| Titel: | P. Moncharmont's Keilstanze. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 275 | 
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                        P. Moncharmont's Keilstanze.
                        Mit Abbildungen.
                        Moncharmont's Keilstanze.
                        
                     
                        
                           Bei der Befestigung der Eisenbahnschienen mittels Treibkeile sind Sicherungen
                              									erforderlich, welche zwischen Treibkeil und Schienenstuhl erst nach erfolgter
                              									Schienenlegung eingepasst werden können. Dies setzt voraus, dass diese Arbeiten auf
                              									der Strecke durchgeführt werden müssen, wozu die oben erwähnte tragbare Maschine
                              									Verwendung findet.
                           Nach Le Génie civil, 1889 Bd. 16 Nr. 20 S. 405, bezieh.
                              									nach Revue générale, 1889 Bd. 3 Nr. 12 * S. 89, kann
                              									dieser eiserne Oberbau, System Moncharmont,
                              									verschiedenartig ausgeführt werden. Eigenthümlich ist jedoch die Keilklemmung des
                              									Schienenfusses zwischen Nasen eines Schienenstuhles, der auf einer eisernen
                              									Querschwelle aufgenietet ist.
                           In Fig. 1 ist die Befestigungsart einer 43 k schweren
                              									Eisenbahnschiene in einem flachen Schienenstuhl a
                              									dargestellt, wobei der Treibkeil b durch den
                              									Nasenbolzen c gegen das Lösen gesichert wird.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 275Fig. 1.Schienenstuhl mit Keilbefestigung. Indem nun das Loch für diesen Nasenbolzen c
                              									schon vorher in den Schienenfuss bezieh. die Querschwelle eingestanzt worden ist,
                              									kann der entsprechende Einschnitt in den Anzugkeil b
                              									erst nach erfolgter Schienenrichtung am Orte eingearbeitet werden.
                           
                           Nachdem nun der Keil c regelrecht eingetrieben
                              									worden ist, wird mittels eines Hammerwerkzeuges (Fig.
                                 										2) die örtliche Keillage zum Loche im Schienenstuhle angerissen bezieh.
                              									eingeschlagen.
                           Der Doppelhammer d hat zwei zu einander parallele Pinnen
                              										e im Abstände von 80 mm und genau in der
                              									Mittellinie einen vorspringenden Hakenstift f, welcher
                              									in die Lochung des Schienenstuhles passt. Mittels Hammerschlage werden nun auf den
                              									Keilrücken zwei Kerben mittels dieses Werkzeuges eingeschlagen, welche die
                              									Richtungslinien für die Einstellung des Keiles in die Stanzmaschine abgeben.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 276Fig. 2.Doppelhammer zu Moncharmont's Keilstanze. Diese Stanzmaschine (Fig. 3) besteht aus
                              									dem Gussstahlkörper g, dem Stösselschlitten h mit dem Stempel i, der
                              									Lochmatrize k, den beiden Kniehebeln l, welche mit der Rechts- und Linksschraube m durch das Handkreuz n
                              									bethätigt werden. Das Ganze ist auf eine Blechunterlage p geschraubt, deren Ränder durch einen Winkelrahmen versteift sind. In das
                              									Maul, welches über der Lochmatrize h liegt, wird nun
                              									der Keil b mit einem Gegenkeile q zugleich eingeschoben. Beide Keile ergänzen sich derart, dass die
                              									Keilrücken parallel bleiben.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 276Fig. 3.Moncharmont's Keilstanze. Um nun einen Keileinschnitt von stets gleichbleibender Einschnittiefe zu
                              									erzeugen und diesen Einschnitt nach den vorher am Schienenorte mit dem doppelten
                              									Schlaghammer d (Fig. 2)
                              									markirten Richtungskerben einzustanzen, wird der Keil b, an dem unteren Absatz des Stempels i
                              									anliegend, so lange vorgeschoben, bis die zwei Richtungskerben mit der Aussenwand
                              									des 80 mm breiten Körpers g übereinstimmen. Hierauf
                              									wird der ergänzende Gegenkeil stramm eingeschoben und die Hebelstanze in Betrieb
                              									gesetzt. Um aber ein Ecken des Keiles b während des
                              									Stanzvorganges zu verhindern, linden beide Keile b
                              									und q an zwei Aussenböckchen r entsprechende Auflage.
                           Die Keile b und ihre Hilfskeile q für Rechts- und Linksstellung sind in Fig.
                                 										5 zusammengestellt.
                           Weil aber dieser Arbeitsvorgang auf der Strecke abgewickelt werden muss, diese
                              									Stanzmaschine für 20 mm starke Nasenbolzen nur 42 k wiegt, also viel zu leicht ist,
                              									um bei starken Hebelkräften nicht zu kippen, so ist noch eine 28 k schwere
                              									Hilfsvorrichtung vorgesehen, mit welcher die Stanzmaschine bei fortdauerndem
                              									Eisenbahnbetriebe an die Schienen gehängt wird.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 276Fig. 4.Stellvorrichtung für Moncharmont's Keilstanze. Es braucht bloss während der Zeit eines vorbeifahrenden Eisenbahnzuges das
                              									Hebelkreuz n abgenommen oder parallel zur
                              									Geleisrichtung gestellt zu werden, um dann ohne Störung weiterarbeiten zu können, da
                              									die Mittelentfernung der Stanzmaschine von der Schienenkante 1 m beträgt.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 276Fig. 5.Hilfskeile zu Moncharmont's Stanze. Diese in Fig. 4 aufgezeichnete Vorrichtung
                              									besteht aus der Gabelklaue s, welche unter die Schiene
                              									geschoben und mit zwei Holzkeilen gehalten wird. An diese schliesst sich gelenkig
                              									die Verbindungsstange t an, welche in eine zweite Gabel
                              										u drehbar einsetzt, welche in den beiden Augen v des Gusskörpers g
                              									mittels Vorsteckstifte w festgemacht ist.
                           Hiernach kann die Stanzmaschine der Bodenneigung entsprechend aufliegen und dennoch
                              									eine wirksame Verbindung mit der Schiene sowohl am Aussenrand des Dammes, als auch
                              									zwischen den Geleisen erhalten.
                           Angeblich werden während 10 Arbeitsstunden von zwei Arbeitern 250 bis 350 Keile
                              									eingelegt, gestanzt und versichert.
                           
                              
                                 Pr.