| Titel: | Neuere Dynamometer. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 255 | 
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                        Neuere Dynamometer.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Dynamometer.
                        
                     
                        
                           Man unterscheidet zweierlei Arten von Dynamometern, diejenigen, welche die ausgeübte
                              									Kraft oder Arbeitsleistung einer Maschinenanordnung dadurch messen, dass sie
                              									zwischen den Motor und die Arbeitsmaschine eingeschaltet werden, also vorzugsweise
                              									dann in Anwendung kommen, wenn es sich um die Ermittelung des Arbeitsaufwandes
                              									handelt, welchen eine Arbeitsmaschine während ihrer
                              									gewöhnlichen Bewegung bedarf, und diejenigen, welche nur für Kraftmaschinen und zwar in der Regel nur für solche mit rotirender
                              									Bewegung angewendet werden, wenn es sich darum handelt, diejenigen Leistungen zu
                              									ermitteln, welche diese Kraftmaschinen bei gewissen Geschwindigkeiten oder unter
                              									sonstigen Betriebsverhältnissen überhaupt auszuüben im Stande sind. Hierbei wird der
                              									Kraftmaschine bei der Messung ein künstlicher Widerstand entgegengesetzt, gewöhnlich
                              									eine Reibungsarbeit, seltener eine zu hebende Last, welcher Widerstand soweit
                              									steigerungsfähig ist, dass er vom Motor im Beharrungszustande überwunden wird; zu
                              									dieser zweiten Art von Kraftmessern, welche allgemein als Bremsdynamometer
                              									bezeichnet werden, gehört z.B. der bekannte Prony'sche
                              									Zaum.
                           Einige neuere Dynamometer zum Messen der Leistungen von Arbeitsmaschinen sind in
                              									einem vor Kurzem erschienenen Werke: „Guide pour d'essai
                                    											des machines à vapeur“ von J. Buchetti
                              									in Paris eingehender behandelt. Wie Revue industrielle,
                              									1891 S. 93, auszüglich berichtet, bestehen derartige Dynamometer in der Regel aus
                              									zwei durch Federn, Zahnräder oder Riemen mit einander in Verbindung gebrachten
                              									Scheiben, von denen die eine den von dem Motor kommenden Riemen aufnimmt, die andere
                              									zum Betreiben derjenigen Maschine dient, deren Widerstandsarbeit gemessen werden
                              									soll.
                           Die von der einen auf die andere Scheibe übertragene Kraft bewirkt eine Verdrehung
                              									der beiden Scheiben gegen einander und lässt sich in Folge der eintretenden
                              									Durchbiegung einer Feder oder aber auch direct durch ein Gewicht messen, solange sie
                              									nur innerhalb kleinerer Grenzen schwankt; ist letzteres dagegen nicht der Fall, so
                              									bestimmt man ihren Werth durch Aufzeichnung einer Curve, welche auf einen
                              									Papierstreifen mittels Stiftes geschrieben wird, dessen Bewegung zu derjenigen der
                              									Kraft in einem gewissen Verhältniss steht. Die Fläche der Curve gibt dann die
                              									übertragene Arbeit.
                           Bei Maschinen endlich, welche mit grossen Umdrehungszahlen laufen und deren
                              									Kraftverbrauch nahezu constant bleibt, lässt sich die innerhalb einer gewissen Zeit
                              									übertragene Arbeitsleistung durch einen weiter unten näher beschriebenen
                              									Registrirapparat (Arbeitsmesser genannt) mit Leichtigkeit feststellen. Oft geben
                              									auch die Dynamometer sowohl auf einem Papierstreifen, als auch gleichzeitig noch
                              									durch einen Arbeitsmesser die übertragenen Leistungen an.
                           Die Revue industrielle, 1891 Taf. 5, entnommenen
                              									Abbildungen (Fig. 1 bis
                              										5) veranschaulichen
                              									den Federdynamometer von Easton-Anderson; derselbe
                              									besteht aus zwei Scheiben von gleichem Durchmesser, deren eine A (Fig. 2) auf der in zwei
                              									Bocklagern geführten Welle A1 festgekeilt ist und entweder mittels Riemen oder auch unter
                              									Zwischenschaltung einer Kreuzgelenkkuppelung C vom
                              									Motor aus direct betrieben wird, während die andere Scheibe B sich frei auf der Welle A1 dreht und ihre empfangene Bewegung auf
                              									die betreffende Arbeitsmaschine überträgt. Beide Scheiben A und B sind durch vier spiralförmig
                              									gewundene Federblätter D D und E E (Fig. 1)
                              									mit einander verbunden, von denen die letzteren jedoch eine den ersteren
                              									entgegengesetzte Krümmung besitzen, so dass die Centrifugalkraft ohne Einfluss auf
                              									die Federn bleibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 281, S. 256
                              Dynamometer von Easton-Anderson.
                              
                           Sämmtliche Federn sind mit ihren inneren Enden auf der Nabe
                              									der losen Scheibe B fest gemacht, während bezüglich
                              									ihrer äussersten Enden diejenigen der Federn D D
                              									direct, diejenigen der beiden anderen Federn E E
                              									dagegen unter Zwischenschaltung von Unterlagen F F mit
                              									der festen Scheibe A verbunden sind. Die von der Welle
                              										A1 bezieh. der
                              									Scheibe A auf die lose Scheibe B übertragene Kraft bewirkt eine ihrer jedesmaligen Stärke entsprechende
                              									grössere oder geringere gegenseitige Verdrehung der beiden Scheiben, welche gemessen
                              									werden kann und durch zwei auf der Scheibe A befestigte
                              									Winkel, die gegen einen auf der Scheibe B befestigten
                              									Theil K treffen, begrenzt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 281, S. 256
                              Dynamometer von Easton-Anderson.
                              
                           Auf der Nabe der Scheibe B (Fig. 4 und 5) ist ein Zahnseetor b aufgeschraubt, welcher mit einem Getriebe a in Eingriff steht; letzteres befindet sich am
                              									äussersten Ende einer Spindel d, welche mittels
                              									Böckchen von der Welle A1 getragen wird und auf deren anderem Ende ein zweites Getriebe c sitzt, welches in eine Zahnstange greift, die in
                              									einem mit der Spindel e verschraubten und in einer
                              									mittleren Längsnuth der Welle A1 frei beweglichen Rahmen liegt, so dass die
                              									jeweilige Relativlage der Scheiben A und B bezieh. der Zahngetriebe a und b sich auf die Spindel e überträgt.
                           In dem am äussersten Ende der Welle A1 gelegenen Kasten M
                              										(Fig. 2) befindet
                              									sich der Arbeitsmesser, aus einer von der Welle A1 betriebenen Scheibe G
                              										(Fig. 3) mit
                              									Tourenzähler bestehend, gegen welche sich eine die Ortsveränderungen der Spindel e aufnehmende kleine Rolle H legt, aus deren Umdrehungen dann mit Hilfe einfacher Rechnung die
                              									Gesammtarbeit der betreffenden Arbeitsmaschine ermittelt werden kann.
                           In dem Kasten M ist ferner noch ein von der Welle A1 aus betriebener
                              									Cylinder J untergebracht, über welchen ein mittels
                              									kleiner Röllchen entsprechend geführter Papierstreifen geht, auf welchen ein von der
                              									Spindel e betätigter Stift Diagramme schreibt, deren
                              									Ordinaten den durch die Scheiben A und B übertragenen Tangentialkräften proportional sind.
                           Die bei dem vorstehend beschriebenen Dynamometer mittels Zahnrädergetriebe erfolgte
                              									Messung der gegenseitigen Verdrehung der beiden Scheiben kann insofern zu
                              									unrichtigen Resultaten führen, als im Laufe der Zeit die betreffenden Zähne mit mehr
                              									oder weniger Spiel in einander greifen, wodurch um so bedeutendere Differenzen
                              									entstehen können, als der Zahnsector und die Räder selbst nur verhältnissmässig
                              									kleine Abmessungen besitzen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 256Vuaillet's biegsames Dynamometerband. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, hat Vuaillet die Zahngetriebe durch ein biegsames Band oder eine Schnur aus
                              									Metall ersetzt, deren Bewegungen auf eine zusammendrückbare Feder übertragen
                              									werden.
                           Wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich, ist das
                              									biegsame Band d an einem vorstehenden Kloben a der Scheibe B befestigt
                              									und geht zunächst über die Rolle b, welche um einen mit
                              									der Scheibe A verschraubten Bolzen frei beweglich ist,
                              									sodann über die in zwei Körnerspitzen laufende und in einer Aussparung der Welle A1 untergebrachte Rolle
                              										c nach der am äussersten Ende der genannten Welle
                              									befestigten Feder. Es ist leicht einzusehen, dass bei der gegenseitigen Verdrehung
                              									der Scheiben A und B die
                              									Theile a und b zu einer
                              									Verschiebung in dem einen oder anderen Sinne gezwungen werden, wodurch das in der
                              										Bohrung der
                              									Welle A1 liegende Band
                              										d entsprechend mitgenommen wird und die aussen
                              									liegende Feder eine grössere oder geringere Zusammendrückung erleidet; die
                              									Bewegungen der letzteren lassen sich dann wieder auf das Röllchen eines
                              									Arbeitszählers oder auf den Stift eines Papiercylinders übertragen.
                           Ein anderes von Vuaillet erfundenes Dynamometer stellen
                              									die Abbildungen Fig. 8
                              									und 9 dar.
                           Die auf gemeinschaftlicher Achse befestigte Scheibe mit conischem Rade A (Fig. 9) empfängt ihre
                              									Bewegung mittels Riemen vom Motor aus, während die lose Scheibe A1 eine Unterbrechung
                              									der Bewegungen des Apparates gestattet, ohne den Motor vorher stillsetzen zu müssen.
                              									Das Rad A überträgt unter Vermittelung des
                              									Zwischenrades C die Bewegung im entgegengesetzten Sinne
                              									auf das Rad und die Scheibe B, welche letzteren beiden
                              									Theile auf einer zweiten Welle fest gemacht sind und mit derjenigen Arbeitsmaschine,
                              									deren Widerstand man messen will, in Verbindung gebracht werden. Das Zwischenrad C sitzt auf einer in zwei Körnerspitzen laufenden
                              									Spindel, welche innerhalb eines von den Wellenenden A
                              									und B getragenen, vollständig ausbalancirten Rahmens
                              										D D liegt und sich frei um ihre Achse bewegt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 257Vuaillet's Dynamometer. Es ergibt sich ohne weiteres, dass je nach dem Widerstände, welcher der
                              									Scheibe B entgegengesetzt wird, das Rad C seine ursprüngliche Stellung mehr oder weniger
                              									verändert, und die Grösse dieser der übertragenen Kraft proportionalen
                              									Stellungsänderung wird zum Messen der Kraft selbst benutzt.
                           Zu dem Zwecke sind auf dem oberen Theile des Rahmens D D
                              									zwei Daumen E (Fig. 8) angebracht,
                              									welche je nach dem Sinne der Bewegung des Rahmens gleichzeitig eine mit einer
                              									wagerechten Stange verbundene kleine Rolle bethätigen, so dass die an den Enden
                              									dieser Stange sitzenden Spiralfedern F entsprechend
                              									zusammengedrückt bezieh. aus einander gezogen werden. Die Federn lassen sich,
                              									ähnlich wie bei einem Indicator, auswechseln und dadurch kann der Apparat sowohl zum
                              									Messen kleinerer als auch bedeutenderer Kräfte Verwendung finden.
                           Der Papierstreifen erhält seine Bewegung durch ein Rädergetriebe G und eine endlose Kette H, wobei der auf einem kleinen gelenkigen Dreieck befestigte Schreibstift
                              										b in Folge seines Eigengewichtes beständig auf dem
                              									Papier ruht und eine gerade Linie schreibt; ein zweiter in derselben Weise wie der
                              									erstere am Ende der Stange F F befestigter Schreibstift
                              										a zeichnet eine Curve auf, deren Ordinaten den
                              									übertragenen Kräften proportional sind. Die von den beiden Stiften gezogenen Linien
                              									schliessen
                           eine Fläche ein, welche zur Ermittelung der Arbeit dient. Zu beiden Seiten des
                              									Schreibstiftes a sind an dem zugehörigen kleinen
                              									gelenkigen Dreieck noch zwei Stangen befestigt, welche die Fortsetzung der Stange
                              										F F bilden und die Rolle J führen, welche sich auf die Scheibe M
                              									stützt; letztere erhält ihre Bewegung unter Vermittelung der Zahngetriebe G L und zweier unter ihr liegender conischer Räder. Die
                              									Anzahl der Umdrehungen, welche die Rolle J ausführt und
                              									die man zur Bestimmung der Arbeit wissen muss, wird durch einen Tourenzähler t angezeigt.
                           Um auch die Anzahl der Umdrehungen kennen zu lernen, welche das Dynamometer während
                              									der Versuchsdauer zurücklegt, ist noch ein zweiter Tourenzähler n angebracht und eine kleine Ausrückkuppelung
                              									ermöglicht das gleichzeitige oder getrennte Betreiben dieser beiden
                              									Registrirapparate.
                           Ein. Dynamometer von Schuckert in Nürnberg
                              									veranschaulichen die Fig.
                                 										10 und 11
                              									gegebenen Abbildungen.
                           Der von dem Motor kommende Treibriemen geht über die auf der Achse C (Fig. 10) des Apparates
                              									festgekeilte Scheibe A, während eine andere Scheibe B auf der Welle C wieder
                              									frei beweglich ist. Beide Scheiben sind durch zwei Spiralfedern D (Fig. 11) mit einander
                              									verbunden, welche sich bei der durch gusseiserne Anschläge E
                                 										E1 begrenzten Relativbewegung der beiden
                              									Scheiben ausdehnen.
                           Die Drehbewegung der Scheibe B wird durch das
                              									schraubenförmige Segment F (Fig. 10) auf einen Hebel
                              										G übertragen, welcher dieselbe vergrössert der
                              									geradlinig geführten Stange H mittheilt; letztere trägt
                              									an ihrem äussersten Ende einen Schreibstift J. Der
                              									Hebel G ist durch eine kleine Stange und Torsionsfeder
                              									mit dem auf der Welle C fest geschraubten Halter K verbunden und je mehr die Spiralfedern aus einander
                              									gehen, um so grösser werden auch die Verschiebungen der Stange H bezieh. des Schreibstiftes J.
                           Bei constantem Widerstand lässt sich die Umfangskraft der Scheiben ohne weiteres an
                              									dem äussersten Ende der Stange H direct ablesen, da in
                              									diesem Falle ein mit Theilstrichen versehenes Messinglineal angeordnet ist. Das Ende
                              									der Welle C trägt noch ein Schraubengewinde V1 welches mit dem Rade
                              									eines Tourenzählers in Eingriff steht.
                           Um die Theilstriche auf dem Messinglineal anbringen zu können, bremst man die Scheibe
                              										A, belastet sodann einen über die Scheibe B gelegten Riemen mit von 5 zu 5 k zunehmenden
                              									Gewichten und markirt auf dem Lineal die jedesmalige Stellung, welche das äusserste
                              									Ende der Stange H hierbei einnimmt. Behufs Vornahme
                              									einer derartigen Beobachtung drückt man zunächst einen Hebel nach unten, um den Tourenzähler
                              									auszulösen, und führt den Zeiger desselben auf Null zurück; sodann, wenn die
                              									Maschine ihre normale Geschwindigkeit erreicht hat, hebt man den vorgenannten Hebel
                              									wieder in die Höhe und stellt durch eine Klemmschraube den Tourenzähler sowie das
                              									Lineal fest. Ist P die auf dem Lineal abgelesene Kraft
                              									und n die Anzahl der minutlichen Umdrehungen, so ergibt
                              									sich die auf die Scheiben vom Halbmesser r übertragene
                              									Arbeit in Pferden zu
                           
                              N=P\,\frac{2\,\pi\,r\,.\,n}{60\,.\,75}=0,0014\,P\,.\,r\,.\,n.
                              
                           Textabbildung Bd. 281, S. 258Schuckert's Dynamometer. Erhalten beide Scheiben, wie es gewöhnlich der Fall ist, einen Umfang 2
                              										π r = 1 m, so geht obiger Ausdruck über in
                           
                              N=P\,\frac{n}{4500}
                              
                           Man setzt in diese Gleichung für P das arithmetische
                              									Mittel aus einer Anzahl von Versuchen ein, welche vielleicht in Zeiträumen von 10 zu
                              									10 Secunden, die sich mittels einer mit Secundenzeiger versehenen Taschenuhr genau
                              									genug feststellen lassen, vorgenommen werden. Handelt es sich indess darum, die
                              									innerhalb weiterer Grenzen schwankende Arbeit, z.B. einer Werkzeugmaschine,
                              									festzustellen, so benutzt man den auf den Abbildungen ersichtlichen
                              									Registrirapparat, welcher sich wieder aus einem Tourenzähler t und zwei Rollen T T1 zusammensetzt, über welche ein Papierstreifen
                              									läuft; das Ganze wird von einem Support M getragen,
                              									welcher mit Hilfe des Hebels l gedreht und in jeder
                              									beliebigen Lage durch die Schraube m festgestellt
                              									werden kann. Der Support ist noch mit einem Stift J1 zum Aufzeichnen der Nullinie auf dem
                              									Papierstreifen versehen.
                           Die Bewegung des Papieres wird dadurch erreicht, dass die Trommel T auf ihrer Innenfläche eine Kautschukrolle trägt, in
                              									welche die Zähne des Zählrades eingreifen. Die Ordinaten der auf dem Papier durch
                              									den Stift J geschriebenen Curve stellen die gesuchten
                              									Tangentialkräfte P dar und es lässt sich mit Hilfe
                              									derselben genau wie vorher die von der einen auf die andere Scheibe übertragene
                              									Arbeit feststellen. Ein kleines Gegengewicht q
                              									widersetzt sich dem Aufwickeln des Papieres auf die Rolle T1 und hält dasselbe in Folge dessen unter
                              									den Schreibstiften stets gespannt. Wie man sieht, ist die Reibung der in zwei
                              									Lagern geführten Welle C ohne Einfluss auf die mittels
                              									der Scheiben A und B
                              									übertragene Kraft; dagegen ist die Reibung, welche durch Drehung der zur losen
                              									Scheibe B gehörigen Nabe auf der Welle hervorgerufen
                              									wird, zu berücksichtigen und als eine Function von P in
                              									Rechnung zu stellen.
                           Wenn T und t die Spannungen
                              									in den beiden Riemenenden bezeichnen, so ist bekanntlich P =
                                 										T – t und setzt man tmin = P, so
                              									ergibt sich T = 2 P und
                              									der Gesammtdruck auf die Nabe würde dann 3 P
                              									betragen.
                           Ein den Bedürfnissen der Elektrotechnik seine Entstehung verdankendes Dynamometer von
                              										Fischinger veranschaulichen die der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure
                              									entnommenen Abbildungen Fig.
                                 										12 bis 14.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 258Fischinger's Dynamometer. Auf einer durchgehenden, auf den Böcken o und
                              										o1 gelagerten Welle
                              										a sind drei Arme d,
                                 										d1 und e fest
                              									gemacht. An den beiden Enden des Armes d befinden sich
                              									zwei Lager l und m, in
                              									welchen eine zu d parallele Welle i gelagert ist, welche an ihrem unteren Ende einen
                              									Hebel g, am oberen Ende einen Doppelhebel k k1 trägt, dessen
                              									beide Arme rechts und links zwischen die im Inneren der Riemenscheiben c und c1 angegossenen Vorsprünge n
                                 										n1 und v v1 greifen.
                           Am äussersten Ende des Armes e sitzt der Zapfen w, um den sich ein Doppelhebel f
                                 										f1 dreht. dessen Arm f1 mit einem Zapfen g1 versehen ist, der in
                              									ein Langloch des Hebels g eingreift; das äussere Ende
                              									des letzteren ist mit einer kleinen Spindel mit Gewinde versehen, auf welche rechts
                              									und links kleine Justirmuttern h h1 aufgeschraubt sind.
                           Um beim plötzlichen Ingangsetzen des Dynamometers einen harten Anschlag des Hebels
                              										g bezieh. der Spindel an die Riemenscheiben zu
                              									verhindern, sind an den betreffenden Stellen der letzteren kleine Gummipuffer
                              									angebracht.
                           Der Arm d1 dient dazu,
                              									den Schwerpunkt des ganzen Hebelsystemes in die Achsenmitte zu verlegen, und zwar
                              									geschieht dies mit Hilfe eines Längsschlitzes, in dem ein Bolzen m1 verstellbar sitzt,
                              									auf welchem ein ebenfalls verschiebbares Gewicht e1 angebracht ist. Das ganze Hebelwerk ist von den
                              									beiden Riemenscheiben c und c1 umschlossen.
                           In einer bis zur Mitte reichenden axialen Durchbohrung der Welle a lagert eine Stange b,
                              									welche mit ihrem inneren Ende an dem Hebelarm f, mit
                              									dem äusseren an dem Hebelarm r des um den Zapfen t drehbaren Winkelhebels r
                                 										r1 anliegt. Der Arm r läuft nach unten in eine Spitze aus, welche auf einer Gradleiter spielt,
                              									während der Arm r1 ein
                              									verschiebbares Gewicht u trägt. Um den Einfluss des
                              									Eigengewichtes des Winkelhebelarmes r1 auf die Messung zu beseitigen, ist auch der Arm
                              										r mit einem verstellbaren Gewicht versehen.
                           Die Verdrehung der beiden Riemenscheiben gegen einander wird zunächst durch Hebel k k1, Welle i, Hebel g, Doppelhebel
                              										f f1 und Stange b auf den Winkelhebel r
                                 										r1 übertragen, dessen Arm r auf der Gradleiter t die
                              									Verdrehung anzeigt, während die Uebertragung der Umlaufsbewegung von der einen
                              									Scheibe auf die andere unmittelbar durch den Doppelhebel k
                                 										k1 erfolgt, wobei dieser also
                              									gewissermassen die Rolle des Mitnehmers übernimmt.
                           Um zu erfahren, mit welcher Kraft die Verdrehung stattfindet, verschiebt man das
                              									Gewicht u so weit, bis der Zeiger t wieder auf seine Nullstellung zurückkehrt.
                           Der Hebelarm r1 ist mit
                              									einer Eintheilung versehen, welche anzeigt, wie viel Gewichtseinheiten der
                              									jeweiligen Verdrehungswirkung am Umfang der Riemenscheiben entsprechen. Aus dieser
                              									Gewichtsangabe und der secundlichen Umfangsgeschwindigkeit ergibt sich die
                              									übertragene Kraft.
                           Der Erfinder nimmt für dieses Dynamometer folgende Vorzüge in Anspruch:
                           1) Die Messungen lassen sich bei sehr verschiedenen Kraftleistungen mit gleicher
                              									Genauigkeit ausführen, weil alle der Veränderung unterworfenen Zwischenglieder, wie
                              									Federn, auf Torsion beanspruchte Achsen u. dgl. vermieden sind.
                           2) Bei verschiedenen Geschwindigkeiten wird die immer gleiche Zuverlässigkeit dadurch
                              									erzielt, dass die jedesmalige Einstellung des Zeigers r
                              									auf den Nullpunkt der Grundleiter t eine relativ
                              									gleiche Stellung der bewegten bezieh. umlaufenden Theile (Hebel u.s.w.) ermöglicht,
                              									was die unter anderen Verhältnissen auftretenden störenden Einflüsse der
                              									Centrifugalkraft vermeidet.
                           3) Durch Verwendung verschieden schwerer Laufgewichte u
                              									auf dem Hebelarm r1
                              									können die Grenzen der Benutzung sehr erweitert werden.
                           
                              
                                 Fr.