht, welches die
                              									Kammer nebst den Cylindern b b sinken macht.
                           Vier in den Führungen c angeordnete Wasserdruckcylinder
                              										d, deren Kolben mit der Schleusenkammer fest
                              									verbunden sind, regeln die Bewegung. Die Räume oberhalb und unterhalb der Kolben
                              									sind mit Wasser gefüllt und durch eine Rohrleitung verbunden, in welche eine
                              									Steuerungsvorrichtung eingeschaltet ist. Mittels derselben kann die Oeffnung, durch
                              									welche das durch die Bewegung des Kolbens verdrängte Wasser treten muss, verändert
                              									werden; auf diese Weise ist es möglich, die Bewegung der Kolben und damit zugleich
                              									auch der Schleusenkammer zu reguliren bezieh. gänzlich zu unterbrechen.
                           Zur Sicherung der wagerechten Lage während der Bewegung dienen straff gespannte
                              									Drahtseile, welche über je vier, zu beiden Seiten der Schleusenkammer an den
                              									Pfeilern angebrachte Rollen e laufen. Die Kammer ist an
                              									den in gleicher Höhe liegenden Punkten f an den
                              									senkrechten Seilsträngen befestigt, so dass, wenn das eine Ende der Kammer
                              									vorzueilen strebt, das andere durch das Seil nachgezogen wird.
                           Die Steuerung wird vom Steuerhäuschen g aus bewirkt,
                              									welches auf der Schleusenkammer angeordnet ist. Sicherheits- und Rückschlagventile
                              									sind zwecks Verhütung von Verkehrsstörungen angebracht.