| Titel: | Die elektrischen Eisenbahneinrichtungen auf der Frankfurter Ausstellung. | 
| Autor: | L. Kohlfürst | 
| Fundstelle: | Band 284, Jahrgang 1892, S. 73 | 
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                        Die elektrischen Eisenbahneinrichtungen auf
                           								der Frankfurter Ausstellung.
                        Von Oberingenieur L. Kohlfürst.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 1 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Die elektrischen Eisenbahneinrichtungen auf der Frankfurter
                           								Ausstellung.
                        
                     
                        
                           IX. Sicherungsanlagen auf Bahnhöfen oder besonders gefährdeten
                              									Bahnstellen.
                           Die verschiedenen zur Sicherung der Züge auf Bahnhöfen oder an sonstigen, besonders
                              									gefährdeten Bahnstellen dienenden Anlagen haben in Prankfurt eine hervorragende und
                              									ihrer Wichtigkeit angemessene Vertretung gefunden.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 73Fig. 65.Rangirsignal von Peyer, Favarger und Co. Um vorerst von jenen Einrichtungen zu sprechen, welche bloss die
                              									gegenseitige Abhängigkeit von Signalen zur Aufgabe haben, wären elektrische
                              									Verriegelungsvorrichtungen (Verschlüsse) anzuführen, welche seitens der Firma Peyer, Favarger und Co. in Neuenburg ausgestellt waren.
                              									Diese vom Ingenieur Favarger construirten elektrischen
                              									Verschlussapparate weichen in ihrer Anordnung wesentlich von denjenigen ab, die für
                              									gewöhnlich in Deutschland angewendet zu werden pflegen, und auch die Rangirsignale (Disques de garage), zu deren
                              									Vervollständigung die gedachten Verriegelungen zu dienen haben, sind in den
                              									deutschen und österreichisch-ungarischen Signalordnungen nicht vorgesehen. Der
                              									Doppelflügel V und die Fig.
                                 										65. Laterne L eines solchen Signals (Fig. 65), wie es von der genannten Firma erzeugt wird,
                              									sind auf einer senkrechten Spindel befestigt, welche in dem gusseisernen,
                              									röhrenförmigen Säulenschafte S drehbar gelagert ist und
                              									oben die Blechhaube H trägt, um den Innenraum der
                              									Signalsäule gegen das Eindringen von Regen oder Schnee zu schützen. Der Flügel
                              									parallel zur Bahn gestellt bedeutet: Rangiren erlaubt,
                              									der Flügel senkrecht zur Bahn heisst: Rangiren
                                 										verboten. Diese Art Wendescheiben stehen auf grösseren Bahnhöfen der
                              									Schweizer und französischen Bahnen in der Regel in der Nähe der Einfahrtsweichen an
                              									den Rangirgeleisen oder am sogen. Auszugsgeleise und haben lediglich den Zweck, beim
                              									Rangiren in Anwendung zu kommen. Gestellt wird das Signal durch den betreffenden
                              									Bahnwärter oder den Rangirmeister, und zwar mit Hilfe der Kurbel K, indem dieselbe, wie dies die Fig. 66, 67 und 68 (worin die Einrichtung des Kurbelgehäuses K, Fig. 65, des Näheren
                              									dargestellt erscheint) ersehen lassen, ihre Bewegungen durch das Kegelrad g auf das doppelt so grosse, auf der Signalspindel b festgekeilte Kegelrad e
                              									überträgt. Jede halbe Umdrehung der Kurbel entspricht somit einer Vierteldrehung der
                              									Spindel b, d.h. je einer
                              									Signalumstellung. Der an der gusseisernen Gehäusewand festgeschraubte Träger i, in welchem die Kurbelachse h gelagert ist, trägt ausserdem noch die zwei von einander und vom
                              									leitenden Apparatkörper wohlisolirten Contactfedern w
                              									und x, welche der auf h
                              									sitzende Daumen k bei jeder ganzen Umdrehung der Kurbel
                              									einmal in Berührung bringt; dabei ist k in solcher Lage
                              									auf h festgemacht, dass der Contactschluss wx nur erfolgt bezieh. besteht, wenn die Scheibe auf
                              										Rangirverbot zeigt. Zum richtigen, genauen
                              									Einstellen der Signalspindel bezieh. des Signals dient einerseits der auf der
                              									Signalspindel festgekeilte, cylindrische Gusskörper d,
                              									andererseits die in dem Winkelstücke p gelagerte, bei
                              										t drehbare Klinke l;
                              									erstere hat an vier Stellen prismatische Ausschnitte m1, letztere hingegen das seitlich
                              									vorstehende Stück m, welches in die vorgenannten Ausschnitte oder Fallen hineinpasst
                              									und stets in einer solchen ruht und auf diese Weise die Spindel b unverrückbar festhält, wenn die Wendescheibe sich in
                              									einer Signallage befindet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 73
                              Fig. 66.Verriegelungsvorrichtung von Peyer, Favarger und Co.
                              
                           An der Klinke l ist auch noch das
                              									nach abwärts reichende Winkelstück n festgeschraubt und
                              									am freien Ende das Uebergewicht o angebracht. Vermöge
                              									dieses Gewichtes wird l, welches, solange die Kurbel
                              									gedreht wird, mit m auf d
                              									schleift, stets im
                              									nächsten Einschnitte m einklinken und das Werk
                              									arretiren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 74
                              Fig. 67.Verriegelungsvorrichtung von Peyer, Favarger und Co.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 74
                              Fig. 68.Verriegelungsvorrichtung von Peyer, Favarger und Co.
                              
                           Soll nachher die Scheibe wieder umgestellt werden, so hat man
                              									die Klinke l mit Hilfe des auf der vorderen Seite
                              									geradeführenden Hebels q aus-, d.h. hochzuheben, was
                              									einfach durch Herunterziehen des messingenen Knopfes q1 bewerkstelligt wird. Eine etwaige
                              									Beschädigung des Werkes in Folge zu starken Aufziehens der Klinke macht die Hemmung
                              										r unmöglich. Die elektrische Verriegelung der
                              									geschilderten Vorrichtung besorgt ein zweischenkliger Elektromagnet M, der in Fig. 69 näher
                              									dargestellt ist, während Fig. 68 seine Lage, welche
                              									er im Stellwerke einnimmt, kennzeichnet. Auf der Achse s des polarisirten Ankers A ist ein Arm u, der das eigentliche Verschluss- oder
                              									Verriegelungsstück bildet, unverrückbar befestigt, so dass derselbe die Bewegungen
                              									des Ankers mitmacht, welcher sich, je nach der Richtung des Erregungsstromes mit dem
                              									Anschlagarme a an den einen oder an den anderen
                              									Elektromagnetschenkel anlegt. Der Aufstellungspunkt des Elektromagnetes im Werke,
                              									sowie die Wickelung seiner Spulen sind so gewählt, dass u bei Erregung des Elektromagnetes durch positive Ströme nach links
                              									geworfen, die in Fig. 68 dargestellte Lage einnimmt,
                              									während negative Ströme die in Fig. 69 gezeichnete
                              									Stellung bewirken. Ersterenfalls liegt u unter l oberhalb des wagerechten Stückes des Winkels n. Ein Ausheben der Klinke l ist daher nicht möglich, weil n an u nicht vorüber kann; das Signal ist sonach in seiner
                              									Lage festgelegt, d.h. verriegelt. Im zweitgedachten Falle liegt u rechts, ausserhalb des Winkelstückes n, und es kann daher das Ausheben der Klinke l bezieh. das Umstellen des Signals mittels der Kurbel
                              										K uneingeschränkt bewerkstelligt werden. Will man
                              									sich überzeugen, ob das Werk wirklich verriegelt sei, so hat man nur leicht an dem
                              									Messingknopfe q1 zu
                              									ziehen; kann derselbe nicht heruntergezogen werden, so befindet sich der Anker
                              									in der Verschlusstellung und es sind die geeigneten, später zu besprechenden
                              									Vornahmen zu treffen, um die Entriegelung zu veranlassen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 74
                              Fig. 69.Verriegelungsvorrichtung von Peyer, Favarger und Co.
                              
                           Ist die Entriegelung aber erfolgt und soll eine
                              									Signalumstellung vollzogen werden, so zieht man den Knopf q1 so weit herunter, als dies möglich ist,
                              									macht dann ungefähr eine Vierteldrehung mit der Kurbel K und lässt nunmehr q1 wieder los, damit die auf d gleitende Nase m der Klinke l in der bereits erläuterten Weise in die
                              									nächstkommende Falle m1
                              									einschnappen kann, sobald eine halbe Umdrehung der Kurbel, d.h. eine Signalumänderung ausgeführt bezieh. vollzogen wurde.
                              									Die vorstehend geschilderte Verriegelung ermöglicht es, die Handhabung der
                              									Rangirsignale der Aufsicht und Controle der Stationsleitung vorzubehalten, was
                              									überall geboten erscheint, wo die Verschiebungen während des Abgehens oder Ankommens
                              									von Zügen unterbleiben müssen. Die Art und Weise der Verbindung, welche zwischen dem
                              									Stationsbureau und dem Rangirsignale einfachsten Falles platzgreift, zeigt das
                              									Stromlaufschema Fig. 70. Sowohl im Stationsbureau I als bei dem Rangirsignale S, d.h. in der demselben zunächst liegenden Wärterbude II, befindet sich je ein Apparat, der aus einem
                              									Kurbelumschalter U, einer optischen Controlvorrichtung
                              										M und einem Wecker W
                              									besteht; ausserdem ist noch eine Batterie B vorhanden.
                              									Die drei Posten I, II und S sind mittels zweier Drahtleitungen L1 und L2 verbunden, wovon die erstere als eigentliche
                              									Blockirleitung und die letztere als Weckerleitung dient. Die einfache Anordnung der
                              									Umschalter kann ohne weiteres aus der Zeichnung entnommen werden; die Wecker sind
                              									gewöhnliche Selbstunterbrecher oder Selbstausschalter und die optischen
                              									Controlvorrichtungen bestehen aus einem Elektromagneten mit polarisirtem Anker,
                              									dessen Ankerachse ein rothbemaltes Scheibchen trägt, welches bei der einen Ankerlage
                              									hinter einem
                              									Fensterchen des Apparatkastens sichtbar wird und dieses roth erscheinen lässt, bei der anderen Lage jedoch unsichtbar bleibt, so
                              									dass in diesem Falle das Fensterchen vermöge seines weissbemalten Hintergrundes Weiss zeigt. Das in der Fig.
                                 										70 dargestellte Verhältniss ist jenes, welches der normalen Ruhelage
                              									entspricht; dabei zeigt das Controlfensterchen in der Station Weiss, das in II Roth, die
                              									Umschalterkurbeln stehen in der Mittellage, die Wecker schweigen, die Wendescheibe
                              									steht auf Rangiren verboten und ist elektrisch
                              									verriegelt; die beiden Contactfedern w und x berühren sich. In dieser Beziehung besteht in der
                              										Fig. 69 insofern eine Unrichtigkeit, als der auf
                              									der Kurbelachse h sitzende Daumen k – was der Uebersichtlichkeit wegen absichtlich
                              									veranlasst wurde – nach aufwärts gekehrt dargestellt erscheint, während er mit
                              									Rücksicht auf die Stellung des Sperriegels u nach
                              									abwärts stehen und die Feder w auf x drücken sollte.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 75Fig. 70.Stromlaufschema der Verriegelungsvorrichtung von Peyer,
                                    											Favarger und Co. Soll nun rangirt werden, so hat der betreffende Rangirmeister oder
                              									Bahnwärter hierzu erst die Zustimmung und Erlaubniss der Stationsleitung einzuholen
                              									und zu diesem Ende seine Umschalterkurbel in II nach
                              									rechts umzulegen. In Folge dessen gelangt ein Strom vom +-Pole der Batterie B2 über d2, c2, E2, E1, d1, 9, b1 in den Wecker W1 und über Z1, f1, 7, L2, 4, f2, U2, 6 zum – -Pole zurück. Der Wecker in I läutet. Kann die Stationsleitung die Erlaubniss zum
                              									Rangiren ertheilen, so wird in I die Umschalterkurbel
                              										U1 nach links
                              									gestellt. Hierdurch gelangt die Batterie B2 in Thätigkeit, und zwar vorerst vom + -Pole über 10, U1, F1, a1, M1, 9 und d1 zum Zinkpole, dann
                              									ebenso über 10, U1, F1, a1, 8, L1, 3, a2, M2, 5, d2, c2, E2, E1 und d1, sowie über 10, U1, F1, a1, 8, L1, 3, a2, 2, x, S, c2, E2, E1 und d1. Durch diese Ströme
                              									wird das Fensterchen in I roth, jenes in II weiss gemacht und zugleich der elektrische
                              									Verschluss des Rangirsignals in S aufgeschlossen. Nach
                              									dem Einlangen dieser Deblockirung, die sich durch das weissgewordene Fensterchen in
                              										II signalisirt hat, bringt der Bahnwärter oder
                              									Rangirmeister die Kurbel U2 wieder in ihre Mittelstellung zurück; die Wendescheibe kann nunmehr auf
                              										„Rangiren erlaubt“ gestellt und mit dem Rangiren kann begonnen werden.
                              									Will die Stationsleitung das Rangiren wieder einstellen lassen, so wird in I die Umschalterkurbel U1 nach rechts gelegt, demzufolge von B1 ein Strom über 10, U1, f1)
                              									7, L2, 4, f2, Z2, W2, 5, d2, c2, E2, E1 und d1 zur Wirksamkeit
                              									gelangt und den Wecker in II läuten macht. Gemäss
                              									dieses Auftrages hat der betreffende Bahnwärter oder Rangirmeister die
                              									Verschiebungen sofort einstellen zu lassen, ferner die Wendescheibe vorerst wieder
                              									auf Rangiren verboten zurückzustellen und sodann in II die. Umschalterkurbel U2 nach links zu legen. Hierdurch wird die
                              									Batterie B2 in drei
                              									Schleifen geschlossen, und zwar über d2, c2, E2, E1, d1, 9, M1, a1, 8, L1, 3, a2, 2, x, w, 1, F2, U2 und 6, ferner über
                              										d2, 5, M2, a2, 2, x, w, 1, F2, U2 und 6, sowie schliesslich über d2, c2, S, x, w, 1, F2, U2 und 6. Durch diese
                              									Theilströme werden also sowohl M1 als M2 und S erregt, und da
                              									ihre Richtung die entgegengesetzte jener Ströme ist, welche, wie früher gesehen
                              									wurde, von I aus mit Hilfe des Umschalters U1 in die gleichen
                              									Apparate entsendet wurden, so wird jetzt das Fensterchen zu M1 wieder weiss, jenes zu M2 wieder roth und das Stellwerk des
                              									Rangirsignals in S wieder verriegelt. Schliesslich bringen die Station, sowie der Wärter die
                              									Umschalterkurbel U in die Mittelstellung zurück, wonach
                              									die ganze Anlage ihren normalen Zustand wiedererlangt hat.
                           In den seltensten Fällen kann jedoch das hier geschilderte Verhältniss zwischen den
                              									Rangirsignalen und der Stationsleitung als zureichend gelten, es erscheint vielmehr
                              									geboten, mindestens auch die zur Regelung der Zugseinfahrten dienenden Stationssignale mit den Rangirsignalen in directe
                              									Abhängigkeit zu bringen, damit die Stationsleitung ausser Stande gesetzt sei, eine
                              									irrthümliche Verfügung zu treffen. In diesem Sinne sind denn auch die Hipp'schen Distanzsignale,
                              									d. s. elektrische, mit Hilfe zweier Leitungen und einer
                              									galvanischen Batterie betriebene Wendescheiben (vgl. Zetzsche, Handbuch der Telegraphie, Bd. 4 S. 499, 524 und 532), welche die
                              									gleiche Aufgabe haben, wie vorgeschobene Bahnhofabschlussignale in Deutschland oder
                              									die sogen. Stationsdeckungssignale in Oesterreich-Ungarn, mit den bezüglichen
                              									Rangirsignalen entsprechend gekuppelt. Von den vorbesagten zwei Betriebsleitungen
                              									dient die eine ausschliesslich nur für das Umstellen des Signals von Halt auf Frei und die
                              									zweite ebenso ausschliesslich für die Rückstellung von Frei auf Halt. Das Stellen der
                              									Distanzscheiben bezieh. die Entsendung der betreffenden Ströme geschieht mit Hilfe
                              									eines ganz ähnlichen Apparates, wie solche in Fig. 70
                              									bei I und II dargestellt
                              									sind, und zwar steht die Scheibe auf „Einfahrt verboten“ (Halt), wenn die
                              									Umschalterkurbel nach rechts gelegt ist, hingegen zeigt das Signal „Einfahrt
                                 										erlaubt“ (Frei),
                              									wenn die Kurbel nach links liegt. Damit das Rangirsignal nur dann deblockirt werden
                              									könne, wenn das Distanzsignal auf Halt steht, ist die
                              									Leitung L1 (Fig. 70), auf welcher der Deblockirstrom von der
                              									Station aus seinen Weg zum Rangirsignale finden muss, nicht direct an die
                              									Anschlussklemme 8 des zugehörigen Stellapparates,
                              									sondern vorher erst noch durch einen Federncontact
                              									geführt, der im Stellapparate des bezüglichen Distanzsignals, und zwar so angebracht
                              									ist, dass er nur durch die Umschalterkurbel des Distanzsignals geschlossen werden
                              									kann, wenn dieselbe ganz nach rechts umgelegt wurde, d.h. also, wenn das
                              									letztgenannte Signal selbst sich in der Haltlage befindet. Kaum weniger einfach ist
                              									die umgekehrte Bedingung erfüllt, nämlich dass ein Freistellen des Distanzsignals
                              									nur dann möglich sei, wenn das Rangirsignal auf Rangirverbot steht. Es wird zu diesem Ende jene Leitung, auf welcher die
                              									freigebenden Ströme ihren Weg zu nehmen haben, auch wieder nicht direct an die zugehörige Stellvorrichtung, sondern vorerst durch die
                              									Stellvorrichtung des mit dem Distanzsignal in Abhängigkeit zu bringenden Rangirsignals geführt und
                              									daselbst an die beiden Contactfedern l1 und l2 (Fig. 71)
                              									angeschlossen. Diese zwei Federn, welche zunächst dem Elektromagnete der zum
                              									Rangirsignal gehörigen Controlvorrichtung, M1 in Fig. 70, auf
                              									einem Messingbügel P (Fig.
                                 										71) isolirt befestigt sind, müssen also erst leitend mit einander
                              									verbunden sein, wenn ein freimachender Strom zum Distanzsignal soll abgesendet
                              									werden können. Eine solche Verbindung entsteht, sobald der an einem zweiarmigen
                              									Hebel m, n isolirt befestigte Neusilberstift g an die beiden Federn gepresst wird. Für gewöhnlich
                              									drückt aber die um die Drehachse q gewundene Wurmfeder
                              									den linksseitigen Arm des Hebels m, n von den Federn
                              										l1, l2 weg und mit dem Ende
                              										m gegen das Ende k
                              									eines um o drehbaren Tasterhebels T. An dem linksseitigen Ende des Hebels m, n ist ferner ein seitlich vorstehender Stahlstift
                              										s eingesetzt und im Anker A eine Bohrung vorhanden, die dem Stifte genau gegenüber liegt, wenn die
                              									Controlvorrichtung bezieh. die Ankerlage dem Signale „Rangiren verboten“
                              									(Fensterchen im Telegraphenbureau weiss) entspricht.
                              									Bei der zweiten Ankerlage (Fensterchen roth) liegt
                              									jedoch das volle Fleisch des Ankers dem Stifte s
                              									gegenüber. Vermöge dieser Einrichtung wird ersterenfalls, wenn man den durch die
                              									Kastenwand des Rangirsignalstellapparates nach aussen geführten Tasterknopf T niederdrückt, der Arm n
                              									oder vielmehr der Stift g an die Federn l1 und l2 gepresst und von
                              									einer zur anderen der Stromweg hergestellt, wobei der Stift s in die gegenüberliegende Ankerbohrung eintritt; zweitenfalls kann
                              									hingegen T nicht so weit niedergedrückt werden, dass
                              										g an die Contactfedern gelangt, weil sich s gegen A stemmt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 76
                              Fig. 71.Favarger's Blockverschluss.
                              
                           Um das Distanzsignal auf Erlaubte
                                 										Einfahrt zu stellen, muss also nicht nur die Umschalterkurbel im
                              									zugehörigen Stellapparate nach links gestellt sein, es
                              									muss auch der im Stellapparate des mit dem Distanzsignale in Abhängigkeit gebrachten
                              									Rangirsignals vorhandene Taster T niedergedrückt
                              									werden, was jedoch dargestelltermaassen lediglich möglich ist, wenn das
                              									letztgenannte Signal auf Rangiren verboten zeigt und in
                              									dieser Lage verriegelt ist.
                           Eine in dieser Art gegenseitig gekuppelte Anlage, bestehend aus zwei
                              									Distanzsignalen und zwei Rangirsignalen, steht beispielsweise in Chiasso, Station der Gotthardbahn, in Benutzung.
                           Einen ganz besonders imposanten Eindruck machten die von Siemens und Halske in der Halle für Eisenbahneinrichtungen aufgestellt
                              									gewesenen Stations-Blockeinrichtungen und Weichen- und Signalstellwerke für die Ostseite des
                              									Bahnhofes Zütfen. Durch eine oberhalb dieser Apparate
                              									aufgehängte grosse Zeichnung war die genannte Station der „Niederländischen
                                 										Staatsbahnen“ mit ihren drei einmündenden eingeleisigen Bahnstrecken und der
                              									gesammten Geleisanlage ersichtlich gemacht. Der Apparat für die Station erhielt 14
                              									Blockfelder; das Stellwerk für die Weichen und Signale war dreitheilig und umfasste
                              									22 Blockfelder. Der ganzen Anordnung liegt die Bedingung zu Grunde, dass die Station
                              									die ausschliessliche Verfügung über sämmtliche Ein- und Ausfahrten besitzt und dass
                              									die Lage der Ein- und Ausfahrtsignale sowohl in der Stellung auf Frei, als auf Halt von der
                              									Station festgehalten und nur mit ihrer Zustimmung gewechselt werden kann. Nebenbei
                              									ist die Einrichtung auch mit der ähnlichen Sicherungsanlage der Westseite des
                              									Bahnhofes Zütfen und mit den von dort nach den
                              									Richtungen Deventer, Hengeloo und Winterswyk laufenden drei Blocksignallinien in
                              									Verbindung gebracht. Der elektrische Theil der einzelnen Blockfelder gleicht im
                              									Wesentlichen den bekannten Siemens und Halske'schen
                              									Apparaten dieser Gattung; die Verriegelungsmechanismen jedoch, welche die
                              									wechselseitige Abhängigkeit der Blockfelder eines Stellwerkes zu bewirken haben,
                              									sind in Abweichung von der früher und für gewöhnlich angewendeten Constructionsform
                              									nicht der Höhe nach, sondern der Breite bezieh. Länge nach angeordnet, was die
                              									Uebersichtlichkeit erhöht und, wie es scheint, insbesondere etwa später
                              									wünschenswerthe oder nothwendige Aenderungen im Abhängigkeitsverhältnisse leichter
                              									ausführen lässt.
                           Aehnliche grosse Anlagen waren vom Wiener Werke der Firma Siemens und Halske in dem Pavillon nächst der Telephonhalle ausgestellt
                              									und sind diesbezüglich seitens der bezeichneten Anstalt die nachstehenden näheren
                              									Erläuterungen bekannt gegeben worden. Das für einen Weichenthurm bestimmte, in Fig. 72 und 73 ersichtlich gemachte
                              										Stellwerk mit Fahrstrassenverschluss ist mit dem im
                              									Stationstelegraphenbureau aufgestellten Blockapparate durch die später noch des
                              									Näheren in Betracht zu ziehende entsprechende Anzahl von Leitungen verbunden.
                              									Selbstverständlich können in einer Station aber auch zwei oder mehrere Stellwerke
                              									vorhanden sein, die dann alle mit dem Blockapparate der Station in übereinstimmender
                              									Weise in Verbindung gebracht sind. Das Hebelwerk des Stellwerkes gleicht im
                              									Wesentlichen ganz der bekannten Siemens und Halske'sche
                              									Anordnung dieser Gattung und besteht also vorerst aus zwei oder nach Erforderniss
                              									aus mehreren gusseisernen Ständern S, welche durch zwei
                              									Querträger P und Q zu
                              									einem festen Gestelle verbunden werden. Auf den Querträgern sind vorn, und zwar
                              									behufs Raumersparnisses in zwei ungleich hohen Reihen,
                              									die gusseisernen Böcke festgeschraubt, in welchen die Achsen der Hebelrollen R lagern. Ueber jede der letzteren ist ein in den
                              									Doppeldrahtzug der betreffenden Signal Vorrichtung oder Weiche eingeschaltetes
                              									Kettenstück geschlungen und an derselben festgemacht, so dass Drehungen der Rolle
                              									auch ein Hin- und
                              									Zurückgehen des Drahtzuges, d.h. ein Umstellen des Signals bezieh. der Weiche
                              									bewirken. Die mit R fest verbundenen Hebel H dienen also zum Stellen der Weichen, Scheibensignale
                              									und einflügeligen Semaphore und sind zwei- oder dreistellig, je nachdem sie in zwei
                              									oder drei bestimmten Lagen in den Lagerböcken B, wie
                              										Fig. 73 ersehen
                              									lässt, einklinken können. Das Ein- und Ausklinken geschieht gleichzeitig mit dem
                              									Ergreifen oder Loslassen des Hebelgriffes G. Zur
                              									Erleichterung der Uebersicht erhalten die zu Weichen gehörigen Hebel einen
                              									schwarzen, die Signalhebel hingegen einen grellrothen Anstrich. Ausserdem tragen
                              									alle Stellhebel am Griffe gegossene Täfelchen mit der genauen Bezeichnung des
                              									zugehörigen Signals oder der Weiche.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 284, S. 77
                              Stellwerk mit Fahrstrassenverschluss von Siemens und Halske in Wien.
                              
                           An der Rückseite des Stellbockes befinden sich hinter jedem
                              									Stellhebel zwei Kettenrollen r1 und r2, über welche die zu dem bezüglichen Drahtzuge
                              									gehörende Kette weiterläuft. Auf dem oberen Querträger P ruht der verschlossene sogen. Schieberkasten
                                 										K, der die Mechanismen zur Bewirkung der gegenseitigen Abhängigkeiten
                              									zwischen den Signalen und Weichen enthält. Von Ausschnitten, die im Umfange der
                              									Hebelrollen angebracht sind, gehen nämlich senkrechte Sperrstängelchen nach aufwärts
                              									in den Schieberkasten und hängen dort mit Klinken, Achsen und Schiebern systematisch
                              									zusammen. Soll einer der Stellhebel aus seiner Ruhelage in eine andere gebracht
                              									werden können, so muss das zugehörige vorgedachte Sperrstängelchen nach aufwärts
                              									ausweichen können. Ist dies jedoch in Folge der Lage der darüberstehenden Schieber
                              									nicht möglich, dann ist es auch nicht möglich, den Hebel auszuklinken und
                              									umzustellen, d.h. in diesem Falle ist die betreffende Signalvorrichtung oder Weiche
                              									verschlossen. Zwischen dem Hebel jedes Einfahrtsignals und jenem des
                              									zugehörigen Vorsignals besteht überdem eine unmittelbare Abhängigkeit, nämlich
                              									die sogen. Wechselsperrung, vermöge welcher beim
                              									Signalwechsel von Halt auf Frei stets zuerst das Einfahrtsignal gezogen
                              									werden muss, ehe das Vorsignal umgestellt werden kann, während umgekehrt, beim
                              									Zurückbringen der Signale von Frei auf Halt, das Einfahrtsignal erst gestellt werden kann,
                              									nachdem das Vorsignal bereits in die Haltlage gebracht worden ist. Auf dem
                              									Schieberkasten K befindet sich der sogen. Fahrstrassenanzeiger F, d. i. gleichfalls ein
                              									Blechkasten, in dessen Vorderseite so viele viereckige Fenster v eingeschnitten sind, als Einfahrtsgeleise bezieh.
                              									Fahrstrassen und Einfahrtsstrecken in Betracht kommen. Jedes Fensterchen
                              									repräsentirt also eine bestimmte Fahrstrasse. Dabei sind die Fensterchen bezieh. die
                              									einzelnen Fahrstrassen, die von den Zügen einer
                              									Einfahrtsstrecke benutzt werden können, neben einander gruppirt und jede dieser
                              									Gruppen wird durch einen gemeinsamen Rahmen und eine bezügliche Ueberschrift
                              									deutlich gekennzeichnet. Zu jeder solchen Gruppe gehört auch ein mit einer
                              									Abfallscheibe versehener Wecker W. Unter jedem
                              									Fensterchen v ist ein Handgriff (Knebel) k angebracht, der für gewöhnlich links liegt und
                              									mittels welchem die die Stellhebel verschliessenden Schieber bewegt werden können.
                              									Rechts auf dem Schieberkasten befindet sich der Wärterblockapparat M1, der zweierlei
                              									Blockverschlüsse enthält, nämlich sogen. Signalblocks,
                              									die die Hebel der Einfahrtsignale verschliessen, und sogen. Fahrstrassenblocks, welche die Fahrstrasse selbst, d.h. die Hebel der in
                              									der Fahrstrasse liegenden Weichen festhält. Von den ersteren müssen so viele
                              									vorhanden sein, als Einfahrtsignalhebel in das Stellwerk einbezogen sind; die Anzahl
                              									der letzteren entspricht der Zahl der Einfahrtstrecken bezieh. der Gruppen im
                              									Fahrstrassenanzeiger. Eigene Contactvorrichtungen sind unter jedem Fensterchen v des Fahrstrassenanzeigers im Schieberkasten
                              									angebracht und stehen mit der Achse des bezüglichen Knebels k so in Verbindung, dass beim Umlegen des Knebels nach rechts die Einschaltung, beim Zurücklegen nach links die Ausschaltung der Telegraphenleitung zum Stellwerke
                              									erfolgt. Für gewöhnlich stehen am Hebelwerke alle zweistelligen Hebel H mit den Griffen G nach
                              									abwärts, die dreistelligen in der Mittelstellung. Die Fenster v des Fahrstrassenanzeigers sind weiss, jene der Signalblockapparate f roth und die der Fahrstrassenblockwerke f1 ebenfalls weiss.
                           Sowohl am Stellwerk- als wie am Stationsapparate – letzteren stellt Fig. 74 in der Seiten- und Vorderansicht, Fig. 75 in der Draufsicht dar – sind die elektrischen
                              									Blockverschlüsse von der bekannten Siemens-Halske'schen
                              									Einrichtung. Die Stationseinrichtung besteht wieder aus so vielen
                              									Fahrstrassenblocksätzen, als Bahnlinien einmünden, und ebenso vielen
                              									Signalblocksätzen, als Signale vorhanden sind. Ausser den Leitungen für diese
                              									Blocksätze muss noch für jede Fahrstrasse des Fahrstrassenanzeigers je eine vom
                              									Stellwerke zum Stationsblockapparate führende Telegraphenleitung vorhanden sein.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 78Fig. 74.Blockverschlusse von Siemens und Halske. Unter den Blockapparatsätzen des Stationsapparates befindet sich in einem
                              									Schutzkasten K, welcher auf seiner Deckplatte eine
                              									Darstellung der Geleiseanlage zeigt, die Fahrstrasseneinschalte- und Sperrvorrichtung.
                              									Für jede der einmündenden Fahrstrassen ist hier ein Schubknopf k1, k2..... angebracht,
                              									welcher auf die verschiedenen Geleise I, II, III...
                              									durch Verschiebung längs eines im Kastendeckel vorhandenen Schlitzes m1n1, m2n2... eingestellt
                              									werden kann. In der Ruhelage befinden sich alle Schubknöpfe in der sogen.
                              									Nullstellung, d.h. sie sind in diesem Falle auf gar keine Fahrstrasse eingestellt.
                              									In dieser Fahrstrasseneinschaltevorrichtung ist die gleichzeitige Einstellung sich
                              									kreuzender Einfahrtswege durch selbsthätige Schieber verhindert; für die Durchfahrt eines Zuges ist es jedoch immerhin möglich,
                              									auf beiden Bahnhofsseiten dieselbe Fahrstrasse zu stellen. Ebenso ist die Freigabe
                              									der verschiedenen auf einer Einfahrtseite für verschiedene Einfahrtslinien geltenden
                              									Signale möglich, wenn die betreffenden Fahrstrassen sich nicht kreuzen. Durch das Einstellen eines Knopfes k auf irgend ein Geleise wird jene Telegraphenleitung, welche der
                              									zugehörigen Fahrstrasse (Fensterchen v am
                              									Stellwerksapparate) entspricht, und zwar stets
                              									nur diese Leitung geschlossen. Der
                              									Stellwerkswärter kann dagegen wieder nur jene Fahrstrasse verschliessen, für die die
                              									Leitung geschlossen worden ist, und so ist es unmöglich, die Einfahrts- und
                              									Distanz-(Vor-)Signale aus entgegengesetzten Richtungen freizugeben.
                           Soll also ein Zug eingelassen werden, so stellt der Stationsbeamte den in Frage
                              									kommenden Knopf k auf das betreffende Geleis
                              									(Einfahrtstrasse) ein und läutet dann mittels des Weckertasters T des bezüglichen Fahrstrassenblockapparates vor.
                              									Hierbei ertönt der hinzugehörige Wecker W am
                              									Stationsapparate sowohl, als wie jener am Stellwerke, wo überdem im betreffenden
                              									Fenster v (Fig. 72) des
                              									Fahrstrassenanzeigers die Nummer des vorgeschriebenen Einfahrtgeleises sichtbar
                              									wird. Gleich nach dieser Vornahme gibt der Stationsbeamte nun auch das der
                              									angeordneten Einfahrt entsprechende Einfahrtsignal frei, indem er in bekannter Weise
                              									die betreffende Blocktaste D (Fig. 74) niederdrückt und mit seinem Inductor J Wechselströme entsendet, wobei er sich selbst blockirt; dabei verwandelt
                              									sich das bisher roth gewesene Blockfensterchen f des Stationsapparates in Weiss. Am Wärterblockapparate hat dieses Deblockiren des Einfahrtsignales
                              										vorläufig noch keine Folgen. Der Wärter bringt auf
                              									das vorgedachte Signal hin die der avisirten Fahrstrasse entsprechenden Weichenhebel
                              									in die gehörige Lage und sperrt dieselbe mittels des zugehörigen Knebels K (Fig. 72). Hierdurch
                              									wurde gleichzeitig die Blockleitung am Stellwerke eingeschaltet, und der Wärter
                              									verschliesst nunmehr die Stellhebel mittels des betreffenden
                              									Fahrstrassenblockapparates durch Niederdrücken des Deblockirtasters D1 und Drehen der
                              									Inductorkurbel. Demzufolge wird das zugehörige Fensterchen f1 beim Stellwerksapparate sowohl als am
                              									Stationsapparate roth und der Schubknopf k (Fig. 75) im
                              									Stationsbureau durch die aufwärts gehende Sperrstange des Blockverschlusses
                              									gesperrt. Jetzt hat nun auch der schon früher von der Station freigegebene
                              									Signalblockapparat des Stellwärters den Signalhebel daselbst thatsächlich frei
                              									gemacht. Sollte der Wärter irrthümlich eine andere als die vom Stationsbeamten
                              									angegebene Fahrstrasse gestellt haben, so kann dieselbe nicht von ihm verschlossen
                              									werden. Der Fahrstrassenblock wird durch die Signalfreigabe gesperrt, so dass die
                              									Blocktaste nicht niedergedrückt werden und die Fahrstrasse nicht mehr freigegeben
                              									werden kann, bis das Signal wieder auf Halt gestellt
                              									und verschlossen wurde.
                           
                           Textabbildung Bd. 284, S. 79Fig. 75.Blockverschlusse von Siemens und Halske. Nachdem der Wärter die vorgedachte Blockirung der Fahrstrasse und die
                              									völlige Freimachung des Einfahrtsignalhebels vollzogen hat, stellt er letzteren auf
                              										Frei und sodann das Vorsignal gleichfalls auf Erlaubte Einfahrt. Diese Signale werden nach dem
                              									Vorbeifahren des Zuges in umgekehrter Reihe wieder auf Halt zurückgebracht und mittels des Blockapparates in bekannter Weise
                              									verschlossen, wobei sich das bezügliche Fensterchen f
                              									in der Station wie am Stellwerke wieder in Roth
                              									umwandelt, während der Fahrstrassenverschluss am Stationsapparate unter einem wieder
                              										frei gemacht worden ist. Die Weichenlage bleibt
                              									jedoch noch immer verschlossen, bis der Stationsbeamte den Fahrstrassenapparat des
                              									Wärters deblockirt, wobei das Fensterchen f1 des betreffenden Block Verschlusses in der Station
                              									wie beim Stellwerke wieder weiss wird. Erst nach all
                              									diesen Vornahmen kann und muss der Knopf k (Fig. 75) in der Fahrstrasseneinschaltevorrichtung der
                              									Station auf die Nullstellung zurückgebracht werden und ist der Stellwerks Wärter im
                              									Stande und gehalten, die Verschlusskurbel k (Fig. 72) nach links
                              									zurückzulegen, wodurch die Nummer im Fensterchen v
                              									verschwindet und alle Weichenhebel wieder frei beweglich werden.
                           Das Schwergewicht dieser im Ausstellungsverzeichnisse der Firma Siemens und Halske als System
                                 										Bank bezeichneten Einrichtung liegt darin, dass ausser den gewöhnlichen
                              									Sicherheiten auch noch die Umstellung der für eine freigegebene Fahrstrasse
                              									gestellten Weichen nicht bloss von der erfolgten Bückstellung des betreffenden
                              									Fahrsignals, sondern auch noch von der vorausgegangenen Erlaubniss, d.h.
                              									Deblockirung seitens der Station, abhängt, und dass also, nachdem diese Deblockirung
                              									bei correcter Dienstabwickelung erst nach erfolgtem
                              									Eintreffen des Zuges stattfindet, keine Weiche der Fahrstrasse während des Befahrens durch den Zug umgestellt werden
                              									kann.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)