| Titel: | Elektrischer Schussweitenmesser. | 
| Fundstelle: | Band 283, Jahrgang 1892, S. 274 | 
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                        Elektrischer Schussweitenmesser.
                        Elektrischer Schussweitenmesser.
                        
                     
                        
                           Vor kurzem hat der Lieutenant George L. Anderson in der
                              									amerikanischen Artillerieschule einen neuen elektrischen Schussweitenmesser (vgl.
                              										Fiske, 1891 280 * 258)
                              									in der Electrical World (vgl. auch Telegraphic Journal, 1891 Bd. 29 * S. 326, und Lumière Électrique, 1891 Bd. 42 * S. 459) beschrieben.
                              									Derselbe gründet sich auf die Gesetze der Inductionswage von Hughes (vgl. 1882 244 331) und ist in seiner
                              									Einrichtung und Benutzung sehr einfach.
                           An den beiden Endpunkten der Beobachtungslinie sind zwei Paar Drahtrollen
                              									aufgestellt; die eine Rolle ist etwas kleiner, so dass sie sich innerhalb der
                              									anderen, feststehenden Rolle um ihre senkrechte Achse drehen kann. Die beiden
                              									feststehenden Rollen bilden einen Stromkreis, in welchen noch eine Batterie und ein
                              									Selbstunterbrecher eingeschaltet ist; sie werden von Haus aus mit ihren Ebenen
                              									parallel gestellt. Auch die beiden beweglichen Rollen liegen in einem Stromkreise,
                              									der zugleich ein Telephon und einen Unterbrechungstaster enthält, welcher den
                              									Stromkreis für gewöhnlich geschlossen hält; diese beiden Rollen sind jedoch so
                              									gewickelt, dass in ihnen aus dem ersten Stromkreise stets Ströme von
                              									entgegengesetzter Richtung inducirt werden; diese inducirten Ströme werden daher
                              									sich aufheben und in dem Telephon nicht zu hören sein, sobald auch die beiden
                              									beweglichen Rollen einander parallel stehen.
                           An demjenigen Ende der Beobachtungslinie, an welchem die Karte ausliegt und das
                              									Fernrohr über dem betreffenden Punkte der Karte aufgestellt ist und mit einem an ihm
                              									befestigten und ihm parallelen Zeiger über der Karte hinstreicht, ist an der
                              									beweglichen Rolle normal zur Ebene derselben ein gleichfalls über der Karte
                              									hinstreichender Zeiger angebracht und bewegt sich mit dieser Rolle; am anderen Ende
                              									der Beobachtungslinie dagegen ist das Fernrohr normal zur Ebene der dortigen
                              									beweglichen Rolle auf deren Achse angebracht. Die beiden Zeiger liefern daher als
                              									Schnittpunkt ihrer Richtungslinien auf der Karte den Punkt, wo sich das anvisirte
                              									Schiff zu der Zeit befindet, wo im Telephon die Unterbrechungen des inducirenden
                              									Stromkreises nicht zu hören sind.
                           Bequem wird ein Doppeltelephon benutzt, dessen beide Telephone durch einen
                              									Metallstreifen verbunden sind und dicht an den Ohren des Beobachters festgehalten
                              									werden.
                           Wenn die Karte nicht an dem einen Endpunkte der Beobachtungslinie ausliegen soll, so
                              									sind nach Befinden drei oder vier Beobachter nöthig und eine Verdoppelung der eben
                              									beschriebenen Einrichtung.