| Titel: | Neue Regulatoren. | 
| Fundstelle: | Band 284, Jahrgang 1892, S. 49 | 
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                        Neue Regulatoren.
                        Patentklasse 60. Mit Abbildungen.
                        Neue Regulatoren.
                        
                     
                        
                           Die Mehrzahl der vorliegenden Neuerungen bezieht sich auf Achsenregulatoren, deren
                              									Anwendung für die Zwecke der Regelung schnellgehender Dampfmaschinen immer mehr
                              									zunimmt. Die grundlegende Construction von Armington-Sims wird durch die vorliegenden Neuerungen zu vereinfachen
                              									bezieh. zu vervollkommnen gesucht.
                           Der Achsenregulator von O. Blessing in Löbtau bei Dresden (* D. R. P. Nr. 57232 vom 2. December 1890) ist in Fig. 1 und 2 dargestellt. Fig. 1 zeigt die
                              									Schwinghebel in der Ruhestellung. Der grösste Ausschlag führt die Pendel bis an den
                              									inneren Rand des Scheibengehäuses.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 49Blessing's Achsenregulator. Die im Gehäuse a an den Punkten bb1 aufgehängten
                              									Fliehkrafthebel cc1
                              									sind durch Zugstangen dd1 mit den Ansätzen einer Nabe e drehbar
                              									verbunden, welche letztere auf dem Zapfen f angeordnet
                              									ist. Der Zapfen kann durch Schraube g in bekannter
                              									Weise an dem Kopfende der Kurbelwelle des Motors befestigt sein. Auf der einen
                              									Kopffläche der Nabe e sind die kleinen Böcke h angeordnet, welche in ihren gabelförmigen Enden die
                              									Laufrollen i tragen.
                           Auf einer in den Zapfen f eingelegten Feder k sitzt mittels Nuth eine Nabe l, welche gegen den Druck der um den Zapfen f
                              									herumgelegten und gegen den Bund m1 anliegenden Schraubenfeder m auf dem Zapfen verschiebbar ist. Die Nabe l
                              									trägt an ihrer dem Regulator zugekehrten Kopffläche so viel Vertiefungen w, als Laufrollen von der Nabe e vorstehen. Die Vertiefungen haben eine unsymmetrische Form, indem die
                              									eine Wand der Vertiefung parallel oder nahezu parallel zur Nabenachse liegt, während
                              									die andere Wand in schräger Linie o auf die Kopffläche
                              									der Nabe l verläuft. Letztere trägt noch die
                              									ringförmige Nuth p auf ihrer Peripherie, in welche das
                              									gabelförmige Ende eines Hebels der Steuerorgane eingreift. Beim Ausschwingen der
                              									Fliehkrafthebel aus der Stellung Fig. 1 wird die Nabe e durch die Zugstangen dd1 um ihre Achse gedreht, wodurch die
                              									Laufrollen i gegen die schrägen Flächen o der Vertiefungen der Nabe l wirken und letztere demnach parallel zur Zapfenachse gegen den
                              									Druck der Feder m verschieben.
                           Hierdurch werden die Steuerorgane bethätigt. Nach Maassgabe der geringer werdenden
                              									Energie der Fliehkrafthebel führt die Schraubenfeder m
                              									die Nabe l ganz oder theilweise in ihre
                              									Ausgangsstellung zurück.
                           Durch Wahl der Abmessungen in dem Abstand der Laufrollen i von der Kopffläche der Nabe e und durch
                              									Wahl der Form der Vertiefungen in der gegenüberstehenden Kopffläche der Nabe l kann die durch den Hebelmechanismus und die
                              									Abschlussorgane der Steuerung bedingte Grösse der Verschiebung der Nabe l bestimmt werden.
                           Die Fliehkrafthebel cc1
                              									können in gewöhnlicher Weise zusammengekuppelt oder auch durch eine Feder q verbunden sein.
                           Fig. 3 und 4 erläutern den
                              									Achsenregulator von M. Epple in München (* D. R. P. Nr.
                                 									58647 vom 24. December 1890).
                           Das Schieberexcenter b, welches in bekannter Weise in
                              									der richtigen Lage mit dem Voreilwinkel zur Kurbelstellung auf der Schwungradachse
                              									zu liegen kommt, ist als Hohlnabe ausgeführt, mit welcher es die Schwungradwelle
                              									umfasst. Dabei dient der Rand d zum entsprechenden
                              									Eingriff in den mit Nuth versehenen getheilten Excenterbügel, der die Verbindung mit
                              									dem Schieber vermittelt.
                           An die Hohlnabe b schliesst sich nach Art eines
                              									Stopfbüchsenflansches eine ebene Wand b1, welche an der Stirnwand B eines Gehäuses O gleiten kann, welch
                              									letzteres entweder direct mit seiner Nabe oder unter Vermittelung einer
                              									Flanschbüchse auf die Schwungrad welle aufgekeilt ist. Entsprechend der gewählten
                              									Excentricität e stehen die Mittelachsen des Gehäuses
                              										O und des Excenters b
                              									aus einander. Der bewegliche Anschluss des Excenters b
                              									bezieh. Excenterflansches b1 an das Gehäuse O wird nun mittels zweier
                              									excentrischer Zapfen D erreicht, die in der Entfernung
                              										ii vom Achsenmittel in das Gehäuse eingesetzt sind.
                              									Das Gehäuse selbst ist nach Art eines Kolbens ausgeführt; es besteht aus dem mit der
                              									Nabe ausgestatteten Haupttheil A, dem sich auf die Nabe
                              									stülpenden Deckel B und dem zwischen beiden durch sechs
                              									Schrauben m fest eingeklemmten Cylindertheil C. Der betätigende Zapfentheil ist der Bund a, welcher sich in entsprechende Bohrungen des Excenterflansches b1 einlegt. Der Ansatz
                              										a1 dient zum
                              									Vernieten einer Scheibe h, während der Zapfenbund h1 sich in
                              									entsprechende Bohrungen des Gehäusedeckels B
                              									einsetzt.
                           Der in dem Gehäuse liegende Zapfentheil h2 wird beim Zusammensetzen fest in die Nabe n von Schwungarmen g
                              									eingeführt, so dass der Gewindeabsatz h3 aus dem Gehäuse O
                              									hervorragt. Nunmehr wird die Scheibe l aufgeschoben und
                              									durch Pestschrauben der Mutter l1 die Nabe des Schwungrades g fest und sicher zwischen dem Bund h1 und der Scheibe l
                              									eingeklemmt. Diese Schwungarme gg werden also von dem
                              									Gehäuse O eingekapselt, sie schwingen bei der Rotation
                              									der Schwungradwelle aus und beeinflussen hierdurch das Excenter b.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 50Epple's Achsenregulator. Jeder der beiden Schwungarme gg oscillirt
                              									demnach in den entsprechenden Ausbohrungen des Gehäuses O für den Zapfenring h1 und die Scheibe l und
                              									kann demnach leicht von aussen geschmiert werden. Die Lage der Schwungarme gg im freien Gehäuseraum ist eine symmetrische und
                              									nehmen sie in ihrer mittleren Stellung die Lage wie in Fig. 3 ein. Ihr
                              									Ausschwingen erfolgt bei der gezeigten Anordnung stets in gleichem Sinne und wird
                              									dasselbe offenbar die Grösse e der Excentricität
                              									beeinflussen, indem die Bunde h und l sich beiderseits um einen gewissen Winkel drehen und
                              									demnach den Flansch b1
                              									der Excenterhohlnabe b an der Stirnwand bezieh. dem
                              									Deckel B des Gehäuses O
                              									verschieben und e je nach dem Sinne der Drehung grösser
                              									oder kleiner machen.
                           Um das Ausschwingen der Schwungarme gg, welches beim
                              									Umdrehen der Schwungradwelle erfolgen wird, entsprechend zu begrenzen; ist ein
                              									Federzug für dieselben angebracht.
                           An die Nabe der Schwungrad arme gg sind Scharnieraugen
                              										oo angesetzt, zwischen welchen ein Bolzen q mittels Querstiftes p befestigt ist. Die Gehäusenabe trägt zwei quer liegende schmale
                              									Fortsätze rr, die mit entsprechender Bohrung zum
                              									Durchlassen des Bolzens q versehen sind und dazu
                              									dienen, zwischen sich und den mittels Muttern s1s1 am Ende des Bolzens festgelegten Scheiben s Doppelfedern einzuspannen. Demnach muss jeder Arm g bei seinem Ausschwingen die Federn zusammendrücken.
                              									Die Spannung der letzteren kann regulirt werden.
                           In Fig. 3 ist eine Scala
                              										S angedeutet (die auf der Rückseite von O an dem Deckel B liegt),
                              									nach welcher bei der Montirung des Gehäuses die richtige Einstellung der
                              									Excentricität für den Schieberhub erfolgen kann, indem der Excenterbolzen D vor Anziehen der Mutter I1 entsprechend gedreht und ein
                              									Verschieben des Excenterflansches b1 auf O erfolgt. Die
                              									Strahlen S1 deuten
                              									verschiedene Lagen des Excenterbolzens D an.
                           Für den normalen Gang der Maschine bei der Schieberexcentricität e befinden sich die Schwungarme gg in ihrer Mittelstellung, während bei langsamerem Gang dieselben nach
                              									der Gehäusenabe zu fallen, was die Excentricität e
                              									bezieh. den Schieberhub vergrössert, während umgekehrt bei schnellerem Gang der
                              									Maschine die Schwungarme nach dem Gehäuseumfang zu schwingen und demnach die
                              									Excentricität verkleinern.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 50Fig. 5.Deissler's Achsenregulator. Bei dem Achsenregulator von R. Deissler in
                              									Treptow bei Berlin (* D. R. P. Nr. 59644 vom 28. April 1891), siehe Fig. 5, wird ein einarmiger, frei um seinen Drehpunkt
                              									schwingender Hebel an einem Ende durch Gewicht und Feder, welche nach
                              									entgegengesetzten Richtungen wirken, beeinflusst. Dieser nur an einem Punkte durch
                              									Feder- bezieh. Gewichtswirkung beeinflusste Hebel gestattet eine directe Aufnahme
                              									der Gewichtskraft durch die Federkraft ohne jedes Zwischenglied; er ergibt ferner
                              									eine äusserst einfache Anordnung der übrigen, den Regulator bildenden Elemente, und
                              									es wird bei demselben durch ein Excenter sowohl eine Veränderung in der Voreilung
                              									des Excenters wie eine Verkürzung bezieh. Verlängerung des Excenters gleichzeitig
                              									herbeigeführt.
                           Gewöhnlich verwendet man, um beides, Voreilungs- und Hubveränderung, zu erzielen,
                              									zwei auf einander sitzende Excenter, wie z.B. bei dem bekannten Preschen
                              									Schwungradregulator, vor welchem sich die vorliegende Neuerung noch dadurch
                              									auszeichnet, dass die zu Anfang erwähnte directe Aufnahme der Fliehkraft des
                              									Gewichtes (Pendel) durch die Federkraft bewirkt wird, eine Anordnung, welche den
                              									Gang des Regulators erleichtert und zu einem sicheren macht, weil sie vor allen
                              									Dingen eine Belastung des Pendeldrehpunktes, an welchem das Gewicht hängt, fast
                              									vollkommen ausschliesst und so die Empfindlichkeit des Regulators vermehrt.
                           Die verschiedenen in der Patentschrift dargestellten Formen unterscheiden sich in der
                              									Anordnung und Wirkungsweise der den Regulator bildenden Elemente in keiner Weise,
                              									sondern sollen nur zeigen, dass man den Weg für diese Veränderung der Excentricität
                              									in Verbindung mit der Veränderung der Voreilung beliebig gerade oder im Bogen durch Umconstruirung
                              									bestimmen und vorschreiben kann, sowie dass man mehrere solcher Pendel unter
                              									beliebigem Winkel mit einander verbinden kann.
                           Fig. 5 zeigt die einfache Anordnung, s ist das auf der Achse f
                              									festgekeilte Schwungrad, an welchem im Punkte a das
                              									Pendelgewicht g mittels des Armes b befestigt ist. Die Feder m stützt sich einerseits gegen dieses Gewicht, andererseits gegen das
                              									Schwungrad s. Mit dem Pendelarm b fest verbunden ist die Gelenkstange c, an
                              									welcher im Zapfen e die Gelenkstange ldl1 hängt, die durch
                              									die im Punkt v anfassende Gelenkstange c1 wieder am Schwungrad
                              										s gelenkig drehbar befestigt ist. Auf dem Ring d der Gelenkstange ldl1, die mit der Welle
                              										f in keinem Zusammenhange steht, sitzt in bekannter
                              									Weise das Excenter w, an dem die Excenterstange t anfasst; dies ist in der Zeichnung Fig. 5 nur punktirt angedeutet.
                           Wird beim Rotiren der Achse f und des Schwungrades s das mitrotirende Pendel bg durch die Fliehkraft nach auswärts bewegt und der Widerstand der Feder
                              										m überwunden, so bewegt sich die Gelenkstange c mit ihrem Punkte e
                              									beispielsweise nach e1
                              									und es wird gleichzeitig der Aufhängungspunkt v die
                              									Stellung im Punkte v1
                              									einnehmen müssen, wobei der Mittelpunkt o des Ringes
                              										d, auf welchem das Excenter w mit Excenterstange t sitzt und angreift,
                              									nach dem Punkte o1
                              									verlegt wird. Die Excentricität, welche bei der Ruhelage des Regulators die Grösse
                              									von fo1 besass, ist
                              									durch diese Bewegung auf die Entfernung von fo1 vermindert worden und gleichzeitig hat eine
                              									Veränderung der Voreilung um einen Winkel stattgefunden, der durch die von o und o1 nach dem Mittelpunkt der Achse f gehenden Linien eingeschlossen wird.
                           Je nach Ausschlag des Pendels, also je nach der Tourenzahl der Maschine werden die
                              									Grösse der Excentricität und die Voreilung sich ändern, und das sind die Bedingungen
                              									für die Regelung des Dampfzutrittes zur Maschine, die hier durch ein Excenter
                              									erfüllt werden können, und zwar ist der Weg, in dem diese Excentricitäts- und
                              									Voreilungsveränderung stattfindet, in Fig. 5
                              									angenähert eine gerade Linie oo1.
                           Erweist es sich wünschenswerth, diesen Weg als Bogen verlaufen zu lassen, so kann
                              									auch dies ohne Aenderung der Wirkungsweise des Regulators erfolgen, indem die
                              									Zugstangen cc1 nicht
                              									nach entgegengesetzten Seiten, sondern nach derselben Seite hin neigen und dort die
                              									Gelenkstange ldl1
                              									angreifen. Es ist dies das Merkmal einer zweiten Construction, bei welcher nur noch
                              									durch eine geringe Winkelveränderung in der Lage des Pendels gezeigt ist, dass es
                              									durchaus nicht Bedingung sei, dass dieses Pendel senkrecht auf den an einem Ende
                              									frei schwingenden und an dem anderen Ende durch Gewicht und Feder beeinflussten
                              									Körper ausschwinge.
                           In einer dritten Ausführung ist gezeigt, dass man auch Pendel mit einander
                              									kuppeln kann. Die Wirkung dieser gekuppelten Pendel ist einzeln für sich und in
                              									ihrer Aufeinanderwirkung genau dieselbe, wie in Fig.
                                 										5 dargestellt ist.
                           Zur Verstellung der Federn von Achsenregulatoren wird von L.
                                 										Lang und G. Fuchs in Budapest (* D. R. P. Nr.
                                 									57993 vom 24. Februar 1891) folgende Einrichtung vorgeschlagen.
                           Um die mittlere, durch den Regulator beherrschte Umlaufzahl während des Ganges der
                              									Maschine zwischen bestimmten Grenzen leicht zu ändern, können den Schwungarmen
                              									entgegenwirkende Federn dadurch während des Ganges der Maschine verschieden stark
                              									gespannt werden, dass ein auf die Federn einwirkender Keil in der Drehachse des
                              									Regulators angeordnet ist.
                           Fig. 6 und 7 zeigen diese
                              									Einrichtung in Ansicht und Schnitten.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 51Achsenregulator von Lang und Fuchs. Die Schwungarme b sind nahe am Umfang des
                              									Gehäuses bei a drehbar gelagert. Die beiden Drehpunkte
                              									liegen einander diametral gegenüber und die längeren Schenkel der Arme tragen die
                              									Schwunggewichte c, während die kürzeren mittels der auf
                              									Schraubenspindeln stellbaren Teller d auf die Federn
                              										n drücken, die den Schwungarmen entgegenwirken und
                              									deren Richtung in eine durch den Mittelpunkt des Regulators gehende Gerade
                              									fällt.
                           Das andere Ende dieser Federn stützt sich auf Teller e,
                              									die durch einen breiten Keil f aus einander gehalten
                              									werden. Die Längsachse des Keiles fällt mit der Drehachse des Regulators zusammen
                              									und dadurch ist die Einstellung desselben mittels Stellschrauben g ermöglicht, so dass man während des Ganges die Teller
                              										e von einander entfernen und einander nähern kann.
                              									Durch Zugstangen h sind die Schwungarme b an passenden Stellen mit einander verbunden, so dass
                              									sie immer genau gleiche Wege beschreiben.
                           Auf einer zur Kurbelrichtung unter passendem Winkel liegenden Prismaführung des
                              									Regulatorgehäuses ist der den Excenterkörper k
                              									tragende Schlitten l verschiebbar, und zwar je nach
                              									Stellung der Schwungarme b, von welchem der eine
                              									mittels Glieder m an den Schlitten l bei o angreift. Mittels
                              									Stange i wirkt das Excenter k auf die innere Steuerung.
                           Je nachdem man die Lage der Prismaführung wählt, lassen sich für das Excenter
                              									verschiedene Voreilwinkel und Excentricitäten erreichen. Das Excenter muss so gross
                              									sein, dass in ihm ein Ausschnitt angeordnet werden kann, der so gross ist, dass der
                              									Stellkeil f in allen Stellungen des Schlittens l ungehindert hindurchgeht.
                           Die bisherigen Schwungkugel- und Fliehkraftregulatoren wirken in der Weise auf das
                              									Steuerungsorgan ein, dass der Weg des Schwerpunktes der Schwungmassen gleichmässig
                              									auf die Füllung der Maschine vertheilt ist. Aus dieser Art der Regulirung folgt,
                              									dass in den Grenzen der grossen Füllungen grössere Pendel ausschlage zur Regulirung
                              									einer bestimmten Zunahme bezieh. bestimmten Abnahme in der Pferdestärkenleistung
                              									erforderlich sind, als in den Grenzen der kleinen Füllungen.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 52Fig. 8. Die Curve (Fig. 8) über das Verhältniss
                              									zwischen Leistung in Pferdestärken und Füllung einer bestimmten Maschine lässt das
                              									vorher Gesagte deutlich erkennen.
                           Reducirt man z.B. die Füllung nach einander um je 10 Proc., bei 60 Proc. anfangend,
                              									so erhält man folgende Reduction in Effective
                                 										Pferdestärken. der Leistung:
                           Füllung, reducirt von 60 Proc. auf 50 Proc., ergibt eine Abnahme der Leistung um 51,5
                              									bis 45,5 = 6 ; Füllung, reducirt von 50 Proc. auf 40 Proc., ergibt eine
                              									Abnahme der Leistung um 45,5 bis 37,5 = 8 ; Füllung, reducirt von 40 Proc.
                              									auf 30 Proc., ergibt eine Abnahme der Leistung um 37,5 bis 27 = 10,5 ;
                              									Füllung, reducirt von 30 Proc. auf 20 Proc., ergibt eine Abnahme der Leistung um 27
                              									bis 11,6 = 15,4 .
                           Es folgt hieraus also, dass bei gleichmässiger Abnahme der Füllungen die Leistungen
                              									ungleichmässig, und zwar schneller abnehmen.
                           Diese Art des Regulirens von Dampf-, Gas- oder Luftmaschinen hat den Nachtheil, dass
                              									sie bei annähernd voller Belastung der Maschine über dieselbe die Macht verliert,
                              									also nicht genau auf gleiche Umlaufzahl regulirt, während sie beim Leergang zu
                              									mächtig, d.h. zu grob regulirt und der Maschine einen unruhigen, ungleichmässig
                              									schnellen Gang gestattet.
                           Zweck der Ausführung von O. L. Kammer und Co., E.
                                 										Fischinger und H. Leck in Niedersedlitz bei
                                 									Dresden (* D. R. P. Nr. 57994 vom 28. Februar 1891) ist nun, einen Regulator zu
                              									construiren, bei weichern der Weg des Schwerpunktes der Regulatorpendel gleichmässig
                              									auf die effective Leistung, nicht aber auf die Füllung der Dampfmaschine
                              									vertheilt werden soll. Dieser Satz ist so zu verstehen, dass, wenn beispielsweise
                              									bei 102 Touren in der Minute die Maschine leer läuft, also keine Arbeit leistet,
                              									dagegen bei 98 Umläufen in der Minute beispielsweise 60  leistet, sie bei
                              									101 Umläufen 15, bei 100 Umläufen 30 und bei 99 Umläufen 45  zu leisten im
                              									Stande sein soll. Es soll also mit anderen Worten der Abfall in der Umlaufzahl
                              									möglichst genau proportional zur Kraftleistung sein, was zur Voraussetzung hat, dass
                              									der Weg des Pendelschwerpunktes unproportional auf das Regulirungsorgan übertragen
                              									werden muss, da bekanntlich der Pendelschwerpunkt nach Maassgabe des Abfalls in der
                              									Tourenzahl sich einstellt.
                           Bei dieser Anordnung ist es möglich, dass der Regulator über die Maschine bei jeder
                              									Belastung derselben gleich viel Macht besitzt.
                           Die unproportionale Uebertragung des Pendelschwerpunktweges auf das Regulirungsorgan
                              									wird dadurch gesichert, dass bei zunehmenden Füllungsgraden das Grösserwerden des
                              									Hebelarmes eine mehr als proportionale Verschiebung des Regulirungsorganes
                              									bewirkt.
                           Mit einem Regulator nach vorliegender Erfindung, bei welchem der
                              									Pendelschwerpunktsweg auf die effective Leistung der Maschine gleichmässig vertheilt
                              									ist, wird eine bei allen Belastungen derselben nahezu vollkommen gleich hohe
                              									Umlaufzahl erreicht. So hat sich ergeben, dass die Umlaufzahl bei einer
                              									Dampfmaschine von 5  mit 475 Umläufen in der Minute sich nur um 3 bis 4
                              									Umläufe in der Minute vermehrt oder vermindert, wenn die Maschine plötzlich von 5
                              									auf 0 oder von 0 auf 5  belastet wird.
                           Bei den bisherigen Regulatoranordnungen konnte eine so grosse Annäherung an die
                              									Astasie des Regulators aus dem Grunde nicht erzielt werden, weil diese besonders bei
                              									kleiner Belastung der Maschine in eine periodisch hin und her gehende Bewegung
                              									gerieth und der Maschine einen, wie schon oben erwähnt, unruhigen Gang verlieh.
                           Ein Regulator nach vorliegender Erfindung kennzeichnet sich ferner noch dadurch, dass
                              									bei seiner Drehung der Schwerpunkt des Pendels immer vor dem Aufhängepunkt des
                              									letzteren vorauseilt. Durch diese Bewegungsrichtung der Pendel wird erreicht, dass
                              									bei plötzlicher Mehrbelastung der Maschine das Trägheitsmoment des Regulatorpendels
                              									sofort mit zur Oeffnung des Dampfzuflusses beiträgt, was bei den bisherigen
                              									Regulatoren nicht der Fall ist, da bei letzteren zufolge der Pendelmassenträgheit
                              									das Pendel sich entgegen der Centrifugalkraft erst nach aussen bewegt, den
                              									Dampfzufluss verengert, statt erweitert, um erst später dem Wellenmittelpunkt sich
                              									zu nähern bezieh. den Dampfzufluss zu vergrössern.
                           Um bei dem vorliegenden Regulator auch noch in anderer Weise eine möglichst grosse
                              									Annäherung an die Astasie bei möglichst grosser Arbeitsleistung bezieh. grosser
                              									Verstellkraft zu sichern, wird die Feder in der Weise an das Regulatorpendel
                              									angehängt, dass mit zunehmender Federspannung eine Verkürzung des Hebelarmes des
                              									Angriffspunktes der Feder stattfindet, wodurch es einzig und allein möglich ist, bei
                              									einem gegebenen Regulatorgehäusedurchmesser und gegebener Breite nur bei einer
                              									bestimmten Aenderung in der Tourenzahl eine grösstmögliche Verstellkraft des
                              									Regulators zu erzielen.
                           
                           Bekanntlich nimmt – abgesehen von der zugelassenen Aenderung der Tourenzahl –
                              									die in Meterkilogramm ausgedrückte Verstellkraft eines Regulators proportional mit
                              									der Schwungmasse und proportional mit dem Wege des Pendelschwerpunktes zu. Macht man
                              									nun diese beiden Factoren möglichst gross, so muss man eine Feder mit sehr vielen
                              									Meterkilogramm Verstellkraft anwenden, während man doch bei der Wahl der Feder auf
                              									den engen Raum in dem Regulatorgehäuse beschränkt ist. Die Möglichkeit nun, die
                              									Feder so aufzuhängen, dass bei zunehmender Federumspannung eine Verkürzung des
                              									Hebelarmes stattfindet, gewährt die Erfüllung der obigen drei Bedingungen, nämlich:
                              									grosse Pendelmasse, grosser Pendelschwerpunktsweg und Unterbringung der Federn in
                              									einem beschränkten Raum. Ein Regulator, welcher die vorstehend gekennzeichneten
                              									Bedingungen allenthalben erfüllt, ist in der Zeichnung dargestellt.
                           Fig. 9 zeigt die Stellung der Theile bei belasteter
                              									Maschine.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 53Fig. 9.Achsenregulator von Kummer, Fischinger und Leck.aa1 sind die
                              									Regulatorpendel, die durch die Gelenkstangen bb1 in der ersichtlichen Weise mit einander verbunden
                              									sind, cc1 sind
                              									Schraubenfedern, von denen eine jede mit dem einen Ende bei d bezieh. d1
                              									an dem Regulirgehäuse befestigt ist, während das andere Ende bei e bezieh. e1 lose in einer Pfanne auf den Regulatorpendeln
                              									ruht. An dem einen der letzteren (in der Zeichnung an dem oberen Pendel a1) ist drehbar ein
                              									Gelenk f befestigt, welches in der nachbeschriebenen
                              									Weise das Ausschwingen der Pendel auf das Excenter g
                              									überträgt.
                           Die Nabe g1 des
                              									Excenters ist zu einer Coulisse g2 erweitert, die in den an der Hinterwand der
                              									Regulatorscheibe h sitzenden Führungslinealen hh2 geführt wird. An
                              									den Zapfen g3 des
                              									Excenters g ist das Gelenk f angeschlossen. Dieser Zapfen geht durch einen in dem Regulatorgehäuse
                              										h vorgesehenen Schlitz k hindurch. Beim Ausschwingen der Regulatorpendel aus der Stellung Fig. 9 geht auch das Excenter in die gezeichnete
                              									Stellung über, wobei sich in Folge der Geradführung der Mittelpunkt des Excenters
                              									auf einer Geraden als Centralcurve bewegt.
                           In Folge der eigenthümlichen Aufhängung der Federn wird der Angriffshebelarm bei
                              									Ausdehnung der Federn kürzer.
                           Der Regulator wird in der Weise auf die Maschinenwelle aufgesteckt, dass die
                              									Schwerpunkte SS1 der
                              									Pendel aa1 immer vor
                              									den Aufhängepunkten AA1
                              									der letzteren herlaufen, demnach die Bewegungsrichtung der Regulatoren die durch den
                              									Pfeil angegebene sein muss.
                           Je nach Maassgabe der Verschiebung des Excenters verändert sich die Excentricität und
                              									der Voreilwinkel, und zwar in der Weise, dass der Weg der Schwerpunkte der
                              									Regulatorpendel gleichmässig auf die effective Leistung der Dampfmaschine vertheilt
                              									ist.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 53Fig. 10.Achsenregulator von Kummer, Fischinger und Leck. Die Ausführung des Regulators, wie er vorstehend beschrieben ist, hat sich
                              									für sehr schnell umlaufende Maschinen (z.B. 500 Umläufen in der Minute) sehr gut
                              									bewährt. Will man den Regulator bei grösseren, langsam laufenden Dampfmaschinen in
                              									annähernd oder ganz denselben Ausführungsdimensionen mit dem gleichen Erfolg und
                              									denselben Wirkungen zur Anwendung bringen, also ohne Anwendung schwererer Pendel und
                              									stärkerer Federn, für die in den gegebenen Gehäuseabmessungen der Raum fehlen würde,
                              									so hat eine Abänderung der Regulatoranordnung einzutreten. Bedingt wird die
                              									Abänderung durch den Umstand, dass bei grossen, langsam gehenden Dampfmaschinen die
                              									Rückwirkung des Excenters bei der Umkehr der Schieberbewegung eine grössere ist,
                              									wodurch die Regulatorpendel leicht in schwingende Bewegung gerathen können.
                           Die für diesen vorgesehenen Fall anzubringende Abänderung ist in Fig. 10 dargestellt. Anstatt die Pendel a und a1 direct durch Gelenkstangen bb1 zu verkuppeln, wird hier die
                              									Verkuppelung mittels der Gelenkstangen bb1 durch eine zu bewegende Trägheitsmasse, welche
                              									hier in Form einer auf den Zapfen g3 lose aufgesetzten Scheibe H ausgeführt ist, bewirkt. Die Verbindung der Pendel mit dieser Scheibe
                              									ist so angeordnet, dass, wenn die Pendel nach aussen schlagen, die Scheibe H eine Drehung im umgekehrten Sinne gegen die
                              									Schwungraddrehrichtung macht.
                           Durch die Anordnung der Scheibe und die eben angegebene Verkuppelungsweise derselben
                              									mit den Pendeln wirkt bei einer sich durch Be- oder Entlastung ergebenden
                              									Geschwindigkeitsveränderung des Schwungrades die Scheibe durch ihr
                              									Verharrungsvermögen so auf die Pendel ein, dass sie die sich vermehrende oder vermindernde
                              									Centrifugalwirkung der Pendel unterstützt. Beispielsweise sei angeführt, dass bei
                              									Entlastung der Maschine, wenn also die Umlaufsgeschwindigkeit des Schwungrades
                              									zunimmt, die Scheibe zunächst ihre frühere Geschwindigkeit beibehält und sich daher
                              									– relativ zum Schwungrade – der Drehrichtung des letzteren entgegengesetzt dreht
                              									oder, mit anderen Worten, dem beschleunigteren Umlauf des Schwungrades nicht sofort
                              									folgt, wodurch die Pendel in Folge der beschriebenen Kuppelungsweise mit der Scheibe
                              									mittels der Gelenkstangen nach aussen gestossen werden; es wird also in diesem Falle
                              									der Eintritt der erforderlichen Verringerung der Füllung durch die Trägheitsmasse –
                              									Scheibe H – unterstützt.
                           Die Trägheitsmasse wirkt also in doppelter Beziehung günstig auf die Regulatorarbeit,
                              									indem sie die durch die Rückwirkung des Excenters bei Umkehr der Schieberbewegung
                              									eintretende hin und her schwingende Bewegung der Pendel unterdrückt und indem sie
                              									die sich vermehrende oder vermindernde Centrifugalwirkung der Pendel
                              									unterstützt.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 54Fig. 11.Pröll's Regulirvorrichtung. Die bisherigen zwangläufigen Ventilsteuerungen kennzeichnen sich sämmtlich
                              									dadurch, dass ein auf einer senkrechten Achse rotirender, durch Riemen oder Räder
                              									angetriebener Regulator den Mechanismus beherrscht, durch welchen die Füllung
                              									verändert wird. Die Bewegungscurven im Steuerungsmechanismus, welche mehr oder
                              									weniger complicirter Natur sind, können nun aber ohne Nachtheil für eine exact
                              									wirkende zwangläufige Ventilsteuerung durch die einfache Kreisbewegung eines
                              									Excenters ersetzt werden; das verdrehbar oder in
                              									einer Coulisse verschiebbar auf der Steuerwelle angeordnet ist, während ein sogen.
                              									Achsenregulator, der sich unmittelbar auf der Steuerwelle dreht und dieselbe
                              									Tourenzahl erhält als die Maschine, das Excenter verstellt.
                           Eine solche Construction wird von Dr. E. Pröll in
                              									Dresden (* D. R. P. Nr. 57034 vom 24. October 1890) angegeben; dieselbe ist in Fig. 11 bis 13 dargestellt.
                           Parallel der Cylinderachse ist eine Steuerwelle w
                              									gelagert, welche von der Schwungrad welle mittels Räder mit gleicher Geschwindigkeit
                              									angetrieben wird. Auf ersterer sitzt, wie Fig. 12 und 13 erkennen lassen, ein
                              									Achsenregulator A, fest mit der Welle verbunden. Die in
                              									demselben befindlichen Schwunggewichte P (Fig. 13), denen Federn
                              									entgegenwirken, verstellen bei ihrem Ausschlag nach beiden Seiten hin Excenter
                              										E, von denen die Bewegung auf die an den Enden des
                              									Cylinders angebrachten Ventile v mittels der
                              									Lenkerstangen l und Hebel a und b übertrugen wird. Die Auslassorgane
                              									werden in irgend einer bekannten Weise unabhängig vom Einlass gesteuert.
                           Von den Schwungkörpern P1 und P2
                              									führen kurze Verbindungsstangen nach den Zapfen c1c2 des einen Excenters E1, während
                              									auf der anderen Seite nur ein Schwungkörper P1 oder P2 mittels eines Gliedes und des Zapfens d mit dem auf der anderen Seite liegenden
                              									entgegengesetzt montirten Excenter E2 verbunden ist. Durch das Excenter E1 sind die beiden
                              									Schwungkörper P1P2 mit einander
                              									verbunden und zu gleichen oder angenähert gleichem Ausschlage genöthigt, während
                              									letzterem durch die Verbindung bei d das zweite
                              									Excenter E1 zwanglos
                              									folgt.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 54Pröll's Regulirvorrichtung. Es ist hierbei gleichgültig, ob die Excenter verdrehbar oder verschiebbar
                              									eingerichtet sind, auch ist es möglich, die Voreröffnung je nach Bedarf constant
                              									oder variabel einzurichten. Der passive Rückgang des Mechanismus wird durch die
                              									Hebelanordnung ab (Fig.
                                 										11) ermöglicht.
                           Die beschriebene Anordnung kann sowohl bei liegenden als stehenden, ein- oder
                              									zweikurbeligen Verbundmaschinen ohne Weiteres angewendet werden, wenn die
                              									Construction unmittelbar übertragen wird.
                           Das Hauptmoment bildet aber der Regulator A, der trotz
                              									der veränderten Lage in beiden Fällen in Verbindung mit den Excentern eine gleiche
                              									Wirkung ausübt. Rotirt er auf einer senkrechten Achse, so ist, um das aus dem
                              									Ueberhängen der Gewichte resultirende Moment zu beseitigen, eine Stützung derselben
                              									durch eine Rolle mit zwischengesetzter Feder anzuordnen.
                           Fig. 14 und 15 erläutern einen
                              									Schwungkugelregulator mit Federgelenken nach der Construction von J. H. Dales in Leeds, England (* D. R. P. Nr. 59337 vom
                                 									1. Februar 1891).
                           Dieser Regulator hat rechtwinklige Winkelhebel, die mit dem umlaufenden Kopf des
                              									Regulators durch Flachfedern verbunden sind, die unter Spannung in Richtung der
                              									Resultante des Kräfteparallelogramms fallen, welches durch die Centrifugalkraft
                              									der Schwungkugeln des Regulators und die Feder u.s.w. gebildet wird, durch welche
                              									der Schieber des Regulators gegen die Centrifugalkraft der Schwungkugeln u.s.w.
                              									reagirt. Dabei ist durch die Lage der Federgelenke der Schwerkraft der bewegten
                              									Theile des Regulators sowie den Centrifugalkräften Rechnung getragen, welche durch
                              									die Bewegung der Theile ausser denjenigen Kräften erzeugt werden, die den Schieber
                              									haben.
                           Auch die Verbindungen der wagerechten Arme des Regulators mit dem Schieber sind aus
                              									Flach federn gebildet, dabei haben alle Federgelenke genügend Elasticität, um die
                              									nothwendige Bewegung der Arme für die Zwecke des Regulators zuzulassen. Die
                              									Belastung des Regulators wird durch eine oder mehrere Spiralfedern herbeigeführt,
                              									die concentrisch zu der umlaufenden Spindel des Regulators liegen.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 55Schwungkugelregulator von Dales. In Fig. 15
                              									veranschaulichen die strichpunktirten Linien aa das
                              									Kräfteparallelogramm aus der Centrifugalkraft der Arme und Schwungkugeln des
                              									Regulators und dem Widerstände des Schiebers und der Feder, während die Resultante
                              									dieser Kräfte durch die Linie b angedeutet ist. Eine
                              									Feder c ist zwischen einem Ansatz oder Stift d des Armes e des
                              									Regulatorkopfes aus einem ähnlichen Ansatz f auf dem
                              									Schwungkugel arm g des Regulators ausgespannt. Diese
                              									Feder liegt in Richtung der Resultante b des erwähnten
                              									Kraftparallelogramms. Aus Zweckmässigkeitsgründen tritt diese Feder auf der anderen
                              									Seite der Mittellinie des Kugelarmes g auf.
                           Durch den Schwungkugelarm g geht eine Spindel h, deren äussere Enden frei durch Löcher in den Armen
                              										e des Regulators reichen, ohne diese Löcher zu
                              									berühren. Es sind in der Spindel h Schlitze für die
                              									Federn c vorgesehen, durch welche die Federn reichen,
                              									ebenfalls ohne die Schlitze zu berühren. Zwischen den vorstehenden Enden der Spindel
                              										h und Ansätzen j ist
                              									ein zweiter Satz Federn k, je eine auf der äusseren
                              									Seite der Arme e, ausgespannt. Diese Federn sind in
                              									Spannung, wenn der Regulator in Thätigkeit ist, und es wirkt diese Spannung der
                              									Federn der Centrifugalkraft der Regulatorarme im Allgemeinen entgegen, zum
                              									Unterschied von der Hebel Wirkung der Regulatorarme. Die wagerechten Cylinder l der Regulatorarme sind mit dem Schieber m durch Flachfedern n
                              									verbunden.
                           Der Regulator wird mit einer mechanischen Vorrichtung verbunden, die aus
                              									Reibungsrädern gebildet wird, welche durch die Maschine angetrieben werden und so
                              									mit einer Differentialhebelbewegung in Verbindung gebracht sind, dass die Bewegung
                              									des Regulators nach Maassgabe des Anhebens oder Lenkens des Schiebers ein oder
                              									mehrere Reibungsräder mit dem einen oder anderen Theil der Reibungsscheiben in
                              									Berührung bringt, die mittels des Reibungsrades und des Zwischentriebwerkes eine
                              									Controlmutter nach der einen oder anderen Richtung bewegt, so dass beim Hochgehen
                              									und Fallen des Regulators eine entsprechende umgekehrte Bewegung der Controlmutter
                              									stattfindet. Auf diese Weise wird durch geeignete Verbindungen eine Bewegung des
                              									Expansions- oder Steuerschiebers der Maschine bewerkstelligt. Die Bewegung des
                              									Regulators, welcher ein Ende der Differentialhebelbewegung bethätigt, überträgt die
                              									Kraft mittels des Reibungsrades, um die Controlmutter zu bewegen, während letztere,
                              									wenn sie eine entsprechende Lage zu der des Regulatorschiebers erreicht hat, das
                              									Reibungsrad von den Reibungsscheiben dadurch abhebt, dass geeignete Verbindungen mit
                              									dem anderen Ende der Differentialhebelbewegung vorgesehen sind. Auf diese Weise
                              									können die Controlschrauben nicht zu weit bewegt werden. Jede Tendenz der
                              									Ueberbewegung wird dadurch ausgeschlossen, dass die Reibungstriebräder die Bewegung,
                              									welche der Regulator veranlasst hat, umkehren.
                           Aus Fig. 14 ist diese
                              									Arbeitsweise des vorbeschriebenen Regulators e
                              									ersichtlich. Der Schieber m ist durch geeignete Zapfen
                              									und Schlitzlöcher mit dem Differentialhebel o
                              									verbunden, dessen anderes Ende an dem Kopf der Controlschraube p befestigt ist, die wiederum an ihrem unteren Ende mit
                              									der zum Expansionsschieber u.s.w. führenden Stange q in
                              									Verbindung steht. Die Regulatorspindel r trägt und
                              									treibt ein Paar Reibungsscheiben ss1, mit denen die Reibungsscheibe t durch die Bewegung des Regulators mittels des Hebels
                              										o und der Stange u in
                              									Berührung gebracht wird, so dass die Spindel in Drehung gesetzt wird, welche mittels
                              									Universalgelenkes eine Spindel und dadurch die Kegelräder ww1 antreibt, in denen letzteres an dem
                              									Kopf der langen Schraubenmutter w2 der Controlmutter befestigt ist.
                           Nimmt man an, dass die Welle r1 in der Richtung des Pfeiles angetrieben wird, so veranlasst der
                              									Regulator ein Heben oder Senken der Spindel r und
                              									bringt sonach das Reibungsrad t in Berührung mit der
                              									Scheibe s oder s1, wodurch eine
                              									Bewegung der Schraubenmutter p in entgegengesetzter
                              									Richtung wie der Regulatorschieber m veranlasst wird.
                              									Hierdurch wird die Reibungsscheibe ausser Berührung mit dem Reibungsrade t gebracht, so dass die weitere Bewegung der Schraube
                              										p aufhört. Wenn durch irgend eine Veranlassung die
                              									Schraube zu weit bewegt wird, so wird das Reibungsrad t
                              									in Berührung mit der anderen Scheibe gebracht, so dass die Bewegung der Schraube
                              									umgekehrt wird. Die strichpunktirten Mittellinien zeigen die äussersten Lagen des
                              									Differentialhebels.
                           Mit diesem Regulator wird ein Kraftcylinder in Verbindung gebracht, dessen
                              									Kolbenstange mit einem Flüssigkeitscylinder durch ein Querhaupt u.s.w. verbunden
                              									ist. Der Kraftcylinder ist mit einer Kolben- oder Schiebersteuerung versehen, die
                              									zweckmässig durch eine oscillirende Spindel und kleine Kurbel, bethätigt wird. Die
                              									Steuerung ist zum Zweck der Druckanwendung und Druckentlastung an jedem Ende des
                              									Kraftcylinders angebracht.
                           Das äussere Ende der schwingenden Spindel ist mit einem Hebel versehen, durch welche
                              									die kleine Kurbel und die Steuerung bethätigt werden kann.
                           Der schwingende Spindelhebel trägt einen Stift am anderen Ende, und auf diesem Stift
                              									oder Zapfen ist ein Gleichgewichtshebel in der Weise montirt, dass ein Ende mittels
                              									einer Stange u.s.w. mit dem Gehäuse des Regulators gekuppelt werden kann, während
                              									das andere Ende des Hebels mittelbar mit dem Querhaupt eines geeigneten bewegten
                              									Theiles in Verbindung steht, der mit dem Kolben des Kraftcylinders verbunden ist,
                              									wobei dieses Querhaupt eine ähnliche und proportionale Bewegung wie der Kraftkolben
                              									hat. Die Kuppelung des Balancehebels mit dem Kraftcylinder und Regulatorgehäuse ist
                              									derart angeordnet, dass, wenn eine Bewegung des Regulators den
                              									Druckzuführungsschieber des Kraftcylinders öffnet, die dadurch erzeugte Bewegung des
                              									Kolbens die Wirkung hat, den Druckschieber zu schliessen und die Druckzuführung
                              									abzustellen, so dass der Regulator den Schieber öffnet und der Kraftkolben dasselbe
                              									schliesst, indem er die Functionen der Differentialhebelbewegung vollzieht.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 56Fig. 16.Schwungkugelregulator von Rademacher und Voss. In jedem Falle der Ueberbewegung des Kraftkolbens stellt die Bewegung des
                              									Kolbens die Druckzuführung zu demselben ab.
                           Gegenstand des Patentes Nr. 59 332 vom 23. December 1890 von J. Rademacher in Berlin und F. Voss in
                              									Köln-Ehrenfeld bildet die in Fig. 16 dargestellte
                              									Construction eines Regulators. Dieser ist als eine Abänderung des allgemein
                              									bekannten Regulators anzusehen, der sich unter anderem an den Tremper'schen Expansionsregulirapparaten befindet.
                           Bei diesem letzteren sind die beiden auf den Hebeln sitzenden Schwungkugeln um
                              									Scharnierzapfen drehbar, und fest verbunden mit den Hebeln sind Zahnbogen, welche in
                              									Zahnstangenstücke der Traverse eingreifen, so dass ein Ausschlagen der Kugeln eine
                              									Abwärtsbewegung der durch die Traverse hindurchgehenden und drehbar in ihr
                              									gelagerten Regulirstange bewirkt. Umgekehrt bewegt sich beim Rückschlagen der Kugeln
                              									die Regulirstange aufwärts. An dem unteren Ende der letzteren wirkt eine durch einen
                              									Gewichtshebel oder eine Feder erzeugte, aufwärts gerichtete Kraft, von deren Grösse
                              									die Geschwindigkeit des Regulators abhängig ist.
                           Die auf den Regulator wirkenden Kräfte sind die Centrifugalkräfte der Kugeln C, die Schwerkräfte der Kugeln G, sowie die Stangenkraft P. Da durch die
                              									Zahnbogen nur eine dem Winkelausschlag der Kugeln proportionale Bewegung der
                              									Regulirstange möglich ist und die Stangenkraft P
                              									gewöhnlich während der Bewegung constant bleibt, während die aus Centrifugalkraft
                              										C und Schwerkraft G
                              									resultirende Gegenkraft dem Winkelausschlag der Kugeln K nicht proportional ist, so ist diese Construction des Regulators eine
                              									statische, und variiren die Geschwindigkeiten des Regulators in seiner Anfangsund
                              									Endstellung bis zu 20 Proc. und mehr.
                           In Fig. 16 ist nun statt des Zahnbogens und
                              									Zahnstangenstückes ein anderer Mechanismus zur Bewegung der Regulirstange L angewendet. Mit den Hebelarmen h sind verbunden die Hebelarme i zu um den Scharnierpunkt a sich drehenden
                              									Winkelhebeln. Diese Winkelhebel sind durch in den Scharnierpunkten h und c angreifende
                              									Koppelstangen mit der Traverse t verbunden.
                           Es ist nun durch geeignete Wahl der Scharnierpunkte b
                              									und c leicht möglich, eine derartige Proportionalität
                              									der Bewegungen der Kugeln K und der Stange L herzustellen, dass der Regulator eine beliebige
                              									Annäherung an den astatischen Zustand erhält, wie sich durch graphische und
                              									analytische Rechnung leicht ergibt.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 56Fig. 17.Wrede's Pendelregulator. Der in Fig. 17 dargestellte Pendelregulator
                              									von F. Wrede in Bielefeld (* D. R. P. 58879 vom 7.
                                 									October 1890) scheint für Gasmaschinen bestimmt zu sein.
                           Ein Hebel A wird in geeigneter Weise durch ein Excenter,
                              									eine Kurbelscheibe u.s.w. von der Steuerwelle der Maschine aus in eine auf und ab
                              									schwingende Bewegung versetzt. An diesem Hebel ist in dem Punkt B durch die Stange F und
                              									in dem beweglichen Punkt C durch die Stange E das Gewicht D so
                              									aufgehängt, dass es mit der Stange E die Muffe C verschieben kann, also ein verschiebbares Dreieck
                              									gebildet wird. Das Gewicht D wird durch eine
                              									Spiralfeder J im Gleichgewicht gehalten. An der Muffe
                              										C ist die Stange G so
                              									befestigt, dass sie senkrecht nach unten hängt und oben in einem Scharnier beweglich
                              									ist.
                           Die Wirkungsweise dieses Reglers macht sich dadurch bemerkbar, dass, wenn die
                              									Maschine unter oder mit ihrer bestimmten Umdrehungszahl läuft, das Gewicht D in Folge seines Beharrungsvermögens die Muffe C verschiebt, aber nur so weit, dass die senkrechte
                              									Stange G die Ablenkungsschraube II nicht berührt; die Stange G behält ihre
                              									senkrechte Richtung bei und öffnet beim weiteren Niedergang das unter ihr
                              									angebrachte Einlassventil V, um neue Kraft der Maschine
                              									zuzuführen.
                           
                           Ueberschreitet dagegen die Maschine ihre bestimmte Tourenzahl, so wird das
                              									Beharrungsvermögen des Gewichtes D die Muffe C weiter verschieben, so dass die senkrechte Stange G an die Ablenkungsschraube H stösst, dadurch aus ihrer senkrechten Lage abgelenkt wird und das
                              									Einlassventil V geschlossen lässt.
                           Dieses wiederholt sich so oft, bis die Maschine die normale Tourenzahl wieder
                              									erreicht hat.
                           Durch das Vor- und Zurückschrauben der Ablenkungsschraube H lässt sich ein langsamerer oder schnellerer Gang der Maschine erreichen,
                              									weil dadurch dem Gewicht D und der Muffe C ein weniger weiter bezieh. ein entsprechend grösserer
                              									Ausschlag gestattet wird, bevor die Stange G von der
                              									Schraube H abgelenkt werden kann.
                           Eine eigenartige Achsenregulirung ist von J. Linckels und
                                 										Willy, Luxemburg (* D. R. P. Nr. 57725 vom 17. December 1890),
                              									angegeben.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 57Fig. 18.Linckels und Wilty's Achsenregulirung. Wie Fig. 18 und 19 zeigen, sind vier Rundschieber in der Weise angeordnet, dass die
                              									beiden äusseren a und a1, mit einem auf der
                              									Welle d fest aufgekeilten Excenter e in Verbindung stehen und die Ein- und Ausströmung des
                              									Dampfes zu beiden Seiten des Cylinders unveränderlich besorgen. Die beiden anderen,
                              									inneren Schieber b und b1 sind mit einem auf der Welle d drehbaren Excenter e1 verbunden, welch letzteres von den Gewichten eines
                              									Schwungradregulators (oder sonst direct wirkenden Regulators) geführt wird. Die
                              									Verbindung der inneren Schieber b und b1 mit dem mobilen
                              									Excenter e1 wird, wie
                              									aus Fig. 18 ersichtlich, hergestellt. Die
                              									Excenterstange y mit Excenterbügel x ist einestheils auf dem Hebel y1 der aussen am Cylinder bei y2 drehbar ist,
                              									aufgehängt. Hebel y1
                              									trägt auch einen Lagerzapfen für die Steuerstange der Schieber b und b1, bildet also das vermittelnde Glied zwischen
                              									Excenterstange y und Steuerstangen. Andererseits ruht
                              									die Excenterstange y auf einem um den Punkt v1 schwingenden Hebel
                              										v (Fig. 19).
                           Das bewegliche Excenter e1 besteht aus Excenterkörper K und
                              									Excenterbügel x. Ersterer ist ein einfacher Ring, mit
                              									einem Knaggen versehen. Er sitzt lose auf der Welle und steht mit dem Regulator in
                              									Verbindung.
                           g und g1 sind die Gewichte an den Hebeln h und h, welche auf den
                              									durchgehenden Zapfen p und p1 des Schwungrades aufgekeilt sind.
                              									Ausserhalb der Schwungradarme sind auf diesen Zapfen die Hebel h1 und h1 gekeilt, welche also
                              									der Bewegung von hh folgen müssen. An den Hebeln h und h greifen die Federn
                              										m und m1 an; sie sind beinahe radial gerichtet und
                              									stützen sich auf die Schwungradnabe.
                           Die Gewichte g und g1 sind durch die Stangen f bezieh. f1,
                              										s bezieh. s1 und den Ring R
                              									gekuppelt. Die Stangen ff1 greifen den Ring R in den Punkten z und z an. Von dort gehen
                              									die gebogenen Stangen s1 und s1 zu
                              									den Punkten r und r1 des Excenterkörpers K. Der Steuerungswiderstand theilt sich durch die Zapfen r1r1 und die Stangen ss1 den Zapfen r1r1 mit und überträgt
                              									sich durch die Stangen ff1 auf die Hebel h1h und somit auf die Gewichte gg1.
                           Der Excenterbügel x zeigt die Curven x1. Durch Drehen des
                              									Excenterkörpers mit der Welle fasst ersterer mit seinem Knaggen in die Vertiefung
                              									des Bügels und schiebt letzteren vor sich her, bis er ihn in einem gewissen Moment
                              									verlässt. Dann bleibt der Bügel und somit bleiben die Hähne b und b1 für
                              									den Rest der halben Umdrehung in Ruhe, bis der Knaggen auf dem Rückwege in die obere
                              									Vertiefung fasst und den Bügel wieder zurückschiebt. Dadurch wird zweierlei
                              									bewirkt:
                           1) Der Excenterkörper wird während einer Umdrehung zweimal entlastet, in welcher Zeit
                              									der ebenso entlastete Regulator zur Wirkung kommen kann. Tritt dann der
                              									Steuerungswiderstand wieder ein, so wird derselbe durch Reibung des Ringes R auf der Welle, durch die Hebelübersetzung und durch
                              									den Umstand aufgehoben, dass die Winkel, unter denen die Stangen s und s1 an den Zapfen des beweglichen Excenters angreifen,
                              									sehr spitz sind, wodurch auf die Gewichte nur ein kleiner Theil des Steuerdruckes
                              									fällt. Der Regulator ist also auch dann entlastet.
                           2) Kann die Excentricität (in diesem Falle der Abstand der äussersten Spitze des
                              									Knaggens vom Wellenmittel) sehr gross gewählt werden, ohne dass der
                              									(Schwingungswinkel der Hahnhebel vergrössert wird. Die Hähne schliessen also sehr
                              									rasch.
                           Um ein Aufschlagen von Excenterkörper und Bügel zu verhüten, fasst ersterer den Bügel
                              									mit langsam angehender Geschwindigkeit, die aber dann sehr schnell zunimmt. Dies
                              									wird durch die Form des Knaggens bewirkt.
                           Angenommen, die Geschwindigkeit der Maschine nimmt zu, so entfernen sich die Gewichte
                              									des Regulators vom Wellenmittelpunkt, der Voreilungswinkel des Excenterkörpers K vergrössert sich und in Folge dessen schliessen sich
                              									die Schieber b und b1 früher; sie bleiben mindestens so lange
                              									geschlossen, bis sich die Hauptschieber a und a1schliessen, öffnen sich
                              									aber immer vor denselben, so dass der Moment des Dampfeintrittes von den Schiebern
                              										a und a1 abhängt und folglich immer zu gleicher Zeit
                              									erfolgt. Die inneren Schieber b und b1 dienen also als
                              									blosse Absperrschieber.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 58Fig. 19.Linckels und Wilty's Achsenregulirung. Indem nun aber durch Veränderung der Lage der Gewichte (bei Schneller-
                              									oder Langsamerlaufen der Maschine) nur eine Veränderung des Voreilungswinkels des
                              									Excenterkörpers K, nicht aber eine solche des Hubes
                              									bewirkt wird, so wird die Breite der von den Schiebern b und b1
                              									gebotenen Dampfeintrittsöffnungen vom Regulator nicht beeinflusst; ihre Grösse steht
                              									in keinem Zusammenhange mit dem Füllungsgrade und ist stets gleichbleibend, dass ein
                              									kleiner Füllungsgrad nicht eine entsprechend kleine Oeffnung der Eintrittskanäle
                              									bedingt, wodurch der Dampf gedrosselt würde.
                           Die in Fig. 20 dargestellte Regulirvorrichtung der Commanditgesellschaft für Popp'sche Druckluftanlagen
                              										A. Riedinger und Co. in Augsburg (* D. R. P. Nr.
                                 									58880 vom 19. December 1890) besteht im Wesentlichen aus einem Gewicht G, welches auf einer senkrechten, in ihrer
                              									Achsenrichtung hin und her bewegten Stange SS der
                              									Maschine sitzt und mittels Feder f oder Luftbuffer von
                              									derselben mitgenommen wird. Die Stange SS, welche der
                              									Einfachheit halber gleichzeitig als Steuerstange dient, trägt alsdann noch einen Arm
                              										A mit dem Mitnehmer M
                              									zur Bethätigung des Eintrittsorgans E. Dieser Mitnehmer
                              									kann nun entweder als Gleitstück auf der Oberfläche des Armes A verschiebbar oder auch in Form eines Hebels um einen
                              									Punkt des Armes A drehbar sein. In beiden Fällen
                              									entsprechen seine verschiedenen Stellungen verschiedenen Füllungsgraden der
                              									Maschine.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 58Fig. 20.Riedlinger's Regulirvorrichtung. In Fig. 20 wird der Mitnehmer M vom Gewicht G durch eine
                              									Schubstange C im unteren Todtpunkte bei vergrösserter
                              									Maschinengeschwindigkeit derart verschoben; dass
                              									beim Wiederaufgehen der Stange SS mit dem Arm A der Anschlag D am
                              									Gestänge des Einlassventils E früher oder später
                              									getroffen und beim Rückgange später oder früher wieder freigegeben wird.
                           Beim Bruch des Antriebriemens soll die Sperrvorrichtung von F. Kupper in Oderberg i. M. (* D. R. P. Nr. 58653 vom 11. Februar 1891) in
                              									Thätigkeit treten. Die Sperrvorrichtung wirkt bei Maschinenregulatoren, welche durch
                              									Riemen, Seile oder ein anderes Zugorgan angetrieben werden, und hat den Zweck, beim
                              									Herabfallen des Antriebriemens u.s.w. den Regulatorhebel festzulegen und mit
                              									ihm auch die Stellung der Drosselklappe, des Regulirventils, des Schiebers oder
                              									einer anderen Vorrichtung, welche den Dampfzutritt zur Maschine regelt, wodurch ein
                              									völliges Oeffnen dieser Regulirtheile und ein damit womöglich eintretendes
                              									Durchgehen der Maschine verhütet wird.
                           Fig. 21 stellt die Anordnung einer solchen Vorrichtung
                              									an Regulatoren skizzenhaft dar.
                           Auf dem Antriebszugorgan (Riemen) des Regulators läuft eine Rolle a, die sich an einem Ende eines Hebels b befindet. Der letztere hat in c seinen Drehpunkt und greift mit seinem anderen Ende mittels eines Hakens
                              									oder einer Sperrklinke in ein Sperrad d ein. Das
                              									Sperrad ist mit dem Regulatorhebel e beim Drehpunkt
                              									fest verbunden, so dass es die Bewegungen desselben nach beiden Seiten mitmachen
                              									muss.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 58Fig. 21.Kupper's Sperrvorrichtung bei Achsenbruch. Sollte nun der Fall eintreten, dass das Zugorgan (Riemen, Seil, Kette
                              									u.s.w.) durch Herabfallen den Regulator ausser Betrieb setzt, so wird sich in
                              									demselben Augenblicke auch Rolle a durch das
                              									Eigengewicht senken, den Hebel b mit herabnehmen und
                              									dadurch dessen anderes Ende mit dem Haken oder der Sperrklinke in das Sperrrad d eingreifen lassen, wodurch der Regulatorhebel e und mit ihm auch die Drosselklappe, das
                              									Regulirventil, der Schieber oder eine andere Vorrichtung, welche den Zutritt des
                              									Dampfes zur Maschine regelt, in derjenigen Stellung festgehalten werden, welche
                              									durch die Inanspruchnahme der Maschine zu diesem Zeitpunkte bedingt war.
                           Es ist somit ein völliges Oeffnen der Drosselklappe und ein dadurch leicht bedingtes
                              									Durchgehen der Maschine verhindert.
                           Auch kann mit der beschriebenen Einrichtung ein elektrischer Contact verbunden
                              									werden, der eine Klingel in Bewegung setzt und dadurch die eingetretene Störung dem
                              									Wärter meldet.