| Titel: | Neue Heissluftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 265 | 
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                        Neue Heissluftmaschinen.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen.
                        Neue Heissluftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bei der geschlossenen Heissluftmaschine von A. Ventzki
                              									in Graudenz (* D. R. P. Nr. 55033 vom 18. April 1890) ist die Arbeitswelle in einem
                              									Flüssigkeitsbade gelagert. Fig. 1 erläutert die
                              									getroffene Ausführung.
                           Der Arbeitskolben arbeitet in einem von der Aussenluft abgeschlossenen und mit
                              									hochgespannter Luft gefüllten Raum, so dass nicht allein die unter den Arbeitskolben
                              									geleitete Luft comprimirt, sondern auch die über den Kolben befindliche Luft
                              									hochgespannt ist und der Arbeitskolben hierdurch in einer eigenen sehr dichten
                              									Atmosphäre arbeitet.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 265Fig. 1.Ventzki's Heissluftmaschine. Der Ausdehnungscoefficient der Luft bleibt unter allen
                              									Spannungsverhältnissen derselbe, daher braucht hochcomprimirte Luft nur wenig
                              									erwärmt werden, um eine verhältnissmässig hohe Spannung zu erreichen. Dadurch ist
                              									man aber in der Lage, eine grosse Differenz zwischen Feuerraum und dem Inneren des
                              									Feuertopfes zu belassen. Da nun aber der Durchgangscoefficient in directem
                              									Verhältniss zur Temperaturdifferenz des Feuerraumes und dem Inneren des Feuertopfes
                              									steht, und da ferner das Leitungsvermögen hochcomprimirter Luft mit der Dichte
                              									zunimmt, so ist man in der Lage, trotz der Zunahme der specifischen Wärme
                              									hochcomprimirte Luft bei einem ungleich höheren Arbeitsvermögen der letzteren nur
                              									ebenso grosse Heizflächen zu benutzen wie bei Anwendung gewöhnlicher atmosphärischer
                              									Luft.
                           In dem Heizraum A hängt der gebräuchliche Feuertopf B, auf dem der den Regenerator C umgebende Cylinder D montirt ist. Als
                              									innere Mantelung für den aus Kupfersieben gebildeten Generator C dient der tief in den Feuertopf niederhängende
                              									Cylinder E, in dem der Verdränger F auf und nieder bewegt wird. Auf dem Cylinder D ruht der Cylinder G mit
                              									dem Arbeitskolben H und ist ersterer durch einen Deckel
                              										I vollkommen luftdicht abgeschlossen, so dass
                              									der gleiche Luftdruck bei ruhender Maschine sowohl über als auch unter dem
                              									Arbeitskolben herrscht, da die Dichtung desselben niemals eine so vollkommene ist,
                              									dass der geforderte Luftausgleich nicht stattfinde. Nötigenfalls kann man den
                              									Luftausgleich durch Anordnung eines abstellbaren Umlaufrohres a (welches in Fig. 1
                              									punktirt angedeutet ist) erleichtern.
                           Ist nun der Raum O über dem Arbeitskolben mit
                              									comprimirter Luft gefüllt, so befindet sich auch unter dem Arbeitskolben und im
                              									Feuertopf B nach vorherigem eventuellen Ausgleich durch
                              									Umlaufrohr a die gleiche Luftspannung. Nach dem
                              									Anfeuern treibt dann die Luft im Feuertopfe vermöge ihrer Expansionskraft den Kolben
                              										H in die Höhe und ist derselbe annähernd auf seinem
                              									höchsten Punkte angelangt, so geht der Verdränger F
                              									nach unten, drängt die heisse Luft durch den Regenerator C nach dem mit Wasserkühlung K umgebenen
                              									Arbeitscylinder G. Indem die Luft den Regenerator C durchstreicht, gibt sie den weitaus grössten Theil
                              									ihrer Wärme an diesen ab, wird an den gekühlten Wänden des Arbeitscylinders G noch mehr abgekühlt und dadurch wird ihre Spannkraft
                              									vermindert. Durch die lebendige Kraft des Schwungrades und durch die periodisch noch
                              									höher gespannte Luft im Oberraum O wird dann der Kolben
                              										H abwärts gedrückt.
                           Die beim Niedergang des Arbeitskolbens H und bei dem
                              									Hochgang des Verdrängers F ausweichende Luft geht dann
                              									ihrer vorherigen Bewegungsrichtung entgegengesetzt von oben durch den Regenerator
                              										C wieder nach dem unteren Theil des Feuertopfes und
                              									nimmt hierbei die vorher an die Kupfersiebe abgegebene Wärme wieder auf, so dass nur
                              									diejenigen Wärmemengen durch die Feuerung zu ersetzen sind, welche durch die
                              									geleistete Arbeit, durch Strahlung oder durch Leitung verloren sind.
                           Ist der Arbeitscylinder G nach aussen wirklich luftdicht
                              									geschlossen, so arbeitet die Maschine stets in und mit derselben comprimirten Luft,
                              									erzielt hierdurch den geringfügigen Brennmaterialverbrauch, und es bedarf keiner
                              									neuen Kraft, um frische comprimirte Luft hinzuzuführen.
                           Um nun im Arbeitscylinder stets die gleiche Luftspannung zu erhalten, ist die die
                              									Bewegungsarme b c tragende Welle d in einem Oelbade gelagert, welches durch eine obere
                              									seitliche Ausbauchung G1 des Arbeitscylinders G gebildet wird. Die
                              									im Raum O des Arbeitscylinders G eingeschlossene comprimirte Luft kann demnach durch die Stopfbüchsen der
                              									Welle d nicht entweichen, sondern höchstens das Oel
                              									durch dieselben hindurchdrängen. Da nun aber Oel dem Entweichen einen viel grösseren
                              									Widerstand entgegensetzt als Luft, so geht das Entweichen des Oeles auch nur in sehr
                              									geringen Mengen von statten, die durch den Topfbehälter h aufgefangen und durch Rohr i einer
                              									Luftpumpe L zugeführt werden. Die Pumpe L schafft dann die aus dem Raum O herausgedrängten Oelmengen wieder in das Oelbad für die Welle d, so dass der Stand desselben unverändert bleibt.
                              									Diese Arbeit der Pampe L ist aber nur nebensächlicher
                              									Natur, da ihr Hauptzweck darin bestellt, die gewünschte Luftspannung in dem Raum O des Arbeitscylinders G
                              									beim Anlassen der Maschine herzustellen und dann zu erhalten.
                           Zu diesem Zweck ist die hin und her gehende Bewegung der Welle d in eine auf und nieder gehende für den Pumpenkolben
                              									in bekannter Weise verwandelt und die Pumpe L mit einem
                              									Windkessel k ausgestattet, an dem ein Rohr l in dem Raum O des
                              									Arbeitscylinders G führt.
                           Dadurch, dass das Steigrohr l bis in die Mitte des
                              									Windkessels k hineinragt und derselbe bis zu dieser
                              									Mündung mit Oel gefüllt ist, wird gleichzeitig erreicht, dass auch das Druckventil
                              									der Luftpumpe dauernd unter Oeldruck steht und bei eintretender Undichtigkeit den
                              									Austritt der Luft verhindert.
                           Beim Anlassen der Maschine arbeitet dieselbe demnächst mit gewöhnlicher
                              									atmosphärischer Luft und ist dann ihre Leistung eine geringe.
                           Die Luftpumpe schafft nun allmählich Luft in den geschlossenen Oberraum O und comprimirt dieselbe bis zu einer gewissen
                              									Spannung. Die Maximalspannung in der Maschine entspricht dann dem Verhältnisse des
                              									schädlichen Raumes in der Luftpumpe zum Inhalt des Pumpencylinders bezieh.
                              									Arbeitsraumes desselben.
                           Es muss z.B. die Spannung im Raum 10 at betragen, wenn der schädliche Raum in der
                              									Luftpumpe 1/10 der
                              									Füllung ausmacht. Ist dieser Druck in der Maschine erreicht, so wirkt die Pampe L nur als Luftbuffer, ohne weitere Luft in den Raum O zu schaffen.
                           Die im Raum O herrschende Luftspannung gleicht sich, wie
                              									bereits erwähnt, mit der unter dem Antriebskolben herrschenden aus, so dass also die
                              									Maschine in der Weise doppelt wirkend arbeitet, dass die erwärmte Luft den Kolben
                              									nach oben treibt, bis dieselbe so weit expandirt ist, dass sie im erwärmten
                              									expandirten Zustande etwa die Spannung der durch den Aufgang des Kolbens H periodisch weiter comprimirten Luft im Oberraum O hat, d.h. also, dass in diesem Moment
                              									(Todtpunktstellung) auf beiden Seiten des Arbeitskolbens Gleichgewicht herrscht.
                              									Jetzt drückt der Verdränger F die warme Luft durch den
                              									Regenerator C nach dem Arbeitscylinder G, und da dieselbe hierdurch abgekühlt wird, so
                              									entsteht ein relatives Vacuum unter dem Arbeitskolben H
                              									bezieh. Ueberdruck über dem Arbeitskolben, so dass dieser abwärts gedrückt wird.
                           Die in Fig. 2 dargestellte Heissluftmaschine von S. Vivian in Brooklyn, Nordamerika (* D. R. P. Nr.
                                 									57715 vom 30. September 1890) ist doppelt wirkend. Zu diesem Behufe ist ein
                              									Arbeitscylinder mit zwei Verdrängercylindern zusammengestellt.
                           Die Maschine besitzt zwei Heizcylinder B, welche je in
                              									einen Ofen A eingehängt sind und in gewöhnlicher Weise
                              									zur Erhitzung des bestimmten Luftvolumens dienen. An diesen unteren Theil der
                              									Heizcylinder schliesst sich ein mittlerer, als Regenerator dienender Theil B1 an, während der
                              									obere Theil C zur Kühlung der Heissluft dient und von
                              									einem sich beständig erneuernden Wassermantel umgeben ist. Innerhalb jedes der Heiz-
                              									und Kühlcylinder B C, die zusammen mit B1 die
                              									Verdrängercylinder bilden, ist ein Rohr B2 derartig angeordnet, dass zwischen ihm und dem
                              									Cylinder ein Raum B3
                              									bleibt, durch welchen die Luft in dünner Schicht streichen und sich auf ihrem Weg
                              									von den Heizcylindern B zum Arbeitscylinder F und umgekehrt schnell erhitzen bezieh. abkühlen
                              									kann.
                           Zwischen dem eigentlichen Kühl- und dem Heizraum jedes Verdrängercylinders ist der
                              									Regeneratorcylinder D angeordnet, welcher auf beiden
                              									Mantelflächen mit Vorsprüngen versehen ist und zwischen Rohr B2 und äusseren Cylinder B passt. Die Reihen der Vorsprünge sind gegen einander
                              									versetzt, so dass die Luft auf ihrem Wege zu und von dem Arbeitscylinder und den
                              									Heizcylindern gezwungen ist, eine gewundene Bahn zu beschreiben und sich dabei
                              									vollkommen der Einwirkung der Regeneratoren auszusetzen.
                           Die oberen Deckel E der Heiz- und Kühlcylinder lassen
                              									zwischen sich und dem Rohr B2 Räume a, durch welche die Luft
                              									hindurchstreichen kann. Die Deckel E greifen in die
                              									Kühlcylinder ein, sind jedoch an diesem Theil zwecks Hindurchlassens der Luft von
                              									geringerem Durchmesser als das Rohr B2; sie führen mittels Stopfbüchsen E2 die Stangen G1 der Verdrängerkolben
                              										G, welche in den Rohren B2 spielen und zur Verdrängung der Luft
                              									dienen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 266Fig. 2.Vivian's Heissluftmaschine. Der Arbeitscylinder F ist mit nach unten
                              									führender Kolbenstange zwischen den beiden Verdrängercylindern angeordnet und oben
                              									durch einen Kanal f mit dem linken, unten durch einen
                              									Kanal f1 mit dem rechts
                              									befindlichen Verdrängercylinder verbunden.
                           Die Kolbenstange H1 des
                              									Arbeitskolbens H geht durch die im Boden des
                              									Arbeitscylinders befindliche Stopfbüchse f2 und bethätigt den Kolben einer Pumpe I, welcher unterhalb des Arbeitscylinders angeordnet
                              									ist und in gewöhnlicher Weise aus einem Wasserbehälter gespeist wird.
                           Von einem Querhaupt H2
                              									der Kolbenstange H1,
                              									welches mittels senkrechter Stangen H3 geführt ist, wird die Bewegung mittels
                              									Pleuelstange J auf die Kurbel der Schwungradwelle J1 übertragen, welche
                              									unterhalb des Arbeitscylinders und zwischen den beiden Verdrängercylindern gelagert
                              									ist. Die Schwungradwelle J1 überträgt die Bewegung von Kurbelzapfen l
                              									des Schwungrades aus mittels Lenkerstange L3 auf einen Arm L2, welcher mit Balancier L auf Achse L1 befestigt ist und letztere in Kehrdrehung versetzt, wobei der Balancier
                              									mittels Schubstangen G2
                              									und Kolbenstangen G1
                              									die Verdrängerkolben G verschiebt.
                           
                           Die Pumpe I drückt das Wasser in die Kammer I2, auf deren
                              									Deckplatte M die Schwungrad welle gelagert ist. Von
                              									hier gelangt das Wasser durch Kanäle I3 in die Kühlräume, welche die Kühlcylinder umgeben,
                              									und kühlt diese, um durch Ausflussrohre C1 abzufliessen. Beim Anlassen der Maschine wird das
                              									Schwungrad zunächst von Hand in der Richtung des Pfeiles gedreht, so dass der
                              									Balancier den linken Verdrängerkolben G hinabdrückt und
                              									den rechten hebt. Geht der linke Verdrängerkolben nach abwärts, so wird die unter
                              									ihm befindliche Luftmenge in den Raum über dem Kolben verdrängt, sie durchstreicht
                              									den Regenerator und gibt dabei den grössten Theil ihrer Wärme ab, um beim Durchgang
                              									zwischen Kühlcylinder C und Rohr B2 weiter abgekühlt zu
                              									werden. Wird bei der weiteren Umdrehung des Schwungrades der Verdrängerkolben G gehoben, so treibt er die Luft aus dem kalten in den
                              									heissen Theil des Verdrängercylinders, und die Temperatur der Luft wird beim
                              									Durchgang durch den Regenerator durch die Wärme gesteigert, welche dort beim
                              									vorhergehenden Uebertritt der Luft zum Kühler aufgespeichert wurde. Im Erhitzer B wird dann die Luft wieder bis zu ihrer
                              									Anfangstemperatur oder in Folge Einwirkung des Ofens A
                              									höher erhitzt.
                           Dieses abwechselnde Heben und Senken des Verdrängerkolbens G und das daraus resultirende Erhitzen und Abkühlen der Luft veranlasst
                              									einen Wechsel im Druck auf den Arbeitskolben H und
                              									dadurch dessen Hin- und Herbewegung und den Antrieb der Pumpe I.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 267Fig. 3.Luftmaschine mit Einspritzung von Mc Tighe. Ist der Arbeitskolben in seiner untersten Stellung, so nehmen die
                              									Verdrängerkolben eine Mittelstellung in ihren Cylindern ein.
                           Bei der geschlossenen Luftmaschine von J. J. Mc Tighe in
                              									Pikeburg, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 54442 vom 24. September 1889) wird zur
                              									Erhöhung der Wirkung eine Einspritzung warmer und kalter Flüssigkeit beabsichtigt.
                              										Fig. 3 zeigt die vorgeschlagene Ausführung in
                              									schematischer Darstellung.
                           Ausser einem mit Feuerung 2 versehenen Erhitzer 1 wird ein Cylinder 3 mit
                              									Kolben 4 benutzt, dessen Stange 5 mit der Treibwelle in bekannter Weise verbunden ist, Die Enden des
                              									Cylinders sind durch die hohlen Deckel 8 und 9
                              									verschlossen. In passender Nähe des Cylinders ist eine Heisswasserpumpe 10 und eine Kaltwasserpumpe 11 aufgestellt, deren bezieh. Plunger von Excentern der Treibwelle bewegt
                              									werden. Jede Pumpe hat an jedem Ende eine Eintritts- und eine Auslassöffnung und ist
                              									mit den gewöhnlichen Absperrventilen ausgerüstet. Der untere Theil des Kessels 1 steht durch das Rohr 12
                              									mit den beiden Einlassöffnungen der Heisswasserpumpe 10 in Verbindung, deren Auslassöffnungen durch die Röhren 13 und 14 mit den hohlen
                              									Cylinderdeckeln 8 und 9
                              									verbunden sind. Die Röhren 13 und 14 enden innerhalb der Deckel 8 und 9 in Brauseköpfe 15 und 16. Die beiden
                              									Einlassöffnungen der Kaltwasserpumpe 11, deren
                              									Auslassöffnungen durch die Röhren 19 und 20 mit den Deckeln 8 und
                              										9 in Verbindung stehen, sind durch ein Rohr 17 mit der Austrittsöffnung eines Heisswasserkühlers
                              										18 verbunden. Die Röhren 19 und 20 endigen ebenfalls in Brauseköpfe
                              										21 und 22. Von der
                              									Eintrittsöffnung 23 des Kühlers 18 zweigen die beiden Röhren 24 ab, von denen
                              									jede nach einem Dreiwegehahn 25 bezieh. 26 führt. Diese Hähne stehen mit den Cylinderdeckeln
                              										8 und 9 in Verbindung
                              									und ferner mit einem Rohr 27, welches in geneigter
                              									Richtung angeordnet ist und in den Kessel 1
                              									einmündet.
                           In den Röhren 13 und 14
                              									sind die Hähne 28 und 29
                              									angeordnet, welche ebenso wie die Hähne 25 und 26 zu den richtigen Zeiten durch Excenter der
                              									Treibwelle oder durch andere Mittel bewegt werden.
                           Jetzt sei vorausgesetzt, dass der aus den Pumpen, dem Cylinder, dem Erhitzer, dem
                              									Kühler und den Verbindungen gebildete Apparat derart mit Druckluft gefüllt sei, dass
                              									der Druck hinter dem Kolben 20 at und vor dem Kolben 10 at betrage.
                           Es sei ferner angenommen, dass, wenn der Kolben 4 sich
                              									von links nach rechts bewegt, der Kolben der Heisswasserpumpe 10 nach links und jener der Kaltwasserpumpe 11 nach rechts bewegt werde.
                           Nachdem unter dem Kessel 1 Feuer angemacht ist, kann das
                              									in dem Kessel enthaltene Wasser unter dem genannten Druck sicher auf eine Temperatur
                              									von wenigstens 176° C. gebracht werden, ohne zu sieden. Es sei vorausgesetzt, dass
                              									die Verhältnisse derartig seien, dass der Cylinder ein Pfund Luft auf jeder Seite
                              									des Kolbens enthalte und dass die Pumpen 10 und 11 in den Cylinder bezieh. ein Pfund heisses Wasser
                              									hinter dem Kolben und ein Pfund kaltes Wasser vor dem Kolben bei jedem Hub
                              									einspritzen. Wenn jetzt der Kolben 4 sich nach rechts
                              									bewegt, so spritzt die Pumpe 10 Wasser von der
                              									angegebenen Temperatur von 176° C. in den hohlen Deckel 8 und die Pumpe 11 kaltes Wasser in den
                              									hohlen Deckel 9. Der Heisswasserregen erhitzt durch
                              									directe Berührung die hinter dem Kolben befindliche Luft mit grosser
                              									Geschwindigkeit; durch dieses Erhitzen der Luft wird die letztere befähigt, heissen
                              									Dampf von der Oberfläche der zahllosen Tropfen heissen Wassers sehr rasch
                              									aufzunehmen, und dieser Dampf, welcher ungefähr noch dieselbe Temperatur wie das heisse Wasser hat,
                              									trägt durch seine molekulare Berührung mit dazu bei, dass das Erhitzen der Luft
                              									augenblicklich stattfindet. Wenn man jetzt die Formel zur Ermittelung der
                              									Endtemperatur eines Gemisches zweier Flüssigkeiten von verschiedenen Temperaturen
                              									anwendet, nämlich:
                           
                              MS (T – X) = M
                              1
                              S
                              1
                              (X – T
                              1
                              ),
                              
                           in welcher M M1 die Gewichte, S S1 die specifische Wärme, T
                                 										T1 die Temperaturen und X die Endtemperatur sind, so finden wir, wenn wir
                              									annehmen, dass die Luft 38° C. hatte, dass die letztere auf eine Temperatur von 157°
                              									C. erhitzt wird. Bei dieser Temperatur ist der Druck der Luft ungefähr um 40 Proc.
                              									über den Anfangsdruck gestiegen; da letzterer, wie vorhin angegeben, 20 k auf 1 qc
                              									war, so wird der Druck jetzt 28 k auf 1 qc sein. Hierzu muss als arbeitendes Element
                              									der Druck des von der so erhitzten Luft aufgenommenen Dampfes hinzugefügt werden,
                              									welcher Druck bei der genannten gemeinsamen Temperatur von 157° C. nahezu 6 k auf 1
                              									qc beträgt, so dass der gesammte Anfangsdruck hinter dem Kolben 34 k auf 1 qc ist.
                              									Der wirksame Anfangsdruck ist dann gleich der Differenz zwischen dem Druck hinter
                              									dem Kolben und dem Druck vor dem Kolben. Der resultirende Anfangsdruck wird daher
                              									ungefähr
                           34 – 10 = 24 at
                           sein.
                           Unter diesem Druck bewegt sich der Kolben nach vorwärts, und der Druckverlust,
                              									welcher von dem Wärmeverlust, der in Folge der während der Bewegung des Kolbens
                              									eintretenden Expansion stattfindet, herrührt, wird durch eine Reihenfolge von
                              									Condensationen des Dampfes und Wiederverdampfungen desselben und durch Abgabe der
                              									latenten Wärme des Dampfes an die Luft zum Theil ausgeglichen. Zu derselben Zeit
                              									tritt vor dem Kolben der kalte Regen ein und absorbirt den abgekühlten Dampf, und
                              									daher wird die von der Compression herrührende Wärme ebenso schnell, wie sie erzeugt
                              									wird, der Luft entzogen.
                           Die Stellung der Hähne 25 und 26 bleibt während dieser Zeit unverändert, das heisse Wasser verlässt den
                              									Cylinder und kehrt durch die Schwerkraft nach dem Kessel zurück, und das kalte
                              									Wasser verlässt ebenfalls das andere Ende des Cylinders und kehrt durch die Schwere
                              									nach dem Kühler zurück.
                           Während des Hubes des Kolbens nimmt der Druck hinter dem Kolben ab, aber dadurch,
                              									dass man das Luftvolumen zu dem Hub in ein entsprechendes Verhältniss bringt, kann
                              									man die Druckabnahme so vorausbestimmen, dass der Druck nicht unter jenem fällt,
                              									welcher nothwendig ist, um das Wasser im Kessel vor dem Kochen zu bewahren. Wählt
                              									man für dieses Verhältniss z.B. 1 : 2, so wird der Enddruck hinter dem Kolben in dem
                              									gegebenen Falle ungefähr 17 k auf 1 qc sein. Daher wird der mittlere Druck hinter
                              									dem Kolben
                           
                              \frac{34+17}{2}=25,5\,at
                              
                           betragen.
                           Da die Volumenabnahme vor dem Kolben umgekehrt im Verhältniss von 2 : 1 erfolgt, so
                              									wird der Enddruck 20 at sein. Der mittlere Widerstand vor dem Kolben wird
                              									folglich
                           
                              
                              \frac{10+20}{2}=15\,at
                              
                           sein.
                           Der gesammte mittlere wirksame Druck auf den Kolben ist also 25,5 – 15 oder 10,5 at,
                              									und dieser Druck wird in dem gegebenen Falle resultiren aus dem Verlust von nur
                              									wenigen Temperaturgraden, den das heisse Wasser erleidet, welches in den Kessel
                              									zurückkehrt; während es noch sehr heiss ist. Dagegen wird das kalte Wasser vor dem
                              									Kolben nur um wenige Grade erwärmt, wobei es eben weniger gewinnt, als das heisse
                              									Wasser verliert; die Differenz ist nämlich in Arbeit umgewandelt worden.
                           Nach Vollendung des Hubes beginnen die Kolben der Pumpen 10 und 11 sich in umgekehrter Richtung zu
                              									bewegen und werden die Stellungen der Hähne 25 und 26, 28 und 29 umgekehrt.
                              									Der heisse Regen wird daher nun in den hohlen Deckel 9
                              									eingespritzt und der kalte Regen in den hohlen Deckel 8. Der Druck auf die rechte Seite des Kolbens steigt augenblicklich auf 34
                              									at, und der Druck auf die linke Seite des Kolbens fällt auf 10 at. Der mittlere
                              									wirksame Druck ist dann für diesen Hub wieder derselbe, wie oben angegeben. Das
                              									überschüssige heisse Wasser kehrt jetzt durch den Hahn 26 in den Kessel zurück und das kalte Wasser durch den Hahn 25 nach dem Kühler, und dieser Rücklauf des heissen und
                              									des kalten Wassers in ihre bezieh. Behälter wird unveränderlich durch die Schwere
                              									hervorgebracht.
                           Auf diese Art wird viel Brennmaterial erspart, denn das gebrauchte Wasser ist nur um
                              									2° C. (die auftretende Temperaturdifferenz) von neuem zu erwärmen, wogegen bei den
                              									gewöhnlichen Dampfmaschinen 966 Wärmeeinheiten auf ein Pfund Wasser aufgewendet
                              									werden müssen, ehe die arbeitende Flüssigkeit überhaupt erhalten werden kann.
                           Ferner wird auch dadurch gespart, dass nur eine geringe Menge fliessenden Wassers für
                              									den Kühler erforderlich ist, um die geringe Wärmemenge, welche dem kalten Regen
                              									durch die heisse Luft und dem Dampf mitgetheilt wird, zu beseitigen.
                           Das heisse Wasser wird in die Luft eingespritzt, wenn die letztere ihre
                              									Maximaldichtigkeit hat. Weil die arbeitende Luftmasse innerhalb des Cylinders auf
                              									jeder Seite des Kolbens eingeschlossen ist, wird die ganze zu erhitzende Luftmasse
                              									auf einmal erhitzt, wenn der Regen heissen Wassers in den hohlen Deckel gepumpt
                              									wird.
                           Bei der beschriebenen Maschine sind Mittel vorzusehen, durch welche die überschüssige
                              									Ansammlung von condensirtem Dampf in dem Kühler verhindert wird. Dies kann durch
                              									eine Pumpe oder andere Vorrichtung geschehen, welche den sich ansammelnden
                              									Ueberschuss entfernt und nach Bedarf in den Erhitzer zurückführt.
                           In Verbindung mit dem Apparat kann eine Luftpumpe zum Zwecke des Verdichtens der Luft
                              									und des Ersatzes der entwichenen Luft benutzt werden.
                           Unter dem in dem D. R. P. gebrauchten Ausdruck „Flüssigkeit“ sind nicht nur
                              									gewöhnliche Flüssigkeiten, wie z.B. Wasser, verschiedene Oelarten u.s.w., zu
                              									verstehen; denn in einigen Fällen können die Zwecke der Erfindung auch dadurch
                              									erreicht werden, dass man in dem Erhitzer verschiedene, gewöhnlich feste Stoffe
                              									schmilzt, mögen dieselben nun Metalle oder andere Stoffe sein. Bei derartigen
                              									Abänderungen ist es nothwendig, an Stelle der Luft ein Gas von solcher Beschaffenheit zu verwenden,
                              									welches der Flüssigkeit durch chemische Verbindung mit derselben keine Energie
                              									entzieht; mit anderen Worten, das Gas muss in jedem gegebenen Falle chemisch
                              									indifferent sein in Bezug auf die Flüssigkeit, mit welcher es in dem Apparat in
                              									Berührung kommt. Die zum Kühlen zu benutzende Flüssigkeit muss in diesen Fällen
                              									ebenfalls entsprechend gewählt werden.
                           Beim Beginn des Hubes haben die Heiz- und die Kühlflächen ihre Maximalgrösse, am Ende
                              									des Hubes haben beide ihre Minimalgrösse und zwischen diesen beiden Grenzen nehmen
                              									beide an Grösse ab. Diese Verringerung der Flächen findet in einer Weise statt,
                              									welche die ökonomische Wirksamkeit der Umwandelung nicht vermindert, sondern
                              									vielmehr unterstützt, da die Flächenverringerung genau im Verhältniss zu dem
                              									abnehmenden Bedarf an Hitze oder Kälte stattfindet. Wenn man ferner nur den Raum auf
                              									einer Seite des Kolbens während eines ganzen Hubes betrachtet, so nimmt die
                              									Heizfläche allmählich ab und verschwindet schliesslich in dem Augenblicke, wo sie
                              									auf den kalten Regen trifft, dessen Oberfläche dann ein Maximum ist, und diese wird
                              									ihrerseits verringert und verschwindet in Gegenwart des nächsten heissen Regens.
                           Durch Absperrvorrichtungen u.s.w. können die Zeiten für das Einspritzen der heissen
                              									und der kalten Flüssigkeit regulirt werden.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 269Fig. 4.Vorrichtung zur Heizung der Arbeitsluft von Honigmann. Zur Heizung der Arbeitsluft für Heissluftmaschinen bringt M. Honigmann in Grevenberg (* D. R. P. Nr. 54811 vom
                                 									23. März 1890) das folgende Verfahren in Vorschlag. Während die Gase in der
                              									Heissluftmaschine L (Fig.
                                 										4) durch die Bewegung des Kolbens in den Heizröhren P von der kalten zur heissen Seite hin und her gehen,
                              									werden dieselben von den Feuergasen bespült und geheizt. Ehe aber die Feuergase der
                              									Feuerung F die Heizröhren P der Heissluftmaschine L erreichen, erhalten
                              									dieselben eine Beimengung von atmosphärischer Luft, welche selbsthätig von aussen,
                              									bei O, durch die ansaugende Wirkung des Schornsteins
                              										S durch den Kanal K
                              									zuströmt.
                           Durch diese Beimengung von kalter Luft werden die Heizgase auf eine so niedrige
                              									Temperatur (300° bis 500° C.) abgekühlt, dass die Heizröhren dauernd haltbar werden.
                              									Damit aber durch dieses Beimengen kälterer Luft kein Wärmeverlust stattfinde, strömt
                              									die Luft vorher durch eine Anzahl von Röhren R, welche
                              									von den abziehenden Heizgasen bespült sind. Dabei wird man zweckmässiger Weise das
                              									Vorwärmen der Luft nach dem Gegenstromprincip vor sich gehen lassen, wie dies auf
                              									der Zeichnung durch Pfeile dargestellt ist, wonach die bei O einströmende Luft von links nach rechts und von
                              									rechts nach links wiederholt durch Röhren R von oben
                              									nach unten geführt wird, während die benutzten, abziehenden Heizgase, von unten nach
                              									oben strömend, ihre Wärme an die Luft abgeben.
                           Der beschriebene Kreislauf der Wärme, welcher also dadurch bewirkt wird, dass die
                              									Wärme der abziehenden Feuergase durch die ihnen entgegenfallende Luft immer wieder
                              									zurückgeführt wird, ermöglicht eine fast vollkommene Ausnutzung der Heizgase, die
                              									besonders durch künstliches Absaugen der benutzten Gase sehr weit geführt werden
                              									kann.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 269Schieberanordnung für Heissluftmaschinen von Hargreaves. Der Apparat kann in der Anordnung der Heizröhren P und R manche Aenderung erhalten.
                           Fig. 5 bis 7 erläutern eine
                              									Schieberanordnung für Heissluftmaschinen von J.
                                    										Hargreaves in Farnworth, England (* D. R. P. Nr. 55080 vom 27. Juni
                                 									1890).
                           a ist der Cylinder der Luftpumpe mit dem Kolben b, c das kühle Ende des Regenerators, dessen anderes
                              									Ende sich an die Brennkammer des Arbeitscylinders anschliesst. d ist der Schieberkasten, aus dem der Kanal f nach dem Regenerator übergeht, g ist der Kanal aus der Luftpumpe nach dem
                              									Schieberkasten, h ist der Abführungskanal aus dem
                              									Schieberkasten nach dem Ableitungskanal i für das
                              									verbrannte Gas. j k sind die ungehindert auf einander
                              									und zwischen den Flächen d d1 des Schieberkastens arbeitenden Schieber; Schieber j hat eine Aushöhlung j1 und einen Durchgangskanal j2, Schieber k einen Durchgangskanal k1. l ist eine Oeffnung
                              									aus dem Luftpumpencylinder nach der Atmosphäre. Schieberkasten d ist nach aussen, oben und unten offen, und werden die
                              									Schieberstangen m direct an die Excenterringe oder
                              									Antriebhebel unter Wegfall der üblichen Zapfenverbindung so angeschlossen, dass die
                              									genannten Stangen zum Oeffnen und Schliessen der Kanäle nicht nur eine
                              									Längsbewegung, sondern auch eine oscillirende oder seitliche Querbewegung machen
                              									können, wodurch erzielt wird, dass sich die Schieber und ihre Flächen viel
                              									gleichmässiger abnutzen, als wenn sich die Schieber immer nur in derselben Richtung
                              									bewegen.
                           In der Stellung der Theile nach Fig. 6 ist der Luftpumpenkolben b am Ende
                              									seines Eingangs und im Begriff, seinen Ausgang zu beginnen, wobei sich Schieber j in Richtung des Pfeiles bewegt und der Kanal g geöffnet wird; während des Ausgangs genannten Kolbens
                              									kann die Luft ungehindert in den Luftpumpencylinder eintreten. Der Betriebskolben
                              									macht ebenfalls seinen Ausgang und die Schieber j und k bewegen sich bis Vollendung seines Hubes nicht so
                              									weit, dass der Kanal aus dem Regenerator nach dem Abzugskanal i durch die Kanäle j1
                              									j2 und k1 geöffnet wird. Hat
                              									der Betriebskolben das Ende seines Ausgangs erreicht und will er eben seinen Eingang
                              									beginnen, so haben sich die Schieber j und k so bewegt, dass ein freier Kanal aus dem Regenerator
                              									durch die Kanäle f j1
                              									j2 und k1 nach dem Abzugskanal
                              										i entsteht. Sowie der Betriebskolben seinen Eingang
                              									begonnen hat, vollendet der Luftpumpenkolben seinen Ausgang (in Fig. 7 angegeben), und
                              									die Verschiebung der Schieber j k ist eine solche, dass
                              									der Kanal g so lange geöffnet bleibt, bis genannter
                              									Luftpumpenkolben ungefähr ⅓ seines Ausgangs gemacht hat und die Oeffnung l durch den im Ausgang begriffenen Luftpumpenkolben
                              									geschlossen ist.
                           Nach vollendetem Eingang des Betriebskolbens ist der Luftpumpenkolben nahe an das
                              									Ende seines Eingangs gelangt (wie in Fig. 5 angegeben), und
                              									haben sich die Schieber j und k so lange weiter bewegt, bis mittels der Kanäle g
                                 										j1 und f eine
                              									Verbindung aus der Luftpumpe mit dem Regenerator hergestellt ist.
                           Bei der in Fig. 8 dargestellten Feuerluftmaschine von
                              										A. Clauser in Altona (* D. R. P. Nr. 57209 vom 3.
                                 									September 1890) ist der Feuerraum h in einen
                              									verhältnissmässig grossen Druckkessel a eingesetzt, in
                              									welchen beim
                           Anlassen zur Erzielung eines Ueberdruckes Luft etwa von einem Druckbehälter aus
                              									eingeblasen oder bei kleinen Motoren einfach durch entsprechende Bethätigung des
                              									Arbeitskolbens mittels des Schwungrades gedrückt bezieh. gepumpt wird. Diese Luft
                              									tritt durch die Kanäle b2 des Herdes unter den Rost b1 und durch das auf letzterem angezündete
                              									Brennmaterial (vorzugsweise Koks), um dadurch die Verbrennung zu unterhalten, sich
                              									zu erwärmen und die Spannung entsprechend zu erhöhen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 270Fig. 8.Feuerluftmaschine von Clauser. Sobald in dem Kessel a und Feuerraum b ein gewisser Ueberdruck erreicht ist, beginnt
                              									derselbe bei entsprechender Ventilstellung den in einem Cylinder c geführten Kolben d zu
                              									heben, indem die heisse Luft von dem Feuerraum b aus
                              									durch ein Sieb f und Rohr f1 an dem angehobenen Ventil vorbei durch
                              									einen Kanal g1 in den
                              									Cylinder c am unteren Ende eintritt. Am
                              									entgegengesetzten Ende dieses Cylinders ist einestheils ein nach innen öffnendes
                              									selbsthätiges Lufteinlassventil h, anderentheils ein
                              									Rückschlagventil i angebracht, welches letztere
                              									durch einen Kanal i1 die Verbindung des oberen Cylinderraumes mit einem in den Kessel a mündenden Zweigrohr k
                              									herstellt und unter dem Einfluss des im Kessel a
                              									herrschenden Ueberdruckes auf seinen Sitz gedrückt wird.
                           Wenn der Kolben d seine höchste Stellung einnimmt, wird
                              									der Kanal f1 durch das
                              									Ventil g abgeschlossen, hingegen ein zweites Ventil,
                              									welches die Verbindung mit der Aussenluft herstellt, geöffnet, so dass die
                              									Abwärtsbewegung des Kolbens durch das Eigengewicht desselben und unter dem Einfluss
                              									der lebendigen Kraft des Schwungrades erfolgen kann, indem sich dabei das Ventil h öffnet und Luft über den Kolben einlässt. In der
                              									tiefsten Kolbenstellung werden alsdann die Ventile im Kanal g1 umgesteuert, so dass der im Kessel a herrschende Ueberdruck, wie bezeichnet, auf die
                              									untere Kolbenseite zu wirken beginnt, das Ventil h bei
                              									der hierdurch erfolgenden Aufwärtsbewegung des Kolbens d sich selbsthätig schliesst und die von der oberen Kolbenseite angesogene
                              									kalte Luft auf die im Kessel a herrschende Spannung
                              									comprimirt und endlich, indem sich das Ventil i
                              									selbsthätig öffnet, durch den Kanal i1 und das Rohr k in den
                              									Kessel gedrückt wird.
                           Diese kalte Luft nimmt dann, indem sie erwärmt wird, die erforderliche höhere
                              									Spannung an, um die zuvor zur Arbeitsleistung verbrauchte Kraft zu ersetzen und so
                              									den Ueberdruck im Kessel a zu erhalten.
                           Das Auslassventil ist mit einer im Inneren des Kessels a
                              									angebrachten und bei n ins Freie mündenden Rohrschlange
                              										m oder einem sonstigen Heizkörper verbunden,
                              									welcher durch die ausströmende heisse Luft erwärmt wird und diese Wärme wieder an
                              									die in den Kessel a gedrückte kalte Luft grösstentheils
                              									abgibt, die letztere also vor ihrem Eintritt in den Feuerraum vorwärmt.
                           Zwischen Rohrschlange m und Kesselwandung a ist ferner ein Sieb o
                              									eingesetzt, welches die durch das Rohr k eintretende
                              									kalte Luft um den ganzen Kessel herum vertheilt und dieselbe alsdann gegen die
                              									Rohrschlange u.s.w. unmittelbar ausströmen lässt. Durch den auf diese Weise um den
                              									ganzen Kessel a gebildeten Mantel kalter Luft werden
                              									die Kesselwandungen stets kalt erhalten, so dass hierdurch ein Wärmeverlust durch
                              									Strahlung wirksam vermieden und andererseits durch die Anordnung der Rohrschlange
                              										m die Wärme der ausgeblasenen Heissluft zum
                              									grössten Theil wieder nutzbar gemacht wird. Während diese Luft bei den bekannten
                              									Heissluftmotoren mit einer Temperatur von über 400° C. ins Freie austritt, zeigt ein
                              									in das Rohr n eingehängtes Thermometer selbst nach
                              									stundenlangem Betrieb höchstens 90°.
                           Die Bethätigung der Ventile kann von der Welle w aus
                              									mittels Daumenscheiben erfolgen, dabei die letztere auf der Welle verschiebbar
                              									angeordnet, mit einem Centrifugalregulator verbunden und der betreffende Daumen
                              									gegen den letzteren anlaufend gestaltet werden, so dass je nach der Geschwindigkeit
                              									bezieh. dem Ausschlag der Schwungkugeln die Laufrolle der Ventilstange und in Folge
                              									dessen das mit dieser verbundene Ventil mehr oder weniger angehoben wird.
                           Die Speisung der Feuerung kann z.B. durch ein Schöpfrad oder auch, wie in der
                              									Zeichnung, durch einen Schieber u erfolgen, welcher
                              									über den in den Feuerraum b mündenden Kanal v in einem Gehäuse x
                              									verschiebbar, mit Ausschnitten y und y1 versehen ist, in
                              									ersterem in der einen Endstellung aus dem Trichter y2 Koks u.s.w. aufnimmt und dasselbe dann in der
                              									anderen Endstellung über den Kanal v führt, durch
                              									welchen es in den Feuerraum fallt. Der zweite Ausschnitt y1 befindet sich in der einen Endstellung
                              									unterhalb eines Schauglases z, welches somit einen
                              									Blick auf das Feuer und das Sieb f gestattet.
                           Der Schieber kann etwa mittels einer Schraubenspindel oder auch durch entsprechende
                              									Getriebe selbsthätig bewegt werden.
                           Die in Fig. 9 und 10 dargestellte
                              									Feuerluftmaschine (* D. R. P. Nr. 56592 vom 23. September 1890) rührt von demselben
                              									Erfinder her.
                           Die zur Verbrennung des Feuers dienende Luft wird nicht hineingepresst, sondern durch
                              									die glühenden Kohlen hindurch von einem Kolben angesaugt; diese sehr heissen Gase
                              									ziehen sich beim Abkühlen zusammen und bewirken durch das somit erzeugte Vacuum die
                              									Nutzarbeit auf einen Kolben bezieh. ein Schwungrad.
                           Der Vorgang in der Maschine ist folgender:
                           Nachdem durch die Füllvorrichtung t ein entsprechender
                              									Theil glühender Holzkohle und darauf ein angemessener Satz Koks eingelassen, ist der
                              									Feuerraum f beschickt; nun schliesst man die
                              									Füllvorrichtung durch Zurückdrehen der Kurbel d (Fig. 10).
                           Textabbildung Bd. 281, S. 271Feuerluftmaschine von Clauser. Um nun zu ersehen, wie die einzelnen Theile der Maschine wirken, nehme man
                              									an, der Verdränger k, welcher mit der Kolbenstange oben
                              									durch den Arbeitskolben geht und mit dem mittleren Krummzapfen b durch Lenkerstange l
                              									verbunden ist, sei in der tiefsten Stellung, das Ansaugeventil v1 ist unter
                              									Vermittelung der Daumenscheibe x, welche auf der Welle
                              										w durch eine Keilnuth verbunden, selbsthätig
                              									angehoben oder geöffnet, so würde jetzt, wenn der Kolben a und Verdränger k angehoben, die äussere
                              									Luft durch das Ventil v1, den Rost e, den Verbrennungsraum bis in
                              									den Cylinder c steigen; durch diesen Vorgang wurde den
                              									Kohlen Nahrung zugeführt, und in den Cylinderraum sind die Verbrennungsgase mit
                              									einer sehr hohen Temperatur eingetreten; jetzt schliessen sich die Ventile v1 und v2, nachdem die beiden
                              									Kolben oben angelangt, und es beginnt die Arbeitsperiode. Der Verdränger k hat etwas mehr Hub als der Arbeitskolben a; letzterer eilt auch noch um einen kleinen Winkel
                              									vor, wie aus Fig. 10 zu
                              									ersehen. Die Gase passiren beim Heruntergang der Kolben den Zwischenraum von
                              									Verdränger und Cylinderwand und gelangen erkaltet zwischen Verdränger und Kolben a. Da nun die Temperatur der Gase vor der
                              									Erkaltung eine sehr hohe war, so ist jetzt durch diese plötzliche Erkaltung die
                              									Wirkung ganz ausserordentlich; die Gase ziehen sich räumlich zusammen und die
                              									äussere Luft wirkt mit dem Druck der Atmosphäre auf den Kolben bis zum fast
                              									beendeten Hub bei Niedergang des Kolbens und Verdrängers. Sind beide Kolben unten
                              									angekommen, so öffnen sich die Ventile v1 und v2, die erkalteten Gase werden durch letzteres
                              									ausgestossen, und das Spiel beginnt von neuem.
                           Damit nun die durch das Ausblasventil v2 entweichenden Gase nicht gleich ins Freie
                              									entweichen, indem sie noch einen geringen Theil Wärme enthalten, ist ersteres mit
                              									einer Rohrschlange m oder einem sonstigen Heizkörper
                              									verbunden, welcher durch die ausströmende Luft erwärmt wird. Dieser Heizkörper gibt
                              									wieder seine Wärme an die Luft, welche von den beiden Kolben angesogen wird, auf dem
                              									Wege zwischen Siebmantel und Ansaugeventil v1 ab.
                           Um Rohrschlange m und Cylinder c ist ein siebartiger Mantel s gesetzt,
                              									welcher einen wichtigen Zweck erfüllt; die Maschine strahlt nämlich fortwährend beim
                              									Betriebe Wärme nach aussen hin. Durch den Mantel wird fast alle ausgestrahlte Wärme
                              									nach dem Feuerraum zurückgebracht, indem das Sieb vertheilend um die Wärmequelle
                              									wirkt, den oberen Cylinder kalt erhält und die zur Verbrennung der Kohle dienende
                              									Luft vorwärmt, wodurch an Brennstoff erspart wird. Würde der Mantel s fehlen, so würde alle von der Maschine ausgestrahlte
                              									Wärme verloren gehen, indem doch die dem Ansaugeventil v1 zunächst liegende Luftschicht zur
                              									Speisung der Kohle dienen müsste.
                           Die Bethätigung der Ventile v1 und v2 kann
                              									von der Welle w aus mittels Daumenscheiben x bezieh. y erfolgen;
                              									dabei ist die erstere x auf der Welle verschiebbar
                              									angeordnet und mit einem Regulator r verbunden, mit
                              									welchem der betreffende Daumen, gegen den letzteren anlaufend, verbunden werden kann
                              										(Fig. 9); je nach
                              									der Geschwindigkeit der Schwungkugeln wird die Laufrolle z der Ventilstange und in Folge dessen das mit dieser verbundene Ventil
                              										v1 mehr oder
                              									weniger angehoben.
                           Die Speisung der Feuerung kann z.B. auch selbsthätig von der Welle aus in gewissen
                              									Zeitabschnitten geschehen, so dass die Maschine während des Betriebes gar keiner
                              									Wartung bedarf; es würde in diesem Falle auf der seitwärts verlängerten Welle ein
                              									Trieb angebracht sein, welch letzterer eine Bewegung der Kurbel d und
                              									diese wieder dem Schöpfrade o mittheilte.